Queer eye for the Snape guy

 

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Kapitel 6



"Raus hier! Sofort!" Snape deutete auf die Tür, während er Hermine giftig anstarrte. Die Schulsprecherin murmelte nur kurz: "Ich warte dann draußen", und stürmte dann aus der Tür.
Die Fab 5 staunten über Snapes Wutausbruch. Jai machte ein Zeichen Richtung Kameramann, um die Aufnahme anzuhalten. "Vielleicht sollten wir jetzt eine Pause machen", beruhigte er. "Kyan, warum nimmst du Severus nicht zu seiner Verabredung beim Facial und der Massage mit. Horace kann euch zwei zurück in die Stadt fahren. Währenddessen kann Thom hier loslegen und der Rest von uns kümmert sich um die Interviews."
"Was bitte schön ist diese `Facial´?" fragte Snape mißtrauisch.
Kyan legte ihm einen Arm um ihn, als er ihn aus der Eingangstür schob. "Oh, du wirst es lieben. Deine Haut wird sich noch nie besser angefühlt haben." Leise fiel die Tür hinter ihnen ins Schloß.
"Was planst du um diesen Ort hier wohnlich zu machen, Thom?" erkundigte sich Carson. "Das ist ja wie eine Gruft. Eine Gruft-Disco, könnte man sagen!"
"Diese Teppiche werden natürlich das erste sein, was hier raus kommt. Dann müssen wir hier Licht rein kriegen. Ich denke ein paar Spots, du weißt schon, die an den Drähten, wären nicht schlecht. Und wir müssen sämtliche Möbel austauschen, nichts paßt zusammen und das Zeug sieht tierisch unbequem aus. Ich denke nicht, daß ich streichen werde, weil es schlichtweg ein Verbrechen wäre, diese herrlichen Steine abzudecken, aber ein farbenfroher Wandbehang könnte schon einiges ausmachen."
Carson nickte: "Samt. Severus ist eindeutig ein Mann für Samt, obwohl ich bezweifle, daß er das schon herausgefunden hat."
"Nun ja, Severus hat eine erstaunlich gute Sammlung von Spirituosen und Weinen. Ich bezweifle, daß ich ihm da noch groß was beibringen kann. Aber ich glaube nicht, daß er vorher schon mal was gekocht hat, es gibt eindeutig keine Küche in dieser Wohnung. Ich muß mir überlegen, was er fürs Dinner zubereiten könnte."
Jai klatschte in seine Hände: "Okay Jungs, laßt uns Thom seine Putzerei erledigen. Wir haben ein paar Schüler zu interviewen!"
Jai, Carson und Ted stoben aus der Tür, gefolgt vom Kamerateam. Hermine lehnte an der Wand des Korridors und war in ein Buch vertieft, daß jedoch eiligst weggesteckt wurde, als sie zu ihr stießen. "Ich habe gesehen wie Kyan zusammen mit Snape weggegangen ist. Wo wollt ihr drei denn hin? Ich weiß, daß der Schulleiter sich mit euch unterhalten will..."
"Das wäre großartig Er könnte uns unser erstes Interview geben, aber danach möchten wir mit ein paar Schülern sprechen", erwiderte Jai.
Hermine schien unangenehm berührt, nickte dann aber: "Sicherlich, ich werde euch danach vorstellen. Hier lang bitte."

***



"Also meine Herren, was halten Sie von unserer ehrwürdigen Schule?" begrüßte Professor Dumbledore die drei Amerikaner, die unaufgefordert Platz nahmen. Der Wasserspeier war angewiesen worden, sie durchzulassen, Miß Granger war jedoch kurz darauf entlassen worden.
"Es ist recht nett", antwortete Jai.
"Ich habe so etwas wie das hier noch nie gesehen", warf Carson ein, "es ist um einiges cooler als da wo ich zur Schule gegangen bin."
"Und das Essen ist auch besser", kommentierte Ted.
"Fabelhaft. Und was halten Sie von unserem `Chemielehrer´?"
Eine kurze Pause entstand ehe Jai diplomatisch meinte: "Er wirklich einmalig!"
Professor Dumbledore lachte. "Das ist, fürchte ich, eine wohlmeinendere Beschreibung als das was die meisten abgeben würden. Die meisten Leute denken, wie soll ich sagen, daß er ein schleimiges Ekel ist."
"Oh, Kyan kann sich sicherlich um den schleimigen Teil kümmern, kein Problem!" versicherte ihm Carson.
"Es ist die Sache mit dem Ekel, die uns viel mehr Sorgen macht", seufzte Ted. "Wie sind ein wenig mehr Enthusiasmus von unseren Kandidaten gewöhnt."
Der Schulleiter schüttelte traurig seinen Kopf. "Wie dem auch sei, ich bitte Sie dem armen Severus das nachzusehen. Er hat in letzter Zeit einiges durchmachen müssen und leider macht es das ein wenig schwierig, mit ihm zusammen zu arbeiten."
"Nun ja, zumindest eine Schülerin hält viel von ihm", merkte Jai an.
Dumbledore hob eine Augenbraue: "Tatsächlich?"
"Ja, die Schülerin, die um das Make-Over gebeten hat. Sie war ganz besonders um sein Glück und Wohlergehen besorgt", fuhr Jai fort.
"Und um welche Schülerin handelt es sich?" erkundigte sich der Direktor beiläufig.
Carson wollte gerade etwas sagen, als ihn Ted mit der Hand auf den Arm schlug und sagte: "Das können wir Ihnen nicht sagen, Professor, sie hat uns ausdrücklich um Anonymität gebeten."
"Verstehe", nickte Dumbledore. "Macht nichts. Nun denke ich, daß Sie sich mit ein paar Schülern bezüglich Ihrer Sendung unterhalten möchten, oder?" Die Amerikaner nickten. "Das kann leicht organisiert werden."
Wie auf Abruf ertönte ein Klopfen. "Herein", rief der Schulleiter. Zwei Schüler, ein kleiner pummeliger Junge und ein blondes Mädchen betraten das Büro. "Miß Abbott, Mr. McMillan, danke, daß ihr gekommen seid. Würdet ihr beiden wohl so lieb sein und unsere Gäste durch die Gegend führen und Schüler jeden Hauses ausfindig machen, damit sie für das Projekt interviewt werden können?"
"Selbstverständlich, Professor Dumbledore, wir freuen uns helfen zu können", sagte Ernie. Nachdem man sich gegenseitig vorgestellt hatte, führten die beiden Hufflepuffs die Amerikaner die Treppe herunter und aus Dumbledores Büro hinaus.
Professor Dumbledore saß für ein paar Minuten unbeweglich in seinem Stuhl, in sich aufnehmend, was er gerade gehört hatte und eine Entscheidung fällend, was zu tun sei.

***



"Okay, Queers, Zeit für eine Besprechung", sagte Ted. Er, Jai und Carson hatten die Interviews mit den Schülern dirigiert und hatten sich nun wieder in Severus´ Räumen zu Thom gesellt. Die vier machten es sich selbst bequem, indem sie sich im Schneidersitz auf Severus´ Bett setzten, während die Filmcrew im Wohnzimmer wartete.
"Ich denke, wir wurden gelinkt", fuhr er fort.
"Was meinst du damit?" erkundigte sich Thom.
"Wie haben gerade mit einem Dutzend Schülern über Professor Snape gesprochen und er ist nicht gerade Mr. Friendly", redete Carson weiter, "er ist eher der Staatsfeind Nr. 1"
"Professor Dumbledore hat keinen Scherz gemacht, als er uns erzählte, daß die Leute denken, daß Severus ein schleimiges Ekel ist", schaltete sich Jai ein. "Die Kids, mit denen wir gesprochen haben, alle haben gesagt, daß er ein fieser Tyrann ist, der Spaß daran hat ihnen Angst einzujagen und ihnen androht ihre Haustiere zu vergiften."
Ted nickte zustimmend. "Ein Junge hat fast den Klappmann gemacht, als wir versucht haben ihn zu befragen, Neville hieß der, glaube ich."
"Eins ist klar", machte Jai weiter, "und zwar, daß Severus keineswegs das hilflos, rückgratlose Kerlchen ist, von dem Hermine geschrieben hat. Nach dem was die junge Parvati berichtet, und das ist Fakt, haßt Severus Hermine und ihre Freunde Ron und Harry und hat es sich zur Aufgabe gemacht die drei noch mehr zu schikanieren als all die anderen."
"Aha", meinte Thom, "also kommst du zu dem Schluß, daß das alles hier ein Streich ist."
"Haargenau", erwiderte Ted. "Das erklärt auch die ablehnende Haltung von Severus der ganzen Sache gegenüber."
"Es hört sich aber trotzdem ganz danach an, als ob er das verdient hätte. Damit zu drohen einem das Haustier um die Ecke zu bringen ist verdammt noch mal saufies", sinnierte Thom.
Teds Augen verengten sich: "Normalerweise würde ich dir ja zustimmen, aber in diesem Fall hat man uns benutzt! Wir müssen eine Show auf die Reihe kriegen und unsere Produzenten geben eine Menge Geld aus. Unsere Jobs könnten auf dem Spiel stehen, ihr wißt, daß sie von den Extrakosten diese `außer Haus-Sache´ nicht gerade begeistert waren. Wie gerechtfertigt es auch sein mag, ich bin nicht gerade glücklich darüber ein Mittel zum Zweck in Klein-Hermines Streich zu sein."
"Was schlägst du also vor, was wir tun?" fragte Jai. "Wir haben immer noch eine Sendung zu machen."
"Wir zahlen es ihr mit gleicher Münze zurück", antwortete Ted mit hinterhältigem Grinsen.

***



Als er und Kyan zurück zu seinen Wohnräumen eilten, rollte Severus seine Schultern um den tauben Schmerz zu lindern, der von der Massage geblieben war, Er beschloß, dass der Cruciatus-Fluch vorzuziehen war, vor allem, weil da keine Fremden mit bloßen Händen an seinem nackten Körper herum hantierten. Er dachte zurück an die `Behandlungen´, zu denen er heute gezwungen worden war. Das `Facial´, wie Kyan es nannte, war albern, aber schmerzlos gewesen. Er war sich wie ein Idiot vorgekommen, als sein ganzes Gesicht mit einer Creme bedeckt gewesen war, doch er mußte sich selbst (und nur sich selbst) eingestehen, daß seine Haut nun viel weicher war. Er sah herunter auf seine Hände und versuchte sich an die neue Farbe zu gewöhnen, die ein Bräunungsspray seinem Körper verliehen hatte. Glücklicherweise wußten die Muggel nichts über Voldemort, also konnte er zumindest das Dunkle Mal als ein einfaches Tattoo, das er ich in seiner Jugend hatte machen lassen, erklären. Er versuchte aber immer noch von der Erniedrigung zu genesen, fast nackt an einer Wand zu stehen und mit der Bräunungslotion eingesprüht zu werden. Blöde Muggel. Wenn er ein wenig Farbe haben wollte, dann hätte er einen Melanin-angereicherten Zaubertrank geschluckt. Und der Haarschnitt... - er hatte sich standhaft gewehrt, war aber doch überrannt worden und nun war sein Haar, gleichwohl immer noch schulterlang und leicht wellig, einen mehr definierten, sollte er es wagen unkonventionell zerzausteren Schnitt zu sagen?
Die Tür zu seinem Quartier stand bereits offen. Severus trat ein und spürte wie sein Blutdruck anstieg. Sein Wohnzimmer war leer, ausgenommen die Bücherregale, sein Getränkekabinett und Thom. Thom kehrte gerade den Fußboden - mit Severus´ viel gepriesenen Feuerblitz.
"Was zum Geier denken Sie dass Sie da machen?!" Severus riß seinen Besen aus der Hand des erstaunten Mannes. "Dies ist kein Reinigungszubehör!" Er zog beinahe seinen Zauberstab um ihn zu "Ratzeputzen", aber glücklicherweise erinnerte er sich seiner Gesellschaft und entfernte den Staub und die Haarknäule per Hand.
"Ich habe da gerade erst gefegt und jetzt mußt du den Boden wieder dreckig machen", protestierte Thom.
Severus schenkte ihm einen tödlichen Blick, der einen weicheren Mann sicherlich dazu gebracht hätte, sich in die Hosen zu machen und plazierte dann seinen geliebten Rennbesen wieder an den dafür vorgesehenen Haken, nicht ohne vorher noch einmal zärtlich über ihn zu streichen.
"Aber, aber, Severus, ich bin mir sicher, daß Thom keine Ahnung hatte, daß dies ein ganz besonderer Besen ist", beruhigte ihn Jai. Thom nickte und lächelte entschuldigend.
"Thom wird dich später mitnehmen um ein paar neue Möbelstücke zu kaufen, aber zuerst würden wir uns gerne kurz mit dir unterhalten", sagte Ted. "Warum setzen wir uns nicht einfach alle ins Schlafzimmer?"
Sie alle marschierten ins Schlafzimmer, Severus folgte zögernd und bemerkte, dass diverse Personen auf seinem Bett gesessen hatten und sich nun auch wieder anschickten, sich dort nieder zu lassen. Da war eine unangenehme Pause, dann sprach Jai: "Severus, warum hast du der Sendung zugestimmt?"
Seine Oberlippe kräuselte sich: "Erpressung, schlicht und einfach. Mir wurde die Wahl zwischen zwei eher unakzeptablen Möglichkeiten gegeben, die annehmbarere davon beinhaltete diese kleine Farce."
"Erpressung", wiederholte Ted. "Wer hat dich erpreßt?"
"Professor Dumbledore hat das getan, aber es war nicht seine Idee. Einer meiner ehemaligen Schüler hat es sich zur Aufgabe gemacht, mich hier reinzuziehen - und dafür stiftet er der Schule eine recht ansehnliche Summe", spie Severus. "Der Schulleiter hat auf Erpressung zurückgegriffen, um sicherzustellen, daß ich diesem hier zustimme."
Die Amerikaner sahen einander verwirrt an. "Ein ehemaliger Schüler?" erkundigte sich Jai.
"Das bestätigt meinen Verdacht", meinte Ted heftig nickend.
"Ihren Verdacht WORÜBER?" zischte Snape. "Würde es Ihnen etwas ausmachen mir zu verraten, warum Sie mit einem Mal sich so sehr dafür interessieren, was mich dazu veranlaßt hat bei diesem Blödsinn mitzumachen?"
Ted langte in seine Tasche und zog einen Umschlag hervor, den er Severus überreichte. "Ich denke, du solltest das hier lesen."
Severus brauchte weniger als eine Minute um den Brief zu lesen, sein Gesichtsausdruck wechselte zwischen Ärger, Überraschung und wieder zurück zu blankem Zorn. "Diese verflixten Gryffindors! Es ist garantiert Harry-verflucht-soll-er-sein-Potters Geld, mit dem das neue Quidditchfeld bezahlt wird! Und dieser Brief, der dem Schulleiter zugeschickt wurde, stank förmlich nach Ronald Weasley."
Er machte sich auf zur Tür: "Ich werde dafür sorgen, daß diese drei sich wünschen nie geboren worden zu sein."
"Warte eine Minute", rief ihm Ted zu.
Severus hielt inne und sah irritiert zurück. "Was denn jetzt?"
"Wir haben einen Plan." In den nächsten paar Minuten breitete Ted die Fab 5-Idee, um es Hermine Granger zurück zu zahlen, aus.
"Weißt du Ted", merkte Severus an, als Ted aufgehört hatte zu reden, "du hättest einen guten Slytherin abgegeben."
"Danke, ich denke...", erwiderte Ted.
"Glücklicherweise habe ich große Übung darin in eine Rolle zu schlüpfen, oder ich wäre nie fähig das alles hier glaubwürdig rüber zu bringen", kommentierte Severus, "aber ich muß gestehen, daß dies wohl die schwierigste Rolle ist, die ich je gespielt habe."
"Du schaffst das!" feuerte Carson ihn an. "Ich weiß einfach, daß du es kannst! Und wir werden dir helfen" Die anderen nickten zustimmend.
"Nun dann, laßt uns die Sache in die Tat umsetzen."





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