Terra In Cognita

 

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Kapitel 14



Im Kerker angekommen riß sie die gemeinsame Zimmertür auf und brüllte Elaine an: „Ich war bei Dumbo!“

Elaine grummelte nur irgendetwas unverständliches und drehte sich auf die andere Seite.

Eneira sah sie nur kurz an, dann grinste sie und ging in den Wohnraum. Sie holte die Schlange aus ihrem Käfig und ging damit wieder zu ihrer Schwester. „Uhhhh, guck mal“, flüsterte sie und setzte die Schlange Elaine einfach auf den Kopf.

Durch das Zischen schreckte sie auf und konnte das Tier gerade noch auffangen bevor es auf dem Boden landete. „Sag mal spinnst du? Hast du eine technische Störung in deinem zu kleinen Hirn?“, schnauzte Elaine gleich drauf los und streckte sich dann.

„Nein, nichts was nicht zu beheben wäre!“, erklärte Eneira, die Elaines Weck-mich-nicht-sonst-bin-ich-schlecht-drauf-Geschreie schon kannte. Eben ein richtiger Morgenmuffel, obwohl es schon gegen Abend war.

„Also jetzt nochmal! Ich war bei Dumbo und der hat ab jetzt allen Schülern gestattet, dass zu tragen was wir wollen. Und das Beste ist, unser Daddy hatte ihm damals auch den Hals zugelabert, weil er diese Roben nicht tragen wollte!“, erklärte Eneira strahlend.

„AHA!“, murmelte Elaine und sie stand langsam auf. „Er mag also keine graugrünen Roben?“, fügte sie dann noch ihrer knappen Antwort hinzu.

Eneira nickte.

„Sollten wir das nicht ändern? Ich meine... mit der Zeit gewöhnt man sich doch an alles, oder?“ , fragte Elaine hinterhältig und war jetzt endgültig wach.

Beide grinsten sich an und schnappten sich ihre Zauberstäbe. In Severus Schlafzimmer öffneten sie den großen Schrank.

„Der hat ja nur das Gleiche im Schrank hängen!“, stellte Eneira fest und hob ihren Zauberstab.

Elaine tat es ihr gleich und in weniger als ein paar Sekunden waren Severus Roben alle graugrün. Bis auf eine, die war orangegelb!

„Bist du farbenblind?“, fragte Eneira und sah sich die grelle Robe an.

„Nein, aber ich dachte ein bisschen Abwechslung tut dem Schrank sicher gut!“, erwiderte die andere darauf.

Sie schlossen die Schranktür wieder und drehten sich gerade zum Gehen um, als Severus plötzlich vor ihnen auf tauchte. „Was habt ihr hier zu suchen?“, fragte er wütend und die beiden sahen ihn nur geschockt an.

Eneira fand als Erste ihre Stimme wieder und erklärte besorgt: „Wir wollen nur nach Motten in deinem Schrank schauen!“

Elaine grinste und fügte noch hinzu: „Wir sind nur um dein Wohl besorgt!“

„Genau, und da wir nicht wollen, dass so kleine Viecher Löcher in deine tollen schwarzen Roben fressen, haben wir uns gedacht, gucken wir nach ob Daddy Motten im Schrank hat!“, ergänzte Eneira noch und beide grinsten, das war keine schlechte Ausrede gewesen! Nur, ob er es glauben würde, war eine andere Sache!

Severus starrte beide nur an, als zweifle er an deren Verstand. Dann ging er auf seinen Schrank zu um ihn zu öffnen.

Eneira und Elaine wollten sich hinter ihm aus dem Staub machen, doch er hielt beide zurück, in dem er sie am Rücken an den Roben fest hielt. „Moment!“, meinte er und als er den Schrank öffnete starrte er nur fassungslos auf dessen Inhalt. „Seit ihr noch ganz bei Trost?“, brüllte er den beiden entgegen, die immer mehr in sich zusammen schrumpften.

„Nun, wir dachten... ein bisschen Abwechslung tut dir auch mal gut“, verteidigte Eneira sich und Elaine meinte: „Sieh es als Urlaub!“

Severus ließ sich aber nicht beirren und schleifte die beiden hinter sich her, direkt in deren Zimmer. „Jetzt geht mir das langsam zu weit! Könnt ihr euch nicht normal benehmen?“, fragte er sauer.

„Nein!“, meinte Eneira nur kleinlaut.

Severus, noch mehr verärgert über diese Antwort, musste sehr an sich halten den beiden nicht geradewegs eine zu scheuern. „Wir ändern das hier! Den restlichen Abend bleibt ihr in eurem Zimmer. Ab morgen nehmt ihr regelmäßig am Unterricht teil. So hab ich euch wenigstens im Auge. Wenn ich noch mal etwas von eurem Unsinn mit kriege, dann könnt ihr euch darauf einstellen, die nächste Zeit das Klassenzimmer nicht mehr zu verlassen. Hab ich mich deutlich genug ausgedrückt?“, teilte er den beiden vor Zorn bebend mit.

Beide nickten nur betreten.

„Ähm... kann ich aber noch schnell meine Mobilzelle aus meiner Jacke holen?“, fragte Elaine vorsichtig und Severus sah sie nur verständnislos an.

„Sie meint ihr Handy!“, half Eneira aus.

Er verstand zwar immer noch nicht was die beiden meinten, erwiderte dann aber: „Sag mir wo das Ding ist und ich bringe es dir!“

„Meine Jacke liegt auf der Couch und in der Innentasche ist das Handy!“, erklärte Elaine und er ging und holte es. Kurz darauf kam er wieder und hielt ihr das Gerät unter die Nase.

„Hey, Mama hat in London noch zurück geschrieben!“, rief Elaine fröhlich und Eneira beugte sich gleich über das Display um besser lesen zu können.

„Eure Mutter hat euch geschrieben?“, fragte Severus und klang ein wenig erleichtert, aber doch auch ein wenig traurig.

„Ja, sie hat uns eine SMS, eine Nachricht, geschrieben!“, erklärte Eneira und Elaine las vor: „Ihr seit bei eurem Vater? Wie kommt ihr da hin? Sagt ihm, er soll euch gefälligst wieder zurück bringen! Mama.“

„Eure Mutter ist so begriffstutzig! Natürlich hätte ich euch schon wieder zurück gebracht wenn ich könnte. Schreibt ihr zurück, dass sie das Buch wieder öffnen soll!“, forderte Severus und guckte grimmig.

„Wir können nur von London aus schreiben. Hier funktioniert das nicht!“, meinte Eneira und Elaine nickte zustimmend.

„Na dann gehen wir morgen gleich nach dem Unterricht nach London!“, erklärte er und machte auf dem Absatz kehrt. Hinter sich schloß er noch die Tür und verriegelte sie von außen.

Im Inneren setzen sich die Schwestern jeweils auf ihre Betten.

„Ich glaub er will uns los haben!“, meinte Eneira bedrückte und lehnte den Kopf gegen die Wand.

Elaine nickte nur zu stimmend.

„Vielleicht sollten wir mal mit ihm reden. Und wenn es nötig ist entschuldigen wir uns halt, dass wir hier überhaupt aufgekreuzt sind. Wenn wir weg sind, müssen wir ihn in Ruhe lassen“, redete Eneira weiter.

„Ich weiß ja nicht... Aber ich mag ihn eigentlich. Wie es aussieht hat er aber mit uns Probleme. Weißt du was, wir lassen ihn ab jetzt einfach in Ruhe und machen das was er sagt!“, sagte Elaine dann und auch wenn es Eneira schwer fiel sie gab ihr Einverständnis.

Irgendwann schliefen sie dann ein und am Morgen wurde laut die Türe aufgestoßen und Severus zog als erstes Elaine und dann Eneira die Decke weg.

„Aufwachen!“, rief er dann noch und Eneira öffnete die Augen und sah ihn erstaunt an. Dann fiel ihr ein, was er am Vortag gesagt hatte, sie sollten jetzt am Unterricht teilnehmen.

Doch trotz diesem morgendlichen Krach wachte Elaine nicht auf und schlief einfach seelenruhig weiter.

„ELAINE!“, brüllte Severus zu ihr doch keine Reaktion, sie schlief einfach weiter. „Wie kann dieses Kind nur so fest schlafen?“, grummelte er und ging auf seine schlafende Tochter zu.

Eneira verfolgte das Geschehen nur grinsend.

Severus zog sie an einem Arm hoch und stellte sie dann einfach auf die Beine. Doch irgendwie brachte das nicht viel. Sie lehnte sich an ihn und schlief einfach weiter.

„Darf ich mal?“, mischte sich nun Eneira ein und ging auf die beiden zu.

Elaine lehnte immer noch an Severus und schlief.

„ELAINE, ALEX HAT DEINE BÜCHER VERBRANNT!“, brüllte sie ihre Schwester an.

Es schien Wunder zu wirken, Elaine wankte und wäre beinahe umgefallen hätte Severus sie nicht noch gerade an der Schuler halten können.

„Wo ist das Schwein?“, fragte sie und war zwar noch etwas verschlafen, doch konnte sie jetzt alleine stehen. Als sie hoch sah blickte sie direkt in Severus Gesicht. „Huh... Du hast mich verarscht!“, keifte sie dann ihre Schwester an, Eneira grinste nur zufrieden.

„Aber sie hat dich wach gekriegt! Wer ist Alex?“, meldete sich nun Severus wieder zu Wort.

„Mum's Lover hat einen Sohn, Alex!“, erklärte Eneira angewidert.

Severus nickte nur und forderte dann die Mädchen auf sich fertig zu machen, das Frühstück stände schon auf dem Tisch.

Immer noch müde zogen sie sich die neuen schwarzen Roben an und machten sich auf den Weg in den Wohnraum.

Severus saß an seinem Schreibtisch, mit der Kaffeetasse in der Hand. Er schien irgend etwas zu suchen.

„Daddy...?“, fragte Eneira und sah abwechselnd von Elaine, die schon beim Essen war, wieder zu Severus.

„Was?“, knurrte er und kramte weiter auf den Pergamenthaufen auf dem Schreibtisch herum.

„Hör mal, wir lenken dich in deinem Unterricht doch nur ab. Also warum müssen wir dahin?“

„Eneira, wenn ihr mich ablenkt dann setzt es was! Ihr bleibt schön still auf euren Plätzen sitzen und verfolgt den Unterricht!“, sagte Severus und sein ruhiger Tonfall passte gar nicht zu den drohenden Worten.

Elaine rollte nur mit den Augen und Eneira widmete sich dann auch dem Essen. Es hatte keinen Zweck, sie mussten wohl tun wie er es wollte.

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