Nie war das Glück Näher

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Kapitel 12



"So da sind wir. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend."

Hermine reichte dem Fahrer das Geld. "Ja, das werden wir haben." Sie ging zu der kleinen Kasse vor dem Zelt. Severus wartete an der Seite.

"Zwei Erwachsene bitte." Die Kassiererin gab ihr zwei Karten und Hermine reichte ihr das Geld. "Viel Spaß." "Kommst du?"

Leicht genervt trottete Severus zu ihr hinüber und beide gingen in das Zelt. Hermine suchte ihnen zwei Plätze in der Mitte.

"Setz dich es wird bald anfangen." Sie blickte ihn an. "Du hättest es auch sagen können, wenn dir das hier nicht gefällt." "Für dich mache ich das gerne und so schlimm wird es bestimmt nicht" Plötzlich wurde es dunkel und in der Mitte der Manege stand ein Mann, der von einem Lichtstrahl beleuchtet wurde. "Herzlichen Willkommen bei uns im Zirkus Dreamer. Ich hoffe Sie genießen unsere Vorstellung, und haben viel Spass." Und schon begann die Show.

Eine Frau in einem merkwürdigen Rüschenkleid tanze auf einem Seil, Pferde rannten durch die Manege und ein Mann teilte seine Assistentin in zwei Teile.

Immer wieder blickte Hermine zu Severus, der wenig begeistert war. Das einzige was ihm zu gefallen schien, waren die Pferde, aber bei den anderen Attraktionen hörte seine Begeisterung auch schon wieder auf.

"Als nächstes kommt unser beliebter Beppo in die Manege und wird sie zum Lachen bringen." Hermine lehnte sich zu Severus "Das wird dir bestimmt gefallen." Er runzelte die Stirn. Noch bevor er antworten konnte war ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet, und es ertönte die piepsige Stimme des Clowns: "Kommen Sie mal her junger Mann ." Hermine musste lachen. "Komm schon geh zu ihm hin." Sie drückte ihn etwas von seinem Stuhl. "Haben Sie keine Angst", sagte der lustig gekleidete Mann. "Das werde ich dir nie verzeihen, Liebes." Severus drehte sich noch mal zu Hermine um. Er ging langsam die Treppe zur Manege hinunter. 'Wie konnte ich mich nur auf so was einlassen?', dachte er auf dem Weg nach unten.

"RiechenSsie doch mal an meiner Blume. Die duftet so wunderbar." Der Clown hielt ihm die Blume, die an seiner Jacke befestigt war, entgegen und als Severus sich vorbeugte um daran zu riechen, kam ein Wasserstrahl aus der Blume und traf ihn ins Gesicht. Alle Leute in dem Zelt mussten lachen, alle außer Severus.

Er guckte den Clown nur grimmig an und hätte am liebsten einen Fluch auf ihn gelegt, aber er konnte sich noch beherrschen. "Ron guck mal genau hin!" "Was ist denn Harry? Wo soll ich genau hin gucken?" "Schau dir den Mann an! Erkennst du ihn nicht? " Fred schubste Ron an. "Sag mal bist du so doof oder tust du nur so? Das ist Snape." "Was?", brüllte Ron. "Was macht der denn hier?" Severus war wieder auf dem Weg zu seinem Platz. Ron und Harry guckten ihm hinterher. "Der ist doch bestimmt nicht allein hier? Mich interessiert ja mal, wer mit diesem Typen in den Zirkus geht." Ron sah Harry wieder an, als Fred und George aufsprangen und guckten wo sich Severus hinsetzte. "Setzt euch wieder", meckerte Mrs Weasley die beiden an, und zog sie an den Armen wieder runter. "Aber Mum, das war Snape! Snape der fiese Zaubertranklehrer." "Ihr spinnt doch langsam alle." "Ich geh nie wieder in einen Zirkus." "So schlimm war es doch auch nicht, mein Schatz." Hermine zog Severus zu sich und gab ihm einen Kuss. "Hier kennt dich doch keiner. Wollen wir danach noch essen gehen?" "Meinetwegen, aber erst mal muss das hier zu Ende sein." Genervt sah er sie an. "Noch eine halbe Stunde, dann ist es doch endlich vorbei." Severus hatte das Gefühl, dass diese halbe Stunde endlos lang war, aber er ließ sich nichts anmerken, da er Hermine nicht verletzen wollte, denn sie war total begeistert von der Vorstellung.

Nach Ende der Vorstellung standen Hermine und Severus auf und gingen in Richtung Ausgang. Er legte seinen Arm über ihre Schulter. "So schlimm war es auch nicht, mein Engel." Hermine lächelte ihn an und gab ihm noch mal einen Kuss auf die Wange.



* * * * *




"Harry da vorne ist er. Komm lass uns hingehen." Ron zeigte mit seinem Finger auf Snape. "Irgendwie kommt mir die Frau bekannt vor."

Ron und Harry rannten zum Ausgang. "Professor Snape! Hallo!" Severus und Hermine sahen sich erschrocken an und er nahm sofort den Arm von ihrer Schulter und drehte sich um. "Sie sahen ja richtig gut aus in der Manege."

Langsam drehte sich Hermine auch um. "Hallo Ron, Hallo Harry", sagte Hermine etwas verlegen und lächelte beide leicht an. "Ah, Hallo Mr Potter und Mr Weasley."

Er hatte seinen typischen Lehrerblick wieder angenommen. "Was macht ihr denn hier?", fragte Ron total verdutzt, als er Hermine erkannte. "Ähm also ... " "Wir haben einen Auftrag von Professor Dumbledore bekommen und mussten nach London. Miss Granger wollte dann unbedingt noch in den Zirkus." "Ja, ... also ... das stimmt", stammelte Hermine.

Nicht nur, dass Severus sich total peinlich bei dem Clown gemacht hatte, jetzt kam auch noch die ganze Weasley Familie auf ihn zu. "Sie sind also der bekannte Zaubertranklehrer aus Hogwarts."

Freundlich reichte Mrs Weasley ihm die Hand. Zögernd steckte auch Severus ihr seine Hand entgegen. "Oh Hallo Hermine, mit dir hätte ich aber nicht gerechnet." "Ist schon okay Mrs Weasley, das haben wohl einige nicht." Sie lächelte Ron und Harry an. "Wir werden dann mal weiter, oder Miss Granger?" Er blickte Hermine streng an. "Na dann", sagte Harry etwas irritiert. "Einen schönen Abend noch. "Danke. Ich werde euch mal schreiben, wenn ich mal ne freie Minute habe. Professor wir können gehen. Bis dann." Hermine und Severus drehten sich um und gingen an dem kleinen Kassenhäuschen vorbei zu Strasse.

"Harry hast du das gesehen?" Ron guckte Harry mit riesigen Augen an. "Was denn? Ich habe nur gesehen, dass Hermine mit Snape hier war und das ist schon komisch genug." "Ja das meine ich ja auch, aber er hatte seinen Arm um sie gelegt." Harry guckte Ron skeptisch an. "Und? Das soll doch nichts heißen. Bist du etwa eifersüchtig."



* * * * *




"Miss Granger würden Sie mich heute Nacht noch ins Bett begleiten?" "Ja sicher Professor Snape." Als Hermine und Severus an der Ecke standen mussten beide lachen. "Das war aber peinlich. Glaubst du die haben was gesehen?", fragte sie ihn. "Ich hoffe ja nicht und wenn schon, du bist mir ja nicht peinlich. Wollen wir jetzt eigentlich noch was essen gehen, Miss Granger?" "Aber sicher, Professor Snape." Sie liefen durch die Straßen von London, bis sie ein gemütliches italienisches Restaurant gefunden hatten. "Sollen wir hier rein gehen? Das sieht doch ganz nett aus." Severus nickte und ließ sich von ihr in das Restaurant ziehen.

Sie suchten sich einen gemütlichen Platz aus und stöberten in der Speisekarte. Während sie noch die Karte überflogen kam eine junge Kellnerin und zündete die Kerze an, die auf dem Tisch stand. "Möchten Sie sich schon etwas zu trinken bestellen?", fragte sie freundlich. "Wir hätten gerne eine Flasche Rotwein", sagte Hermine. "Haben sie Sangiovese?" "Ja, den haben wir." "Wunderbar", freute sich Hermine. "Dann hätten wir davon gern eine Flasche." "Sehr gern." Die junge Kellnerin tippelte davon. "Sangiovese?", fragte Severus. "Ja, den musst du unbedingt mal probieren, der wird dir schmecken. Warte einfach mal ab." "Wenn du meinst. Also, was willst du denn essen, Liebes?" Hermine überflog noch mal die Karte und wählte schließlich ein typisch italienisches Gericht. "Ich nehme Tortellini in der Champignon-Sahne-Soße. Und du?" "Hm ... hört sich gut an. Ich glaube das nehme ich auch." Die junge Kellnerin kam mit der Falsche Wein zurück und füllte etwas Wein in die Gläser. "Und, haben Sie sich entschieden?", fragte sie, mit einem Blick auf Severus, der Hermine gar nicht gefiel. "Wir nehmen zweimal die Nummer 56." "Gute Wahl."

Mit einem vielsagenden Blick auf Severus, wandte sie sich wieder ab und ging. "Du scheinst ihr zu gefallen, mein Lieber", bemerkte Hermine mit einem leicht eifersüchtigen Ton. "Hey, nicht eifersüchtig sein." Severus nahm Hermines Hand. "Ich liebe doch nur dich, du bist doch meine kleine Hexe." Er lächelte sie liebevoll an und erhob sein Glas. "Trinken wir auf ... unsere gemeinsame Zeit, die nie enden darf." Beide stießen an und gaben sich über den Tisch hinweg einen Kuss.

Sie beobachteten noch eine Weile die anderen Gäste und sprachen über die letzten drei Jahre, bis das Essen kam. "Sag mal, bist du eigentlich sauer, dass ich Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten werde?" Hermine blickte ihn an. "Du weißt ja, dass ich dieses Fach gerne hätte, aber weil du es bist, bin ich nicht böse." Er lächelte sie an und wischte ihr etwas Soße von ihren Mundwinkeln. "Oh danke." Hermine sah ihn verlegen an. "Das hätte ja peinlich enden können." "Möchten Sie noch etwas haben?" Die Kellnerin konnte ihren Blick nicht von Severus lassen. "Liebling?" Er blickte zu Hermine. "Möchtest du noch etwas haben." "Nein Schatz eigentlich nicht."

Die Kellnerin guckte beide verdutzt an, ihr wahr es wohl peinlich ihn immer so angestarrt zu haben. "Ich hätte dann noch gerne einmal Tiramisu." "Bringe ich Ihnen sofort." Die Bedienung ging mit schnellen Schritten Richtung Theke. "Wenn ich das jetzt gesagt hätte, dann hätte sie bestimmt nicht in diesem vollkommen übertrieben freundlichen Ton 'Bringe ich ihnen sofort', gesagt." "Liebes, nun sei doch nicht eifersüchtig. Da hast du doch gar keinen Grund zu." Hermine sah ihn grummelig an. "Ich liebe dich, Hermine", flüsterte Severus und küsste sie.

Plötzlich versteifte sich Hermine und wollte ihn wegdrücken. "Was ist denn?" Hermine deutete mit ihren Augen gerade aus. Und da sah Severus auch, was sie plötzlich hatte.

Das sassen Harry und Ron mit der ganzen Weasley Sippe und alle guckten zu ihnen rüber. "Oh verdammt, was machen wir denn jetzt?", fluchte Severus. "Ähm ... ja, gute Frage. Ich glaube ich ruf Harry und Ron mal her." Hermine winkte den beiden verlegen zu. Harry und Ron gingen grinsend auf die beiden zu. "Oh, hallo Professor Snape, nett Sie wiederzusehen", sagte Ron mit einer Ironie in der Stimme. "Setzt euch doch bitte. Wir müssen uns mal unterhalten." Hermines Blick wurde ernster. "Mr Weasley würden Sie Ihre Scherze vielleicht lassen. Es ist wirklich wichtig, dass Sie mir jetzt zu hören."

Das Grinsen in den Gesichtern von Harry und Ron verblasste und wurde zu einem ernsten Blick.

"Ich will Ihnen nicht zu viel sagen, aber eines ist sicher. Niemand, aber wirklich niemand darf von diesem Abend erfahren. Ich würde Sie daher bitten, das auch Ihren Familienmitgliedern zu sagen." "Hermine warum hast du uns das nicht gesagt? Wir sind doch Freunde." "Ja Harry, das sind wir, aber ich konnte euch das nicht sagen. Es tut mir leid, dass ihr es so erfahren musstet." "Also, seid ihr ein Paar?", platze es Ron heraus, Harry stieß ihm mit dem Ellenbogen in die Seite. Hermine sah zu Severus hinüber. "Ja, Mr Weasley. Das sehen Sie vollkommen richtig," sagte Severus mit scharfem Blick auf die beiden jungen Männer. "Voll krass", flüsterte Ron. "Bitte versprecht mir, das keinem zu sagen", flehte Hermine sie an. "Sicher", entgegnete ihr Harry. "Wir werden es keinem sagen, oder Ron? Ron? Hey Ron?" "Was? ... äh ja, natürlich, wir behalten es für uns. Versprochen." "Das will ich Ihnen auch geraten haben", sagte Snape mit gebieterischen Ton. "Sev, bitte. Was soll das?" "Was soll was, Liebes?" "Nun sei doch nicht gleich so böse." "Bin ich doch gar nicht." "Doch bist du wohl, du hast schon wieder diesen typischen Professor Snape-Blick." "Ach ja?" "Ja."

Harry und Ron sahen sich verdutzt an, bis Harry schließlich das Wort ergriff. "Ähm ... wir wollen eure Streiterein auch nicht länger stören. Wir werden dann mal wieder rüber gehen und keine Angst, wir werden schon nichts sagen." Harry wartete keine Antwort ab, und zog Ron mit sich zu den Weasleys hinüber. "Hast du das gehört?", fragte Ron ihn. "Sie hat Sev zu ihm gesagt. Ich glaube mir wird gleich schlecht." "Ich dachte, dass du mir ihr abgeschlossen hast." "Ja und? Ich darf doch wohl noch meine Meinung sagen. 'Liebes', da wird mir ja noch schlechter." "Sev, bitte. Warum streiten wir uns immer wegen solchen Kleinigkeiten?" Hermine guckte ihn enttäuscht an. "Es tut mir leid, aber so bin ich nun mal. Ich versuche mich zu bessern, aber du darfst mir nicht immer reinreden, das hast du schon immer gerne getan, besonders als Schülerin." "Hey, was soll denn das heißen?" Hermine sah ihn mit gespielt empörtem Blick an. Severus musste laut lachen, ihm war es jetzt total egal, was die anderen über sie dachten, die auch in diesem Restaurant saßen.

"Du bist so süß, mein Engel. Ich kann mich einfach nicht mit dir zoffen. Wenn ich dir in die Augen sehe, kann ich alles verzeihen und vergessen" Hermine lehnte ihren Kopf zu ihm hinüber und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich Sev und ich liebe auch den bösen Zaubertranklehrer." Hermine grinste ihn so an, dass Severus auch lächeln musste. "Ich werde diese ruhigen Stunden mit dir wirklich vermissen." "Ich auch Severus, aber wir werden bestimmt eine Gelegenheit finden unsere Ruhe zu haben, wenn wir uns nach der Sperrstunde treffen, kann uns doch kein Schüler sehen. Außerdem weiß ich auch gar nicht, ob ich schlafen kann, wenn du nicht neben mir liegst." "Als wenn die Schüler sich an die Sperrstunde halten würden, Hermine. Das müsstest du doch eigentlich am Besten wissen, schließlich bist du früher auch sehr oft mir Harry und Ron Nachts über das Schlossgelände geschlichen." Hermine lachte.

"Ja du hast Recht. Aber die Schüler würden bestimmt nicht freiwillig in die Kerker gehen. Die haben doch zu viel Angst, dir über den Weg zu laufen, Schatz. Dann werden wir in deinen Räumen immer unsere Ruhe haben."

Hermine zwinkerte ihm zu. In dem Moment kam die Kellnerin und brachte den Nachtisch für Severus.

"Bitte sehr, ich wünsche Ihnen guten Appetit, Sir." Severus nickte nur und bemerkte nicht wie die Kellnerin ihn anhimmelte. Sie wandte sich auch erst ab, als sie Hermines bösen Blick bemerkte. Sie war gerade wieder gegangen, als Severus hustete, als hätte er sich an seinem Tiramisu verschluckt. "Das darf doch nicht war sein", flüsterte er. Hermine sah ihn fragend an.

"Sieh dir das mal an."

Er deutete auf seinen Teller. Unter dem Tiramisu kam ein Zettel zum Vorschein, auf dem eine Nummer stand. "Das ist eine Telefonnummer", bemerkte Hermine gereizt. Severus sah auf und entdeckte die junge Kellnerin hinter dem Tresen, die zu ihm hinübersah und ihm zuzwinkerte. Doch zu ihrem Pech bekam Hermine diese Geste mit und nun war es auch offensichtlich, von wem die Nummer auf dem Teller stammte. "Hermine denk nicht mal dran!" "An was soll ich nicht denken", fauchte Hermine ihn an. "Lass deine Hand von dem Zauberstab, mein Schatz. Die Frau kann doch nichts dafür, dass ich so attraktiv bin", schmunzelte er.



"Können wir vielleicht gehen? Ich finde das nicht so amüsant wie du." "Wenn du willst, vielleicht ist es auch besser so. Die Frau fängt langsam an zu nerven. Wenn ich bezahle gebe ich ihr den Zettel zurück und lege noch einen kleinen Fluch drauf. " "Ich hätte da einen netten Fluch." Hermine lächelte ihn. "Aber das ist doch etwas zu viel."

Severus winkte die Kellnerin zu sich und bezahlte, als sie zurückkam legte er das Trinkgeld hin und daneben den Zettel. Die Bedienung lächelte ihn an und ging wieder zurück. Als sie an der Theke stand blickte sie zu ihm hinüber und öffnete den Zettel mit einem Lächeln, das Lächeln war aber wieder verflogen, als sie sah, dass er ihr ihren Zettel nur zurück gegeben hatte. Severus und Hermine hatten sie beobachtet und konnten sich ihr lachen kaum verkneifen. "Sev, ich glaube das war zu viel für sie." "Wahrscheinlich. Was meinst du, sollen wir gehen?" "Ja. Ich möchte nur noch eben Ron und Harry tschüß sagen. Kommst du mit?" Er sah sie genervt an. "Muss das sein?" "Ja, das muss sein." Ohne zu zögern packte sie ihn bei der Hand und schleifte ihn hinüber zum Tisch, wo Harry und die Weasleys saßen.

"Ich wollte euch allen noch tschüß sagen, bevor wir gehen", sagte Hermine. "Und ich hoffe, dass ihr beide", sie zeigte auf Ron und Harry, "mich mal in Hogwarts besuchen kommt." "Sicher machen wir das. Ach Hermine, könnte ich dich vielleicht noch mal kurz sprechen?", fragte Harry sie. Hermine sah nur einmal kurz zu Severus hinüber und ließ sich dann von Harry mitziehen. Severus kam sich etwas blöd vor, als er ganz allein vor dem Tisch stand und alle Weasleys ihn anstarrten, als wäre er nicht von dieser Welt.

Doch er konnte sich denken warum, denn seine Kleidung die er trug, war für ihn schließlich nicht ganz alltäglich.

Er kam sich mittlerweile auch ein wenig hilflos vor, ohne seine weite Robe, bei diesen vielen Gesichtern die ihn anstarrten.

"Wollen sie sich nicht so lange zu uns setzten, Professor Snape?", fragte Mrs Weasley ihn. Severus überlegte, setzte sich dann aber doch auf Harry's lehren Platz, zwischen Ginny und Ron. "Danke", knurrte er.

Bei diesem Wort musste Fred husten und gab sich Mühe seine Cola nicht über den Tisch zu spucken. Ron fielen fast die Augen aus dem Kopf. Hatte Snape tatsächlich gerade 'Danke' gesagt?! "Was ist denn Harry?", fragte Hermine, etwas genervt, da sie jetzt am liebsten mit Severus gehen wollte, um nicht noch länger in der Nähe dieser lästigen Kellnerin zu sein. "Ich weiß, ich nerve dich jetzt, aber ich bin ein wenig enttäuscht von dir. Ich dachte ich bin dein bester Freund? Warum hast du mir nie von Snape erzählt?" "Nie? Harry, das mit Severus und mir, ist erst seit ein paar Tagen so." Harry zog eine Augenbraue hoch und sah Hermine durchdringend an. "Ich bitte dich Hermine, mir kannst du doch nichts vor machen. Das mit Snape und dir hat doch schon in der Schule angefangen. Hast du wirklich geglaubt, das mir das nicht auffällt?" Hermine bekam einen Schreck. Ob Ron es damals auch schon gewusst hatte? "Keine Sorge Hermine, Ron hat nichts gewusst," sagte er, als wenn er gerade ihre Gedanken gelesen hätte.

"Ich glaube ich war der einzige der das gemerkt hat." "War das so auffällig?" Hermine guckte ihn mit großen Augen an. "Als wir einmal nach dem Essen durch die Gänge liefen und es hieß, dass Snape auf der Krankenstation ist, bist du sofort abgehauen. Na ja und ich habe auch gesehen, wie ihr euch immer angeguckt habt." "Ja das stimmt schon, aber das war nichts Ernstes. Das hat sich erst in den letzten Tagen so entwickelt, aber ich möchte nicht darüber reden. Bitte sag es niemanden, das ist wirklich wichtig." Enttäuscht sah Harry sie an.

"Wenn du meinst. Dann lass ich euch jetzt in Ruhe." "Harry bitte," Hermine umarmte Harry, "Es tut mir leid, aber ich hätte es euch schon gesagt. Bitte wir sind doch beste Freunde." "Ich hoffe du belügst mich nicht wieder. Ich werde Ron nichts davon erzählen." Harry und Hermine gingen wieder zu den anderen an den Tisch. "Sev, wir können dann gehen." "Okay. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend."

Erstaunt blickten ihn alle an. "Bis dann. Harry und Ron ich werde mich bei euch melden."

Severus legte seinen Arm um ihre Hüfte und beide verließen das Restaurant.

"Ist doch gar nicht so schlecht, dass Hermine und Snape was haben. Durch sie hat er sich richtig zum positiven gewandelt," bemerkte Ginny.

"Na, war es sehr schlimm so ganz allein bei den Weasleys?", neckte Hermine ihn, als sie durch die dunklen Londoner Straßen gingen. "Furchtbar." Entgegnete Severus und bedeckte mit einer theatralischen Handbewegung sein Gesicht, so das Hermine lachen musste. "Was denkst du, sollen wir uns gleich ein Taxi rufen, oder möchtest du noch ein wenig durch die Stadt laufen?", fragte Severus. "Och, ich würde schon noch gern ein wenig durch die Straßen mit dir gehen."

Severus nickte. Gemeinsam gingen sie Hand in Hand durch die Stadt, und blieben hier und da vor einem Schaufenster stehen, da Hermine ständig etwas schickes zum Anziehen entdeckte.

Plötzlich hörte Severus eine vertraute Stimme hinter sich seinen Namen sagen. "Severus, welch Überraschung dich hier in London zu treffen, solltest du nicht in Hogwarts sein? Und dann noch dazu in Begleitung eines ... Schlammblutes. Ich bin enttäuscht von dir, ist es denn normal, dass Lehrer die Hände ehemaliger Schüler halten? Aber ... Moment, ihr seid doch wohl nicht etwa ein Paar?"



Severus schluckte als er die fiese, hinterhältige Stimme von Lucius Malfoy erkannte, sofort ließ er Hermines Hand los. "Das kann doch wohl nicht wahr sein! Severus Snape mit einem Schlammblut, und dann auch noch mit einer so billigen Ausgabe."

Das war zu viel für ihn, er hatte seine Hermine zweimal als Schlammblut bezeichnet, und sie dann auch noch als billig abgebgestempelt. "Lucius, das reicht!!!"

Severus ging auf ihn los und schlug ihm in den Bauch.

Lucius sackte kurz zusammen, erhob sich aber wieder schnell und setzte auch zu einem Schlag an. Dieser traf Severus im Gesicht und Blut spritze aus seiner Nase.

"Hört auf!", brüllte Hermine, aber beide Männer ließen sich nicht davon ablenken und schlugen beide weiter aufeinander ein, bis Hermine dazwischen ging. "Aua!" Hermine wich wieder ein Schritt zurück, denn sie hatte einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen.

"Jetzt reicht es aber."

Sie zog ihren Zauberstab und murmelte etwas.

Plötzlich flogen beide voneinander weg und lagen bewegungslos auf dem Gehweg. Sofort rannte Hermine zu Severus . "Geht es dir gut mein Schatz?". fragte sie besorgt. Langsam richtete er sich auf und guckte zu Lucius rüber, der immer noch regnungslos dort lag. "Es geht schon"

Er strich sich über sein Gesicht und sah das Blut an seiner Hand.

"Es tut mir leid, wenn das hier so abgelaufen ist, aber ich will nicht, dass dich jemand beleidigt. Ich glaube aber wir haben jetzt ein Problem! Lucius wird sein Maul nicht halten können." "Du meinst, er wird es Voldemort erzählen?"

Hermines Stimme klang erschrocken.



Severus stand langsam auf und ging zu Lucius hinüber.

"Ich fürchte schon, Liebes."

Er stieß vorsichtig mit dem Fuß nach ihm.

"Hey!", raunzte er. "Steh auf du dreckiger Mistkerl."



Malfoy stöhnte und versuchte langsam aufzustehen. Severus packte ihm am Arm und riß ihn hoch.

"Du wirst denn Mund halten, verstanden?"

Lucius löste sich aus seinem Griff, und lächelte ihn hinterhältig an.

"Warum sollte ich? Damit tue ich dir doch nur einen Gefallen, und das will ich auf keinen Fall."

Mit diesen Worten apparierte er und war verschwunden.



Severus fluchte und trat gegen einen Mülleimer, der da gerade stand, und der sich dann auf der anderen Straßenseite wiederfand, und ein Stück die Straße hinunter rollte.

"Sev", redete Hermine beruhigend auf ihn ein, während sie eine Hand auf seinen Arm legte.

"Bitte, sei ruhig, komm, lass uns gehen."

Er fuhr herum und entgegnete ihr im gereizten Ton: "Dir scheint das ja sehr gleichgültig zu sein!"

"Nein! Nein, ist es nicht. Aber wir müssen das ja nicht hier auf der Straße ausdiskutieren, lass uns zum Haus zurückgehen, bitte. Da können wir in Ruhe darüber reden."



Severus sah sie immer noch mit bösem Blick an, und griff dann nach seinem Zauberstab.

"Severus! Nein, du kannst doch nicht..."

'PLOP'

"Das darf doch nicht war sein, jetzt hat er auch noch appariert!"

Hermine schüttelte verärgert den Kopf über seine Unvorsichtigkeit, doch griff dann auch sie nach ihrem Zauberstab. Bevor sie apparierte, vergewisserte sie sich jedoch, ob sie auch niemand sah.


Kapitel 11

Kapitel 13

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