Muggel

 

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Kapitel 12

 



"Okay, was ist hier los?"

Sirius Black verwandelte sich wieder in seine ursprüngliche Form und schaute Severus mit schiefem Blick an.

"Och, Hundi ist nicht mehr da", murmelte Snape ein wenig traurig.
Jetzt konnte Remus wirklich nicht mehr an sich halten und lachte laut los.

"Komm schon Hundi," schmunzelte er, "verwandele dich wieder zurück, dass Klein-Sevvie dich streicheln kann." Sirius warf ihm einen wütenden Blick zu.

"Ja bitte Siri!" bettelte nun auch Snape.

"Lass den Scheiß, Slytherin!" knurrte Black genervt. "Also was soll das?"

"Remy, ist Siri böse auf mich?"

"Aber nein!" beruhigte der Werwolf den Zaubertränkelehrer, der nun wirklich traurig ausschaute.

"Wirklich nicht? Ich mag ihn doch so sehr!!!!" Remus prustete fast wieder los, als Sirius erneut knurrte. Diesmal menschlich.

"Das ist mir neu! Welches Spiel spielst du hier du widerliche Schlange?"

"Ich spiele gerne Spiele. Wollen wir Karten spielen? Oder Quidditch. Ich habe soooo lange nicht mehr Quidditch gespielt. Komm wir holen James und spielen ne Runde!"

"Das reicht! Ich mach dich fertig. Fang nicht an, mich zu verscheißern. Und wage es nicht noch einmal Scherze über James zu machen!!!!" Er stürmte auf den Slytherin zu, der die Wut des Mannes nicht verstand.

"Sirius!" Remus hielt ihn fest.

"Aber James war doch immer so gut. Willst du nicht mit ihm spielen?"

"James ist tot! Hör auf damit." Nun war Sirius kurz vorm Ausrasten, Remus hielt seinen Freund mit aller Kraft fest, bevor er Snape die Hände um den Hals legen konnte, welcher völlig verwirrt vor ihnen stand.

"Tot?" Snape legte die Stirn in Falten. "Stimmt. Ich erinnere mich. Dann brauchen wir einen neuen Sucher. Aber er hat einen Sohn. Harry, der ist auch gut, nicht wahr?"

"Wage dich Harry auch nur ein Haar zu krümmen und ich werde persönlich dafür sorgen, dass du Voldemort für einen Schoßhund hältst!!!!"

Severus fing an zu kichern, was so ziemlich der Höhepunkt des merkwürdigen Verhaltens darstellte. Jetzt musste Sirius wirklich glauben, dass der Slytherin den Verstand verloren hatte. Eigentlich besaß er seinen Verstand wirklich nicht mehr, aber er war hoffentlich nur unterdrückt.

"Voldemort muss ich nicht mehr wiedersehen!" behauptete er freudestrahlend.

"Wie meinst du das???" Sirius vergaß, dass er eigentlich wütend sein wollte.

"Verrate ich dir nicht!!! Ätttttsccchhhhhhhh!!!" Severus streckte dem schwarzhaarigen Mann die Zunge raus.

"Der hat doch nicht mehr alle Kessel im Kerker!"

"Sirius, bleib ruhig. Er kann nichts dafür..."

"Siri ist doch böse auf mich, Remy!!!!" beschwerte sich Snape enttäuscht und zog einen Schmollmund. "Dabei wollte ich doch nur spielen."

"Nein, ganz ehrlich, er ist nicht böse." Remus warf Sirius einen bittenden Blick zu, der nur den Kopf schüttelte. "Er ist nur ein wenig... unausgeschlafen. So wie du, Sevvie!"

"Ich bin nicht müde."

"Sevvie?? Du nennst ihn Sevvie?"

"Er nennt mich ja auch Remy!" verteidigte sich der Werwolf.

Remus zauberte eine Tasse heißen Kakao her. Wenn der Kerl scharf auf Schokolade war, dann trank er bestimmt auch gerne Schokoladenmilch. Er schüttete den Inhalt der Phiole in die Tasse.

"Oh doch, du bist müde. Komm, du ziehst dir jetzt brav dein Schlafzeug an und dann gehst du ins Bett. Du kriegst jetzt auch noch eine Tasse Kakao und dann kommt auch noch mal Hundi."

"Jippie!!!" Severus verschwand in seinem Schlafzimmer.

"Remus!!! Wer ist das?" Sirius hielt seinen Freund am Arm fest. "Entweder hat sich die Schlange nun komplett das Hirn ausgebrannt oder ihr habt einem Kleinkind den Vielsafttrank eingetrichtert!"

"Das ist Poppys Werk!" antwortete dieser nun wieder ernst.

"Bitte?"

"Sie hat Severus eine hohe Dosis Psychopharmaka gegeben. Ich glaube allerdings, dass es eine Überdosis war. Soviel ich weiß, sollte es ihn nur friedlich stellen."

"Das da...", Sirius zeigte auf das Schlafzimmer, "...nenne ich nicht friedlich!"

"Ja, er sollte entspannt und glücklich sein. Ein wenig zuviel Fröhlichkeit, finde ich. Ich hab Dumbledore nur angeboten ihn ins Bett zu bringen, viel mehr weiß ich auch nicht. Was machst du eigentlich hier? Ich dachte, du würdest vor dem Büro des Direktors warten?"

"Mir war so langsam langweilig! Dann hab ich dich gesucht... und gefunden, händchenhaltend, mit dem da!"

"Vergiss mal einen Moment deinen Streit mit Severus. Er kann dir jetzt sowieso kein contra geben. Sei so lange nett zu ihm, wie die Wirkung dieser 'Droge' anhält. Man könnte fast glauben, dass er anfängt zu heulen, wenn du gemein zu ihm bist. Er scheint dich echt zu mögen... Hundi!" Remus grinste ihn wieder an.

"Wie kommt er dazu? Ich meine... selbst wenn er mit Drogen vollgepumpt ist. So sehr kann man doch nicht dadurch verändert werden. Er hat mich da draußen gekrault!!!! So etwas hat er noch nie versucht! Nicht dass ich das wollte." Sirius schüttelte sich, als wäre das das Widerlichste was ihm je widerfahren war.

"Wirklich gewehrt hast du dich aber auch nicht."

"Eigentlich war ich zu geschockt um zu reagieren."

"Glaub mir, ich hab mich auch kaum aus der Starre lösen können. Wir treffen uns nachher noch mit dem Orden. Jetzt bespricht Dumbledore gerade das Problem mit den Lehrern."

"Um welches Problem geht es hier eigentlich? Warum musste Pomfrey ihn friedlich stellen? Ist er durchgedreht oder was? Hat er eines der Kinder angegriffen?" Sirius verzog das Gesicht ärgerlich, als hätte er nur darauf gewartet. "Hat er Harry etwas angetan? Dann schwör ich dir, ich mach..."

"Nein, Sirius. Harry geht es gut. Severus hat seine magischen Kräfte verloren. Ich würde behaupten, er ist in etwa so magisch wie ein ...Muggel."

Sirius hustete, als hätte er sich an der Luft verschluckt. Der ungläubige Blick war nicht aus seinem Gesicht gewichen. Doch dann musste er schelmisch lächeln "Wie hat er denn das geschafft?"

"Weiß nicht. Deswegen möchte Dumbledore anscheinend mit uns sprechen. So lustig es auch im ersten Moment klingt, sind die Folgen davon nicht gerade auf die leichte Schulter zu nehmen."

Remus beobachtete Sirius wie er versuchte, krampfhaft die Schadenfreude zu unterdrücken. Es fiel ihm nicht leicht und Remus konnte ihn sehr gut verstehen. So einen Dämpfer hätten sie dem Slytherin in ihrer Schulzeit sehr wohl gegönnt. Doch sie waren nicht mehr in der Schule. Und Severus war ein Lehrer und herausragender Tränkemeister, zudem ein Spion gegen Voldemort. Sie konnten sich seinen Verlust nicht leisten.

"Ich denke, sie wollten ihn ruhig halten, damit er nicht abdreht. Keine Ahnung. Wäre verständlich, wenn er das nicht einfach verkraftet hat. Gerade er, der immer alles unter Kontrolle haben muss. Ich selbst würde wahrscheinlich auch durchdrehen. Ich kann mir das gar nicht vorstellen wie das sein muss. Nicht zaubern können..."

"Muss ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein. Ich hab ja schon fast Mitleid", stimmte ihm Sirius zu. "Aber nur fast..."

Remus beobachtete, wie Snape im Satin-Morgenmantel auftauchte und die beiden angrinste. "Darf ich noch mal Hundi sehen?" bat er schüchtern.

"Trink erst mal deinen Kakao!"

Severus nickte und trank die Tasse auf einmal aus. Dann sah er bittend zu Sirius. Remus war überrascht wie naiv diese sonst bösartigen Augen blicken konnten. "Er ist irgendwie niedlich."

"Merlin, ich streite mit ihm lieber! Ich kann kleinen Kindern nichts verwehren", knurrte Sirius und wollte sich gerade wieder verwandeln, als Severus gegen Remus fiel und sich müde festhielt.

"Wowouh! Pomfrey meint es mit ihren Tränken aber ziemlich gut heute", rief Black und kam seinem Freund zu Hilfe. Gemeinsam brachten sie den fast schon schlummernden Mann ins Bett.

"Ich war noch nie hier...!" meinte Sirius sich umschauend. "Ich hab mir immer vorgestellt, dass er inmitten von Spinnen und Schlangen lebt, aber es sieht eigentlich recht normal aus."
Remus lächelte zustimmend. Er hatte schon einmal in die Räume des Tränkemeisters gesehen, aber genau das Gleiche hatte er damals auch gedacht.

"Hundi?" murmelte Severus leise.

"Wuff!" Sirius hatte sich verwandelt und stupste mit seiner Nase die Hand des Schwarzhaarigen an, der lächelnd darüber strich.

"Bleibst du da bis ich eingeschlafen bin, Remy?" fragte er nun den Werwolf.

"Ja, mach dir keine Sorgen." Hoffentlich bat er ihn jetzt nicht noch um einen Gutenachtkuss. Das wäre nun wirklich zuviel des Guten.

Aber er brauchte es gar nicht zu befürchten, denn die Wirkung des Schlaftrunkes setzte voll ein und Severus schlief binnen Sekunden tief und fest ein.

Einen Moment blieb Remus noch um sicher zu gehen, dass er nicht mehr aufwachte, dann schloss er die Schlafzimmertür und beide verließen die Räume im Kerker.

A/N: Ok, die letzten zwei Kapitel waren ziemlich sinnlos, aber sie mussten sein. Es hat soviel Spaß gemacht... kleiner Sevvie :)

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