Nie war das Glück Näher

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Kapitel 3

"Hermine wach auf. Es gibt bald Abendessen und so wie du aussiehst, solltest du noch mal unter die Dusche gehen." "Was ... Was ist? Wo bin ich?", sagte Hermine verschlafen. "Du bist im Gemeinschaftsraum von Gryffindor und du bist wohl auf der Couch eingeschlafen." "Stimmt ja, ich habe es wohl nicht mehr ins Bett geschafft." Langsam wurde Hermine wach, und erkannte erst dann wer mit ihr sprach. Es war Harry, der gerade vom Quidditchtraining kam. "Dann werde ich mal ins Bad gehen und mich rasch umziehen." "Treffen wir uns in einer halben Stunde wieder hier?" "Ja, ich werde mich beeilen." Hermine stand auf und langsam kam ihr Gedächtnis wieder. Sie hatte sich heute bei Professor Snape ausgeheult. 'Habe ich das wirklich gemacht', fragte sich Hermine als sie unter der Dusche stand.' Hoffentlich passiert mir das nie wieder.' Hermine wühlte in ihrem Schrank; irgendwie wusste sie nicht was sie anziehen sollte. 'Schwarz ist doch eigentlich keine so schlechte Farbe ... Professor Snape steht sie auch sehr gut ... Hermine warum musst du nur die ganze Zeit an diesen Mann denken?'

Hermine schaute auf die Uhr und erschrak 'Was schon so spät? Dann muss ich mich aber beeilen.' Hermine entschied sich dann für einen schwarzen Rock und ein dunkel-rotes Oberteil, das Ron so hasste, weil er der Meinung war, dass jeder ihr dann hinterher gucken würde. Aber das interessierte sie nicht mehr. Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ sie ihr Zimmer und ging zu Harry, der schon im Gemeinschaftsraum gewartet hat.

"Mensch Hermine, du strahlst ja wie ein Honigkuchenpferd." "Warum, darf ich das nicht?" "Doch, doch. Ich dachte eigentlich, dir geht es nicht so gut wegen der Sache mit Ron." "Darüber denke ich nicht mehr nach. Lass uns gehen, ich habe riesigen Hunger!" Die beiden machten sich auf den Weg in die Grosse Halle, als Ron ihnen entgegen kam. "Hallo Harry." Ron lächelte Harry an, aber dieses verschwand wieder als er Hermine erblickte. "Kommst du gleich mit uns?" "Nein, ich möchte noch kurz meine Sachen wegbringen, ich komme dann nach." Hermine zog Harry am Arm, weil sie weiter wollte. "Harry, ich möchte nicht zu spät kommen, also lass uns weiter gehen." "Ok, bis gleich, Ron!" Hermine und Harry betraten die Grosse Halle und suchten sich einen Platz. "Setzt du dich zu mir?", fragte Harry. "Nein lieber nicht. Ron sitzt doch neben dir. Ich werde mich wieder neben Neville setzen." "Das ist deine Entscheidung. " Hermine ging auf Neville zu und setzte sich neben ihn. "Du lebst ja doch noch. Ich dachte schon Professor Snape hat dich im Kerker eingeschlossen." "Nein nein, so schlimm war es nun auch nicht. Man kann es überleben." Hermines Blick wich an Neville vorbei, zum Lehrertisch. Suchend guckte sie am Lehrertisch entlang und dort saß er, Professor Snape. Sie blickte, nein, starrte ihn sogar an. 'Hoffentlich hat er das von heute Nachmittag schon wieder vergessen.'

Plötzlich hob sich Snapes Kopf und er blickte zu Hermine hinüber. Ein leichtes Lächeln huschte ihm über das Gesicht und er ließ seinen Kopf wieder nach untern sinken. Hatte sie eben richtig gesehen? Sie wandte sich ihrem Essen zu und wollte gerade anfangen zu essen, als jemand hinter ihr mit schnellen Schritten vorbei rauschte. Sofort drehte sie sich in Richtung Tür. 'Wer war das bloß', fragte sie sich. "Hast du das eben gesehen, Hermine?" "Hä...was?" "Hast du nicht gesehen, wie Professor Snape aufgesprungen ist und mit wehendem Umhang den Raum verlassen hat?" "Nein habe ich nicht, Neville." Hermine blickte auf ihren Teller, irgendwie war ihr der Appetit vergangen.

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Snape stand wieder an der Klippe und konnte das Wasser rauschen hören.

Und wieder war er allein mit dem Dunklen Lord.

Doch diesmal konnte man die untergehende Sonne am Horizont sehen. Severus verbeugte sich. "Euer Lordschaft." "Severus, wie nett, dass du doch noch gekommen bist, ich wollte gerade schon wieder gehen." "Bitte verzeiht, mein Lord, aber ich saß schon in der Großen Halle, beim Abendessen." "Das interessiert mich nicht!", zischte Voldemort. "Erst hältst du den vereinbarten Zeitpunkt für meinen Zaubertrank nicht ein, und jetzt lässt du dir auch noch Zeit um zu mir zu kommen. Du enttäuschst mich Severus. Und ich gehe mal davon aus, dass deine Recherchen über den Spion, der unter uns weilt, auch erfolglos waren. Habe ich Recht?"

Severus schwieg, um nichts falsches zu sagen, denn er erkannte in Voldemorts Stimme die Lust und den Drang zu quälen oder zu töten. "Du sagst nichts?"

Voldemort trat auf ihn zu und sah ihm direkt in die Augen, wobei seine Kapuze ein wenig nach hinten rutschte und Severus sein abstoßendes Gesicht sehen konnte. Und doch verzog er dabei keine Miene.

Der Dunkle Lord fixierte Snape mit seinen roten Augen und flüsterte mit eisiger Stimme: "Oder bist du wohlmöglich der Spion, Severus?" Severus trafen diese Worte wie ein Schlag. Voldemort konnte das unmöglich wissen! Er schluckte, während er nach Worten suchte, doch Voldemort unterbrach ihn. "Aber nein, doch nicht mein Severus", zischte er, scheinheilig. "Das wäre doch vollkommen lächerlich. Severus Snape, ein Spion. Oh nein, du würdest doch niemals mit dem Ministerium zusammen arbeiten, oder etwa doch?"

"Nein Eure Lordschaft!", sagte Snape schnell. "Wie auch immer, ich erwarte von dir ,dass du mir in den nächsten Tagen Informationen liefern kannst, die für mich wichtig sein könnten. Und ich will diesen Trank noch in dieser Woche! Hast du mich verstanden? Denn sonst wirst du nicht wieder so glimpflich davon kommen, wie vorgestern Nacht." "Ja mein Lord. Ich werde, Euch nicht wieder enttäuschen." "Das erwarte ich auch von dir. Und nun geh zurück nach Hogwarts, bevor Dumbledore sich fragt wo du bist." Severus verbeugte sich noch einmal und apparierte dann zurück. Er apparierte genau an die Grenze vom Hogwartsgelände, wo er sich erst mal im Gras niederließ und ganz tief durchatmete. "Oh entschuldigen sie uns Professor Snape. Wir wollten grade rein gehen." Severus drehte sich um und sah Ron, der die Hand eines Mädchens festhielt. "Das hoffe ich auch Mr Weasley. Wir wollen ja nicht, dass Gryffindor wegen Ihnen noch mehr Punkte verliert. Und Sie Miss Jalin sollten sich wieder auf den Weg zu Ihrem Haus machen. "

Normalerweise hätte er den beiden Punkte abgezogen, doch er hatte jetzt andere Probleme. "Dann einen schönen Abend noch Professor." 'Es könnte auch nicht besser sein', dachte sich Snape. 'Ich muss noch einen Trank brauen und dann muss ich mich noch als Spion selber überführen.' "Verschwinden Sie jetzt", sagte Snape leicht gereizt.

Janis und Ron drehten sich wieder um, und gingen in Richtung Schloss. 'Mr Weasley, Mr Weasley.' Severus schüttelte seinen Kopf 'Das hätte ich aber nicht von ihm gedacht. Hoffentlich sieht Hermine ihn nicht, wenn er mit seiner neuen Freundin turtelnd durch die Gegend läuft.' Langsam wurde es dunkel, aber Snape beschloss noch einen Augenblick draußen zu bleiben. Er hatte das Gefühl, in den Kerkern zu ersticken, wenn er jetzt rein ging. Er wollte noch für einen Augenblick die Freiheit hier draußen genießen.

'Irgendwie tut sie mir leid ... Severus, sie ist deine Schülerin.' Er nahm sich vor darüber nachzudenken, wie er das mit dem Trank in dieser kurzen Zeit schaffen sollte, und was er Voldemort sagen würde, was seine Recherchen, die er natürlich nicht durchführen konnte, denn immerhin war er selbst derjenige den er aufspüren sollte, ergeben haben. Nur ertappte er sich dabei, wie seine Gedanken immer wieder zu diesem einen Mädchen hinüberschweiften. Er dachte an dieses eine Mädchen, das ihn in seinem Unterricht mit dem ständigen Melden und Schnippen ihrer Finger wahnsinnig machte, doch er musste zugeben, sie hatte sehr schöne Hände... Er dachte an dieses eine Mädchen, das ständig alles besser wusste, doch andererseits, hatte er ein wenig Respekt vor ihrem Wissen in diesem Alter ... Er dachte an dieses eine Mädchen, das so schrecklich buschige Haare hatte, doch irgendwie betonte es ihr hübsches Gesicht ... Er dachte an dieses eine Mädchen, das an diesem Tag plötzlich seine Hand nahm, und er musste sich eingestehen, dass es ein schönes Gefühl war an sie zu denken, an Hermine.

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Hermine saß mit Harry im Gemeinschaftsraum und lernte für die Abschlussprüfungen. Eigentlich wusste sie alles, aber sie wollte sich ablenken von den Gedanken an Ron. 'Was er wohl jetzt macht ... Hermine lern lieber sonst schaffst du deinen Abschluss nicht.' "Hermine was ist denn mit dir los? Ich dachte, dass du lernen willst aber jetzt sitzt du schon eine Stunde vor der gleichen Seite." "Ach Harry, ich komme einfach nicht mit dem Gedanken klar, dass Ron mit Janis geknutscht hat. Wo ist er denn überhaupt? Er müsste nämlich auch mal lernen" 'Warum machst du dir eigentlich Gedanken darum, was er macht?' "Also er ist ..." "Ja Harry?" "Du weißt ganz genau, dass wir Freunde sind und daher will ich dich nicht belügen ... Er ist draußen!" "Und was ist daran so schlimm?" "Er ist mit ... Janis unterwegs." "WAS!?!?!", schrie Hermine Harry an. "Nun schrei mich doch nicht so an, ich kann doch nichts dafür. Außerdem hast du doch vor dem Abendessen noch gesagt, dass du schon gar nicht mehr darüber nach denkst, was ihn und Janis betrifft." "Ja, ich weiß. Aber irgendwie stört es mich schon, es ist nur, weil, mein Gott. Was hat sie was ich nicht habe?", sagte sie fast schluchzend und von Wut geschüttelt, während sie aufsprang. "Wo willst du denn hin Hermine? Du willst doch wohl nicht etwa raus und sie suchen?" "Warum nicht? Ich würde liebend gern noch mal mit Janis reden, denn komischerweise geht sie mir immer aus dem Weg wenn wir uns sehen, und versteckt sich bei ihren tollen Hufflepuff-Freunden." "Ach Hermine, nun lass doch den Blödsinn. Das passt nicht zu dir." "Ach was weißt du schon?" Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Gemeinschaftsraum und lief durch das Schloss hinaus in Freie.

Die ersten Sterne waren schon zu sehen, und es fiel ihr im ersten Augenblick schwer ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, doch sie lief trotzdem schnurstracks weiter, auf der Suche nach Ron und Janis. Severus schlenderte am See vorbei und beschloss, sich noch einige Minuten nieder zu lassen, um die Ruhe zu genießen.

"Ron? Ron? Bist du hier irgendwo? Ich würde gerne mit dir reden!" Hermine dachte, dass sie Ron und Janis gesehen hätte und ging runter zum See. Severus hatte die Rufe von Hermine gehört und insgeheim darauf gehofft, dass sie ihn finden würde. Er hörte dann ein Rascheln hinter sich und drehte sich um. "Nein er ist nicht mehr hier. Ich habe ihn vor einer Weile reingeschickt, und mit Punktabzügen gedroht." Hermine musste ein wenig lächeln. "Was wollten Sie denn von ihm? Ich dachte, dass Sie nie wieder ein Wort mit ihm wechseln wollten." "Warum so neugierig Professor?" Hermine schmunzelte.

Ihre Angst vor Snape war irgendwie verflogen, doch sie hatte immer noch sehr großen Respekt vor ihm. Severus wollte sich gerade aufregen über diese freche Frage, doch als er dieses Lächeln auf Hermines Gesicht sah merkte er, dass sie es nicht ernst gemeint hatte. 'Du solltest langsam anfangen, den Humor deiner Mitmenschen zu verstehen, Severus', dachte er bei sich. "Es war nur eine Frage Miss Granger. Sie müssen sie mir ja nicht beantworten", sagte er ein wenig beleidigt. "Nun auf mal wieder Miss Granger? Sonst sagen Sie doch neuerdings Hermine zu mir."

Wieder lächelte sie vorsichtig. Und da fiel auch Severus auf, dass er sie das letzte Mal Hermine genannt hatte. "Na ja ... also ...," stammelte er etwas verlegen. "Wie auch immer, aber ... na ja, ich sollte eigentlich nicht Hermine zu Ihnen sagen."

Und dann ganz leise fügte er kaum hörbar: "Tut mir leid", hinzu.

Hermine sah ihn überrascht an, und sie merkte, dass ihm der letzte Satz ein wenig peinlich war, sich vor einer Schülerin zu entschuldigen, und in diesem Augenblick kam er ihr vor wie ein kleiner Junge, und nicht wie der grimmige Zaubertranklehrer, vor dem alle solche Angst hatten. "Ich fand Hermine hörte sich netter an. Wenn Sie mich immer Miss Granger nennen, denke ich sofort, ich bekomme gleich Punkteabzug. " Langsam fing Severus an zu lächeln. "So schwer ist es wohl doch nicht, Professor." "Was meinen Sie?" "Sie haben gelächelt und es sah gar nicht so schlimm aus." "Hermine Sie sind unmöglich!", grinste Snape sie an. "Finden Sie? Also wenn ich unmöglich bin, was sind Sie dann?" Er sah sie fragend an. "Was denken Sie denn was ich bin?" Hermine hob eine Hand an ihr Kinn und tat so als würde sie angestrengt nachdenken.

"Also in meinen Augen sind sie nur ein grimmiger Zaubertranklehrer, der morgens einfach zu wenig ißt, denn sonst hätten sie doch tagsüber bessere Laune." Severus brauchte wieder einen Augenblick um diesen Satz nicht falsch zu deuten, auch Hermine merkte an seinem Blick, dass sie nicht zu viel herumscherzen sollte bei diesem Mann.

Offenbar war Snape es nicht gewohnt zu scherzen, geschweige denn einen Scherz richtig zu verstehen und sich nicht dadurch angegriffen zu fühlen. "Sagen Sie mal Professor? Wie alt sind Sie eigentlich?", fragte Hermine, ohne vorher richtig über diese Frage nachgedacht zu haben. "Was meinen Sie denn? Denken Sie dran, es gibt für fast alles Zaubertränke." "Das meinen Sie doch nicht ernst, oder ?" Erst dachte Hermine sie hörte nicht richtig, doch auch ihre Augen ließen keinen Zweifel zu, dass Professor Snape gerade laut loslachte. "Sehen Sie, ich bin doch nicht nur ein grimmiger Zaubertranklehrer. Wollen Sie wirklich wissen wie alt ich bin?" "Ja Professor, mich interessiert das schon."

'Hermine was denkst du dir eigentlich? Du fragst grade deinen Lehrer nach seinem Alter. Hoff mal lieber, dass Gryffindor den Hauspokal bekommt und nicht wegen dir verliert.' "Ich bin 39. So jetzt wissen Sie es. Wollen Sie noch etwas wissen?" Hermine guckte ihn verdutzt an. "Meinen Sie das im Ernst?" "Sie haben noch zehn Sekunden Zeit um mich etwas zu fragen. Sie sollten sich beeilen, ich ändere meine Meinungen sehr schnell, wenn es um Privates geht." Hermine überlegte nicht lange, sondern fing gleich an alles zu fragen was ihr in den Sinn kam. "Sind Sie verheiratet? Haben Sie Kinder? Sind Sie Einzelkind? Wie lange sind Sie schon Lehrer hier? Hatten Sie schon immer vor, Lehrer zu werden? Waren Sie früher ein guter Schüler? Haben Sie ...?" "Es reicht!", unterbrach Severus sie amüsiert. "Sie fragen einem ja Löcher in den Bauch. Falls es irgendwann mal ein Buch über mich geben sollte, können Sie es sich ja kaufen, bei den vielen Fragen die Sie haben." "Das werde ich auf jeden Fall tun, Professor." Hermine ließ sich in das weiche Grass fallen und wurde wieder ernster. "Wissen Sie was Professor?! Ich werde Hogwarts vermissen." "So ging es mir nicht, als ich die Schule verlassen hatte, und wo sitze ich jetzt? " Severus legte sich neben Hermine auf den Rücken und guckte hinauf zu den Sternen. "Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages wieder hier in Hogwarts sein würde und..." "Mit Ihren Schülern im Gras liegen und mit denen über die Vergangenheit zu reden," vervollständigte Hermine den Satz. Sie drehte sich auf den Bauch und schaute Snape ins Gesicht. "Na ja, im Moment liege ich ja nur mit einer Schülerin im Gras." Hermine grinste. "Ja stimmt. Oh warten Sie, sie haben da so einen komischen hellen Käfer im Haar."

Bevor Snape reagieren konnte, rückte Hermine näher an ihn heran und strich sanft mit ihrer Hand über seine Haare. "Hier sehenSsie mal, so einen Käfer habe ich noch nie gesehen." Sie hielt ihm den Käfer hin, doch Severus sah nicht auf den Käfer hinab, sondern schaute ihr in die Augen, und beobachtete mit welcher Interesse sie den Käfer begutachtete. "Was glauben Sie ist das für einer? Es könnte ein ..." Hermine stockte, denn sie fühlte plötzlich seine Hand unter ihrem Kinn, die sanft ihren Kopf anhob. "Käfer haben mich noch nie sonderlich interessiert, im Moment interessiert mich etwas ganz anderes", hauchte er ihr entgegen, während sein Mund dem ihren immer näher kam. Hermine begann leicht zu zittern und schloss die Augen. Und da passierte es.

Seine Lippen schlossen sich über ihren, und sie fühlte seine Zunge voller Zärtlichkeit und Zurückhaltung in ihrem Mund. Sie legten die Arme umeinander und er zog sie immer tiefer in diese Umarmung, während sie im Gras lagen und ihren Küssen kein Einhalt mehr gebieten konnten. "Hermine, du bist wunderschön" "Danke ... Pro ... Severus." Snapes Hand wanderte langsam zu ihrer Hüfte und unter ihr T-Shirt. "Bitte nicht!" Schnell zog Severus seine Hand wieder zurück und legte sie in Hermines Nacken. "Es tut mir leid", flüsterte Snape ihr ins Ohr.

Erneut küssten sie sich zärtlich, bis Hermine plötzlich ein Geräusch hörte. "Hast du das auch gehört Severus?", flüsterte Hermine. Schnell lösten sie sich aus ihrer Umarmung und setzten sich wieder grade hin. "Professor Snape, was machen Sie denn hier mit ... Miss Granger?", hörten sie Professor McGonagall's leicht gereizte Stimme. "Ähm ... also ich ... wie haben über das Leben nach der Schule geredet. Ich habe Miss Granger ein paar Vorschläge für ihre Berufslaufbahn gegeben." "Hätten Sie das nicht auch bei Tage machen können? Und vielleicht auch in Ihrem Büro?" "Es tut mir leid, Professor McGonagall", sagte Hermine während sie aufstand. "Es trifft Sie keine Schuld. Professor Snape würden Sie Miss Granger noch bis zum Schloss bringen." Severus war mittlerweile auch aufgestanden und drehte sich zu Minerva. "Ja natürlich. Eine schöne Nacht Ihnen noch."

Hermine und Snape gingen dann in Richtung Schloss und Professor McGonagall ging zu Hagrids Hütte. "Da hatten wir aber Glück, Professor." "Auf einmal bin ich wieder Professor", lächelnd sah Severus Hermine an. "Wie sollen wir uns denn jetzt verhalten? Ich werde in zwei Wochen die Schule verlassen und wir werden uns nie wieder sehen!" "Weißt du noch was ich dir vor ein paar Tagen gesagt habe? Es gibt immer ein zweites Mal." "Was soll denn das heißen, Severus?" "Das werden wir noch sehen. Morgen nach dem Abendessen wirst du dann deine restliche Strafarbeit abarbeiten." Severus blieb stehen und blickte Hermine in die Augen.

Er gab ihr noch einen letzten Kuss bevor er die Tür zum Schloss öffnete. "Schlaf gut, Kleines." "Gute Nacht, Professor." Noch immer spürte Hermine Severus’ Lippen auf ihrer Wange vom Abschiedskuss, als sie im Bett lag. 'Er ist doch dein Lehrer! Wie konntest du das nur machen? Aber er ist doch so ... liebevoll zu mir gewesen. Aber ich werde die Schule nie wieder sehen und das heißt, ihn werde ich auch nie wieder sehen.' Mit ein paar Tränen in den Augen schlief Hermine ein.

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Severus hatte in der letzten Nacht kaum geschlafen, die Sache mit Hermine war einfach zu verwirrend. Er verstand nicht so Recht, was da in ihn gefahren war, sie einfach zu küssen, und doch war es wunderschön. Er rief sich immer wieder in Erinnerung, wie es sich anfühlte ihre Lippen auf den seinen zu spüren und ihre Zunge, die vorsichtig seine liebkoste.

Bei diesen Gedanken lief ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken. Und schließlich, ganz früh am Morgen, schlief er endlich ein.

Der nächste Tag verlief wie üblich, Unterricht, nervige Kinder ertragen, und schlechte Laune haben. Doch einen kleinen Lichtblick gab es an diesem Tag.

Hermine Granger.

Immer wenn sie sich auf den Gängen über den Weg liefen, tauschten sie vielsagende Blicke miteinander aus, Blicke die ihnen deutlich machten, dass sie die kurze Zeit, die sie gestern Abend am See verbracht hatten, sehr schön fanden.

Beide freuten sich darauf, den anderen später nach dem Abendessen beim "Nachsitzen" wieder zu sehen.

Doch es sollte alles anders kommen.

Nach dem Abendessen, erhielt Hermine eine Eule, die an das Fenster des Gemeinschaftsraumes klopfte. Hermine öffnete, das Fenster, und stellte fest, dass der Brief, den die Eule trug, für sie war.



Liebe Hermine,

es tut mir wirklich sehr leid, aber wir müssen deine Strafarbeit für heute verschieben. Obwohl wir doch beide wissen, dass es wohl keine Strafarbeit geworden wäre, oder?

Ich kann jetzt nicht viel zur Erklärung schreiben, bitte verzeih, wir werden uns morgen wiedersehen, und die Strafarbeit morgen nachholen.

Severus S.




Etwas enttäuscht ließ Hermine den Brief in ihrer Hand sinken. 'Naja', dachte sie sich. 'Zumindest kann ich dann mehr für meine Prüfungen lernen, die nächste Woche anstehen.'



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Severus stand in seinem Labor hinter einem großen Kessel. Er hatte das Abendessen nur schnell hinunter geschlungen, um schnell wieder zu dem Trank zurückzukehren, den er Voldemort brauen sollte, nachdem er in den letzten Stunden endlich alle Zutaten herausgefunden hatte, damit dieser Trank funktionierte.

Es wäre ihm allerdings lieber gewesen, den Abend noch mal mit Hermine zu verbringen. Es machte einfach keinen Sinn mehr das zu leugnen, er dachte wirklich oft in den letzten Tagen an dieses Mädchen, doch seit gestern wußte er, dass dort ein Gefühl in ihm erwacht war, das ihn nur so dazu drängte, ihre Nähe zu spüren.

Nur leider mußte er sich Prioritäten setzen, nicht nur als Lehrer, sondern auch als ungewollter Anhänger Voldemorts.

Er mußte diesen Trank fertig stellen, und wenn Voldemort ihn in dieser Nacht auch nicht rief, würde er es schaffen.

Es war schon spät in der Nacht, als Severus plötzlich diesen stechenden Schmerz in seinem linken Unterarm spürte.

"Verdammt!", fluchte er laut. "Warum hat dieses Monster keine Geduld? Ich brauche zumindest noch eine Stunde um den Trank fertigzustellen."

Der Schmerz in seinem Arm wurde stärker, und Severus blieb nichts anderes übrig, als seinen Todesserumhang zu holen, und sich auf dem Weg zu Voldemort zu machen.



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"Nun Severus, warum hast du den Trank nicht gleich mitgebracht?", sagte der Dunkle Lord kalt, ohne jegliche Begrüßung, nachdem Snape aufgetaucht war. Severus ging sofort auf die Knie und verneigte sich vor dem Dunklen Lord, und er stellte fest, dass noch ein anderer Todesser dabei war.

Lucius Malfoy.

"Bitte verzeiht mein Lord, aber hättet Ihr mich eine Stunde später gerufen, hätte ich den Trank, fertiggestellt, mitnehmen können."

Voldemorts Augen funkelten gefährlich, und er trat mit erhobenem Zauberstab auf Severus zu.

"Crucio", flüsterte Voldemort mit seiner kalten Stimme.

Severus, der noch immer auf den Knien saß, fiel mit seinem Oberkörper nach vorne, und krallte vor Schmerzen seine Finger in das harte Geröll, wobei seine Fingerspitzen anfingen zu bluten.

"Du solltest aufpassen was du sagst Severus, du hast mir schon einmal widersprochen, das sollte man nie ein zweites Mal tun. Und schon gar nicht solltest du mir sagen, wann ich dich zu rufen habe, und das weißt du auch, oder? Damit du es endlich lernst, werde ich den Fluch nicht mehr von dir nehmen, bis du es akzeptierst hast, wer hier die Befehle gibt, und wer ohne zu fragen zu gehorchen hat. Lucius, du übernimmst den Fluch, und nehme ihn erst von ihm, wenn er sich nicht mehr rührt, du kennst die Grenze. Höre erst auf, wenn du weißt, dass er nicht mehr kann, aber es trotzdem überleben wird. Ich werde jetzt gehen. Ich werde mir dieses geschmacklose Schauspiel nicht länger antun. Langsam fängt Severus an mich zu langweilen."

"Ja mein Lord."

Severus blickte auf, und konnte nur noch ganz verschwommen Lucius erkennen. Er hielt diese Schmerzen nicht mehr aus, und versuchte zu Lucius zu sprechen.

"Luc ... bitte ... ich ... kann nich ..."

Lucius grinste schadenfroh. "Was ist? Ich versteh dich so schlecht, Severus."

Severus hustete und schmeckte sein eigenes Blut in seinem Mund. ‚Es würde nicht mehr lange dauern’, dachte er. Lucius würde die Grenze nicht erkennen, und dann würde er sterben, ohne Hermine ... Hermine!

"Luciu ... hör auf ... du hast die Grenze ...!", schrie Severus von Schmerzen gequält, doch er hörte Lucius nur lachen, und dann spürte er plötzlich wie eine Lähmung durch seinen Körper kroch, und wie eine warme klebrige Flüssigkeit aus seinem Mund lief, er konnte seine eigenen Schreie kaum noch hören, und dann wurde es still, und die Dunkelheit um ihn herum nahm immer mehr zu ...


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