Beyond the Heart - Kapitel 5

 

 

Zurück

 

Zurück zur
Startseite

 

Kapitel 5



Anmerkung der Autorin:

Harry nennt Sev nur Papa, wenn er mit ihm direkt in einer sehr privaten Beziehung spricht, und es ist natürlich streng geheim, wegen Voldemort. Außerdem ist es so etwas wie ein intimer Kosename, den nur die zwei miteinander teilen. Etwas, das sie mit niemand anderem teilen wollen. Nach meiner Überzeugung nennt Harry ihn in seinen Gedanken auch Sev. Es würde sonst zu kompliziert werden. Zurück zur Story.




Erzählt von Harry Potter



Ich kann nicht aufhören darüber nachzudenken. Auch wenn ich todmüde bin, nachdem ich die beiden letzten Nächte mit Sev aufgewesen bin, kann ich nicht schlafen. Und das nur wegen all dem was er mir erzählt hat. Arabella Figg - Mrs. Figg. Donal, sein Sohn, den er als Baby verloren hat. Die Hoffnung aufgegeben, vom Erdboden verschluckt. Und hatte Mrs. Figg nicht mal erwähnt, daß sie einen Adoptivsohn hat?

Als ich den Sonnenaufgang bemerke, verzichte ich gänzlich auf meinen so dringend benötigten Schlaf. Da ich weiß, daß Sev ein sehr leichter Schläfer ist schleiche ich mich leise aus meinem Zimmer und schiebe mich langsam und Zentimeterweise an Sev’s Tür vorbei. Er braucht seinen Schlaf, auch wenn ich meinen nicht kriege.

Während ich zur Treppe gehe, flüstere ich „Wohnzimmer“ und tue das, was ich nach den ersten Tagen hier gelernt habe, wenn ich unter keinen Umständen wegen eines lauten Knarrens im Umkreis von drei Meilen gehört werden will - ich rutsche das Treppengeländer hinunter. Auf diese Weise gelange ich relativ leise in das untere Stockwerk und schleiche mich in Sevs Büro. Ich weiß, daß er eine Eule hier hat, für den Fall, daß er Brief zu versenden hat (Hedwig habe ich in Hogwarts gelassen, weil ich ja dachte, daß ich wieder zu den Dursleys fahre) und ich habe mich entschlossen, jetzt einen Brief an Mrs. Figg zu schicken. Wenn sie die Figg ist, von der Sev gesprochen hat, dann wird sie wissen, was sie mit der Eule machen soll. Wenn nicht, dann ist auch nichts verloren.

Ich setze mich an Sev’s Schreibtisch und schaue mich nach Pergament und Federkiel um. Da er bei seiner Arbeit so ein Ordnungsfreak ist, hat er es sicher irgendwo versteckt. Nach einigem Herumschnüffeln, finde ich was ich brauche auf einem Regal das hinter einem grün-silbernen Vorhang an der Wand versteckt ist. Seufz. Man sollte meinen, daß er es auf seinem Schreibtisch aufbewahrt, gleich in der Nähe wo er es braucht, aber nein. Er stellt es in ein Regal, das hinter einem Vorhang versteckt ist.

Noch immer etwas verärgert setze ich mich an den Schreibtisch und fange an in meiner besten Schrift zu schreiben.

Mrs. Arabella Figg!

Ich habe erfahren, daß Sie einen wichtigen Part in einem Ereignis spielten, das sich vor vielen Jahren abspielte. Da dieses Ereignis einen sehr engen Freund von mir betrifft schreibe ich Ihnen, und möchte sie um ein Treffen bitten, um über dieses Ereignis zu sprechen. Ich würde es sehr schätzen, wenn Sie ein wenig ihrer kostbaren Zeit erübrigen und mir bei passender Gelegenheit eine Antwort per Eule schicken könnten.

Mit freundlichen Grüßen

Harry Potter


Ich betrachte den Brief. Nicht der beste, den ich je zustande gebracht habe, aber er muss reichen. Nervös starre ich zu der riesigen Adlereule, die auf ihrer Stange sitzt und mich ungerührt anschaut.

„Kannst du diesen Brief zu Mrs. Figg im Ligusterweg in Surrey bringen?“, frage ich, etwas unsicher darüber, welche Reaktion ich von dem ungewöhnlichen Vogel zu erwarten habe.

Aber er scheint nicht gefährlich zu sein, denn er zwitschert freundlich und streckt sein Bein für mich aus. Ich atme noch einmal aus und binde ihm den Brief ans Bein. Dann schaue ich still zu, wie die Eule davonfliegt, nur um von einer sehr lauten Honey angefallen zu werden.

„Sei ruhig!“, flüstere ich ihr wütend zu. „Du weißt doch, dass Sev schläft!“

„Nicht mehr!“

Ich wirbele herum und finde mich Auge in Auge mit einem verschlafenen, sehr wütenden Severus Snape.

„Papa!“, rufe ich aus. „Du bist ja wach!“

„Wie clever von dir, das Offensichtliche zu bemerken.“ Seine Stimme ist noch sarkastisch aber sein Gesicht wird sichtbar weicher, bei dem Wort „Papa“. „Nun, darf ich fragen, warum du noch immer auf bist?“

Ich lasse den Kopf hängen. „Ich kann nicht schlafen!“, beginne ich. „Heute ist so viel geschehen. Ich hatte beschlossen Ron zu schreiben, um meine Gedanken ein wenig zu ordnen.“

Sev lächelt mich an und legt seinen Arm um meine Schulter.

„Dann lass es uns jetzt versuchen,“ sagt er. „Denn ich bin sicher, daß du müde bist. Ich weiß, daß ich es bin. Falls du immer noch nicht schlafen kannst, solltest du jetzt gleich lernen, wie man einen Schlaftrank braut.“

Ich nicke und lasse mich von meinem neu erlangten Papa die Treppe zu meinem Zimmer hinaufführen. Denn ich weiß, daß ich nun schlafen kann, jetzt wo ich alles getan habe, was ich kann, um Donal zu finden.



******



Die Antwort kommt drei Tage später zurück, als ich gerade damit beschäftigt bin im Wald Heilkräuter für meine Tränke zu sammeln. Es ist ein kleiner Waldkauz und das große rote Pergament welches er trägt, steht an beiden Seiten weit über. Er landet auf meiner Schulter und zwickt mich ins Ohr während er wartet, dass ich ihm den Brief abnehme.

Folgsam setzte ich meinen Korb ab und lasse ihn stehen, in der Absicht mich auf einen sonnigen Stein in der Nähe zu setzen. Aber der Kristall, den Severus mir gab, fängt sofort an mir zu erzählen, dass ich auf Vipern Acht geben soll. Offensichtlich hat Sev vergessen ihm zu sagen, dass ich ein Parselmund bin. Damit in erster Linie der Kristall aufhört zu reden, zische ich, um jede potentielle Schlange im Umkreis zu verjagen. Dann öffne ich meinen Brief.

"Harry!

Warum so förmlich? Ich kenne dich seit du ein kleines Kind warst. Du hörst dich an wie ein alter Greis der nach Oxford oder so gegangen ist. Schreib das nächste Mal doch einfach ganz normal!

Natürlich können wir uns wegen deines Freundes treffen. Schreib mir einfach und sag mir wo du zu finden bist und ich werde innerhalb einer Stunde dorthin apparieren. Meine Eule Copper ist extra für schnelle Lieferungen gezüchtet.

Mrs. Figg (Arabella)"


Ich habe die richtige Lady! Kein Grund dies zu bestreiten. Arabella Figg war immer sehr offen und aufrichtig. Ich kritzle meine Antwort rasch mit einer günstigerweise an den Brief gebundenen Feder auf die Rückseite und schicke Copper damit wieder auf den Weg. Dann nehme ich das Heilkräutersammeln wieder auf. Dabei versuche ich in der Nähe einer Ruine, die Sev das "Gingerbread Haus" nennt, zu bleiben. Denn das ist der Ort, den ich ihr genannt habe.

Ich bin gerade dabei vorsichtig einige Orchideenwurzeln auszugraben, als ich eine wohlbekannte Stimme meinen Namen rufen höre. "Harry, wo bist du?"

Ich schaue direkt zu der Ruine hinüber, aber wegen der großen Kiefer in meiner Nähe kann ich sie nicht sehen.

"Ich bin hier, hinter der großen Kiefer!", rufe ich zurück, während ich nach der Bürste greife, um den Dreck etwas loszuwerden.

Bald darauf höre ich wie ihre leisen Schritte sich mir nähern und kurze Zeit später kann ich sehen, wie die schlanke Mrs. Figg sich ihren Weg durch die dicke Vegetation zu mir bahnt. Ich schaue kurz von meiner Arbeit auf und lächle sie an. "Ich will dies nur schnell beenden", erkläre ich ihr.

Mrs. Figg grinst mich an und studiert die Kräuter, die ich bereits gesammelt habe. "Was in aller Welt machst du denn damit?", fragt sie verwundert. "Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals in der Schule irgendeinen Trank mit diesen Kräutern gemacht zu haben.

"Sie sollten auch keinen hergestellt haben", antworte ich, während ich vorsichtig die Fäden der Hauptwurzel der neu gesammelten Orchidee abzupfe. "Ich glaube, es ist eine Extraaufgabe für sehr fortgeschrittene Siebtklässler. Ich bin mir nicht sicher, Sev hat mir nur das Rezept gegeben, ist es mit mir durchgegangen und hat es dann mir überlassen etwas daraus zu machen. Dieser Trank soll heilen - aber nicht wie die normalen Heiltränke, sondern dadurch, dass er direkt in die Blutbahn gelangt und den Herzschlag für einige Sekunden beschleunigt. Er heilt jedes zerstörte Muskel- oder Zellgewebe, an dem er vorbeifließt, indem er einfach gerinnt und ein Teil deines Körpers wird. Er ist speziell für Schäden, die durch eine ungeheure Menge an Schmerz, wie sie z.B. durch den Cruciatusfluch hervorgerufen werden. Dies ist das erste Mal, dass ich die Zutaten selbst sammle, aber ich habe den Trank so oft hergestellt, dass ich es mit verbundenen Augen machen könnte.

Mrs. Figg starrt mich mit einem nachdenklichen Ausdruck auf ihrem Gesicht an. "Du lebst bei Severus?", fragt sie.

Ich stehe auf, nachdem ich meine Wurzeln in den Korb gelegt habe und sehe sie direkt an. "Ja," gebe ich ruhig zu. "Er hat mir über sein Leben erzählt. Von daher können Sie sich den Grund, warum Sie hier sind ,wohl denken.

Mrs. Figg seufzt und setzt sich mit sehr müdem Gesichtsausdruck auf einen Stein.

"Donal," sagt sie nur. "Du weißt wo ich war, im Gegensatz zu Severus."

Ich nicke. "Warum haben Sie seinen Eulen nicht geantwortet?", erkundige ich mich freundlich, im sonnentrockenen Moos sitzend und sie anschauend.

Sie schüttelt den Kopf. "Ich war mir nie im Klaren darüber zu welcher Seite er gehört," sagt sie langsam. "Sicher, ich habe von meiner guten Freundin Minerva McGonagall Gerüchte gehört, dass er nun ein Spion für unsere Seite war, aber ich hatte keine Möglichkeit, mich dessen völlig zu versichern. Außerdem wollte ich Donal nicht bei einem Todesser lassen. Ich war auch nicht in der Lage über alle Vorgänge in der Zaubererwelt auf dem Laufenden zu bleiben."

Das ist eine Erklärung. Ich kenne die Bewohner des Ligusterweges, und ich weiß, sie wäre nicht so respektiert worden und niemand hätte ihr so vertraut, wie es der Fall ist, wenn jeden Tag Eulen ihr Haus umkreist hätten. "Wie kann ich Sie überzeugen?", frage ich einfach.

Die alte Dame schüttelt ihren Kopf. "Das brauchst du nicht," erklärt sie mir. "Ich weiß, dass Dumbledore dich niemals irgendeiner zweifelhaften Person anvertrauen würde."

Innerlich lächele ich darüber. Dieser Satz ist so nicht ganz richtig. Die Dursleys sind nicht gerade eine Vorzeige-Pflegefamile. Es sei denn, man ist ein Verfechter der Sklaverei. "Weiß er von seinem Vater?"

Eine wichtige Frage. Ich sollte das wissen. Und Mrs. Figg nickt. "Ich habe ihm alles erzählt," gibt sie zu. "Und obwohl er sich nicht mal an Severus erinnern kann, möchte er den Mann treffen, der ihn gezeugt hat, so dass er die Chance hat, mit seiner eigenen Familie zusammen zu sein. Es scheint, dass er versteht, dass der Severus, der seine Mutter und seine Schwester ermordet hat, nicht sein richtiger Vater ist. Er ist sehr viel vertrauensseliger als ich. Schon als Severus seine Lehrtätigkeit wieder aufnahm, wollte er ihn treffen. Ich habe ihn allerdings zurückgehalten.“

Wenn sie es nicht getan hätte, wäre jetzt vielleicht vieles anders. Aber vielleicht auch nicht unbedingt besser. Eine der Hauptsachen die ich gelernt habe, wenn man an der Zeit herumpfuscht.

"Er ist jetzt achtzehn, nicht wahr?", frage ich beiläufig, obwohl ich schrecklich neugierig auf den Jungen bin, den Sev gezeugt hat. "Ist er ein Zauberer? Ist er auf eine Zaubererschule gegangen?"

Mrs.Figg lacht über meinen Fragenausbruch in sich hinein. "Ja, er ist achtzehn," erzählt sie mir. "Und er hat dieses Frühjahr seinen Abschluß in Durmstrang gemacht."

Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Durmstrang? Der arme Junge muss halbtot gefroren sein. Anderseits ist Durmstrang berühmt für seine erfolgreiche und umfangreiche Ausbildung in ’Verteidigung gegen die dunklen Künste’ (oder vielmehr das Gegenteil davon) und es ist verständlich, schließlich war sein Vater ein Todesser.

"Das ist gut," sage ich einfach. "Dann sollte er wissen wie er auf sich selbst aufpassen kann." Ich gehe zu meinem Korb. "Habe ich dann Ihren Segen, mit Donal über eine Wiedervereinigung mit seinem Vater zu sprechen?"

Mrs. Figg scheint vom meinem plötzlichen förmlichen Sprachgebrauch angetan zu sein, ignoriert ihn aber. "Natürlich Harry," sagt sie. "Wenn du morgen per Kamin zu mir reisen kannst, werde ich zusehen, dass du ihn triffst."

Ich nicke und mache mich auf den Weg zu meinem Sommer-Zuhause. "Bis morgen dann!"



******



An diesem Abend spreche ich mit Severus darüber. Oder vielmehr bitte ich bei einem magisch zubereiteten und schrecklich gesunden Abendessen um seine Erlaubnis einen Zaubererfreund zu besuchen. Ich schwöre, Sev versucht mit all dem gesunden Essen, den Übungen draußen und dem Quidditch-Training, dass er mir gibt, seit ich hier bin, aus mir einen Athleten zu machen.

Irgendwie gibt mir Severus seine Erlaubnis. Ich meine, warum sollte er nicht? Besonders, weil er auch wieder zu einem weiteren Treffen mit Voldemort gehen muss. Nun, diesen Teil mag ich nicht! Es reißt mich innerlich in Stücke, wenn ich sehe wie er wie ein Wrack von diesen Treffen mit Voldemort zurückkommt. Plötzlich bin ich sehr dankbar, dass ich draußen war, um die Zutaten für seinen Heiltrank zu sammeln.

Am nächsten Morgen kann ich nicht anders, sondern umarme ihn, bevor er sich auf den Weg zum Treffen macht. Denn ich weiß wie schwer das für ihn ist. Besonders seit ich seine Geschichte gehört habe. Deshalb nehme ich mir die Zeit und verbringe die gesamte Zeit, bevor er geht, mit ihm, und versuche ihm etwas von meiner Kraft zu geben.

Ich stehe an dem offenen Feuer und taste nach der Urne auf dem Regal neben dem Feuer, um etwas Flohpulver zu nehmen. Dann werfe ich es ins Feuer, sehe zu wie die Flammen hochschießen und die Farbe wechseln. Dann, nach einem tiefen ruhigen Atemzug trete ich ins Feuer.

"Arabella Figgs Haus, Ligusterweg!", rufe ich so klar und deutlich, wie ich kann.

Und der ekelerregende und holperige Ritt beginnt. Ich schließe meine Augen und versuche an etwas anderes zu denken. Ich hasse diese Art zu reisen wirklich. Ich hasse sie, hasse sie, hasse sie, hasse sie..... Das Flohpulver wirft mich aus dem Flohnetzwerk und lässt mich in das nach Katzen stinkende Wohnzimmer von Mrs. Arabella Figg stolpern. Und ich finde mich Auge in Auge mit einem großen, schwarzhaarigen und grünäugigen Jugendlichen, der mich auf der Couch erwartet hat. Allerdings hat er ansonsten keine Ähnlichkeit mit mir. Sein Haar ist länger, seine Augen blasser und seine Haut goldener. Dann ist da die Tatsache, dass er auch nicht so dünn ist wie ich (obwohl die Aufpäppel-Kur, auf die Sev mich gesetzt hat, schon einige Ergebnisse zeigt). Er sieht seinem Vater ziemlich ähnlich.

"Harry Potter."

Seine Stimme ist nicht wie Sevs. Sie ist melodischer. Er hat nicht die gleiche Fähigkeit wie sein Vater, leise zu sprechen und immer noch im lautesten Geschrei gehört zu werden. Gut, ich habe sie auch. Hauptsächlich wohl weil ich ein Parselmund bin. Schlangen können nicht schreien. Sie zischen.

"Es ist toll, dich endlich zu treffen." Er lächelt mich schelmisch an. Und er starrt nicht auf meine Narbe. Wofür ich sehr dankbar bin.

"Danke," sage ich und lächele zurück. "Du musst Donal sein."

"Ja," antwortet Donal mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. "Danke wofür?"

Darüber muss ich grinsen. Es ist für viele Menschen schwer zu verstehen wie es sich anfühlt, wenn die Leute einen immerzu anstarren. "Für's nicht anstarren," kläre ich ihn auf. "Es ist sehr lästig. Ich verstehe nicht warum ich für etwas vergöttert werde, auf das ich überhaupt keinen Einfluss habe.

Er zuckt die Achseln und grinst. "Dann sei willkommen," grinst er. "Und ich verstehe deinen Standpunkt. Ich bin vielmehr beeindruckt, wie du all das in deinem Leben hinkriegst, ohne dass du abhebst. Übrigens du beherrscht deinen Besen. Ich habe dich beim Trimagischen Turnier gesehen. Victor sagte neulich, du seiest talentiert, vielleicht sogar so sehr wie er."

Ich runzle die Stirn. "Krum ist einer deiner Freunde?", frage ich. "Er muss zwei oder drei Jahre älter sein, als du."

Donal nickt. "Ja," antwortet er. "Ich bin auch im Quidditch-Team."

Quidditch. Das ist Wasser auf meine Mühle. "Welche Position?", frage ich neugierig.

"Treiber", antwortet er mit ebenso vernarrtem Grinsen wie ich. "Ich bin im Team seit ich zwölf war."

"Elf", erzähle ich ihm. "Unsere stellvertretende Schulleiterin McGonagall entdeckte mich, als ich in unserer ersten Flugstunde eine Erinnermich-Kugel, die Draco Malfoy weggeworfen hatte, nachdem er sie einem Freund weggenommen hatte, in der Luft fing."

Donal zieht die Augenbrauen hoch. "Hast du ein Glück!", kommentiert er.

Ich erschauere. "Ich hätte es lieber nicht," erkläre ich ihm. "Vielleicht würde ich dann nicht ständig in Schwierigkeiten geraten." Dann werde ich ernst. "Vielleicht sollten wir darüber reden, weshalb ich hergekommen bin," schlage ich verbittert vor. "Ich muss in einigen Stunden zurück sein, um mit der Zubereitung eines Trankes zu beginnen."

Donal nickt und ich bin sehr dankbar, dass er nicht fragt, warum ich einen Trank zubereiten muss. Ich sollte sicherlich nicht derjenige sein, der ihm davon berichten muss. Und während er mich durch das Haus zu einem Raum führt, von dem ich vermute, dass es seiner ist, sinne ich darüber nach, wo ich anfangen soll.


Kapitel 4

Kapitel 5

 

Zurück