Snape in Seenot - Kapitel 2

 

 

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Kapitel 2



Es war ein komisches Gefühl. Obwohl das Schiff noch am Kai festgemacht war und sich überhaupt nicht bewegte, reichte alleine der Gedanke, keinen festen Boden mehr unter den Füßen zu haben, aus, um ein leichtes Gefühl von Unwohlsein in Severus hervorzurufen.

"Severus, alles in Ordnung?", fragte Lewi ihn.

"Natürlich", log Severus in seiner normalen Tonlage. "Es ist nur etwas ungewohnt."

"Sicher!", entgegnete Lewi ihm und konnte sich ein Grinsen dabei nicht verkneifen.

"Nun, Mr. Snape," schlug Ed Foxburr vor, "ich denke, Sie sollten als erstes mal Ihre Sachen in Ihre Kajüte bringen und danach werde ich Ihnen eine Sicherheitseinweisung geben."

Kajüte? Was war das schon wieder? Severus hatte von der Seefahrtssprache überhaupt keine Ahnung und fragte sich, ob er die nächsten paar Tage überhaupt etwas verstehen würde, wenn man ihm etwas erklären würde.

"Miß Hardbottle," schrie Ed Foxburr in Richtung Bug, "kommen Sie mal bitte!"

Eine junge Frau, höchstens Mitte 20, schlank, mit gelockten, rötlichen Haaren, die zu einem Zopf geflochten waren, gekleidet in eine dunkle, enge Jeans und einem blauen Wollpullover kam angelaufen. "Ja?"

"Würden Sie bitte Mr. Snape hier seine Kajüte zeigen. Die erste rechts unten, sie wissen schon."

"Natürlich", sagte die junge Frau. Dann wandte sie sich an Severus. "Wenn Sie mir bitte folgen würden."

Severus lief der jungen Frau nach. Diese schlug einen Weg Richtung Bug ein und steuerte eine leichte Erhöhung an, die wie ein Eingang aussah.

Severus erkannte, daß es sich tatsächlich um einen Eingang handelte, denn die junge Frau, Goldie Hardbottle, ging hindurch und stieg, wie es aussah, eine Treppe hinunter.

Severus versuchte, ihr schnell zu folgen und beging dabei einen folgeschweren Fehler. Das alles war so ungewohnt und neu für ihn, daß er völlig vergaß, wie groß er und wie niedrig die Öffnung war und die Folge war, daß Severus sich im nächsten Augenblick den Kopf an dem harten Stahl der oberen Kante anschlug.

"Boing", ertönte ein lautes Geräusch, gefolgt von einem unverständlichen Fluchen von Severus Snape, der dabei einige Schritte zurücktaumelte.

"Severus?", schrie Lewi erschrocken und kam sofort auf ihn zugerannt. "Alles in Ordnung?"

Auch ihr Mann eilte sofort herbei und Goldie Hardbottle, die das Geräusch unmöglich überhören konnte, kam die Treppen hochgerannt um zu sehen, was passiert war. Sie schaute von der obersten Treppenstufe zu.

Severus hielt sich die Hand an die Stirn und er hatte Schmerzen. Sein Gesichtsausdruck zeigte aber keinerlei Anzeichen davon. "Sicher," sagte Severus, nicht ohne Sarkasmus in der Stimme, "wie konnte ich auch wissen, daß dieses Teil hier nur für Zwerge gebaut ist."

Lewi hob ihre Hand und griff zu Severus', mit der er seine Stirn hielt. "Lass mich mal sehen!" Sie riß Severus praktisch seine Hand weg und dadurch, daß er Schmerzen hatte (die zwar nicht so schlimm waren, wie die nach einem Crucitas Fluch, aber anders) war er nicht imstande, sich richtig zu wehren. "Oh, das wird eine schöne Beule geben", stellte Lewi fest.

"Möchten Sie vielleicht ein Aspirin?", fragte Ed Foxburr.

Aspirin? Was war das denn? Davon hatte Snape noch nie etwas gehört und seiner Meinung nach klang es auch nicht gerade ungefährlich. Bestimmt irgend so ein dämliches Muggelzeug, mit dem er lieber nicht Bekanntschaft machen wollte. "Nein, das ist nicht nötig!", antwortete er und hoffte, daß das Thema damit erledigt war. In Hogwarts wäre das jetzt alles kein Problem gewesen. Da wäre er den Schmerz sofort losgeworden und eine Beule hätte sich dank magischen Essenzen gar nicht erst gebildet. Aber er war hier nicht in Hogwarts. Er war in der Muggelwelt und mit jeder Sekunde, die verstrich, gefiel sie ihm immer weniger.

Severus fragte sich ernsthaft, ob er diese Fahrt überleben würde.


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