Abseits, Foul und andere Katastrophen

 

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Hatte es eben noch wie aus Eimern geregnet, so hatte Merlin sich nun entschlossen, aus dem ohnehin schon aufgeweichten Platz ein halbes Aquarium zu machen. Der Wind war eisig und der schwarz-weiße Ball würde nicht nur so gut wie unmöglich zu sehen, sondern auch kaum auf dem Boden zu halten sein.

Als die beiden Mannschaften fast zeitgleich das Stadion betraten, war die Luft erfüllt von tosendem Jubel und Applaus. Eine Welle der Bewegung ging durch die Schüler und zuschauenden Lehrer, doch die Spieler selbst hörten und sahen vor Regen und Sturm kaum etwas.

‚Wie komme ich hier nur wieder halbwegs heil raus?', war der einzige Gedanke, zu dem der Meister der Zaubertränke in dieser Situation fähig war, doch während seine Kollegen mehr schlecht als recht einige Dehnungsübungen durchgingen (die lauten Pfiffe der Schüler geflissentlich ignorierend), fiel ihm keine andere Lösung als der schnelle Tod durch den schon lange herbeigesehnten Blitz ein. Kurz ließ er seinen Blick durch das Stadion schweifen. Warum nur schaute ihn diese Weibergruppe aus der Ravenclawecke so komisch an?

Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend dehnte er noch einmal kurz die wichtigsten Gelenke und schaute dann fast flehend zum Direktor, der in seiner traditionellen Schiedsrichterkleidung kaum von den Lehrerspielern zu unterscheiden war, da die Kleidung des Schiedsrichters ebenfalls in den meisten Fällen schwarz war.

Vielleicht, aber auch nur vielleicht, war schwarz bei diesem Wetter nicht gerade die idealste Farbe, doch diesen Gedankengang unterbrach Snape schneller, als er gekommen war. Schwarz war immer die richtige "Farbe"!

Dumbledore schien noch in eine wichtige Diskussion mit Harry Potter und Draco Malfoy vertieft zu sein, die beide Spieler der gegnerischen Mannschaft waren. Insgesamt war die Schülermannschaft recht seltsam zusammengestellt, wenn man sie so betrachtete. Es waren nur vier Spieler, die heute noch Hogwarts besuchten, nämlich Harry Potter, Draco Malfoy, Blaise Zabini und Neville Longbottom. Die anderen drei Spieler waren ehemalige Schüler, alle natürlich aus Gryffindor. Fred und George Weasley und Oliver Wood.

Snape knirschte kurz mit den Zähnen. Es war natürlich typisch, dass die Schülermannschaft förmlich übervölkert war mit Gryffindorschülern, wie konnte es auch anders sein!?

Aber auch die Lehrermannschaft war ziemlich… seltsam. Normalerweise spielte man auf einem so großen Feld mit 11 Leuten, doch von den Lehrern hatte man nicht mehr als 7 überreden können und so starteten heute also zwei Siebener-Mannschaften gegeneinander. Mit Mad-Eye Moody spielte ebenfalls ein ehemaliger Lehrer mit. Wie Albus gerade auf den Ex-Auroren gekommen war, wusste Snape bis heute nicht.

Endlich schien der Direktor seine "unheimlich wichtige" Diskussion beendet zu haben und ein weiterer greller Pfiff ertönte, der den Beginn des Spiels signalisierte. Alle aus der Lehrermannschaft hatte wenigstens eine kleine Laufrunde hinter sich gebracht, doch Snape hatte gar nicht daran gedacht, dass letzte Bisschen Würde jetzt schon zu verlieren. Die Schüler würden ihn früh genug laufen sehen und dann war sein Image sowieso dahin. Also wozu unausweichliche Sachen auch noch vorziehen?

Eine widerspenstige Haarsträhne hatte sich aus dem Zopf des Zaubertränkemeisters gelöst und völlig unbewusst strich er sich diese hinters Ohr.

Die beiden Mannschaften stellten sich gegenüber in einer Reihe auf, die zwei Spielführer, Severus Snape und Harry Potter, blickten sich für einen kurzen Moment abschätzend an und gaben sich schließlich so schnell die Hand, dass man es nur mit Mühe hatte erkennen können. Ein lautes Donnergrollen und noch im selben Augenblick ein greller Blitz ließen das Publikum erschocken kreischen.

‚Das wird ja immer besser', dachte Snape, während er seine Position zwischen Moody und Trelawney einnahm. Kurz betrachtete Snape beide Mannschaften. Die Lehrer spielten mit Hagrid im Tor (der natürlich wunderbare Reflexe hatte), Moody links (er spielte MIT Holzbein) und Trelawney rechts (die anscheinen wieder in höheren Sphären schwebte) in der Abwehr, Remus Lupin links und Minerva McGonagall rechts im Mittelfeld und Madame Hooch als Sturmspitze, Snape selbst spielte den letzten Verteidiger, auch Libero genannt.

Die "Schülermannschaft" bestand aus Oliver Wood im Tor (wie konnte es auch anders sein), den Weasleyzwillingen in der Abwehr (Verletzungen aller Spieler waren dabei vorprogrammiert), Neville Longbottom als Libero, Draco Malfoy rechts und Blaise Zabini links im Mittelfeld (Slytherin an die Macht!) und Harry Potter schließlich als Sturmspitze (hatte er etwas anderes erwartet?). Ein letztes Mal blieb Snape Zeit, sich den ihn einfach nicht treffenden Blitz zu wünschen und das Spiel ging los. Matsch und Dreck flogen durch die Luft, die Schüler und Lehrer auf den Tribünen tobten und das Unwetter schien immer schlimmer zu werden…


Kapitel 3

Kapitel 5

 

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