A Promise To Be Better

 

 

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Kapitel 10



Prof. Snape sträubte sich dagegen in der Großen Halle zu essen. Es brauchte Dumbledores gesamte Überredungskünste, den Zauberer wenigstens dazu zu bringen, nur zu erscheinen und an dem Tisch zu sitzen. Nichts dem Zufall überlassend wartete der Schulleiter, bis Hermine ihre Gefäße in dem Büroschrank verstaut hatte und beide Kinder ihre Arbeiten zusammensammelten.

"Wir bringen den Fiebertrank hinauf zu Madame Pomfrey", sagte sie, während sie Neville half, die Flaschen in einen anderen Karton zu packen. Als sie gingen fing die Wand auf einmal an zu singen. Der Zeitzauber belebte die Wand mit einer wundervollen Tannenwaldszenerie, komplett mit Hirsch und Vögeln. Es war Glück, dass keines der Kinder seine Sachen fallen ließ.

"Wundervoll, Direktor", knurrte Snape. "Eine richtige bayrische Alp."

"Ich habe die Sennhüte vergessen, oder?", zog der ältere Man ihn auf, hob seinen Zauberstab und fügte ein kleines Häuschen mit einer hübschen blumengeschmückten Fassade hinzu. Snape seufzte nur.

"Äh, Direktor?", fing Neville ziemlich verblüfft an. Hermine lehnte ihre Sachen gegen einen geeigneten Tisch, während sie mit offenem Mund die Szene betrachtete.

"Nur ein kleines Geschenk für Professor Snape. Ich dachte, der Kerker könnte ein wenig herausgeputzt werden", antwortete Dumbledore vergnügt.

"Oh, ha, ha, ha. Herausputzen", murmelte Snape über das Wortspiel.

Der Schulleiter drehte sich zu den Schülern. "Er mag die sommerliche Strandszene nicht wirklich", vertraute er ihnen an. Hermine kicherte.

"Nun, ich scheine mich zu erinnern, dass Ihnen die Ketten und sonstigen Einschränkungen nicht gefielen", erwiderte Snape schlagfertig. Neville sah nun verwundert zwischen den Zauberern hin und her. Sie spielten!

"Ich bevorzugte die Wüste, erinnern Sie sich Severus?" Und mit einem Wink seines Zauberstabes zierten Sand, Dünen, zusammen mit Kamelen, Pyramiden und einem grandiosen Hof die Wand.

"Sie haben die Mumie vergessen", meckerte der jüngere Mann, schwang seinen Zauberstab und fügte eine hinzu, die sich durch den Sand dahinschleppte.

"Und den Nil." Der Fluß schlängelte sich seinen Weg durch die Szene und glänzte nass.

"Krokodile."

Skorpione."

"Pharao."

"Diener." Und ein Lächeln huschte nun endlich über Snapes Mund, als mehrere knapp bekleidete Frauen, die Teller mit Früchten trugen, ebenso wie einige Männer mit nackter Brust erschienen, die Palmenwedel schwenkten. Neville klatschte entzückt über die Kreation in die Hände.

"Oh, das ist lustig! Bringen Sie mir bei, wie man das macht!", bat er die beiden Männer. Hermine echote "Ja! Bringen Sie uns das bei! Es ist wundervoll!"

Dumbledore blickte flüchtig zu Snape und lächelte breit. "Ich sag euch was, wir bringen euch die Zaubersprüche bei, aber sie erfordern viel Übung um sie perfekt zu beherrschen. Professor Snape wird ein wenig ‚Unterrichtszeit’ für euch erübrigen", grinste der Schulleiter. "Ich werde sogar ebenfalls kommen, wenn ich kann. Ich liebe es Bilder zu kreieren und dies ist so eine wundervolle Wand!"

Als er sah, dass die Kinder glücklich waren und Dumbledore aufgeregt war, sie zu unterrichten, stimmte der Zaubertränkemeister ohne Beschwerde zu. Die Wand wurde "radiert" und die Zauberstäbe wurde herausgeholt. In weniger als dreißig Minuten konnten beide Kinder Blumen und Gras auf die Wand "malen".

"Ich denke das ist genug zum Üben", sagte Snape und setzte sich auf einen Stuhl. "Ich, für meinen Teil, bin ziemlich müde und die Sprüche aufrechtzuerhalten ist sehr erschöpfend.

"Spielverderber." Dumbledore schnipste mit seinem Zauberstab, schickte Blumen über Snapes gesamte Robe.

"Racker!", entgegnete der farbenprächtige Professor, schwang seinen Zauberstab und fliegende Vögel, die heiser zwitscherten, zierten die Robe des Schulleiters. Beide Kinder schufen rasch auf dem jeweils anderen ebenfalls Blumen.

"Es nutzt sich vielleicht irgendwann ab", sagte Snape, "Aber 'Finite Incantatem' funktioniert auch." Er reinigte seine Robe und lehnte sich mit höhnischem Grinsen zurück.

"Können wir es unseren Freunden zeigen?", fragte Neville. Snape zog eine Augenbraue hoch und blickte zu Dumbledore.

"Ich sehe nichts, was dagegen spricht", bestärkte Dumbledore sie. "Nur denkt daran, es zur rechten Zeit an einem passenden Ort zu tun. Definitiv nicht in der Bibliothek oder im Unterricht!"

"Danke!", antworteten die zwei im Chor und verließen den Kerker rasch, um zu ihren Freunden in den Gemeinschaftsraum zu gelangen.

"Das wird interessant werden", versank Snape in Gedanken.

"Es ist nur Spaß, Severus. Wir alle brauchen etwas Spaß in unserem Leben." Dumbledore putzte mit seinem Zauberstab die Vögel weg. Er bewegte sich auf den Zaubertränkemeister zu und lächelte warm. Snape betrachtete ihn nachdenklich.

"Ich nehme an, wir alle brauchen auch Essen", sagte er sanft.

"Oh ja! Lass uns hinaufgehen, uns waschen und sehen, was die Hauselfen diesen Abend gekocht haben!" Dumbledore streckte seine Hand aus und zog den jüngeren Zauberer auf die Füße.

Sie betraten zusammen die Große Halle, gingen gelassen an einigen Gruppen lächelnder Kinder vorbei. Da war ein Knäuel von Schülerin am Gryffindor-Tisch, die sich lebhaft unterhielten. Viele sahen zum Meister der Zaubertränke auf, als er sich mit verschiedenen Gesichtsausdrücken neben den Schulleiter setzte. Darunter im wesentlichen Ungläubigkeit.

Dumbledore begann eine besänftigende Unterhaltung bezüglich seiner Erfahrungen im Tränkeunterricht dieser Woche. Er hatte schon viele Jahre nicht mehr unterrichtet und er fand nun, dass er die Arbeit vermisste. Die Schüler durch die Augen des Schulleiters zu sehen half Snape. Es setzte sie in Relation zum Rest seines Lebens.

Einige weiter Professoren wanderten herein. Samstagabend ging es ziemlich offen in der Großen Halle zu, besonders da so viele nach Hogsmeade gegangen waren. Das Abendessen war beinahe ungezwungen und die Elfen nutzten die Gelegenheit um neue Gerichte auszuprobieren. An diesem Abend war es ein interessanter Schmortopf mit Reis, Graupen, Getreide und Bohnen. Geriebener Käse war ebenfalls auf dem Tisch, um ihn darüber zu streuen. Konservenobstsalat voller Pfirsiche, Birnen und Walnüsse erschien ebenso.

"Nun, das ist interessant." Snape wagte sich heran. Er tat sich einige Schöpfkellen auf seinen Teller und fügte Käse hinzu. Dumbledore tat es ihm nach. Wasser wurde ausgeschenkt, bevor jeder das Gericht probiert hatte. [!!!]

"Um Himmels Willen, es ist nur ein neues Gericht", rief Dumbledore aus.

"Ja, aber ich erinnere mich immer noch an die Jalapeno-Tuna-Überraschung", murrte Snape. Versuchsweise hob er die Gabel an seine Nase und schnupperte. Nicht gewürzt. Seufzend probierte er einen Bissen. Dumbledore folgte seinem Beispiel und versuchte ebenfalls einen Bissen. Beide kauten sehr vorsichtig.

"Nicht schlecht", entschied der jüngere Zauberer. Er aß weiter. Professor Lupin schlüpfte in die Halle und setzte sich neben Snape. Er fing rasch an seinen Teller zu füllen.

"Oh Freude, die Hauselfen experimentieren wieder", stöhnte er.

"Streuen Sie Käse darüber", schlug der Schulleiter vor, "so schmeckt es besser."

Snape aß schweigend weiter, obwohl er mit Lupin an seiner Seite plötzlich nervös war. Er blickte zurück auf die Schülertische. Der Slytherintisch war ziemlich leer. Er bemerkte Crabbe, der mit einigen jüngeren Schülern aß. Gryffindor schien mehr Schüler zu haben, er bemerkte einige, die sich um Hermine und Neville gruppiert hatten und sich freundlich mit ihnen unterhielten.

"Schön, dich hier beim Essen zu sehen, Severus", sagte Lupin ruhig. Snape ließ beinahe seine Gabel fallen. Er setzte sie ab und wand seine Hände einen Moment lang in seiner Serviette.

"Der Schulleiter hatte mich gebeten zu kommen", brachte er heraus. Er fühlte einen Wärmestrahl an seiner Seite, als Dumbledore ihn unterstützend anstupste.

"Ich möchte mich auch bei dir bedanken, Remus, ähm dafür, dass du die neuen Stühle für meine Raum gefunden hast", bekam Snape in einem normalen Ton heraus. Lupin nippte an seinem Saft und lächelte leicht.

"Ich freue mich, dass sie dir gefallen, Severus. Du hast mir in der Vergangenheit viel geholfen und ich möchte mich revanchieren, wenn ich kann."

Snape entschied, dass eine Unterhaltung mit Lupin nicht zu stressig war, nahm seine Gabel auf und begann wieder zu essen. Er mochte momentan gerne Dosenpfirsiche. Man sollte meinen, dass er sie eigentlich hassen müsste, nachdem er sich über einen langen Zeitraum nur davon ernährt hatte. Es war eher tröstlich. Snape verscheuchte die Erinnerungen. Kein Grund, diese spezielle Zeit in seinem Leben noch einmal zu durchleben.

Als er sah, dass Snape wieder aß, nahm Dumbledore die Unterrichtsgeschichte wieder auf. Lupin nahm daran teil, beschrieb das erste Treffen seiner Drittklässler mit einem Irrwicht. Der Schuljahresbeginn war immer lustig, besonders bevor die Schüler daran gewöhnt waren überrascht zu werden.

Tee kam herauf. Snape schob seinen beinahe leeren Teller von sich, schenkte drei Tassen voll und schob jedem seiner Gesellschafter eine zu, bevor er sich wieder setzte und selbst trank. Er hörte nicht länger Dumbledore oder Lupin zu, sondern betrachtete die Decke, während die Sterne herauskamen.

"Severus?", drang Dumbledore freundlich in seine Selbstbeobachtung.

"Hmmm?" Snape antwortete irgendwas. Lupin versuchte es.

"Was schaust du gerade an?", fragte der Verteidigungs-Lehrer.

"Warte auf Orion", antwortete er. Seine beiden Kameraden sahen quer durch den Raum.

"Orion?", fragte Dumbledore verwirrt.

Noch immer ganz vom Himmel in Anspruch genommen, antwortete Snape: "Als ich ein Kind war, habe ich immer zugesehen, wenn die Sterne hervorkamen. Ich habe immer Orion gegrüßt; er hat mich geschützt."

Nun sahen beide Zauberer hoch genug, um zu sehen, wie der Nachthimmel an der Decke erschien. Die Hauptsternbilder wanderten auf ihre Plätze. Der Gürtel des Orion wuchs immer heller heran.

"Er schützte dich?", fragte Lupin ermutigend, er hatte diese Seite noch nie an dem Zaubertränkemeister gesehen.

Wie versteinert durch die Sterne antwortete Snape: "Er ist immer da. Er lässt mich nie allein. Ich hasste es, alleingelassen zu werden, bis ich den Nachthimmel entdeckte."

Lupin warf einen flüchtigen Blick zu Dumbledore. Der ältere Zauberer sah leicht betroffen drein, aber nicht allzu sehr.

"Welche anderen Sterne siehst du, Severus?", spornte der Schulleiter ihn an.

Snape, getröstet durch die Freunde an seiner Seite und seine Freunde über ihm fing an, auf einige weitere Gruppen hinzuweisen, er vergaß völlig die anderen Leute um ihn herum. Unglücklicherweise bemerkten McGonagall und Vektor seine Beschäftigung und sahen auf den ersten Blick, was er tat.

"So, Severus, willst du als nächstes den Astronomiejob?", wehte McGonagalls Stimme herüber. Vektor lachte, als sie einen weiteren Biss ihres Essens nahm.

Welcher Spruch auch immer der Nachthimmel über den Zauberer gehalten hatte, er wurde von dieser Stimmer völlig zerstört. Sogar Lupin merkte den scharfen Ruck, als er wieder in die Realität zurückgerissen wurde.

"Nein, nur ein Kindheitshobby", sagte Snape zurückweisend und zog sich hoch.

"Du steigst nicht etwa auch in Astrologie ein? Was siehst du für mich, Severus? Ich bin eine Jungfrau", setzte Vektor das Hänseln fort. Snape wand sich unbehaglich, fühlte sich mehr bloßgestellt, als wenn er in Barnes' Armen aufwachte.

"Ich bin sicher, Sybil ist die beste Hexe für solche Fragen", brachte Snape heraus. Er begann sich zurückzudrücken, aber Dumbledore klammerte einen Fuß unter seinen Stuhl, erreichte, dass er auf seinem Platz blieb. Er schenkte mehr Tee in Snapes Becher und fügte eine noch gesunde Portion Zucker hinzu, bevor er ihn Snape reichte. Snape akzeptierte widerwillig.

"Bezweifeln Sie nicht Ihre Talente, Professor Snape", erklang eine dünne Stimme von Dumbledores anderer Seite. Sybil Trelawny hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und durchstöberte das Abendessen.

"Als Fisch dritten Grades, solltest du besonders mit der Fähigkeit des Sehens beschenkt sein." Sie löffelte den Schmortopf auf ihren Teller und griff nach dem Käse. "Ich habe in die Kristallkugel geschaut und gesehen, dass die Hauselfen sich mit dem Nachtisch heute selbst übertroffen haben. Ich schätze man muss das Experiment hinnehmen, um die Süßigkeiten zu bekommen."

Lupin schnaubte. Es war allgemein bekannt, dass der Nachtisch für gewöhnlich exzellent war, wenn die Hauselfen die Menschen neuen Gerichten aussetzten. Die Minze-Splitter-Eiscreme wurde hergezaubert, sie war nach der Jalapeno-Tuna-Überraschung besonders erinnerlich. Fette Konfekt-Streifen mit lieblichem Vanillegeschmack, kleine Schokotassen gefüllt mit Minze. Es war mehr als Widergutmachung für die "Überraschung" und beruhigte die brennenden Mägen.

Trelwany brachte McGonagall und Vektor effizient von ihren Hänseleien ab, indem sie den Stand der Planeten erläuterte und beiden Hexen detaillierte Weissagungen anbot. Dumbledore behielt sogar ein anständiges Gesicht, als er aufrichtig über die Lesungen, die sie für ihn aufgeschrieben hatte, berichtete. Die Wahrsage-Professorin war ganz begeistert, dass er sich an soviel davon erinnerte.

Während er die Wichtigkeit des Standes der Planeten zum Zeitpunkt der Geburt diskutierte hielt Dumbledore weiterhin Snapes Stuhl fest. Er würde den Zaubertränkemeister sich nicht vor dem Nachtisch drücken lassen. Besonders nicht, da er des Schulleiters Lieblingsteil eines Menüs war.

Als Trelawny endlich ihre Gabel weglegte und nach dem Tee griff, verschwanden sämtliche Portionen des Gerichts und die Anwesenden warteten erwartungsvoll. Langsam erschienen frische Kannen mit Tee, gefolgt von Platten voller Kekse und gebackener Eiercreme. Snape reckte anerkennend den Kopf.

"Etwas Eiercreme, Severus?", erkundigte sich Lupin und zog eine der warmen Speisen zu ihm herüber.

"Danke Remus", antwortete dieser und akzeptierte den Nachtisch. Sie kosteten rasch die Speisen und stellten fest, dass es verschiedene Geschmacksrichtungen gab.

"Kürbis", berichtete Lupin.

"Zitrone", fügte Snape hinzu.

"Ich habe Karamell", sagte Trelawny.

"Ich möchte Zitrone." Dumbledore tauschte rasch seine Kürbiscreme mit Snape. Der Zaubertränkemeister blickte flüchtig zu dem älteren Mann und versuchte zu entscheiden, ob er versuchen sollte es zurückzubekommen, wenn seines nicht schmeckte. Es nahm einen kleinen Bissen der Eiercreme, die er nun vor sich hatte und entschied, dass sie einfach gut war. Jedenfalls würde der Schulleiter ihn sowieso an dieser Stelle übervorteilen, deshalb ließ ihm Snape einfach seinen Willen.

Die gesamte Halle war still, bis jeder Bissen der Eiercreme verzehrt war. Zweite Portionen erschienen und wurden über die Tische verteilt. Eine letzte Runde Tee wurde eingeschenkt und alle begannen langsam in ihre Gemeinschaftsräume zurückzuströmen.

"Nun, das war gut", kommentierte Lupin, als er sich vom Tisch zurückdrückte. "Entschuldigt mich bitte, ich muss nach meinem Grindeloh sehen. Er war heute Nachmittag ein wenig durcheinander."

Trelawny folgte ihm, sie wollte zurück zu ihren Kristallkugeln. Snape unterdrückte ein herzhaftes Gähnen. Mit einem kleinen Lächeln entließ Dumbledore nun endlich den gefangenen Mann. Der Schulleiter ließ ihn aus der Halle gehen.

Kapitel 9

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