Von Mördern und Verrätern

 

 

Zurück

 

Zurück zur
Startseite




Kapitel 54: Hundebesuch


2 1/2 Wochen später:

Der erste Frost hatte sich schon schwer über das Land gelegt, die Bäume hatten ihre letzten Blätter abgeworfen und der Himmel schien fast ununterbrochen mit einer dämmenden, weißen Schicht bedeckt.

Der Spätherbst hatte in Harry immer zweideutige Gefühle geweckt. Auf der einen Seite war dies die Zeit, in der seine Eltern gestorben waren, auf der anderen Seite hatte diese Jahreszeit mit ihrer Stille und der sich ankündigenden Kälte immer auch etwas tröstliches gehabt. In diesem Moment jedoch empfand er die Kälte einfach nur als... kalt.

Finger-und-Zehen-taub-werdend-und-ihn-schlottern-lassend-kalt.

Dass er sich gute fünf Meter über dem Boden auf einem Besen befand und der eisige Wind in sein Gesicht peitschte, half ihm auch nicht viel. Er blickte zu Ron hinüber, der zwei Meter von ihm entfernt schwebte. Der Blick des Rotschopfs war entschlossen geradeaus gerichtet. Er hatte die Hände um den Stiel eines Schulbesens, der auch schon bessere Tage gesehen hatte, gekrallt und versuchte mit aller Macht das Klappern seiner Zähne zu unterdrücken.

Und dabei saßen sie noch keine fünf Minuten auf den Besen, hatten ihre Aufwärmrunden noch nicht begonnen und die Bälle waren noch immer fest in der Truhe unter ihnen verschlossen.
Das hier war der blanke Wahnsinn. Entschlossen lenkte Harry seinen Besen neben Rons.

"Hey, Ron, lass uns das Training verschieben. Es ist viel zu kalt", sagte er in einem, wie er hoffte, ermunternden und beruhigenden Tonfall.

"N-n-nein i-ich ge-e-he n-n-nicht zu d-d-der z-z-zurück!" antwortete Ron durch das Klappern seiner Zähne.

Harry seufzte. Allem Anschein nach vertrug Ron die Kälte noch weniger als er, aber sein berühmter Weasley Dickschädel wollte das natürlich nicht zugeben.

"So schlimm ist es doch auch nicht."

"D-das s-sagst d-du. S-s-snape hier, S-s-snape d-da. Man könnte meinen, dass sie in den f-fettigen Bastard verknallt ist." Durch die Heftigkeit seiner Wut schien Ron nun sogar das Schlottern einigermaßen in den Griff zu bekommen.

"Und man könnte meinen, dass du eifersüchtig bist", hänselte Harry.

"WAA...? ICH...ABER GANZ BESTIMMT NICHT!!!!!!!" schrie Ron entrüstet. "Und dann noch auf Snape? Der Gedanke alleine ist echt widerlich."

"Sie ist einfach besorgt, nach dem was Sirius gesagt hat. Ich auch etwas, wenn ich ehrlich bin. Immerhin sind wir Schuld an der ganzen Sache."

Ron rümpfte die Nase. "Nun fang du nicht auch noch damit an. Dumbledore hat gesagt, dass er okay ist. Sache erledigt. Hör endlich auf darüber nachzudenken."

"Dumbledore hat sich auch schon..." Harry unterbrach sich, als Ron plötzlich aufkeuchte, den Blick, den er trotzig von Harry weggerichtet hatte, auf die Tribünen gerichtet.

"Ist der lebensmüde?"

Harry folgte Rons entsetztem Blick und tatsächlich, auf der Stufe zur untersten Tribüne saß ein großer schwarzer Hund, sah zu ihnen hoch und wedelte unbekümmert und glücklich mit seiner buschigen Rute.

Harry konnte es sich gerade noch verkneifen, den Namen seines Paten herauszurufen und sah sich stattdessen nervös um. Wenn bloß niemand sonst zusah. Aber die Tribünen waren leer, bis auf Sirius, der nun, da er ihre Aufmerksamkeit hatte, aufgestanden war und seine Rute noch enthusiastischer bewegte als zuvor. Harry war sich nicht sicher, wie sehr die Instinkte des Hundes von Sirius Besitz nahmen, wenn er sich verwandelte, aber es sah ihm verdächtig danach aus, als würde er jeden Moment anfangen vor Freude zu bellen.

Bevor das jedoch passieren konnte, lenkte er seinen Besen nach unten und landete neben dem Hund, dicht gefolgt von Ron.

"Sirius, was tust du hier?" flüsterte Harry und schaute sich nervös um. Der große schwarze Hund hechelte und japste fröhlich.

"Schh, ruhig, sonst sieht dich noch jemand. Hier wimmelt es noch immer von Auroren", sagte Harry und legte eine Hand beschwörend auf die Schnauze des Hundes.

"Wir sollten hier verschwinden. Uns irgendwo verstecken", drängte Ron.

Harry nickte. "Lass uns zu Hagrid gehen. Dort kommen die Auroren nie hin."

"Kein Wunder bei dem Skelties, das er dort aufzieht", murmelte Ron.

Harry rümpfte die Nase. Hagrid hatte das junge Skelties verwundet gefunden und es war nun im Gehege neben seiner Hütte untergebracht. Obwohl das Geschöpf sicher angebunden war und Dumbledore einen Bannspruch über das Gehege gelegt hatte, der es unter Kontrolle hielt, war das Vieh so hässlich und angsteinflössend, dass sich jeder, der die Wahl hatte, von ihm fern hielt. Außer Hagrid natürlich, aber der hielt selbst eine riesige Spinne für hübsch.

"Okay. Aber vorsichtig. Geh du einige Meter vor und schau ob die Luft rein ist."

Ron nickte, klemmte sich seinen Besen unter den Arm und zusammen, den Hund immer neben sich, eilten die beiden Schüler die Treppe des Podiums hinunter.

Unten angekommen, hielten sie erst einmal inne und versteckten sich hinter einem der mit scharlachrotem Stoff bespannten Pfeiler.

"Niemand da", flüsterte Ron, nickte Harry noch einmal zu und begann mit ausladenden Schritten über den Rasen in die Richtung zu gehen, wo, wie Harry wusste, Hagrids Hütte in der Senke hinter einem flachen Hügel lag. Er erwartete nicht, dass sie auf jemanden trafen.

Der November war in diesem Jahr ungewöhnlich kalt und unfreundlich und wohl niemand ging freiwillig vor die Tür, wenn es nicht sein musste.

Sirius sah dem davoneilenden Ron hinterher und dann zu Harry hoch, bevor er Anstalten machte, dem Rotschopf zu folgen. Harry griff rasch in das dichte Nackenfell des Hundes und hielt ihn zurück, was dieser mit einem entrüsteten Winseln quittierte. "Nein, Schnuffel. Warte. Wir wissen nicht, ob Auroren in der Nähe sind."

In dem Moment hatte Ron die Anhöhe erreicht, sah sich erst angestrengt um und winkte ihm dann entwarnend zu.

"Komm, Sirius", sagte Harry, ließ den Hund los und joggte über den Rasen Ron entgegen, der sich weiterhin immer wieder mal umsah. Sirius folgte Harry mit federnden Schritten und sichtlichem Enthusiasmus, allerdings zuckten seine Ohren nervös und er hielt die Nase in der Luft, als ob er nach verräterischen Gerüchen suchte. Scheinbar hatte er die Gefahr nun auch verstanden. Harry merkte sich, dass er seinen Paten bei Gelegenheit mal ausfragen musste, wie das aussah mit seinem menschlichen Verstand, wenn er verwandelt war. Manchmal sah es so aus, als ob er als Schnuffel alles mitkriegte was passierte und seine menschliche Intelligenz und Entscheidungsfähigkeit schienen voll da zu sein, und in anderen Momenten erschien er einfach nur verspielt und sorglos wie ein echter Hund.

Er erreichte Ron, der ihm zunickte, und zusammen eilten sie zu Hagrids, etwas schief aussehender runden Hütte, die sie nun deutlich in der Senke vor sich nahe dem Wald sehen konnten.

Neben dem Haus, dort wo normalerweise die Gehege standen, war eine drei Meter hohe Bretterwand anstelle des Zauns errichtet worden. Harry runzelte die Stirn, dachte aber nicht weiter darüber nach. Wahrscheinlich war es bloß eine weitere Sicherheitsmassnahme.

Als sie sich der Hütte näherten, wurden sie von einem unheimlichen, kreischenden Geheule das sich anhörte wie von einem sterbenden Pferd und ihnen von hinter dem Wandzaun entgegendrang, empfangen. Harry unterdrückte ein Schaudern und beschleunigte seine Schritte.

Noch bevor sie Hagrids Tür erreicht hatten, schwang diese auf und der Halbriese trat mit böse funkelnden kleinen Augen und einem langen Stock in der Hand über die Schwelle.

"Was wollt ihr Blutsauger denn schon wie... Oh, Harry und Ron? Ich dachte die Auroren.... Aber kommt doch rein."

Harry, Ron und der Hund drängten sich an Hagrid vorbei, der einen Schritt von der Tür zurücktrat.

Im Inneren der Hütte angekommen, stockte Harry erst einmal, als er bemerkte, dass sie nicht die ersten Besucher waren. Sirius bellte überrascht und glücklich, als er Remus an dem runden Tisch sitzen sah. Der Werwolf lächelte ihnen entgegen und Dobby, der auf einem Stuhl daneben kniete, so dass gerade seine Nase und Mund über die Kante zu sehen waren, grinste breit.

"Harry Potter!" rief das kleine Wesen aus, sprang vom Stuhl und kam zu Harry geeilt, wo es vergnügt seine Hände fasste. "Dobby ist glücklich, Harry Potter Sir zu sehen."

"Lass dem Jungen Luft zum Atmen, Dobby", sagte Hagrid grummelig und scheuchte den Hauselfen wieder an seinen Platz zurück. "Ihr kommt gerade richtig zum Tee", wandte er sich an die Teenager.

"Was verschafft uns denn die Ehre eures Besuchs?" fragte sie Remus mit einem bedeutungsvollen und unzufriedenen Blick auf den Animagus.

Harry blickte auf den schwarzen Hund. "Das möchte ich auch gerne wissen, Sirius. Weißt du eigentlich wie gefährlich es hier für dich ist?" blaffte er den Hund an.

Sirius hatte genug Anstand seine menschliche Gestalt anzunehmen, allerdings ignorierte er Harrys Frage. Mit einem tiefen Seufzer ging er zu einem der Stühle, drehte ihn an der Lehne herum und ließ sich dann verkehrt herum drauffallen. Er kreuzte seine Arme über der Rückenlehne und sah irritiert zu seinem Patensohn hoch, aller Anschein von Freude, die er als Hund noch ausgestrahlt hatte, war verschwunden.

Harry fielen die dunklen Schatten unter den Augen seines Paten auf und der erschöpfte Eindruck, den er machte.

"Mach du mir das Leben nicht auch noch schwer, Harry."

"Was ist denn los?" fragte Remus sachte.

Sirius vergrub sein Gesicht in den Armen. "Snape", sagte er nur, als würde der Name alle Geheimnisse der Welt erklären.

"Nervt er wieder?" fragte Ron mit einem Grinsen.

Remus warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.

"Wann nervt der schon mal nicht", antwortete Sirius und Remus' vorwurfsvoller Blick wanderte von dem Rothaarigen zu dem Animagus.

"Hmm, gut...", sagte Hagrid etwas unsicher. "Möchtet ihr Tee?"

Harry wollte gerade antworten, als Sirius vom Stuhl hochsprang und anfing im kleinen Zimmer auf und ab zu gehen, was sich als nicht so einfach erwies, da der Raum nicht viel Platz dazu bot mit all den Bottichen, Fallen und Behältern, die Hagrid rumstehen hatte. "Ich halte das nicht mehr lange aus", schimpfte Sirius. "Albus sagt, dass wir ihn bald ins Hauptquartier verlegen können, und in der Zwischenzeit fällt der dumme Idiot komplett auseinander. Seit Wochen versuche ich das Albus klar zu machen, aber er will das natürlich nicht glauben. Snape ist fertig und man erwartet von mir, dass ich ihn wieder auf die Beine...."

Remus war ebenfalls aufgestanden, trat seinem Freund in den Weg und hinderte ihn mit einer Hand auf der Schulter am weitergehen. "Ganz ruhig Tatze. Beruhige dich erst mal und setz dich wieder hin."

Der Animagus seufzte noch einmal und setzte sich wieder auf den Stuhl, aber diesmal richtig herum. Auf einen Wink von Hagrid folgten Harry und Ron seinem Beispiel und setzten sich auf die beiden einzigen noch freien Stühle, während Hagrid sich derweil wieder dem Kessel über dem Feuer zuwandte.

"Sirius", begann der Werwolf vorsichtig. "Bist du dir absolut sicher über Snapes geistigen Zustand?"

Sirius funkelte seinen Freund wütend an. "Du glaubst mir also auch nicht."

Remus besah sich kurz seine Hände auf der Tischplatte und sah dann seinem Freund direkt in die Augen. "Das sage ich nicht. Verständlich wäre es, aber es stimmt schon, dass ihm in seinem Leben viele hässliche Dinge passiert sind, die er relativ einfach abgeschüttelt hat. Er ist ein Mensch, der mit Wut reagiert und nicht mit Resignation. Das hat er schon immer. Für ihn gibt es nur zwei Meinungen und Möglichkeiten. Die seine und die falsche. Er ist die Inkarnation von Stolz, und Selbstmitleid hat er noch nie gezeigt, seit wir ihn kennen. Außerdem hat er, als ich ihn gesehen habe, nicht unbedingt den Eindruck auf mich gemacht, dass er in einer Depression versunken ist. Wie üblich hat er verbal um sich geschlagen."

"Professor Dumbledore meint, dass er in Ordnung ist", sagte auch Hagrid ohne sich vom Feuer wegzudrehen. "Dumbledore weiß es am besten."

"Ja", nickte auch Dobby. "Direktor Dumbledore weiß, was am Besten ist."

Harry fühlte sich wie ein Eindringling, als die Erwachsenen so persönliche Dinge von Snape diskutierten, jedoch war seine Neugier geweckt und er verhielt sich ruhig, damit sie nicht plötzlich bemerkten, was sie taten und ihn und Ron rausschmissen oder aber das Thema wechselten. Ein Seitenblick zu Ron zeigte ihm, dass der andere Gryffindor auf seinem Stuhl nach vorne gerutscht war und mit sichtlichem Interesse an den Lippen der Erwachsenen klebte.

"Dumbledore ist nicht allwissend", sagte Sirius. "Und auch ihr nicht. Ich kenne Snape schon lange und ich sage euch, dass er fertig ist. Er ist noch immer gemein und unausstehlich, das stimmt, aber dessen ungeachtet, irgend etwas an Snapes Verhalten stört mich. Etwas, das ich nicht richtig definieren kann, was aber lästig an meinen Gedanken knabbert, wann immer ich mit ihm rede. Snape ist nicht mehr Snape. Körperlich ist er zwar noch da, obwohl auch da ziemlich zerstört. Doch seine Art hat sich verändert. Er antwortet giftig, aber plump und ohne den üblichen Sarkasmus, oder aber er zieht sich komplett in sich selbst zurück. Und das schlimmste sind die Alpträume."

"Alpträume?" fragte Hagrid mit einem Blick über seine Schulter.

Sirius nickte. "Er gibt es zwar nicht zu und herrscht mich an, wenn ich ihn wecke, aber er hat kaum jemals einen ruhigen Schlaf. Bewegt sich viel und murmelt unverständliches Zeugs."

Für eine Weile sagten weder Hagrid noch Remus etwas und ihre Gesichter zeigten erste Zeichen von Zweifel. Konnte es wirklich sein, dass Sirius Recht hatte? Immerhin hatte Harry am eigenen Leib erfahren müssen, dass sich der Direktor tatsächlich manchmal irrte. Bloß Dobby schien überhaupt nicht von seiner Meinung abzubringen zu sein. Er schüttelte so vehement den Kopf, dass seine großen Ohren wild um seinen Kopf flappten. "Wenn Professor Dumbledore, Sir, sagt, Professor Snape ist in Ordnung, dann ist Professor Snape in Ordnung."

"Behalte ihn bitte im Auge, okay Tatze?" sagte Remus schließlich leise. "Mehr können wir im Moment nicht tun. Wenn es sich rausstellt, dass du Recht hast, dann müssen wir ihm da durchhelfen. Professionelle Hilfe kommt nicht in Frage. Er ist immerhin nach wie vor ein geflüchteter Verbrecher."

Sirius hatte den Blick auf seinen Schoss gesenkt und nickte mit einem Stirnrunzeln. "Es wird immer schlimmer. Nun auch noch Aufpasser. Warum ver-avada kedavrad mich niemand und erlöst mich von meinen Leiden?"

Remus gluckste leise. "Wie sieht es mit der Magie aus?"

Sirius zuckte mit der linken Schulter. "Geht besser. Wir schaffen es nun bis zur Zimmertür, bevor wir eine Reaktion feststellen. Dann wird es aber heftig."

"Huh?" fragte Ron.

Sirius wollte antworten, wurde aber von Hagrid unterbrochen, der drei weitere Tassen Tee vor die Neuankömmlinge auf den Tisch stellte. Entgegen seiner üblichen Gewohnheit fragte er nicht, ob sie Kekse wollten. Scheinbar hielt er die Diskussion, genau wie Harry auch, für zu wichtig um Sirius weiter als nötig abzulenken.

"Wie ihr wisst, löst sich die Wirkung von Voldemorts Fluch von selbst auf", antwortete Sirius.

"Leider wissen wir nicht, wie schnell, also haben wir angefangen seine Reaktion auf Magie zu testen", fuhr Remus fort. "Wir haben mit einem einfachen Lumos angefangen und sind mit dem magisch aktivierten Zauberstab ins Haus gekommen, während Poppy Snape überwachte. In den letzten Wochen haben wir uns konstant näher an sein Zimmer wagen können, bevor er auf die Magie reagiert hat. Das Ganze ist sehr nervenaufreibend und anstrengend. Vor allem für Severus. Sobald die Magie zuviel für ihn wird, gerät sein Kreislauf außer Kontrolle. Die Magie greift dann sein Herz an. Im Moment behandelt ihn Poppy weiterhin mit Muggelmedikamenten, aber sie sagt, dass sie erneut Zaubertränke ausprobieren will, sobald er die Magie nah bei sich ertragen kann."

"Was bedeutet, dass wir ihn hoffentlich bis Weihnachten ins Hauptquartier bringen können und ich mit Harry anständig Weihnachten feiern kann. Und selbst wenn nicht, dann verbringen wir halt die Ferien in der Hütte", sagte Sirius und blickte auf Harry. "Du wirst mich doch in den Weihnachtsferien besuchen kommen, nicht?"

Ron öffnete den Mund, doch Harry kam ihm zuvor. "Ich habe schon Ron versprochen mit ihm zum Fuchsbau zu gehen", sagte er etwas zerknirscht. Er wollte seinen Paten nicht verletzen und das enttäuschte "Oh", und das Zusammensacken seiner Schultern zeigte ihm, dass er genau das tat.

"Aber wir könnten ja nach den Feiertagen einige Zeit zusammen verbringen", sagte er schnell.

Sirius seufzte und nickte, wirkte aber immer noch etwas enttäuscht. "Moony?" wandte er sich an seinen Jugendfreund. "Kommst wenigstens du?"

Remus schüttelte bedauernd den Kopf. "Zu Weihnachten ist Vollmond und ohne Wolfsbanntrank..."

Eine ungemütliche Stille legte sich über die Anwesenden und nur Rons nervöses Scharren mit einem seiner Füße war zu hören.

Harry wusste, wie enttäuscht sein Pate war. Scheinbar hatte er schon fest mit Harrys Anwesenheit in den Ferien gerechnet. Es war beinahe körperlich fühlbar und er hasste es, den Mann, der mehr als alle anderen ein Bedürfnis, und sicher auch Recht auf Gesellschaft und Zugehörigkeit hatte, zu enttäuschen. Aber er hatte seinem besten Freund sein Wort gegeben und das würde er nicht brechen.

"Vielleicht haben sie Snape ja bis dahin schon verlegt und dann kannst du sicher auch in den Fuchsbau kommen, richtig Ron?" fragte er schnell. Ron nickte andeutungsweise.

Sirius zwang sich ein gequältes Lächeln aufs Gesicht. "Ist schon gut, Harry. Wir haben noch viele Weihnachten und sonstige Feiertage, die wir zusammen verbringen können. Wahrscheinlich ist Snape bis dann eh noch nicht transportfähig und mit ihm zusammen wäre es ja auch nicht so lustig."

Harry wusste, dass er mindestens so unglücklich aussah wie Sirius.

Ron räusperte sich leise. "Vielleicht solltest du lieber zu Sirius gehen, Kumpel", sagte er leise.

Harry sah ihn erstaunt an. "Nein, Ron. Ich habe es dir und deiner Mutter versprochen."

Ron winkte ab. "Ach, was solls. Mom wird es verstehen. Wir sehen uns das ganze Jahr jeden Tag. Auch wenn ich dann halt als einziges Opfer für die Scherze der Zwillinge herhalten muss, das werde ich auch noch überleben", grinste er.

Harry fragte sich, ob er das Grinsen nur spielte, aber es schien sehr offen und echt.

"Komm schon, Kumpel. Du solltest endlich einmal deinen Paten etwas besser kennen lernen können. Aber vielleicht könntest du mir deinen Tarnumhang für die Ferien leihen. Ich will endlich einmal die Oberhand über Fred und George behalten und sie ihre eigene Medizin spüren lassen." Er zwinkerte Harry schalkhaft zu und sein Grinsen wuchs noch in die Breite und steckte Harry unwillkürlich an.

"Deal. Aber bring ihn mir ja wieder zurück. Und ich will Details hören, okay?"

Ron lachte laut. "Okay." Er wandte sich zu Sirius um. "Und du erzählst ihm von den Scherzen, die ihr damals Snape gespielt habt. Ich will auch was zum Lachen haben."

Sirius grinste nun auch wieder, beugte sich auf seinem Stuhl vor und deutete eine leichte Verbeugung an. "Es wird mir eine Ehre sein, Ron."

;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;


Riesendank an Shelley fürs betaen und an Persephone Lupin und Ermione für ihre Hilfe, und natürlich an alle, die beim Snapetreffen waren und mich metaphorisch in den A...llerwertesten getreten haben, schneller weiter zu schreiben:-P.

Und bevor ihr euch beschwert, dass das updaten so lange gebraucht hat (sorry deswegen), die nächsten zwei Kapitel sind fertig und werden in den nächsten Tagen hochgeladen.



 

Kapitel 53

Kapitel 55

 

Review

Zurück