Die schwarze Hexe - Kapitel 10: Begegnung im Wald

 

 

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Kapitel 10: Begegnung im Wald


Lord Voldemort stand still inmitten einer Lichtung. Er hatte das Zischen eines Besens gehört und dazu wildes Gekreische. Rautgundis Haberfeldt hatte ihn wieder gefunden. Er beobachtete wie die Gestalt im bunten Fetzenkleid von ihrem astigen Besen stieg und wartete. Sie näherte sich in großen Schritten.

"Ich habe deinen Besuch schon erwartet, Hexenmeisterin."
"Ach, noch ein paar Spione übrig..."
"Ich habe mir seit dem letzten Mal einige Gedanken gemacht... aber komm doch erst Mal rein..." Er führte sie zu einem unterirdischen Eingang. Nach zahlreichen Treppen öffnete sich eine große zweckmäßig ausgestattete Höhle. Feuer brannte im Kamin und warf helle Flammen auf, so dass an den Wänden die Schatten zu tanzen begannen.

"Du hast mir von Mandragus erzählt. Du warst dabei als er starb?"
"Ja."
"Es gab nur eine einzige Frau, die bei seinem Tod dabei war, die ist angeblich verbrannt..."

Rautgundis drehte sich wie ein Wirbelwind um die eigene Achse. "Fast verbrannt", sagte sie und schaute ihn herausfordernd an.

Voldemort nahm den Anblick der entstellten Frau mit den leuchtenden roten Augen lange in sich auf bis er antwortete.

"Du trägst sein Medaillon, du hast eine Menge Macht dadurch als seine Nachfolgerin und doch hast du die Spuren nicht beseitigt..."

"Es war magisches Feuer... ich war nicht seine Nachfolgerin"

"Weil du inzwischen für Band gearbeitet hast... ein Idiot... Liebe macht blind, doch seine Frau bist du nicht geworden... "

"Das musst gerade du sagen... ich hatte diese ewige Zerstörung satt. So satt wie deinen Kampf gegen die Muggel! Und dieser Band hat mich fallengelassen, als ich nicht mehr ansehnlich genug für ihn war..."

"Wo willst du hin mit deinen Kräften?"

"Ich werde wohl nach Afrika gehen und neu anfangen. Hier... hält mich nichts."

"Ach, tatsächlich? Ich sehe dich fliegen, ich sehe deinen grauenvollen Besen, ich höre deine Stimme und sehe dein krauses Haar und vor meinen Augen ersteht ein Bild aus lange vergessenen Tagen. Du erinnerst mich an eine Begegnung mit Resihex, das war ein ganz Wilde.... und ich frage mich... angesichts deiner roten Augen, deiner schwarzen Künste und auch einer gewissen Vorliebe für ähnliche Menschen ob du nicht..."

"Was für Menschen?"

Voldemort grinste. "Ob du nicht meine Tochter bist..."

"Hätte ich sonst einen Grund hier zu sein?"

"Ja, meine Tochter..." Er kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. Die Berührung war herzlich, ganz anders als sie sich das vorgestellt hatte. "Schau mich nicht an, als wäre ich ein Monster. Ich habe meine Ziele und bin doch ein Mensch... Wenn ich richtig informiert bin, dann neigst auch du zu heftigen Emotionen, die dir deinen Weg erschweren..."

"Sprich nicht in Rätseln Tom Riddle, ... Papa..."

"Wir reden über Snape. Wir beide haben eine Schwäche für diesen Menschen. Ich weiß seit einigen Jahren, dass er für Dumbledore arbeitet und doch ist er in dieser Funktion einer meiner loyalsten Mitarbeiter. Ich habe ihn wie einen Sohn gesehen, wie einen Schwiegersohn, den ich mit gewünscht hätte. Irgendwann wird er mir das Genick brechen... doch bis dahin... wird hoffentlich noch Zeit vergehen. Ich bin bereit. Dieser Geheimdienst ist gefährlich für meine Leute, doch mich wird er nicht finden."

Rautgundis schwieg betreten. Dann sagte sie leise: "Ich könnte dich verraten, ich finde dich immer."

"Dazu müsstest du dein Medaillon verschenken, anders kommt man nicht heran. Schenk es Band und du hast dein Ziel erreicht. Er rehabilitiert dich als neuer Superheld und gibt dir eine gute Rente..."

Ihre Augen blitzten gefährlich. "Du weißt, dass ich das nicht tue. Ich trage dieses Ding bei mir, damit da mit nicht noch mehr Unfug getrieben wird..."

"Du sagst nichts zu Snape..."

"Was soll ich sagen... "

"Dementieren, dass er für Dumbledore arbeitet, zum Beispiel..."

"Was soll das? Soll ich deine Info etwa bestätigen? Der Mann hat mich aus der Bahn geworfen. Und doch kommen wir nicht zusammen. "

"Nimm ihn mit..."

"Er hat seine Aufgabe hier. Vielleicht wird er dich wirklich umbringen, ich weiß es nicht. Ich kann euer Leben nicht verändern, dazu sind die Bahnen zu eingefahren. Ich muss gehen und deshalb wollte ich mich verabschieden."

"Schade, wir haben uns gerade erst kennengelernt."

Rautgundis blickte auf den Boden. "Du könntest mitkommen und neu anfangen..."

"Du hast es schon gesagt, es ist zu spät. Mag sein du wirst immer an ein Monster denken, wenn du an deine Vater denkst. Ich kann es nicht ändern. Es hilft nichts darüber nachzudenken, was geworden wäre, hätte ich früher von dir erfahren, hätte deine Mutter..."

"Ihre Eltern waren dagegen."

"Lassen wir's! Ich will dir zum Abschied etwas schenken."

Lord Voldemort griff nach seinem Zauberstab und murmelte "Alaxe pyrkaja!" Rautgundis meinte ihr Gesicht würde von neuem brennen und krümmte sich vor Schmerzen. Der Schmerz wanderte weiter durch ihren Körper verkrampfte ihre Hände, bis er urplötzlich nachließ. Sie atmete tief durch und tastete über ihre Wangen. Sie weinte, war völlig sprachlos.

"Das konnte dir nur ein anderer nehmen," sagte Voldemort leise, "und jetzt lebe wohl!" Er nahm sie noch einmal in den Arm und drückte sie fest an sich, dann geleitete er sie nach draußen.

Als Rautgundis ihren Besen bestieg liefen immer noch Tränen aus ihren Augen. Sie schaute Voldemort noch lange an bevor sie abhob. Das war also ihr Vater. Sie würde ihn wohl nie wieder sehen. Zeit, in Hogwarts zu packen und weit fort zu gehen.


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