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Kapitel 11: Ein Biest zu zähmen



Als sich die Tür langsam hinter ihr schloss wurde es ihr mit einem Anflug von Panik gewusst. Ihr Herz fing an wild zu schlagen. Ihre Handflächen schwitzten als sie die Kleider derer packte, die sie gefangen hatten. Sie konnte keinen Schaden anrichten weil sie viel größer und stärker waren als sie. Ihre Stimme hallte schrill durch die zugigen steinernen Korridore, in der Hoffnung, dass jemand, egal wer, ihre verzweifeltes Flehen um Hilfe hören würde.
Der eine Mann ging vor ihr her, die anderen beiden folgten und hielten sie zwischen sich. Ihre Arme wurden müde und fingen an zu brennen und weh zu tun wenn sie versuchte sich zu befreien, was nichts half.
"Ach würdest du bitte den Mund halten?!" Der eine Mann vor ihr wirbelte herum um sie anzusehen und schlug ihr dabei mit ganzer Kraft auf die Wange. Sein Hahndrücken traf sie mit einem Krachen, bei dem ihr schlecht wurde, und ihr Kopf flog zurück, während sie ungläubig aufschrie. Ihr Körper sackte zwischen den beiden Männern neben ihr zusammen, und ihr Kopf hing nach unten, während Tränen der Überraschung und des Schmerzes auf den Stein fielen.
Der Mann lächelte. "Das hast du nicht erwartet, wie, Biest?" Er hielt inne und sah sie kurz an, während sie mit Hass in den müden Augen zu ihm aufblickte. Sie glänzten vor ihm. Wirre Locken hingen vor ihr Gesicht, er grinste, dann griff er in seinen Umhang. "Ich denke andere Kleidung wird dir passen."
"Wagt es nicht meine Kleidung anzurühren", fauchte sie. Sie kämpfte gegen die Männer die sie hielten.
Der Mann vor ihr hob die Augenbrauen etwas. "Du überraschst mich mit deinen leeren Drohungen, kleines Biest", sagte er kühl. Seine Augen lachten als er einen einfachen Spruch murmelte. Silber- und smaragdfarbene Fäden umkreisten sie, verdrehten und verknoteten sich bis sie plötzlich an ihr klebten und materialisierten. Auf einmal wurde ihr kalt, aus ihren Kleidern ein Kleid mit weitem Ausschnitt wurden, das der Welt den größten Teil ihres Körpers zeigte.
Die Kälte, die sich in ihren Knochen festgesetzt hatte, wurde schlimmer. Ihr Atem kam in kurzen Stößen, die vor ihr auftauchten und in der Luft froren. Ihre Brust wurde nur von einer Art Büstenhalter bedeckt. Ein seitlich offener Rock hing vorne und hinten bis auf den Boden, so dass ihre Hüften und ihre zitternden Beine zu sehen waren. Sie bekam eine Gänsehaut und schauderte. Sie starrte ihn wütend an.
"Besser. Gehen wir?"
Wieder winkte er mit dem Zauberstab und ein Seil wand sich um ihre Arme und Füße, und der Mann nahm es und riß sie nach vorne, und sie stolperte und fiel hin. Sie balancierte unsicher und versuchte wieder aufzustehen. "Traurig", sagte er. Er zog sie zu sich. "Ihr könnt gehen."
Die beiden Männer hinter ihr stapften davon. Offensichtlich fanden sie es traurig, dass sie den Spaß verpassen mussten. Er zog sie hinter sich her, und sie musste dabei wieder auf die Füße kommen. Er öffnete eine große, geschnitzte Tür und zeigte eine große Gruppe Gäste, die in einigen großen eleganten Stühlen saßen.
Einige der Gäste standen und unterhielten sich, andere aßen und tranken im sitzen. Die meisten waren männlich, abgesehen von Malfoys Mutter, die herum lief und den sitzenden Männern kleine Snacks brachte. Ihr Umhang war fließend und elegant, nichts was Hermine je bei einem Lehrer in der Schule gesehen hatte. Sie blieb manchmal bei den Gästen stehen und unterhielt sich oder lachte mit ihnen, dann ging sie weiter um den nächsten zu begrüßen
Malfoys Vater saß vorne im Zimmer und war tief in ein Gespräch mit einigen Männern, unter denen Crabbes Vater war, verstrickt. Sie sah Goyles Vater, der in Lucius' Nähe mit Draco sprach, aber Draco schien sich nicht zu freuen, dass er dabei war.
Der Mann zog sie zu Lucius und stieß sie zu ihm, wobei sie auf dem Boden landete. Sie schrie plötzlich auf, und zog damit die Aufmerksamkeit der meisten Anwesenden auf sich. Sie versuchte aufzustehen, fiel aber wieder. Ihr Haar fiel ihr ins Gesicht.
"Tut mir leid, Lucius, aber diese Gefangene bestand darauf, dass ich sie zu dir bringe."
Sie sah auf und sah, dass Lucius zu ihr herunter grinste. Ein boshaftes Licht lag in seinen Augen. "Wirklich?" sagt er. Er streckte ein Hand nach ihr aus. "Hübsch, nicht wahr?"
Er versuchte ihr Gesicht zu berühren, aber bevor er das konnte schnappte sie nach ihm, erwischte aber kaum einen seiner Finger. Er zog seine Hand schnell zurück und sah sie mit überraschtem Gesicht an. "Wehrhaft, wie?"
Er packte ihre Seile und zog fest daran, und sie wurde auf die Füße gerissen und kippte fast nach vorne. Sie stand unsicher und sah sich um. Die Leute lachten sie aus. Ihre Gesichter waren boshaft und grausam. Sie versuchte einen Ausweg zu finden, einen Fluchtweg, aber sie konnte sich nicht bewegen. Sie sah Draco der sie anstarrte und nicht wusste ob er mit ihnen lachen oder ihr helfen sollte. Sie wünschte er könnte es, aber dann wurde ihr klar, dass er auch nicht mehr machen konnte als sie.
"Wer möchte sie gerne für den Abend zähmen?" fragte Lucius. Er hielt die Seile hoch, die ihre arme und Beine fesselten.
"Nein!" rief sie. Tränen traten in ihre Augen als die Panik sie überwältigte. "Das könnt ihr nicht machen!"
Einige Männer lachten und hoben die Hände, und Lucius' Kichern klang in ihren Ohren als sie schrie. Dracos Gesichtsausdruck hatte sich kaum verändert und sie fürchtete, dass es ihm auf einmal egal war. "Bitte!", rief sie. "Bitte lasst mich gehen!" Draco sah weg. Seine Augen vermieden ihren Blick. Sie fiel auf die Knie und brach zusammen. Tränen liefen über ihr Gesicht.
"Wer will der erste sein?"

***



Snape ging langsam in der kleinen Zelle auf und ab. Er war nicht sicher wo die Wände waren, aber er war mit keiner zusammengestoßen, also musste er irgendwo in der Mitte sein.
Es war Stunden her seit in der Zelle etwas passiert war, und Snape war noch immer nicht sicher was genau es war, aber er war sicher, dass Hermine weggebracht worden war. Wohin? Er hatte keine Ahnung. Warum? Ein Geheimnis.
Er hoffte nur, dass nichts schlimmes passiert war.
Albus würde ihn umbringen.
Sein Magen knurrte wieder unruhig. Er hielt an und seufzte. Er war wütend weil er sich in diese Situation gebracht hatte. Er verdammte sich auch dafür, dass er Hermine mitgenommen hatte. Auch wenn sie ihm leicht auf die Nerven ging, hatte sie ihn länger ertragen als er erwartet hatte.
Er hätte es nicht zugegeben, aber er hatte Angst. Er hatte Angst, dass er nie wieder sehen oder hören würde. Die Angst vor Dingen, die er nicht kontrollieren konnte, machten ihn panisch, ängstlich. Er wünschte, er könnte sehen wo er war, was vor ihm lag. Stattdessen fehlte seine Welt einfach. Sie tauchte nicht auf. Er war nicht sicher wo er war, was mit ihm geschah. Er konnte sich nicht verteidigen, auch wenn er wollte. Er war frustriert, unglücklich und grantiger als sonst.
Er würde Lucius Malfoy mit bloßen Händen umbringen wenn er je hier heraus kam-
Er hielt in seinen Überlegungen inne als er fühlte, dass der Boden unter seinen Füßen leicht vibrierte. Jemand oder etwas bewegte sich.
Ein kalter Luftzug lief durch den Raum, und auf einmal wurde ihm klar, dass die Tür aufging.
Es war schwer festzustellen in welcher Richtung die Tür lag. Plötzlich fühlte er etwas vor seine Füße fallen und gegen seine Beine stoßen, wodurch er das Gleichgewicht verlor. Er stolperte, und fiel auf die Knie um festzustellen was genau ihn eben getroffen hatte.
Er fühlte wie der Boden wieder zitterte, als sich die Tür schloß. Erst war er unsicher ob er die Hand ausstrecken und das berühren wollte, was vor ihm lag. Er war nicht sicher ob er wissen wollte was es war.
Langsam streckte er eine zitternde Hand zu dem Bündel unbekannter Art aus. Erst fühlte er nicht viel, aber langsam fühlte er etwas weiches, trockenes. Sein Gesicht verzog sich, aber er fuhr etwas weiter hinunter und fand, dass es sich seltsam nach ... Menschenhaar anfühlte.
Oh Merlin, bitte nicht... Er streckte die Hand weiter aus und berührte eine Schulter und eine weiche Wange. Der Stoff war rau, als wäre es Winterkleidung, die jemanden warm halten sollte.
Ruckartig fühlte er eine Hand, die schnell die seine packte und davon abhielt, sich weiter zu bewegen. Die plötzliche Bewegung überraschte und erschreckte ihn, und er zuckte zusammen und wich schnell zurück. Die Hand verlor den Kontakt, und ihm wurde klar, dass die Hand klein war... wie Hermines Hände.
Sein Fehler wurde ihm klar, und er streckte schnell wieder die Hände aus um sie wieder zu finden. "Hermine?" fragte er hastig. Er wurde panisch, als er keine Antwort bekam. "Bitte, Hermine, antworte mir."
Er fühlte Haut, die seine Hand berührte und er hielt ihre ausgestreckte Hand schnell fest. Er kroch wieder auf sie zu und fühlte sich hilflos. Er konnte sie nicht einmal sehen. Wie sollte er ihr helfen?
"Wo bist du? Was ist denn?" fragte er. Seine Hand fuhr über ihren Arm und zu ihrer Schulter, und er zog sie langsam an sich. Er drückte sie an seinen Mantel und bemerkte wie kalt sich ihre Haut anfühlte. "Bist du verletzt?"
Er fuhr mit seinem Arm unter den ihren um sie besser halten zu können, aber sie wich protestierend zurück und er fühlte, dass sich ihre Brust hob. Ihre Hand tastete nach der seinen und sie schrieb langsam. Nicht berühren, protestierte sie.
"Warum?" sagte er wütend. "Was meinst du?"
Tut weh, antwortete sie langsam, und er fühlte den Stoff seines Mantels unter ihrem Gesicht naß werden. Sie weinte. Ihre Tränen befeuchteten seine Kleider.
"Oh Hermine, ich...", er zögerte. "Was ist passiert?"
Sie schien es ihm nicht sagen zu wollen. Todessertreffen, antwortete sie lediglich.
Er fühlte wie sein Herz sank. "Was haben sie dir angetan?" fragte er. Er fürchtete sich vor der Antwort.
Sie antwortete eine Weile nicht. Sie lehnte sich an ihn. Ihre kleine Brust hob und senkte sich ungleichmäßig als würde ihr das Atmen weh tun. Ihre Hände packten seinen Mantel. Sie wollte ihn nicht loslassen. Viele Dinge.
Oh Gott. Er wusste nicht was er sagen sollte. "Oh mein Kind..."
Sie saßen den Rest der Nacht da, und er schaukelte sie langsam bis sie einschlief.


Kapitel 10

Kapitel 12

 

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