Shake the disease

 

 

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Kapitel 2: Das Fieber steigt


"Severus!"
Der Radau in der Großen Halle nahm wieder zu; Schüler reckten ihre Hälse um besser beobachten zu können, was am Lehrertisch vor sich ging. Pomfrey und McGonagall kamen hereingerannt und innerhalb von Sekunden, waren sie bei dem ohnmächtigen Meister der Zaubertränke angelangt.
"Er ist gerade umgekippt", erklärte Dumbledore.
"Hilf mir, ihn aufzurichten", bat Pomfrey, die ein wenig außer Atem war.
Behutsam faßten sie ihm unter die Arme und lehnten ihn gegen den Stuhlrücken. Pomfrey untersuchte ihn mit Hilfe ihres Zauberstabs, McGonagall öffnete ihm den Kragen und Dumbledore strich behutsam seinen Unterkiefer entlang.
"Er ist sehr erhitzt", bemerkte der Schulleiter.
Pomfrey schnalzte mit ihrer Zunge. "Seht ihn euch nur an. Warum ist er heute Morgen nicht gleich zu mir gekommen?" Sie betrachtete den Ausschlag seiner Wangen, machte noch mehr Tests und erstarrte. "Das ist merkwürdig..."
"Was Poppy?" fragte Dumbledore.
"Er hat definitiv eine Grippe, aber da ist noch etwas anderes... Wir müssen ihn in den Krankenflügel bringen und zwar sofort."
Auf einmal bewegten sich Snapes Augenlider und er stöhnte laut genug, um alles Geschwätz in der Großen Halle verstummen zu lassen.
"Severus", mahnte Pomfrey, "bleib ruhig."
Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch statt dessen begann er zu husten. Er hustete fast lautlos, bis es ihn schüttelte; dann holte er rasselnd Atem und fing erneut an zu husten. Als der Anfall schließlich abgeklungen war, sackte er in seinen Stuhl zurück und schloß die Augen.
"Das hast du nun davon, daß du mit mir streiten wolltest", sagte Pomfrey. "Ich hätte wohl besser sagen sollen, halt den Mund!"
Dumbledore winkte Hagrid heran. "Ich denke nicht, dass Snape es toll finden würde mit einem Mobilicorpus-Zauber belegt zu werden", erklärte der Direktor McGonagall. "Nicht wenn Sirius die letzte Pers..."
Snape hing über seiner Armlehne und übergab sich gerade in den Schoß von Remus Lupin.
"Nicht doch auf meinen einzigen Umhang...", stöhnte Lupin. Er seufzte und half Dumbledore und den zwei Hexen, den Zaubertranklehrer zurück in seinen Stuhl zu befördern.
Snape murmelte etwas, das niemand verstehen konnte.
"Mach dir nichts daraus, Severus", tröstete der Schuldirektor. Sanft hielt er den Kopf des schwarzhaarigen Mannes und säuberte Snape den Mund und das Kinn und sprach: "Ich habe das Gefühl, der Ausschlag weitet sich aus, Poppy."
"Beim Barte Merlins", brachte Pomfrey zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor. Schweiß rann Snape über das Gesicht. Sie griff nach seinem Handgelenk und berührte seine Stirn. "Er kocht ja - ich denke, er hat eine allergische Reaktion auf irgendwas." Mit einem einfachen Zauber deckte sie den Lehrertisch vollständig ab. Ein weiterer Schlenker und Snape war seiner Roben und seiner Jacke entledigt.
"Poppy?" fragte McGonagall. "Sollten wir ihn nicht besser in den..."
"Keine Zeit", erklärte Pomfrey und ließ den halb bewußtlosen Zaubertrankmeister auf den Tisch schweben. "Das Fieber steigt einfach zu schnell. Ich muß es irgendwie runter bekommen, sonst..."
Mit einer Mischung aus Schock und Faszination starrten die Schüler gebannt auf die sich ihnen bietende Krisensituation. Sollte ihr so gefürchteter Zaubertranklehrer doch am Ende nur ein ganz normales menschliches Wesen sein?

 

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