Terra In Cognita

 

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Kapitel 12



Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, sahen sie sich erst einmal um.

„Nett! So ähnlich habe ich es mir vorgestellt“, meinte Elaine und ging ein paar Schritte auf den Tresen zu.

„Hi Tom!“, grüßte Eneira den Wirt hinter der Theke freundlich und trat an ihn heran.

Tom beäugte die beiden abschätzend. „Entschuldigung, aber sollte ich euch kennen?“, fragte er erstaunt und kam hinter seinem Tresen hervor.

„Es kann gut sein, dass Sie uns nicht kennen, aber unser Vater sollte Ihnen bekannt sein“, antwortete Elaine und streckte ihm eine Hand entgegen. „Ich bin Elaine und das ist meine Schwester Eneira Snape“, stellte sie sich vor.

Der Wirt schaute sie erstaunt an und auch die Gäste des Pubs beäugten sie misstrauisch von der Seite.

Nach der Nennung ihres Namens, war sofort eine Totenstille eingetreten.

Eneira und Elaine sahen sich grinsend um.

Plötzlich wurde in jeder Ecke des Raumes geflüstert.

„Snape? Hat sie gerade Snape gesagt? DER Snape?“

„Ich freue mich eure Bekanntschaft zu machen“, sagte nun Tom und streckte Elaine nun ebenfalls seine Hand hin.

Eneira strahlte übers ganze Gesicht und auch Elaine schien sich geschmeichelt zu fühlen.

„Darf ich euch etwas zu trinken anbieten?“, fragte er freundlich.

Eneira wollte zustimmen, doch Elaine schüttelte den Kopf. „Tut uns leid, aber wir müssen erst noch einige Kleinigkeiten besorgen. Vielleicht auf dem Rückweg. Bis später!“, erklärte sie und schritt nach draußen in den Hof, Eneira hinter sich herziehend.

„Och Menno! Da hätten wir was zu trinken gekriegt und du meinst wir haben was Besseres vor“, beschwerte sich Eneira, doch Elaine schüttelte den Kopf.

„Das war doch nur eine Ausrede. Zeit gehabt hätten wir. Ich will nur nicht, dass wir so behandelt werden wie Potter. Der bekommt doch alles zugesteckt, nur weil er Potter heißt und als einziger den Todesfluch überlebt hat. Schwachsinn! Er war ein Baby und hat nichts für sein Überleben getan. Und bei uns ist es ähnlich. Wir werden anerkannt, weil unser Nachname Snape ist und unser Vater wie es aussieht entweder gefürchtet ist, was ich eher glaube, oder einfach nur bekannt ist. Sag doch mal einem: Ich bin Eneira. Der überlegt und überlegt. Dann sagst du: Eneira Snape, dann heißt es: Ach die!“, erklärte Elaine und klopfte dabei mit ihrem Zauberstab auf den vierten Backstein der Mauer, so dass diese ein Tor freigab.

„Ja okay, du hast ja recht. Ich will auf keinen Fall so enden wie Potter!“, gab Eneira zu, Elaine nickte und zusammen betraten beide durch das Tor die Winkelgasse.

Eine Zeit lang schlenderten sie einfach nebeneinander her und schauten sich die einzelnen Schaufenster an. Als sie dann Gringotts, die Zaubererbank, erreichten, sahen sie sich das Schild am Eingang genauer an:

Fremder, komm du nur hinein,
Hab Acht jedoch und bläu´s dir ein,
Wer der Sünde Gier will dienen,
Und will nehmen, nicht verdienen,
Der wird voller Pein verlieren.
Wenn du suchst in diesen Hallen
Einen Schatz, dem du verfallen,
Dieb, sei gewarnt und sage dir,
Mehr als Gold harrt deiner hier.

„Also diese Worte haben mich schon beim Lesen der Bücher immer sehr fasziniert und interessiert. Was da alles dahinter stecken kann! Ich würde unheimlich gerne wissen was die da für Wesen haben“, schwärmte Elaine und blickte Eneira an.

Sie nickte und zusammen gingen sie in das Gebäude.

Im Inneren bestaunten sie die zahlreichen Kobolde, die alle beschäftigt zu sein schienen.

„Komm, lass uns das Geld umtauschen und wieder verschwinden. Diese Kobolde scheinen ziemlich unfreundlich zu sein“, schlug Elaine vor und Eneira stimmte zu.

„Umtauschen und abzischen!“

Auf einmal legte Eneira die Stirn in Falten.

„Obwohl, was wollen wir eigentlich im Muggel London? Läden gibt es hier in der Winkelgasse genügend. Und das was wir bevorzugen, bekommen wir hier doch wohl am Ehesten“, sagte sie dann und sah Elaine fragend an.

Diese nickte. „Hätte uns schon früher einfallen können! Wir wollen uns doch Roben kaufen, denn was sollen wir mit Muggelkleidung auf Hogwarts? Und die Schulkleidung ist hässlich. Dieses Grau steht mir überhaupt nicht“, sagte Elaine und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Genau, wir müssen uns dafür einsetzen, dass wir normale Roben tragen dürfen“, stimmte Eneira zu und sah kampflustig zu ihrer Schwester.

„Ja, Roben an die Macht!“

Beide lachten.

„Los, auf zu Madame Malkins!“

Suchend gingen sie die Straße entlang, bis sie den Laden entdeckten.

Im Schaufenster besahen sie sich die neuste „Sommerkollektion“.

„Oh Hilfe, wer trägt den bitte schön orangegelbe Umhänge?“, fragte Elaine angeekelt.

„Lockhart vielleicht“, brummte Eneira und dann betraten sie den Laden.

Madame Malkins hatte wohl gerade keine Kundschaft, denn sie kam gleich auf die beiden zu.

„Guten Tag, was kann ich denn für euch tun?“, fragte sie freundlich und blieb vor den beiden stehen.

„Wir brauchen Roben für das ganze Jahr. Dickere für Herbst und Winter und dünnere für Frühling und Sommer“, erklärte Elaine und Eneira sah sich etwas um.

„Ja natürlich, das ist kein Problem. Ich habe hier wunderschöne Roben in orangegelb herein bekommen. Das ist die neuste Sommermode für die modebewusste Hexe!“, sagte sie und wuselte durch die verschieden Regalreihen.

Eneira warf Elaine einen hilflosen Blick zu, doch Elaine schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

„Wir haben an etwas Schwarzes gedacht. Alles. Nur der Festumhang sollte dunkelgrün sein.“

Madame Malkins schaute die beiden erstaunt an. „Nur schwarz?“, wiederholte sie.

Die beiden nickten.

„Gut, wie ihr meint. Das lässt sich natürlich machen“, sagte sie und ging zu einer Regalreihe im hinteren Bereich des Ladens.

Am Schluss verließen die beiden den Laden mit vollbepackten Tüten. Sie hatten von jedem Kleidungsstück immer zwei gekauft. Je eins für Elaine und eins für Eneira, so dass sie immer im Partnerlook laufen konnten.

Ein hautenges, schwarzes Kleid mit grünem Umhang war für die Feste gedacht.
Die normalen schwarzen Roben für den Alltag. Davon hatten sie einige gekauft, da sie die jeden Tag tragen würden.

Gut gelaunt ging es in die nächsten Geschäfte.

Die nächste Station für die beiden war der Laden mit den magischen Wesen.
Sie wollten sich beide ein Tier zu legen. Zu Hause waren zwar schon zwei Hunde, aber das machte ihnen nichts aus. Sie wollten jetzt ja schließlich ein magisches Wesen.

Im Ladeninneren bestaunten sie die einzelnen Tiere.

„Und was willst du nehmen?“, fragte Elaine nach einiger Zeit.

„Ich werde mir eine schwarze Katze und einen Raben kaufen. Den Raben für die Post und die Katze fürs Haus“, meinte Eneira und zeigte auf einen Katzenkäfig.

„Du meinst auch, wenn, dann strapazieren wir Daddys Geldbeutel richtig?! Na ja, ich mache es nicht anders. Ich glaube ich kaufe mir eine Schlange.“

„Auch gut. Komm dann lass uns bezahlen gehen“, meinte Eneira und nahm sich eine süße, kleine, schwarze Babykatze und bat die Verkäuferin einen besonders hübschen Raben aus seinem Käfig zu holen.

Elaine nickte und bedeutete der Verkäuferin, dass sie eine dunkelgrüne Schlange aus ihrem Käfig holen solle, was sie auch tat.

Dann bezahlten sie und verließen mit den Käfigen den Laden.

„So, jetzt kann ich nichts mehr tragen. Lass uns zurück nach Hogwarts“, meinte Eneira und Elaine nickte.

Mit ihren vielen Tüten und den Käfigen erreichten sie schließlich den Tropfenden Kessel.

Tom wollte sie nun endlich auf etwas zu trinken einladen, doch auch diesmal schlugen beide die Bitte ab. Sie wollten endlich wieder nach Hogwarts. Die Tüten waren schwer und die Beine taten ihnen weh.

Nach etwa einer halben Stunde erreichten sie Kings Gross und nahmen den nächsten Zug zurück nach Hogsmeade. Von dort aus gingen sie dann so schnell wie es ihnen mit ihrem Gepäck möglich war zurück nach Hogwarts.

Als sie nach einer weiteren viertel Stunde endlich dort angekommen waren, schleppten sie sich die letzten Meter hinunter in die Kerker, öffneten die Bürotür und ließen sich dann tief ausatmend auf das Sofa fallen.

„Puh, endlich geschafft!“, seufzte Eneira und ließ die Tüten fallen. Die beiden Käfige stellte sie vorsichtig auf den Tisch.

Auch Elaine atmete tief aus und stellte ihre Tüten und den Käfig beiseite.

Gerade hatten sie sich einigermaßen entspannt, als die Tür aufging und Severus den Raum betrat.

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