Slytherin Snakes

 

 

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Kapitel 14: Ende des Albtraumes



Die beiden Auroren brachten Alina persönlich nach Hogwarts. Am Eingang wartete bereits ungeduldig ein Tränkemeister, der die beiden Herrschaften vernichtend anstarrte, nachdem er Alina gesehen hatte. Sie hatten sie zwar gesäubert und sie in eine andere Robe gesteckt, aber man konnte trotzdem sehen, dass sie Schreckliches durchgemacht hatte, zumindest war der Professor davon überzeugt.

Als Alina ihn sah, riß sie sich von den Auroren los und stolperte auf den Mann zu. "Severus!" Ihre Stimme war brüchig und schwach, er umarmte sie und ließ sie nicht los.

"Der Direktor erwartet Sie bereits, er ist in seinem Büro!", schnauzte er die Zwei an, die sich umgehend auf den Weg machten. Irgendwie war ihnen dieser Professor nicht geheuer.

"Severus." Dieses Mal war ihre Stimme noch leiser, als zu vor. Sie kuschelte sich richtig in seinen Umhang. Nein er würde sie nicht loslassen, nie mehr!

***



"Sie haben was getan!"

Dumbledore war außer sich, er hatte zwar damit gerechnet, daß sie vielleicht etwas grob behandelt worden war, aber das?!

"Dumbledore sie hatte das Mal."

"NA UND SIE IST DREIZEHN! EIN KIND! SIE HABEN SICH AN EINEM KIND VERGRIFFEN. SIE HABEN SICH WIE TODESSER BENOMMEN UND JETZT RAUS HIER!

Die Beiden wichen vor dem wütenden Direktor zurück und wandten sich so rasch sie ihre Beine trugen zum Gehen.

Dumbledore war mit einem Satz an seinem Kamin. "Poppy!"

"Ja, was ist los Albus?"

"Komm bitte in mein Büro, es ist wichtig."

"Bin sofort bei dir."

Und wirklich, keine fünf Minuten später war die Krankenschwester im Büro des Direktors.

"Poppy du kriegst einen Patienten."

"Damit habe ich gerechnet, es ist Alina nicht wahr? Wahrscheinlich ein paar Mangelerscheinungen und was in der Art, das haben wir in ein paar Tagen."

"DAS ist nicht das Problem, meine Liebe, setz dich lieber."

Poppy hatte den Direktor noch nie so zornig erlebt. Was war denn vorgefallen?

"Poppy unsere Freunde vom Ministerium", -er schaffte fast den gleichen abfälligen Ton, wie der Tränkemeister-, " haben etwas abscheuliches, niederträchtiges und absolut Menschenverachtendes getan."

Wenn der Direktor so sprach, dann war es etwas wirklich schlimmes gewesen.

"Poppy, großer Gott, sie haben das Kind gefoltert."

Er mußte sich nicht näher dazu äußern, die Krankenschwester konnte sich gut vorstellen, was passiert war. "Haben sie?"

"Ja, genau das haben sie."

"Unverzeihlich! Es ist ein Kind, Albus, es ist ein Kind, wie konnten sie so was einem Kind antun, es ist schrecklich genug, wenn sie das mit Erwachsenen tun. Weiß Severus darüber Bescheid?"

"Nein, wie du vielleicht bemerkt hast steht das Schloß noch."

"Oh, ich werde alles vorbereiten." Sie verließ das Büro und ging sofort in die Krankenstation. Es war immer schwierig diesen unverzeihlichen Fluch zu behandeln, weil er nicht nur den Körper angriff, sondern auch den Geist.

***



Alina zitterte, er bemerkte es und legte ihr seinen Umhang über, aber das Zittern wurde stärker. Sie begann zu weinen.

"War es so schlimm?"

Sie starrte ihn an, als würde sie ihn nicht sehen und rief schrecklich laut und verzerrt seinen Namen.

Er hielt sie fest, aber sie strampelte und schrie seinen Namen, als wäre er die letzte Hoffnung. Verwirrt und nervös brachte er sie in die Krankenstation. Was war hier los, was hatte das Kind erlebt?

"Poppy!"

"Ich bin da, leg sie da auf das Bett."

"Woher wußtest du, dass ich kommen würde?"

"Nicht so wichtig, gib mir bitte den Trank, der dort auf dem Nachttisch steht."

"Das ist....verdammt! Poppy, nein das haben sie nicht getan!"

"Severus beruhige dich, behalte um Gottes Willen jetzt einen kühlen Kopf. Ich kann keinen zweiten Patienten brauchen und ich brauche dich."

"Mich?"

"Ich habe dich oft genug zusammengeflickt und trotzdem, bei diesem Fluch hast du dir immer selbst geholfen, was hast du gemacht?"

"Mir einen Trank gebraut, ich bin ein Tränkemeister."

"Verstehe, würde er ihr helfen?"

"Es dauert Wochen ihn zu brauen, also nein."

"Na gut, dann machen wir uns auf eine schlimme Zeit gefasst."

Alina schrie, immer wieder. Sie sei es nicht gewesen, sie hätte es nicht gemacht.
Severus hielt ihre dünne Hand und trauerte im Stillen vor sich hin. Als hätte dieses Kind nicht genug durchgemacht, zu gerne hätte er ihr einfach einen Trank für einen traumlosen Schlaf gegeben, davon hatte er genug vorrätig. Nur würde das nicht helfen. Man mußte die Nachwirkungen durchleben, sonst lief man Gefahr verrückt zu werden.

Nach einer Zeit wurden ihre Schreie leiser.

"Severus?"

"Ich bin da, Kind. Ich bin da." Er setzte sich zu ihr und nahm sie in seine Arme.

"Ich will kein Todesser sein."

"Ich weiß Kind und du bist keiner, schon wieder vergessen?"

"Ich weiß, aber irgendwie bin ich schon einer und irgendwie nicht, verrückt."

"Nein, ist es nicht, du bist nicht verrückt."

"Was wird jetzt."

"Was wohl, du bleibst da, basta."

"Wirklich, hier in Hogwarts? Bei dir?"

"Natürlich, bei mir, Albus und allen anderen."

"Ein Zuhause?"

"Ja, ein Zuhause."

Sie schlief ein, sie schlief den kompletten Tag, die folgende Nacht und den folgenden Tag, bis zu den frühen Abendstunden durch. Der Tränkemeister wich ihr in keiner Sekunde von der Seite. Immer wieder kamen der Direktor und einige der anwesenden Lehrer, um nach ihm und dem Mädchen zu sehen.

Als sie erwachte, fühlte sie sich so ausgeruht, wie noch nie in ihrem Leben zuvor. Jemand war bei ihr, es war der Professor.

"Na ausgeschlafen?"

"Ja, habe ich lange geschlafen?"

"Na ja fast zwei Tage, aber das war auch gut so, mit solchen Flüchen ist nicht zu spaßen."

Über sein Gesicht huschte kurz ein Schatten, er lächelte sie aufmunternd an. Obwohl er sonst nie lächelte, aber dieses Mädchen brauchte ihn.

"Na fühlst du dich stark genug für ein Abendessen?"

Sie bemerkte erst bei der Erwähnung von Essen, wie hungrig sie eigentlich war. Mühsam kroch sie aus dem Bett. Auf dem Sessel lag ein hübsches Kleid und eine Schulrobe. Sie zog sich beides über. Der Professor, lächelte über die pedantische Art, wie sie die Schnallen der Robe prüfte.

"Wenn ich bitten darf, junge Dame." Er bot ihr seinen Arm, sie war noch etwas wackelig und geschwächt. Sie lächelte ihn an und hängte sich ein. So betraten sie die Große Halle.

Nicht wenig Lehrer staunten, als sie die Beiden sahen, sie waren den Professor mürrisch und griesgrämig gewöhnt, doch diesmal lächelte er. Wie ungewöhnlich.

Severus ging zur Mitte des großen Tisches und blieb vor Dumbledore stehen.

Dieser lächelte Alina an, überhaupt hier schauten sie alle freundlich an. Sie war nervös und ängstlich und versuchte sich hinter Severus' Robe zu verstecken.

"Alina, es freut mich, dass du da bist, na jetzt wo wir vollzählig sind, können wir ja mit dem Essen anfangen."

Das Mädchen blickte ihn bestürzt an.

"Was ist denn Kind?" Severus blickte sie verwirrt an.

"Ich kann doch nicht mit euch essen! Das ist.... ist ungebührlich."

"So? Du lebst jetzt hier, also kannst du auch mit uns essen, wo hast du denn sonst immer gegessen?"

"In der Küche." Sie antwortete, als wäre das, das selbstverständlichste von der Welt.

"Magst du nicht mit mir Essen?"

Sie sah ihn bestürzt an und dann den Direktor. Dieser lächelte sie immer noch gutmütig an, aber ein trauriger Schimmer hatte sich über seine Augen gelegt.

Severus führte sie auf einem Platz neben sich, auf der anderen Seite saß Minerva. Niemand schien sich an der ungewöhnlichen Sitzordnung zu stören.

Das Essen begann und Alina griff herzhaft zu. Es gab da allerlei Köstlichkeiten und es war angenehm einmal so langsam essen zu können und sich dafür Zeit zu nehmen, es zu genießen. Nur das Schokolade-Eclair, ließ sie stehen, sie mochte keine Schokolade.

"Schmeckt es dir nicht?"

"Es war sehr gut, danke."

"Dann probier doch von dem Dessert, du kannst mir nicht sagen, daß du satt bist. Du hast wie ein Spatz gegessen."

Alina sah ihn unglücklich an, sie wollte niemanden beleidigen. "Äh, ich esse keine Schokolade, sie schmeckt mir nicht. Böse?"

Severus lachte leicht, er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In seiner Jugend hatte er Schokolade auch verachtet. Erst mit dem Alter war er auf den Geschmack gekommen. "Was möchtest du denn gerne?"

"Hast du noch eines von diesen Bonbons?"

Er hatte ihr immer wieder eines von Dumbledores Zitronenbrausedrops mitgebracht. Er selbst mochte sie nicht und der Direktor freute sich immer wenn er welche nahm, also hatte er sie Alina mitgebracht.

"Sind nicht meine, du mußt den Direktor fragen, ich hab sie von ihm."

Alina sah in bestürzt an. Doch da alle mitgehört hatten, erschien auf ihrem Teller eine ganze Schüssel voll mit dieser Süßigkeit.

Minerva beobachtete interessiert, das Mädchen. Sie war neugierig, das musste sie zugeben, das Kind war sympathisch. Da das Mädchen offensichtlich nur sprach, wenn man sie direkt ansprach beschloss Minerva dieses zu tun.

"Ich bin Minerva McGonagall, Professorin für Verwandlungen und Hauslehrerin von Gryffindor."

"Sehr erfreut Frau Professor."

"Minerva, solange Ferien sind, nennst du mich Minerva."

Alina nickte, außer dem Professor hatte ihr noch nie jemand seinen Vornamen angeboten, na ja Lucius, aber das zählte wohl nicht ganz. Sie wurde wieder sehr müde und dämmerte in ihrem Sessel ein.

Severus blickte zu Dumbledore und dieser nickte verständnisvoll. So trug Severus seine Schülerin, in ihr neues Zimmer und in ihr Bett. Es war eine aufregende Zeit gewesen, Hauptsache sie war jetzt hier!


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