Abseits, Foul und andere Katastrophen

 

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Kapitel 4: Unterschätze niemals Severus Snape!


Die Schülermannschaft hatte Anstoß gehabt, doch schon nach wenigen Sekunden verlor Harry Potter den Ball an Remus Lupin. Die Menge tobte und schrie, während Remus geschickt Zabini auswich und schließlich an Minerva McGonagall abspielte, die jedoch vom Libero der Schülermannschaft, Neville Longbottom, gestoppt wurde.

‚Potter verliert den Ball nach wenigen Sekunden und Longbottom stoppt Minerva. Es sieht fast so aus, als würde dieser Junge doch etwas können', dachte Snape leicht amüsiert, während er einige Schritte zurück ging und Moody zurief, er solle nicht immer nach vorne in den Sturm laufen, da er doch Abwehr spiele.

Und Trelawney? Tja, die Gegner waren im Ballbesitz und liefen auf das heimische Tor zu, doch die Wahrsageprofessorin schien immer noch nicht völlig unter den Spielenden zu weilen. Langsam wurde es Snape dann doch zu viel, er wollte nicht schon in den ersten 5 Minuten ein Tor kassieren!

"Sybille!", brüllte er schon mehr als beabsichtigt, da man ihn durch das laute Rauschen des Regens sonst niemals gehört hätte. "Bei Merlin, werde endlich wach und hör auf zu pennen, wir spielen!"

Die Wahrsagelehrerin rührte sich keinen Millimeter vom Fleck und starrte nur weiterhin mit glasigen Augen auf irgendeinen unbestimmten Punkt auf dem Boden. Blaise, der im Ballbesitz war, lief grinsend an ihr vorbei und spielte an Harry Potter ab, der geradewegs auf Snape zulief. Potter, Zabini und Malfoy spielten im Dreieck erstaunlich gut zusammen musste der Zaubertränkemeister feststellen, als sie auch Moody umspielten und nun fast freie Bahn aufs Tos hatten… fast.

Hatte Severus Snape bisher noch nichts getan oder so gut wie nichts, so reagierte er nun blitzschnell. Es war offensichtlich gewesen, dass Potter an Malfoy abspielen wollte und schneller als der Junge-der-lebt schauen konnte war eine schwarze Gestalt aus dem Regenschleier aufgetaucht, hatte den Ball genau abgepasst und zu Madame Hooch gespielt, die sich sogleich umdrehte und mit Minerva McGonagall und Remus Lupin den nächsten Angriff startete. Der erste Tor fiel. Für die Lehrermannschaft.

Viele Schüler staunten nicht schlecht und auch die Spieler der Schülermannschaft schauten ziemlich verdutzt, Harry allen vorneweg. Snape hatte ihm den Ball abgenommen, schneller als er überhaupt schauen konnte! Severus Snape! Die komplette Schülerschaft hatte sich über den düsteren Meister der Zaubertränke lustig gemacht und niemand hatte geglaubt, dass dieser wirklich laufen konnte, geschweige denn Fußball spielen.

Snape grinste Potter leicht spöttisch an, während alle Spieler wieder ihre Ausgangspositionen einnahmen, in Trelawneys Fall einfach dort blieben, so sie schon die ganze Zeit über gewesen waren. Harry zuckte grinsend mit den Schulter, während er seinen Lehrer für Zaubertränke abschätzend musterte.

"Unterschätze niemals Severus Snape!", meinte der Schwarzhaarige grinsend.

Snape nickte. "Schön, dass auch Sie das nach sieben Jahren eingesehen haben, Potter!"

Die beiden nickten sich noch einmal zu, liefen zu ihren Plätzen, der grelle Pfiff ertönte und weiter ging das Spiel…

***



Beide Mannschaften schienen dem Wetter zu trotzen und die Torchancen waren, anders als man zu Beginn des Spiels angenommen hatte, stets gleich verteilt. Die Lehrer waren alles andere als lahm, wie die Schüler schnell feststellen mussten, und hatten sie die Lehrermannschaft zu Beginn des Spiels nur ausgelacht, so hatte sich auf der Tribüne schon bald ein wahrer Fanclub der Hogwartsprofessoren gebildet.

Hagrid mochte zwar nicht ganz so gut im Tor sein und Trelawney schien immer nur kurzzeitig aus ihrem tranceähnlichen Zustand zu erwachen, doch nichts desto trotz hielt sich die Mannschaft um Severus Snape erstaunlich gut, was nicht zuletzt an dem guten Zusammenspiel der Professoren und der starken Abwehr bestehend aus Moody und Snape lag.

Keiner wusste so genau wie und warum, doch der Ex-Auror war trotz seines Holzbeines, mit dem er immer einige Zentimeter im Schlamm versunken zu sein schien, erschreckend schnell und als Gegner wollte man sein Schienbein nur ungern in die Nähe des Krallenfußes bringen, da waren einem dann doch die Knochen lieb.

Und Snape… tja, der verblüffte das gesamte Stadion, angefangen bei seinen eigenen Spielern. Der sonst so gefasste Meister der Zaubertränke nahm seine Rolle als Spielführer sehr ernst und meisterte sie mit Bravour. Die Spieler taten was er sagte, denn schnell hatten sie gemerkt, dass ihr Kollege weitaus mehr Ahnung von Fußball hatte, als er bisher zugegeben hatte. Einzig die Wahrsageprofessorin schien ein hoffnungsloser Fall zu sein.

"Remus!", schrie Snape von hinten, während er den Ball in einem schnellen Pass zu Moody spielte, "lauf nach vorne und sieh zu, dass du frei bleibst! Minerva und Hooch, begleitet ihn!"

Die Drei nickten und verschwanden sogleich im Regen. Snape wandte sich schnell um, lief zurück an seine Position und gab Moody, der wieder zurückgelaufen kam, ein Zeichen, er solle sich mehr hinten halten.

"Sybille!", versuchte er es zum wiederholten Male, doch seine werte Kollegin hörte wieder einmal nichts. Langsam wurde es Snape zu bunt! Mit einem schnellen Blick nach vorne vergewisserte er sich, dass keiner gegen sie im Angriff war und lief dann zu Trelawney, die sich immer noch nicht rührte. Schnell strich der Schwarzhaarige sich einige widerspenstige Haarsträhnen hinter die Ohren, bevor er sich möglich ruhig und unbemerkt hinter seine Kollegin stellte, sich vorbeugte und mit seiner kältesten Lehrerstimme "Sybille!" flüsterte.

Da endlich zuckte die Wahrsageprofessorin zusammen und starrte ihren düsteren Kollegen verständnislos an.

"Sev…erus?"

Snape zog, typisch für ihn, eine Augenbraue in die Höhe.

"Ach nein, wir sind also endlich wach, werteste Kollegin? Dann können wir uns jetzt ja auch bestimmt auf das Spiel konzentrieren, oder!?"

Immer noch starrte sie ihn mit großen Augen an, doch Snape hatte keine Zeit zu prüfen, ob seine Worte auch den Geist der etwas "eigenartigen" Kollegin erreicht hatten, denn schon wieder waren Potter und Malfoy im Angriff.

Moody, dem das Spiel scheinbar immer noch zu "sanft" war (er hatte sich schon mehrmals über die verweichlichten Gegner beschwert) lief geradewegs auf Potter zu und an seiner ganzen Haltung konnte der Meister der Zaubertränke erkennen, was der ehemalige Auror vorhatte.

"Moody, NEIN!!!!!", schrie er durch das laute Rauschen des Unwetters, doch es war bereits zu spät. Moody hatte die erste "Blutgrätsche" vollzogen und Potter lag, halb fluchend halb schreiend vor Schmerzen, auf dem Boden und hielt sich das rechte Bein.

Sofort ertönte die helle Pfeife Dumbledores, der quer über den Platz gelaufen kam (auf einmal konnte er seltsamer Weise laufen!). Auch die Mehrheit der Spieler, Snape inbegriffen, lief zu dem am Boden liegenden Potter und viele Schüler auf der Tribüne buhten laut. Moody stand einige Schritte von Harry Potter entfernt, schaute etwas abwertend, aber auch beschämt auf den Jungen-der-lebt. Snape hörte etwas wie "gar nicht so schlimm" und "eine klare Schwalbe", während er leicht amüsiert beobachtete, wie Potter vom Platz getragen wurde, Dumbledore der Schülermannschaft einen Freistoß gab und Moody die erste gelbe Karte an diesem Tag kassierte. Ganz sicherlich würde es nicht die Letzte sein…

Ab diesem Moment wurde das ganze Spiel härter. Die Schülermannschaft hatte Draco in die Sturmspitze gestellt, Neville ins Mittelfeld geholt und die Abwehr Fred und George Weasley überlassen. Keine Mannschaf hatte Auswechselspieler und so ging die Mannschaft um Draco Malfoy, der nun Spielführer der Schülermannschaft war, mit nur sechs Spielern in die Halbzeit.


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