Snape in Seenot - Kapitel 1

 

 

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Kapitel 1



Severus lief an der Pier entlang und schaute sich um. Es war ein kleiner Hafen und das größte Schiff, das er ausfindig machen konnte war ein alter Kahn von höchstens 80 Metern Länge, grün weiß angestrichenund überall rostig.

Die Hafenluft roch nach dreckigem Salzwasser und nach ausgenommen Fisch. Kein angenehmer Geruch.

‚Vermutlich fährt der gar nicht mehr’, dachte er sich. Severus hatte sich von seiner geliebten Robe trennen müssen und trug jetzt einfache Muggelkleidung. Schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt. In seiner rechten Hand trug er eine Tasche, in der er das nötigste an Muggelkleidung und sonstigen Accessoires mit sich trug.

Lewi Foxburr ging neben ihm her und erklärte ihm, was er die nächsten Tage zu beachten hatte. "Ed weiß Bescheid. Ich habe ihm erzählt, daß du wie ich bist. Allerdings wissen es die anderen nicht und sie dürfen es auch nicht erfahren. Ich weiß, es wird schwierig für dich werden, aber es ist ja nicht lange. Du schaffst das schon. Oh, wir sind da."

Severus blieb neben Lewi Foxburr stehen. Sein Blick glitt zu dem Etwas, das sich nun direkt vor ihm befand. "Mit dem Schrotthaufen soll ich bis nach Hamburg kommen?", entgegnete er entsetzt.

Das Schiff, wenn Severus es so nennen konnte, war nicht gerade groß. Keine 50 Meter lang, schätze er und auch keine 10 Meter breit. Es war schwarz, grün und weiß angestrichen und an vielen Stellen war der Rost nicht mehr zu übersehen.

"Dieser Schrotthaufen," erklärte Lewi betont, "ist ein außerdienstgestellter Tonnenleger. Er ist zuverlässig und sogar komfortabel eingerichtet. Selbst wenn es von außen nicht den Anschein hat."

Severus musterte das Schiff nochmals genau. Auf dem Vorderdeck stand ein großer Kran und ansonsten waren auf beiden Seiten Seile gespannt. Warum, das wußte Severus nicht. In der Mitte bis fast ganz nach achtern erstreckten sich Aufbauten, wie die Brücke. Über der Bücke befand sich noch ein weiteres Deck, allerdings ohne Wände oder Dach, sondern nur mit einer Reling. Darauf waren irgendwelche T-förmigen Teile angebracht, die Severus zu nichts zuordnen konnte.

Auf dem Vorderdeck standen ein paar Gestalten, die aussahen, als würden sie arbeiten. Was sie da taten konnte Severus nicht erkennen, da er so etwas zum ersten Mal sah. Er konnte nur erkennen, daß sie dicke Seile um irgend etwas herum wickelten.

"Lewi!" Ein lauter Schrei ließ Severus kurz zusammenzucken. Automatisch schaute er in die Richtung, aus der dieser Schrei zu kommen schien.

Ein groß gewachsener Mann, Mitte dreißig, mit braunem, dichten Haar, in einem roten Overall gekleidet, stürmte die Gangway vom Schiff herunter und schloß, ohne Severus auch nur einen Blickes zu würdigen, Lewi Foxburr in seine Arme.

Severus konzentrierte seinen Blick sofort wieder woanders hin. Er hatte absolut keine Lust, zwei turtelnde Leute zu beobachten. Noch einmal musterte er das Schiff, seine Heimat für die nächsten paar Tage. So ganz geheuer war ihm das Ganze dann doch nicht. Allein unter lauter Muggel, die Rasse von Menschen, die er früher, in der Blüte seiner Todesserzeit, ohne mit der Wimper zu zucken getötet hatte. Und das ganze noch auf hoher See. Er war noch nie auf dem Meer gewesen. Severus hatte absolut keine Ahnung, was in den nächsten Tagen alles auf ihn zukommen würde.

"Severus?" Lewi sprach ihn direkt an.

Severus drehte seinen Kopf wieder zurück.

Lewi stand mit strahlendem Gesicht da, ihr Mann neben ihr, seinen Arm um ihre Taille geschlungen. "Severus, darf ich dir Ed vorstellen?"

"Freut mich", sagte Ed und streckte Severus seine Hand hin.

Severus nahm sie, ohne zu zögern und stellte fest, daß Ed Foxburr einen starken Händedruck hatte.

"Ich würde sagen, daß wir gleich an Bord gehen", schlug Ed locker vor, nahm Lewis Hand und bat Severus, ihm zu folgen.

Sie liefen zur Gangway, die Ed vorher benutzt hatte. Severus hatte ernsthafte Schwierigkeiten, den ersten Schritt darauf zu machen. Noch konnte er umkehren. Doch wenn er erst mal an Bord des Schiffes sein würde, gäbe es kein Zurück mehr.

Eine Sekunde lang spielte Severus tatsächlich mit dem Gedanken, einfach die Tasche fallen zu lassen und davon zu laufen. Es wäre so einfach, aber genau so feige. Er hatte Albus versprochen, diesen Auftrag zu erledigen und er war es vielen schuldig. Er konnte und durfte niemanden enttäuschen und so setze er einen Fuß auf die Gangway.

"Willkommen auf der Aradia", begrüßte ihn Ed Foxburr, als er schließlich die Gangway verlassen und mit beiden Beinen auf dem Deck des Schiffes stand.


 Prolog

Kapitel 2

 

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