Nur durch dein Blut

 

 

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Kapitel 8: Der Vertrag 15. 12.



Hermine war sehr erstaunt, als sie eine Woche später eine Nachricht von Professor McGonagall erhielt, dass sie sich nach dem Abendessen im Schulleiterbüro einfinden sollte. Noch erstaunter war sie, als sie feststellte, dass Snape ebenfalls anwesend war und mit säuerlichem Gesicht am Kaminsims lehnte. Er würdigte sie keines Blickes als sie eintrat. Im Sessel am Fenster saß eine elegante Dame, die Hermine als Mrs. Scarf, die neue Ministerin für Zauberei, erkannte.
"Bitte setze dich doch, Hermine." McGonagall trat hinter ihrem Schreibtisch hervor und deutete auf einen weiteren Sessel. "Severus? Kommst du bitte auch?" Snape stieß sich wütend vom Kamin ab und ließ sich ergeben in den angebotenen Sessel fallen.
"Was gibt's Minerva, mach es kurz, ich habe noch zu tun."
Die Schulleiterin wirkte etwas betreten und unsicher schaute sie von einem zum anderen.
"Der Grund, warum ich euch hergebeten habe, ist folgender: Ich habe die Ergebnisse deiner Studien ans Ministerium weitergeleitet, und die Ministerin hat weitere Recherchen veranlasst. So unmöglich die Herstellung des Trankes uns zunächst erschienen ist, es scheint einen Weg zu geben." McGonagall hielt inne und sah hilfesuchend zur Ministerin.
Snape hatte sich während der kleinen Ansprache interessiert nach vorne gebeugt. Es ging um Tränke, aha, um den Trank der Ronkowa, sehr interessant!!!!
Mrs. Scarf räusperte sich. "Ich werde dann mal versuchen das Ganze fortzuführen. Unser Problem war, wie Sie sich erinnern, dass der Trank nur für die weibliche Nachkommenschaft der Ronkowa konzipiert worden ist, und nur durch die jungfräuliche Vereinigung mit einem männlichen Nachkommen von edelstem Zaubererblut seine Wirkung erhält. Wir haben nun die Stammbücher Europas durcharbeiten lassen und haben tatsächlich zwei und nur zwei Personen gefunden, die von ihrer Abstammung her in der Lage wären die Anforderungen zu erfüllen." Snape war aufgestanden und wieder zu seinem Platz am Kamin zurückgekehrt.
"Sehr interessant und wer sind die Glückspilze?" Wie immer troff seine Stimme vor Sarkasmus. Hermine rutschte unbehaglich in ihrem Sessel hin und her. Was hatte das alles mit ihr zu tun? Sie hatte doch nur die Bücher vorgelesen.
Mrs. Scarf nippte an ihrer Teetasse. "Nun unsere Recherchen haben ergeben, dass es tatsächlich einen männlichen Nachkommen von Merlin gibt. Es sind bei Ausgrabungen der Muggel im letzten Jahr Pergamentrollen aufgetaucht, die bestätigen dass Merlin nicht kinderlos war. Seine Kinder waren Reinblüter und obschon in den Generationen danach der ein oder andere Muggel angeheiratet wurde, waren die Nachkommen durch allerhöchste Fähigkeiten in Sachen Magie ausgezeichnet. Mit den Jahrhunderten wurde die Nachkommenschaft aber immer seltener und inzwischen", Scarf tupfte sich mit einer Servierte die Lippen, "inzwischen ist diese Linie dabei auszusterben. Es gibt nur noch einen männlichen Nachkommen!"
Hermine war beeindruckt. Ein lebender Nachkomme Merlins. Ehrfürchtig fragte sie: "Ein wirklicher Nachkomme Merlins, wie viel Macht und Magie muß er haben?"
McGonagall sah ernst in die Runde. "Ja das hat er wohl."
Snape war zum Tisch zurückgeschritten und trank einen Schluck Tee. Spöttisch fragte er: "Und wo finden wir diesen überaus edlen, reinblütigen, mächtigen und vor Magie strotzenden Vorzeigezauberer?" Alles an seinem Gesicht zeigte Ärger. Er wollte sich damit nicht auseinandersetzen. Und mit welchen staunenden Kuhaugen die Granger in die Welt schaute. Ein Nachkomme Merlins, ja verdammt was heißt das schon. Verdammte Prophezeiung!
"Schau mal in den Spiegel, Severus!", sagte McGonagall ruhig, worauf Snape die Teetasse entglitt, die klirrend auf dem Boden zerschlug. "Reparo", sagte McGonagall trocken und ließ die Teetasse mit ihrem Zauberstab wieder auf den Tisch schweben.
Snape war kreideweiß geworden. "Das ist ein Witz!", stieß er hervor.
McGonagall seufzte und erwiderte: "Leider nein, Severus, ich bedaure sehr aber leider nein!"
und zu Mrs. Scarf gewandt: " Fahren Sie fort meine Liebe."
Mrs. Scarf seufzte ebenfalls tief und warf Minerva einen vielsagenden Blick zu als sie fortfuhr: "Die Recherchen über die Nachfahren der Ronkowa waren erstaunlicherweise weniger kompliziert als erwartet. Es gibt deren mehrere, doch leider sind alle verheiratet, steinalt oder liegen noch im Kinderwagen. Mit einer Ausnahme...."
Betretenes Schweigen breitete sich aus. McGonagall fixierte einen Punkt über ihrem Schreibtisch, Mrs. Scarf rührte in ihrer Teetasse, Snape starrte in die Flammen und Hermine sah verwirrt von einem zum anderen.
"Wer?", schnarrte Snape vom Kamin her.
"Bitte Severus, reg dich nicht auf und komme her und setze dich!"
"WER?", brüllte Snape, während er herumwirbelte und McGonagall wütend anstierte. "WER VERDAMMT?" Sein Gesicht hatte die Farbe von kalkweiß zu feuerrot gewechselt. "Professor Snape, ich muss Minerva zustimmen, es ist besser wenn Sie sich setzen." Mrs. Scarf wirkte ehrlich besorgt.
Langsam und drohend kam Snape wieder zum Tisch und betont langsam stütze er seine Hände auf dem Tisch auf, beugte sich zu Minerva hinüber und zischte leise: "Wer?"
Minerva schluckte schwer. "Hermine, Severus, es ist Hermine!"
Die Stille die sich nun des Raumes bemächtigte hatte etwas Unwirkliches. Hermine sagte nichts, sie schluckte nur schwer und versuchte das eben Gehörte zu verarbeiten. Was hatten sie eben gesagt? Sie sollte eine Nachkommin der Ronkowa sein und Snape ein Nachfahre des Merlin. Sollte das etwa bedeuten dass sie und Snape... Snape und sie... nein niemals, das konnte nur ein Traum sein.
"NEIN." Snape stieß das Wort hervor das sie dachte. "NEIN, NIEMALS, VERGESSEN SIE DAS."
"Bitte Severus, beruhige dich und dann lass uns vernünftig darüber reden."
Snape sank in seinen Sessel zusammen und massierte seine Schläfen. Eine Geste die bei ihm ein Zeichen dafür war, dass er angestrengt nachdachte. "Das kann nicht sein!"
Mrs. Scarf erhob wieder die Stimme. "Professor Snape seien Sie sich sicher, dass wir alle Ermittlungen mit allergrößter Sorgfalt erledigt haben und um Irrtümer auszuschließen die Ergebnisse nochmals und nochmals von anderen Mitarbeitern haben prüfen lassen."
Snape war wieder aufgesprungen und lief im Raum hin und her wie ein Raubtier im Käfig.
"Und wie stellen Sie sich das jetzt vor? Dass ich mit diesem... diesem Kind da Unzucht begehe!
SEHE ICH WIE EIN VERDAMMTES PEDOPHILES ARSCHLOCH AUS???????"
Snape brüllte die letzten Worte und seine Halsschlagader war angeschwollen.
"Von Unzucht kann keine Rede sein Professor Snape, ich erwarte natürlich, dass sie Miss Granger vorher ehelichen."
"WAAAAAAAS????" Diesmal war es Hermine die aufgesprungen war und entsetzt aufschrie "SEHE ICH ETWA SO AUS ALS HÄTTE ICH EINEN VERDAMMTEN ÖDIPUSKOMPLEX!"
Stille!!!
"Setzten Sie sich hin und halten Sie die Klappe Miss Granger", blaffte Snape. "Das hier müssen Erwachsene regeln."
"Severus bitte, die Zukunft unsere Welt hängt nun von euch ab, ihr seid die letzte Hoffnung der Zauberergeschlechter." Minervas Stimme bebte. "Es fällt mir nicht leicht, euch darum zu bitten, aber ich hoffe sehnlichst, dass ihr zustimmt."
Snape und Hermine saßen inzwischen gemeinsam wieder in den Sesseln, Hermine nagte an ihrer Unterlippe, Snape massierte seine Schläfen.
Nach einer Weile sah Snape auf. "Minerva, Mrs. Scarf, ich bitte Sie, bei allem nötigen Respekt, aber diese Idee ist komplett schwachsinnig. Sie können nicht allen Ernstes verlangen, dass ich dieses......", er rang nach Worten, "dieses.... dieses Mädchen hier heirate, und auch noch...", er zog scharf die Luft ein, "auch noch die Ehe vollziehe, mit diesem, diesem Kind da!" Er zeigt wütend auf Hermine, die nach wie vor zusammengekauert in ihrem Sessel hockte.
"Dieses Kind ist 17 Jahre alt und somit volljährig. Hermine wie stehst du zu der Sache?" McGonagall sprach Hermine direkt an die nun schüchtern aufsah und ihren Blick erwiderte. Aus ihren Augenwinkeln nahm sie Snape war der sie anglotzte wie ein wütender Stier das rote Tuch. "Ich..", begann Hermine, "ich bin natürlich zu allem bereit was dem Wohle der Allgemeinheit dient, aber die Vorstellung..," hier machte sie eine Pause und sah verschämt auf ihre Hände herab, "die Vorstellung, dass Professor Snape und ich, dass wir... dass wir, ich meine dass wir....."
"VÖGELN", schnauzte Snape sie an. "Das ist es doch was sie sagen wollen, oder Miss Granger?"
"SEVERUS!!!!" Minerva war empört aufgestanden. "Manchmal zweifel ich an deiner Erziehung und gerade ganz gewaltig an deiner edlen Abstammung."
Snape schwieg eingeschnappt und Hermine fuhr fort: "Ich meine ich würde ja alles tun, aber gibt es denn wirklich keine andere Möglichkeit, oder eine andere Frau, die das machen könnte?" Hilfesuchend sah sie Mrs. Scarf an, die sie traurig und mitleidig anlächelte mit einem Seitenblick auf Snape. "Leider nein Hermine, ich wünschte es wäre so aber es ist so wie ich bereit sagte, die einzig verfügbare Jungfrau im heiratsfähigen Alter aus der Linie der Ronkowa sind Sie. Ich bitte sie hiermit offiziell im Namen des Zaubereiministeriums und der ganzen Zaubererschaft, dieses Opfer zu erbringen. Ich meine, vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, dass Sie das Ganze nicht so wirklich wahrnehmen."
"Kann ich eine Vollnarkose haben?", fragte Hermine zaghaft und keiner der Anwesenden zweifelte an der Ernsthaftigkeit ihrer Frage.
"DIE WERDEN SIE BEKOMMEN MISS GRANGER UND EIN TUCH ÜBER DEN KOPF NOCH DAZU!" Snape raunzte sie so fürchterlich an, dass sie in ihrem Sessel zusammenzuckte.
"SEVERUS!!! Noch einmal bitte, bewahre hier etwas Contenance!"
Snape funkelte McGonagall böse an.
"So und wie stellst du dir das vor, dass ich Miss Granger heirate, ihr einen K.O.-Trank verpasse und dann über sie herfalle? Du hast Vorstellungen, ich zweifel an deiner Intelligenz."
"Nein Severus", entgegnete McGonagall ruhig. "Leider geht das so einfach nicht! Erstens darf das Blut nicht durch fremdartige Substanzen verfälscht werden, also scheidet der Einsatz jeglicher Narkotika aus, und zweitens benötigt die Vorbereitung der Essenz 28 Tage. Wenn ihr also gleich heiratet, dann habt ihr 28 Tage Zeit euch aneinander zu gewöhnen und euch mit dem Gedanken zu arrangieren. Ich schlage deshalb DRINGEND vor, dass Hermine direkt heute bei dir einzieht damit ihr anfangen könnt euch gegenseitig zu beschnuppern!"
"So, du schlägst das also einfach vor. Ist dir vielleicht der Gedanke gekommen, dass ich das absolut nicht will. Wie kommst du darauf dass ich gewillt bin für den Rest meines Lebens an dieses Gör gebunden zu sein?" Snape hatte sich drohend vor ihr aufgebaut als Mrs. Scarf ihm eifrig ins Wort fiel.
"Für diesen Fall Mr. Snape habe ich natürlich vorgesorgt und einen entsprechenden Ehevertrag vorbereitet. Wir haben heute den 15. Dezember. Wenn sie heute die Ehe schließen und bis zum 15. Januar, nun sagen wir mal den Trank vollenden, dann können wir eine Klausel einbringen die die Ehe zum Ende des Folgemonats, also zum 28. Februar hin scheidet. Sie brauchen nichts tun. Nur am 28. Februar die Papiere unterzeichnen. Sie brauchen keine weitere Erklärungen abgeben und werden somit zum 01.03. wieder geschieden sein."
Snape starrte sie an. "Sie sind ja nicht ganz dicht."
"Dann ist es also abgemacht?", freute sich Mrs. Scarf. Snape gab nur ein Schnauben von sich.
"Ich habe die Eheschließungspapiere gleich mitgebracht." Mrs. Scarf nestelte einige Bögen Pergament aus ihrer Aktentasche. "Wenn Sie beide bitte hier unterschreiben würden!"
Sie hatte eine Feder gezückt und drückte sie Hermine in die Hand, die panikartig von einem zum anderen blickte. Verzweifelt sah sie McGonagall an, flehentlich war ihr Blick. McGonagall sah ihr ernst in die Augen und nickte leicht. Mit diesem Blick bat sie ihre Schülerin einzuwilligen. Mit zitternden Händen schrieb Hermine ihren Namen unter das Pergament.
"Severus?!" Minerva schob Snape das Papier hin.
"Ich werde das nicht unterschreiben." sagte Snape ruhig.
"Doch du wirst." Minerva war aufgestanden und ihm energisch gegenüber getreten. "Oder du wirst hier und jetzt und für alle Zeit eingestehen müssen, dass du mit dem Mut einer jungen Gryffindor nicht mithalten kannst!"
Snape starrte sie an. Sekunden vergingen, Minuten verstrichen, Hermine zitterte am ganzen Körper. Plötzlich beugte sich Snape zum Tisch herunter und schrieb mit kratzender Feder "Severus Snape" unter den Vertrag.
In diesem Moment schloß Hermine die Augen und wünschte sich nicht sehnlicher als aus diesem Albtraum wieder zu erwachen.
"Herzlichen Glückwunsch, Mr. und Mrs. Snape!" Mrs. Scarf war ehrlich erleichtert.
Snape sackte in seinem Sessel zusammen. "Wie, wie geht es jetzt weiter?" Seine Stimme klang heiser und tonlos. Minerva sprach wieder ruhig und sachlich: "Die Hauselfen bringen Hermines Sachen in deine Räume, du wirst ihr behilflich sein sich einzurichten. Der Schülerschaft erzählen wir dass Hermine wegen einer Erkrankung ihres Vaters vorrübergehend die Schule verlassen hat. Bis zu den Ferien ist es nur eine Woche, solange darf sie deine Wohnung nicht verlassen. Ich denke das sollte kein Problem sein denn Hermine darf sicherlich deine Privatbibliothek benutzen und ich werde sie persönlich weiter unterrichten, damit sie nichts versäumt. Außerdem wird sie dir sicher gerne im Labor zur Hand gehen, nicht wahr Hermine?" Doch Hermine sagte gar nichts mehr, Hermine blickte nur noch mit großen Augen in die Runde und fragte sich wiederholt, wann sie endlich aufwachen würde.
"Wie gut dass ihr alles so gut geplant habt. Meine Gegenwart ist jetzt sicher nicht mehr von Nöten, oder?" Mit diesem Worten schickte sich Snape an zu gehen doch Mrs. Scarf räusperte sich vernehmlich. "Professor Snape, sie haben da was vergessen?"
"Was denn noch???" Snape funkelte sie wütend an worauf Mrs. Scarf vielsagend auf die stumme Hermine deutete.
Snape stöhnte auf als wäre er geschlagen worden. "Mrs. Snape", blaffte er Hermine an, die zum tausendsten Mal an diesem Abend zusammenfuhr. "Darf ich dann wohl bitten?" Und mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck zerrte er die erschrocken aufquietschende Hermine aus dem Sessel und schob sie vor sich her durch die Tür, die er nachdrücklich und laut knallend hinter sich zuschlug.
"Uff", sagte Mrs. Scarf erleichtert zu Minerva,
"Das ging ja besser als erwartet aber das arme Ding tut mir aufrichtig leid!"
Minerva seufzte tief auf und sah zu Dumbledores Portrait hinüber der ihr vergnügt zwinkernd zuwinkte. "Ich hoffe sehr mein Vorgänger hat Recht mit seinem -Hunde die bellen beissen nicht?" und im Stillen fügte Minerva noch hinzu: "Wehe dir Severus Snape wenn es anders ist!"


 

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