Abseits, Foul und andere Katastrophen

 

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Kapitel 5: "Ich wusste doch, dass du es kannst!"


Das Spielfeld ähnelte nun wirklich mehr einem Schlammplatz als dem Rasenplatz, der es eigentlich sein sollte. Kein Spieler hatte nach dieser Halbzeit noch ein sauberes Trikot, einige hatten sogar Schürfwunden oder andere Blessuren, für deren Verarztung keine Zeit gewesen war. Es war einfach kein Professor bereit gewesen die Stelle eines Ersatzspielers anzunehmen und weil man ja Gerechtigkeit hatte wallten lassen wollen, bekam auch die Schülermannschaft keinen Auswechselspieler, genau wie beim Quidditch.

Begleitet wurden die das Stadion verlassenden Mannschaften von tosendem Applaus und Pfiffen, während sie laut schwatzend in ihre Kabinen gingen.

"Bei Merlin, DAS war eine Halbzeit", meinte Minerva McGonagall grinsend, während sie die leichte Schürfwunde an ihrem Arm begutachtete.

"Schade, dass Alastor sein Temperament nich zügeln konnte un Harry jetzt nimmer spielt", fügte Hagrid ebenfalls grinsend hinzu.

"Amüsant fand ich es allemal!", erklang da eine dunkle Stimme von der Tür her und alle Köpfe wandten sich um.

"Severus!", rief Remus Lupin fröhlich, lief auf seinen düsteren Kollegen zu und war kurz davor diesen vor Freude zu umarmen, da fiel ihm ein, dass es Severus Snape war, der hier vor ihm stand. Remus stoppte wenige Zentimeter vor Snape, der dies mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte, jedoch nichts weiter dazu sagte.

Auch Minerva und Mad-Eye kamen grinsend auf den Zaubertränkemeister zu und klopften ihm fast gleichzeitig auf die Schulter. Dieser starrte seine Kollegen zuerst überrascht, dann abschätzend an.

"Das hast du ja alles fein hinbekommen, Severus!", murmelte Moody vergnügt.

"Ich wusste, dass wir auf dich zählen können!", führte Minerva fort und grinste immer noch breit.

"Irgendeiner musste den Job ja machen", grummelte der Meister der Zaubertränke mehr schlecht als Recht und schien so gar nicht zu wissen, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Von draußen ertönte ein lautes Krachen, welches alle anwesenden Lehrer zusammenzucken ließ. Das Unwetter wurde immer schlimmer. Moody warf einen prüfenden Blick Richtung Tür, während sein magisches Auge scheinbar einmal den kompletten Raum absuchte bzw. die Landschaft draußen.

"Klasse", murmelte er, "und wir haben noch eine ganze Halbzeit vor uns. Besser kann es ja gar nicht mehr kommen…"

Ein weiteres Donnern und Krachen schien diese Aussage widerlegen zu wollen und führte dazu, dass der Ex-Auror zweifelnd eine Augenbraue hob und zu Snape schaute. "Glaubst du, du bekommst diesen verrückten Haufen hier noch so lange kontrolliert?"

Snape grinste. "Du kennst mich doch…"

Auch Moody grinste nun wieder, während von draußen ein greller Pfiff ertönte.
"Es geht wieder los", flüsterte Remus Lupin fast ein wenig unsicher und schaute Richtung Tür. Auch den anderen Lehrern war deutlich ihr Unbehagen anzumerken, denn je stärker das Unwetter wurde, desto unheimlicher wurde das ganze Szenario. Wieso hatte man das Spiel nicht verschieben können?

Keiner rührte sich, bis der Meister der Zaubertränke seufzend eine widerspenstige Strähne hinters Ohr strich und mit großen Schritten auf die Tür zuging, sie öffnete und zur Seite trat, um seine Mannschaft hindurch treten zu lassen.

"Wir sind so weit gekommen", meinte er mit entschlossenem Gesichtsausdruck und wartete darauf, dass seine Kollegen endlich durch die Tür traten, "da schaffen wir den Rest auch noch! Kommt schon!" Ein leichtes, fast noch schüchternes Lächeln umspielte die bleichen Lippen des Slytherinvorstandes und auf einmal hatte er mehr Ähnlichkeit mit einem Jungen, der einen besonders fiesen Streich ausgeheckt hatte. Seine Kollegen schauten zuerst ein wenig erstaunt, da man so viel Enthusiasmus und Freude von dem düsteren Mann nicht gewohnt war, doch der Fußball schien aus ihm fast einen anderen Menschen zu machen.

Moody lächelte, humpelte zu Snape und schlug diesem erneut freundschaftlich auf die Schulter. "Ich wusste doch, dass du es kannst!"

Mit diesen Worten verschwand er im Regen und auch der Rest der Mannschaft rief freudig "Auf geht's!". Nacheinander verließen sie die Kabine und das Spiel konnte weiter gehen.



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