Shake the disease

 

 

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Kapitel 1: Übelkeit am Lehrertisch


"Guten Morgen, Severus", grüßte McGonagall. "Zu spät, wie es sich geziemt, wie ich sehe."
Er ignorierte sie und nahm Platz, seinen Rücken so gerade haltend, als hätte er einen Stock verschluckt, sein Gesicht halb hinter seinen langen, schwarzen Haarsträhnen verborgen.
"Nun, du bist genauso gesellig, wie immer", fügte McGonagall hinzu.
"Sollten wir uns die nötigen Höflichkeiten nicht lieber einteilen, Minerva?" entgegnete er mit angestrengter Stimme und langte nach einer Tasse mit schwarzem Kaffee. "Ich bin dafür absolut nicht in der Stimmung."
Sie schnaufte. "Manchmal frage ich mich, warum ich überhaupt versuche, nett zu dir zu sein."
"Dann laß es. Immerhin hast du ja bei den anderen Erfolg."
Das war natürlich genau der Moment, in dem sich der Schulleiter in die Unterhaltung einmischte.
"Wie geht es dir heute Morgen, mein lieber Severus?" erkundigte sich Dumbledore.
Snape wandte seinen Kopf in Richtung des alten Zauberers, vermied es aber, ihm in die Augen zu sehen.
"Direktor."
"Du siehst sehr blaß aus. Wieder deine Schlafstörungen, Severus?"
"Nein, Direktor, als ich aufstand, ging es mir nicht besonders und da habe ich einen Trank genommen, ehe ich hierher zum Frühstück kam. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müßte."
Ausgenommen, dass seine Sicht getrübt war.
"Etwas Übles liegt in der Luft", schaltete sich McGonagall ein. "Ich mußte schon einige meiner Schüler zu Poppy schicken."
"Es wird kalt", sagte Dumbledore. "Das ist nun mal die Zeit des Jahres..."
Plötzlich klammerte sich Snape an der Tischkante fest und lehnte sich über die Tischplatte, sein Atem war beschleunigt und flach.
"Mir ist nur duselig... In einer Sekunde geht es wieder", preßte Snape zwischen seinen Zähnen hervor. Warum wirkte dieser verdammte Trank denn nicht vernünftig?
McGonagall legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Severus, ich gehe und hole Poppy."
"Ich habe doch gesagt...., daß es geht...!"
Aufmerksam geworden, begannen auch die Schüler, sich allmählich für die seltsamen Geschehnisse am Lehrertisch zu interessieren. Der gewohnte Lärmpegel der Großen Halle senkte sich merklich und wurde durch sich gegenseitig zugeflüsterte Vermutungen ersetzt.
Dann stöhnte Snape auf, einer seiner Arme preßte sich gegen seinen Unterleib und sein Kopf war auf die Tischplatte gesunken. Fast augenblicklich war Dumbledore auf den Füßen und an Snapes Seite.
"Sag Poppy Bescheid", ordnete Dumbledore McGonagall an, die sofort aus der Großen Halle eilte.
Snape stöhnte erneut, doch das Geräusch war nun um einiges schwächer und er zitterte.
"Bleib ruhig", befahl Dumbledore. Er strich Snapes Haar aus dessen Gesicht und entdeckte, daß ein karmesinroter Ausschlag Snapes Wangen bedeckte. "Oh je."
"Direktor", wisperte Snape und verlor das Bewußtsein.

 

 

 Kapitel 2

 

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