Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

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Kapitel 30: Ein Sturm zieht auf, Krähe

Es war jetzt schon fast ein Monat vergangen seit Alinas Besuch in Zaubertränke und alle merkten die Veränderungen. Severus war nicht mehr so grausam und ekelhaft zu den Gryffindors, wenn man von Potter absah, sondern nur kalt. Es ging ihr schon langsam besser, sie war vor einigen Tagen aufgewacht, was vor allem Albus Dumbledore zu verdanken war, der jede nur erdenkliche Magie verwendet hatte um ihr zu helfen und einiges davon schien funktioniert zu haben.

Magrat fühlte sich hier nicht besonders wohl, denn es war einfach nicht ihre Welt. Wenn sie nicht bei ihrer Enkelin war, dann malte sie. Hier gab es eine Menge Eindrücke, die man verwerten konnte. Doch Moody sah dies als Zeitverschwendung an, das sagte er auch mehr als einmal.

Sie beide saßen, wie die Lehrkräfte, an dem hohen Tisch und Magrat erzählte Madam Sprout von ihrer letzten Arbeit und so einiges von ihrem Leben.

"Wenn man dir so zuhört, dann könnte man meinen, dass du eine richtige Muggel bist!", knurrte Moody sie an.

Sie starrte ihn nur verwirrt an. "Aber die Professorin wollte wissen, wie es so ist Malerin zu sein", meinte Magrat leise.

"Ja, ja brotlos, wie denn auch sonst!"

"Brotlos!! Das ist eine Ungeheuerlichkeit, glaubst du ich hatte Gregors Geld nötig?", keifte sie mittlerweile wütend.

Moody funkelte sie mit beiden Augen an. "In der Tat, was denn auch sonst. Schließlich kann es ja kaum Liebe gewesen sein!"

"Was verstehst du schon davon!" Tränen stiegen ihr in die Augen, sie sprang von ihrem Platz auf. "In einer Sache hast du Recht, Alastor ‚Mad Eye' Moody, ich gehöre nicht in diese Welt!"

Damit rannte sie aus der Halle, für eine ältere Dame konnte sie sehr schnell sein. Madam Sprout sah ihr traurig nach. Warum war Moody auch immer so ekelhaft zu ihr. Sie war wirklich eine nette Dame.

Dumbledore starrte seinen Freund an und kniff die Augen zusammen, das war nicht klug, was hier geschah. Es entsprach nicht seinem Sinn.

"Alastor?"

"Ach lass es einfach. Albus, wenn sie mal wieder einen Spinner hat, dann ist sie so, sie kriegt sich wieder ein", grummelte dieser und verlies ebenfalls die Halle.

***



Magrat packte ihre Sachen, als der Direktor eintrat.

"Sie wollen uns verlassen?"

"Ja, Direktor, es gibt da unaufschiebbare Dinge, um die ich mich zu kümmern habe. Alina weiß es, sie versteht es und hat keine Probleme damit."

"Haben Sie ihr die Wahrheit gesagt?"

"Nun ich sagte ihr, dass ich bald eine Ausstellung hätte und ich mich endlich darum kümmern müsse..."

Albus lächelte leicht. "Das stimmt so aber nicht ganz, Sie gehen wegen Alastor, nicht wahr."

Ihr schmerzvolles Gesicht sagte mehr als alle Erzählungen. "Sie haben ihn ja gehört, seiner Meinung nach, bin ich eine Beleidigung für die Welt der Zauberer. Aber ich bin nun mal so... verstehen Sie, ich wollte nie eine Hexe sein, ich wollte immer nur eine Malerin sein. Er kann das nicht begreifen."

"Nun, er ist nicht mehr der Jüngste."

"Hah, das war schon immer so. Wenn Gregor und George nicht gewesen wäre. Gott, wir können uns einfach nicht riechen."

Albus nickte, er verstand. Nun gut.

Noch in dieser Nacht verließ Magrat Allicent die Zaubererwelt.

***



Ein dunkel gekleideter Mann stand in der düsteren Halle und lächelte leicht. "Ihr habt gerufen mein Lord und ich erscheine."

"Ah, Nathan, ich habe mir schon gedacht, dass die Mauern von Azkaban dich nicht halten würden. Komm setz dich und trink einen Schluck." Voldemort hielt dem Mann einen schweren Kelch hin.

Dieser nickte ehrfurchtsvoll und nippte an dem Getränk. "Was ist das ?"

"Nur ein Gebräu, das dir helfen wird mit den Nachwirkungen Azkabans fertig zu werden, schon bald wirst du wieder ganz der Alte sein."

"Mein Lord, habt vielen Dank, ich habe Euch vermisst. Zur Hölle mit dem Ministerium und diesen Narren."

"Dennoch erzähle mir nicht, dass du wirklich dachtest, dass Longbottom auch nur den Hauch einer Ahnung hatte", meinte der Lord nachdenklich amüsiert.

Nathan sah ihn an und lachte. Er hatte keine Furcht vor seinem Lord. "Nein in der Tat nicht, es war... nun eine private Rechnung, die nicht so ganz ablief wie geplant." Er lächelte nicht mehr. "Dieser Bastard hat einen Sohn, leider bin ich nicht mehr dazu gekommen seine Familie ganz auszulöschen! Dieser Muggelliebhaber!"

Voldemort lachte, es war ein grausames Geräusch, aber das schien den Mann nicht zu stören. Im Gegenteil. "Auf alte Zeiten mein Freund und auf kommende."

"Wollt Ihr immer noch die Schule angreifen mein Lord? Ihr wisst, wir sind immer noch zu wenige, die Chancen auf Erfolg wären gering."

Der Lord sah ihn scharf an und kniff seine Augen zusammen. Dann lächelte er erneut. Sein liebster Todesser, seine rechte Hand. Für einen kurzen Moment sah er Severus vor sich und ihn überkam unbändigen Zorn. Er würde sie brechen, einen nach dem anderen, er würde sie vernichten. "Ja. Keine Sorge, mir entgeht nichts, du weißt Lord Voldemort sieht alles."

Nathan kniete sich vor seinem Lord nieder und küsste den Saum des Umhanges. "Ja mein Lord, ich weiß es."

"Gut ich möchte nicht, dass du dabei bist, sieh mal, du solltest dich noch erholen. Denn deine Zeit kommt noch früh genug. Wie sicher sie sich doch fühlen werden, wenn sie glauben, sie hätten mich verjagt. Mich besiegt."

Die beiden ungleichen Männer lächelten auf eine Art und Weise, dass einem das Blut in den Adern gefror.

"Wann wird Alicia zu uns stoßen? Ihre Tochter hat mich vor einige kleinere Übel gestellt, bei deren Beseitigung mir ihre Mutter nützlich sein könnte. Schließlich darf ich auf meine wahren Diener nicht verzichten."

"Gewiss mein Lord. Schon bald wird sie zu uns stoßen."




Niemand in Hogwarts ahnte von diesen Plänen. Niemand.

***



Raven lehnte sich gegen die Mauer und seufzte, sie hatte wieder nicht schlafen können. Bilder, entsetzliche Bilder quälten sie, kaum dass sie ihre Augen schloss. Ruhelos durchstreifte sie das Schloss. Ruhelos, ja das war sie. Alina?

Ihre einzige Freundin. Nun war sie alleine, sie hatte niemanden mehr.

Niemanden.

Leise seufzte sie, gerade jetzt könnte sie einen Freund brauchen.

Jemand saß an einer Fensterbank, dieser jemand war Malfoy.

Sie trat zu ihm hin. "Wie geht es ihr?", fragte sie leise.

"Geht so", sagte er nur.

"Und dir?"

"Keine Ahnung, keinen interessiert es wie es dem gottbeschissenen Malfoy geht!"

"Doch, mich schon, wie geht es dir kleiner Drache?", fragte Raven mit einem kleinen Lächeln.

"Kleiner Drache... ach so hast du mich schon mal genannt. Nun nicht so toll. Was für einen Sinn hat das alles? Mein Vater, Severus, Alina, sie alle. Ach ich kapier es einfach nicht."

"Es ist immer schwierig den Weg zu sehen, kleiner Drache."

"Wurde mein Vater wirklich verflucht?"

"Ich weiß es nicht, keine Ahnung."

"Was wird nur aus uns werden? Aus denen, die nicht im Licht stehen, aber nicht böse sind?"

Raven lachte leise und setzte sich zu ihm hin. Er ließ sie gewähren. Noch Jahre später sollte diese ungleichen Menschen eine tiefe Freundschaft verbinden, denn Raven war einer der wenigen Menschen, die Draco so nahm, wie er war und Draco der einzige, der keinerlei Probleme mit ihrer sehr eigenen Art hatte.

"Keine Ahnung, wirklich nicht."

Raven lachte leise.

***



An einem anderem Ort, der Finsternis:

Voldemort starrte auf einen Plan und lächelte seinen Freund an. Dieser grinste zurück.

"Wann werden wir zuschlagen?"

"Schon bald, Nathan, schon bald."

Der Todesser nickte und blickte sich um.

"Verzeiht mein Lord ich bin lange weg gewesen, aber ich vermisse einige bekannte Gesichter, bei diesem Angriff könnten uns Informationen Eures Spions von Nutzen sein, oder wollt Ihr Dumbledores Schoßhündchen erst später einsetzen?"

Voldemort verzog sein Gesicht. "Severus hat uns verlassen, er hat einen schwerwiegenden Verrat begangen."

Das schien Nathan zu erstaunen. "Severus, der Giftmischer?! Wie makaber. Hätte eher Lucius Verrat zugetraut, aber nicht ihm. Tja, da sieht man wieder wie man sich in Menschen täuschen kann. Wirklich täuschen."

Der Lord lachte leise. "In der Tat, aber in dir täusche ich mich hoffentlich nicht."

"Aber mein Lord, Ihr habt mir mein Leben geschenkt, wenn Ihr es wieder nehmen wollt, so sei es." Nathan kniete sich vor dem Mann hin und warf den Kopf zurück.

Der Lord fuhr ihm mit seinem langen Finger an der Kehle entlang und lächelte. "Aber, aber Nathan, das wäre doch Verschwendung. Komm ich habe eine Überraschung für dich."

Er zog den Mann auf die Beine und führte ihn durch die zahlreichen Gänge. Sie gelangten an eine kleine hölzerne Tür. Voldemort klopfte.

"Hau ab, du kleine Ratte. Ich will weder Tee noch sonst irgendetwas und wenn du es wagst mich noch einmal zu nerven, dann kann mein Lord deine Visage von der Wand kratzen!", keifte eine wütende Frauenstimme von drinnen.

Nathan grinste und auch der Lord lächelte. Eine Seltenheit, normalerweise müsste er doch seinen übereifrigen Diener in Schutz nehmen. Aber er konnte Wurmschwanz nicht leiden und wusste, dass er ihn demnächst endlich entsorgen würde und zwar für immer.

Die Tür wurde aufgestoßen und man sah der Frau an, dass sie bereits weitere Beschimpfungen auf den Lippen gehabt hatte. Sie sank zu Boden und wagte es nicht einmal ihrem Lord in die Augen zu blicken, so sehr schämte sie sich.

"Verzeiht mein Lord, ich nahm nicht an, dass Ihr mich persönlich sehen wolltet", meinte sie leise.

"Meine liebste Eudelia, wie könnte ich Euch zürnen, seht wer mein Begleiter ist..."

Doch diese Worte waren überflüssig, Nathan hatte seine Frau längst in die Arme geschlossen. Der Lord grinste, er hielt sein Wort, er sorgte für seine Diener, immer.

Er wandte sich ab und ließ die Beiden unter sich. Sie hatten sich schon lange nicht mehr gesehen und sicher eine Menge zu erzählen, obwohl er eher annahm, dass sie sich ausgiebig begrüßen würden. Menschen, wie leicht sie doch zu berechnen waren. Er betrat wieder den großen Saal und wandte sich der Karte zu. Es gab noch viel zu planen.

Die großen Türen knarrte unerwartet früh und Eudelia und ihr Mann standen in der Tür. In ihren Augen das alte Feuer.

Der Lord musterte sie erstaunt. Sie verbeugten sich höflich und traten zu ihm hin. Er fand keine Angst und keine Abscheu auf ihren Gesichtern. Das war es was er an den Beiden so mochte.

"Mein Lord, wir stehen Euch zu Verfügung, unser Leben gehört Euch", begann Nathan.

"Ja, es wird Zeit, dass sie bluten."

Voldemort hatte sich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Ja, er hatte seine wahre Familie zurück. Die Todesser unter den Todessern. Seine heimliche Garde.

Noch an diesem Abend rief er seine Todesser zusammen und noch an diesem Abend war es fix. Der Angriff auf Hogwarts, er würde stattfinden.


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