O my soul

 

 

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Kapitel 4: Zurück in Hogwarts


"Es gibt niemanden auf dieser Erde, der nicht einen anderen in irgendeiner Weise verletzt hat. Aber es gibt wenige, die vergangene Fehler so bereuen wie Sie."

"Es ändert nichts."

"Man kann die Vergangenheit nicht ändern, aber man kann seine Wege wechseln und die Zukunft umformen."

"Ich weiß nicht, Vater. Es mag zu spät sein."

Der Priester hielt ihm seinen Arm hin und sagte, "Kommen Sie, Severus, lassen Sie uns einen kleinen Spaziergang machen. Das wird Ihnen gut tun."

Severus stand langsam auf und hakte sich bei Vater Nikolski ein, für alle Fälle. Er war nie jemand gewesen, der Körperkontakt schätzte, aber es schien ihm das natürlichste auf der Welt zu sein, auf Vater Nikolskis sanfte Hilfestellung zu vertrauen.

"Alles in Ordnung?" fragte der Priester.

"Ja. Danke."

Schweigend gingen sie den langen Flur entlang. Nach einer Weile legte der Priester einen Arm um Severus' Schultern und sagte: "Etwas bedrückt Sie."

"Ich habe nur darüber nachgedacht, wie schön es hier ist", antwortete Severus. Er betrachtete die großen Ikonen, die die Wände säumten. "Diese Bilder sind faszinierend. All die Menschen, die sie darstellen, sind so ... friedvoll."

"Ich höre Sehnsucht in Ihrer Stimme."

"Es ist ein Zustand, den ich nie erreichen werde können."

Vater Nikolski antwortete nicht, und Severus ging weiter. "Ich habe unsagbare Verbrechen begangen. Ich habe versucht, dafür zu büßen, aber es ist nie genug. Leiden ist nicht genug. Der Tod ist die einzige Strafe, die ich verdiene."

"Sie werden müde. Kommen Sie, setzen wir uns in die Kapelle. Sie ist gleich hier um die Ecke."

Kurz darauf fand sich Severus an einem Ort wieder, wie er ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Er hatte das Gefühl, als hätte er eine andere Welt betreten.

Wohin er auch blickte, brannten große, dünne Kerzen, Inseln des Lichts im Halbdunkel dieses Raumes. An den Wänden entlang standen Stühle, und abgesehen von den ovalen Teppichen am Boden, war die Mitte der Kapelle leer. Doch am Fesselndsten von allem war die Wand von Ikonen vor ihm; in der Mitte waren zwei goldene Tore, und jenseits davon stand ein Altar.

"Was ist das für ein Ort?" fragte Severus. Die Dunkelheit hätte ihn an die Kerker erinnert, wären nicht diese Kerzenhalter aus Messing und ihre zahllosen, flimmernden Lichter gewesen...

Vater Nikolski half ihm, sich zu setzen und antwortete: "Dies ist, wo wir Gott verehren."

"Aha", sagte Severus, und seine dunklen Augen wanderten durch den Raum. Auf der linken Seite befand sich ein großes Kreuz. Darüber ein Gemälde jenes Mannes, jenes Gekreuzigten, den Severus schon vorher gesehen hatte.

Plötzlich fiel ihm der Name ein: Jesus Christus.

Severus´ Wissen über die Muggelwelt war minimal, und noch weniger wusste er von den Muggelreligionen. Welchen Nutzen für ihn hätte solches Wissen auch gehabt? Außerdem stammte er einer sehr alten Zaubererfamilie ab. Alles, was mit Muggeln zu tun hatte, war entweder verdächtig und mit Argwohn betrachtet oder lächerlich oder - meistens - einfach nur merkwürdig.

St. Mungo war natürlich ein Christ gewesen. Ein eher verschrobener Zauberer im Leben, wurde er von der magischen Gesellschaft noch immer weitgehend als Spinner angesehen. Zweifellos erklärte dies die große Anzahl an Verrückten, die auf Dauer im Hospital wohnten, das den Namen des Heiligen trug.

Doch nun wollte Severus mehr über den Muggelgott erfahren.

Warum ertrug er einen so schrecklichen Tod?

Blut floss aus Christus´ Seite, und seine Handflächen waren zum Gebet erhoben ... erhoben, als ob er sich selbst anbot. Da war etwas so Tugendhaftes, Erhabenes und Schmerzliches an seinem Anblick, seinem gesenkten Kopf und durchbohrten Körper, dass es Severus die Kehle zuschnürte. "Ich ... ich sollte nicht hier sein."

"Warum nicht?"

"Ich weiß nicht. Hier sind zu viele ... Lichter."

"Sie haben das Kreuz betrachtet."

"Es ist nur ... Er sieht nicht aus, als hätte er irgendetwas Falsches gemacht. Zumindest nichts, das ein solches Ende rechtfertigen würde." Severus senkte den Blick. "Ich würde es verdienen."

"Sie klingen wie derjenige, der neben ihm gekreuzigt wurde."

"Tatsächlich."

"Und er sagte auch, denk an mich, wenn du in dein Königreich eintrittst."

"Was hat Christus geantwortet?"

Vater Nikolskis Augenbrauen gingen hoch. "Sie kennen seinen Namen. Das ist großartig, Severus."

"Ich weiß fast nichts von Ihrer Welt, Vater. Aber ich habe den Namen einmal gehört. Er ist mir kurz vorher eingefallen."

"Ah."

"Nun, Vater? Was hat er diesem Mann gesagt?"

"Er sagte, noch heute wirst du mit mir im Paradies sein."

Severus´ Blick verschwamm. Das ist lächerlich ... Warum höre ich mir diesen Unsinn an? Paradies ... natürlich ...

Doch sein Herz dröhnte in seiner Brust. Hoffnung, hinterlistige, aussichtslose Hoffnung erfüllte ihn und ignorierte sein verzweifeltes Bemühen, sie zu unterdrücken. Nein, nein, nein. Ich muss weg von diesem Ort, jetzt.

"Severus, ich sage die Wahrheit."

"Das Verbrechen ist damit also vergeben. Ganz einfach so. Das ist ein Märchen", sagte Severus mit rauer Stimme. "Ich glaube es nicht." Er blickte auf das Kreuz, dann presste er seine Augen zusammen. Dies war sentimentaler Schwachsinn. Er war in einem verletzlichen Zustand, geschwächt durch eine "Behandlung" der Todesser.

Du wirst mit mir im Paradies sein.

Severus sog die Luft ein. Es war ein Schwindel. Wie alles andere.

"Ich denke, Sie glauben, Severus", sagte Vater Nikolski. "Sie haben nur Angst."

"Vater, das reicht. Ich bin Ihnen dankbar für alles, was Sie getan haben, aber ich kann diese Diskussion nicht fortführen."

Der Priester zog ein kleines, in Leder gebundenes Buch aus seiner Robe. "Severus, ich möchte, dass Sie etwas für mich tun, bevor wir in Ihr Zimmer zurückgehen."

Nach einem Moment des Schweigens sagte Severus: "Also gut."

"Lesen Sie diesen Absatz hier."

Die Freundlichkeit des Priesters berücksichtigend, willigte Severus ein. "Du begehrest kein Opfer, andernfalls würde ich es dir geben: Doch Du hast keine Freude an Brandopfern."

"Fahren Sie fort, in Gottes Namen."

"Das Opfer an Gott ist ein aufgewühlter Geist."

Du wirst mit mir im Paradies sein.

"Eine Zeile noch", sagte Vater Nikolski.

"Ich kann nicht. Bitte, Vater ... Ich weiß, Sie versuchen zu helfen, aber-"

"Eine Zeile noch."

"Ein gebrochenes und reuevolles Herz, oh Gott ... wirst Du nicht verachten." Severus würgte die letzten Worte heraus, unfähig die Tränen länger zu unterdrücken, die gedroht hatten aus ihm herauszuströmen seit er begonnen hatte zu lesen.

"Es ist alles in Ordnung", sagte Vater Nikolski und umarmte den kummervollen Mann. "Sie erkennen, dass Sie genau das haben, was Gott will. Ein gebrochenes Herz. Das ist alles, was Gott begehrt."

"Es macht keinen Sinn", sagte Severus an der Schulter des Priesters. "Warum ist Christus gestorben wenn alles, was Gott will, gebrochene Herzen sind? Glauben die Christen nicht, dass er ... Gottes Sohn ist?"

"Es gibt viele Dinge, die ich Ihnen darüber erzählen möchte, Severus, aber Sie sind zu erschöpft. Fürs erste sage ich nur dies: Nur das Leben selber konnte den Tod besiegen. Unser Herr Jesus Christus starb auf diese Art um uns zu zeigen, wie weit die perfekte Liebe bereit ist, zu gehen. Aber ich überfordere Sie."

"Nein, Vater. Ich möchte mehr hören, auch wenn ich mich ausruhen möchte ... Nur ein bisschen."

"Ja, natürlich wollen Sie das. Kommen Sie. Ich bringe Sie jetzt ins Bett."

Bevor sie gingen, schaute Severus noch einmal zurück auf das Kreuz.

Wenn es dich gibt, komm zu mir.


***




Christus ist von den Toten auferstanden,
Zerstampfend Tod für Tod,
Verleihend das Leben, jenen in den Gräbern.


~ Aus dem Ostergottesdienst


Hier bin ich! Ich stehe am Tor und klopfe.
Wenn jemand meine Stimme hört und das Tor öffnet,
Werde ich eintreten und mit Ihm essen,
Und Er mit mir.


~ Apokalypse 3:20


Komm und tue deinen Willen in mir.
Komm, wenn Du es wünschst und für passend hältst.
Komm wie ein Hauch, wie ein Segen, wenn Du es für richtig hältst.
Komm wie ein Gewitter, um mich zu prüfen und mein Dasein zu verbrennen.
Wenn Du meinst, dass es so sein soll.


~ John Taverner, Von der Dunkelheit ins Licht (Die Hymne orthodoxer Liturgie)



Der Direktor erhob sich aus seinem Stuhl.

"Severus, mein lieber Junge ... Sind das tatsächlich Sie?"

"Ja, Albus. Es tut mir Leid, dass ich so lange fort war."

Dumbledore ging zu Severus und starrte ihn an.

"Sie brauchten die Pause. Sie haben noch nie so gut ausgesehen. Mein lieber Severus!" Der Direktor konnte sich nicht länger beherrschen und umarmte den Meister der Zaubertränke. Nach einigen Sekunden wurde Dumbledore gewahr, dass Severus sich nicht versteift hatte bei der Berührung. Mehr noch - er erwiderte sie.

"Ich habe Sie vermisst, Albus."

"Nun, das ... Das ist sehr nett von Ihnen, dass sie das sagen", sagte Dumbledore. "Wir haben Sie hier alle vermisst. Setzen Sie sich, setzen Sie sich, lieber Junge."

Der Direktor ging zu seinem eigenen Stuhl zurück und wühlte in einer großen Bonbon-Schüssel. "Zitronenbonbon?"

"Danke", sagte Severus.

Dumbledore musste zweimal hinsehen. "Äh ... ja. Hier sind Sie. So. Ich nehme an, dass die orthodoxen Priester Sie bestens behandelt haben."

Ein Anflug von Bedauern erschien auf Severus´ Gesicht. "Das taten sie. Sie retteten mir das Leben, und sie halfen mir, mich zu erholen. In mehr als einer Hinsicht."

"Ich erhielt viele positive Briefe von Vater Nikolski. Er scheint ein sehr liebenswürdiger Mann zu sein."

Snape nickte.

"Wären Sie gerne noch ein wenig länger bei den Priestern geblieben? Ich hoffe, ich habe Sie nicht-"

"Nein, Albus, es war Zeit für mich, nach Hogwarts zurückzukehren. Sie brauchten mich, und ich kam. Das Schuljahr fängt bald an, und ... Mein Platz ist hier."

"Vielleicht können Sie sie nächsten Sommer besuchen", meinte Dumbledore.

"Das ist eine gute Idee." Doch Severus´ Stimme war vor Traurigkeit zusammengeschnürt.

"Ich bin so froh, Sie zu sehen", sagte Dumbledore. "Als ich herausfand, was passiert war ... Dass wir Sie beinahe verloren hätten ..."

"Die Todesser hielten es für amüsanter, mich sterbend zurückzulassen als mich schnell zu erledigen. Ich kann mir vorstellen, dass sie teures Lehrgeld für ihren Fehler bezahlen mussten. Wie auch immer, ich weiß nun, dass Voldemort beabsichtigt, mich zu töten. Ich bedaure sagen zu müssen, dass ich als Spion nicht länger von Nutzen bin, Albus, aber das wissen Sie ja bereits."

"Das macht nichts. Sie haben getan, was Sie konnten, und noch viel, viel mehr. Sie sind nun in der Position, Schülern zu helfen, die dazu verleitet werden könnten, sich den Reihen des Dunklen Lords anzuschließen. Ich kann mir keine wichtigere Aufgabe vorstellen."

"Ich mir auch nicht."


***




Die Slytherins und Gryffindors rannten in das Klassenzimmer für die Zaubertrankstunde - zu spät, aufgrund eines besonders harten Quidditch-Trainings.

"Mist, Mist, Mist!" fluchte Ron, bevor er, Harry und Hermine das Klassenzimmer betraten. "Snape wird uns umbringen!"

Der Meister der Zaubertränke war seit letztem Winter nicht mehr gesehen worden. Die üblichen Gerüchte, dass er krank, tot oder gefeuert war, kursierten etwa einen Monat lang, und dann gab der Direktor bekannt, dass ihr meistgefürchteter Lehrer verletzt worden war und an einem geheimgehaltenen Ort behandelt wurde.

Der Großteil der Schüler hatte gehofft, er würde dort bleiben. Pech gehabt.

Nach seiner langen Abwesenheit würde er wohl voraussichtlich sehr gereizt sein, immerhin war ihm das Recht, seine Studenten anzuschreien, für mehr als sechs Monate verwehrt geblieben ...

Er stand an der Tafel und schrieb Unterrichtsnotizen auf, und er drehte sich nicht einmal um, als die Schüler hereineilten.

"Wir sind so, so tot", sagte Ron. In seiner Eile, einen Stuhl zu erwischen, ließ er seine Bücher und Mitschriften auf den Boden fallen. "Verdammt! Sieht er her?" fragte er Hermine.

"Nein", flüsterte sie und half ihm, seine verstreuten Habseligkeiten zusammenzuraffen. "Hör einfach auf zu paniken und setz dich."

Endlich saßen die Schüler und blickten mit einer Mischung aus Neugierde und Furcht auf ihren Zaubertranklehrer.

Dann blickte er in die Klasse. Slytherins wie auch Gryffindors hielten den Atem an.

"Kinder", sagte er.

Sie starrten ihn mit offenen Mündern an. Er hatte noch nie, niemals in einem so geduldigen Tonfall mit ihnen gesprochen. Er schien lediglich gelinde verärgert.

"Ich weiß, wie sehr ihr euer Quidditch-Training genießt und wie ablenkend es sein kann. Aber bitte versucht euch trotzdem daran zu erinnern, dass ihr danach Zaubertränke habt, und dass es nicht höflich ist, euren Lehrer warten zu lassen. Habt ihr mich verstanden?"

Schließlich sagte Hermine: "Ja - ja, Sir, äh, Professor Snape, Sir."

"Nun gut, bereitet eure Kessel vor. Wir sind - ja, Miss Granger?"

"Es ist gut, Sie - ähm, Sie zurückzuhaben, Sir."

"Danke, Miss Granger. Nun. Wir werden einen einfachen Heiltrank zubereiten. Ich möchte, dass Sie sich alle wieder mit ihren Zaubertrankzutaten ... bekannt machen, bevor wir zu etwas Komplizierterem übergehen. Es sei denn, natürlich, Sie alle haben diesen Sommer über gelernt, nicht nur Miss Granger. Nein? Nun, dann sollten wir fürs erste mit etwas Sicherem beginnen."

Als die Schüler sich von ihrem Schrecken erholt hatten, begannen sie, die Anleitungen zu befolgen, die der Meister der Zaubertränke an die Tafel geschrieben hatte.

"Jemand hat Snape durch einen harmlosen Doppelgänger ersetzt", sagte Ron, während er seine Tollkirschenwurzeln zerstückelte und dabei gleichzeitig Snape angaffte.

"Oder die Todesser haben sein Hirn entfernt und aus Versehen ein netteres eingesetzt", meinte Harry.

"Er wirkt zweifellos ... anders. Was könnte mit ihm passiert sein? Ich meine, wirklich passiert", sagte Hermine, bevor Harry und Ron noch weitere absurde Vermutungen anstellen konnten.

"Ich wette mit dir um jeden Preis, dass das nur eine kurzfristige Unzurechnungsfähigkeit ist", sagte Ron.

"Was könnte es sonst sein?" fragte Harry.

Der Meister der Zaubertränke erhob sich von seinem Sessel; alle stoppten ihre Tätigkeiten und warteten auf das bekannte Schnappen und Herumschleichen. Aber das blieb aus.

Stattdessen ... wanderte er herum. Er schlenderte durch die Tischreihen und spähte in einen Kessel nach dem anderen.

"Mr. Malfoy, Sie müssen Ihren Eisenhut jetzt beigeben."

"Oh, ja, Sir."

"Mr. Weasley, die Farbe ist nicht ganz richtig. Können Sie mir sagen, warum?"

"Äh ... äh ..."

"Ich nehme an, das heißt nein. Miss Granger, eventuell können Sie Mr. Weasley auf seinen Fehler aufmerksam machen?"

"Ich ... nun, er ... ähm ..."

"Ich weiß, dass Sie die Antwort wissen, Miss Granger. Versuchen Sie es noch mal."

"Er hat den getrockneten Blutegel vergessen, Professor Snape", sagte Hermine und sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen.

"Sehr gut. Fünf Punkte für Gryffindor."

Hermines Gesichtsfarbe wechselte von weiß zu scharlachrot.

Dann beugte sich ihr Lehrer, oder wer immer dieser unbekannte Mann auch war, über Harrys Kessel. Dabei fiel ihm etwas aus dem Kragen, ein glänzender, goldener Anhänger an einer Kette, aber er schien es nicht zu bemerken.

Hermine und Harry erkannten es sofort. Ein Kreuz.

"Mr. Potter, dies hier sieht etwas ungesund aus. Es sollte einen Nuance heller sein."

"Äh, Professor Snape, Sie, äh, Ihr ..."

"Mr. Potter?"

Harry deutete auf den Gegenstand, der von Severus´ Hals baumelte. "Ihr Kreuz -"

Für den Bruchteil einer Sekunde glomm Zorn auf in den Augen des Lehrers; seine Hand flog nach oben und seine Finger schlossen sich um das Kreuz, als wollte er es schützen. Dann schloss er seine Augen für einen Moment, und als er sie wieder öffnete, war der Zorn verflogen und durch etwas wie Bedauern ersetzt.

"Danke, Mr. Potter. Ich würde es nicht verlieren wollen", sagte er leise.

Er war dabei, es zurück unter sein Hemd zu stecken, als Hermine sagte: "Es ist ... sehr schön, Sir. Ich habe noch nie eins wie dieses gesehen."

Severus zögerte, dann hielt er es ihr hin. "Es ist orthodox, Miss Granger."

"Sie meinen, östlich orthodox?"

"Ja. Russisch orthodox, um präzise zu sein. Ein Geschenk."

"Oh. Danke", sagte Hermine, es bewundernd. "Ich wusste nicht, dass - es tut mir leid, Sir. Es geht mich wirklich nichts an, ich ..."

Er beugte sich näher zu ihr, den Anflug eines Lächelns auf den Lippen. "Sie müssen sich nicht entschuldigen", sagte er so weich, dass sie sich anstrengen musste, ihn zu hören. "Es ist ... eine jüngere Entwicklung."

Sie blinzelte und nickte.

Er richtete sich auf und steckte das Kreuz zurück unter den Umhang. "Nun denn, Kinder. Zurück an die Arbeit mit euch."



 

 Kapitel 3

 Kapitel 5

 

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