A bad prank

 

 

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Kapitel 7 - Wilde Kräfte

 

"Nein." Snape murmelte und wand sich aufgeregt in Harrys Armen. Bei dieser plötzlichen Bewegung festigte sich sein Griff um den nackten Oberkörper, während Ron, Dean und Seamus alarmiert zurücksprangen.
"Er wacht auf! Warum, zur Hölle, wacht er auf?"
"Nein." Snapes zweiter verzweifelter Ausruf zwang sie zu handeln.
"Schnell! Was sollen wir tun?"
"Wir müssen verschwinden!"
"Was! Und ihn so zurücklassen? Er ist noch immer angekettet, du lieber Himmel!" Seamus fühlte sich offensichtlich besonders verantwortlich für diesenTeil.
"Wir könnten Reißaus nehmen und Hilfe holen!"
"Woher? Es ist gerade vier Uhr morgens. Jeder Lehrer wird uns ermorden!"
"Ach? Er braucht Hilfe!"
"Los, beeilt euch, verdammt, er wird uns jede Sekunde sehen", zischte Ron, der ängstlich von einem Bein aufs andere hüpfte.
"Alle legen jetzt wieder den Tarnzauber an! Schnell!" Harry ließ Snape los und verzog sein Gesicht, als er spürte, wie Snapes Gewicht wieder auf seinen verletzten Arm zurückfiel. Er hob wie wild seinen Zauberstab, als die Lider seines Lehrers zu flattern begannen. "Okay, wenn er aufwacht, ganz egal, was auch passiert, wir konzentrieren uns auf den Zauberspruch, okay? Selbst in diesem Zustand könnte er sich an uns allen rächen!" Harry wisperte den Spruch und betete darum, nicht die Kontrolle zu verlieren. Wenn Snape ihn hier entdeckte, würde er Harry rauswerfen lassen. Vielleicht sogar noch vorher foltern. *Genau wie er selbst.* Oh, Gott. Snape würde ihn hassen. Jeden von ihnen. Er schluckte bitter. Snape hatte das Recht dazu. Daß ihn Leute in diesem Zustand gesehen hatten.....es wäre unerträglich. Er war ein so zurückgezogen lebender Mann. Jetzt wusste Harry warum. Er hasste sich selbst. Gott, warum hatte er mit dem blöden Streich weitergemacht? Es war nicht witzig. Es war krank. Er verdiente, was immer auf ihn zukam.

Snape öffnete die Augen. Er starrte sie an. Die Zeit stand still. Dann wurde sein Atem rau und unregelmäßig. Seine gehetzten Augen schossen wild zwischen den vieren herum. Dann huschte sein Blick über die zerrissene Robe zu seinen Füßen und seinen entblößten Oberkörper. Snapes Gesichtszüge verzerrten sich. Seine dunklen Augen, weit aufgerissen und wütend, hörten nicht auf, sie Hasserfüllt anzustarren. Er schüttelte heftig den Kopf. Die Ketten rasselten und sein glattes, ebenholzfarbenes Haar fiel wie ein Vorhang vor sein scharfgeschnittenes Gesicht.
Harry bereitete sich auf den Zorn, die Schreie und die Gehässigkeiten vor. Er fühlte, wie ihm seine Tarnung etwas entglitt und schwor sich, nicht die Kontrolle zu verlieren. Harry wankte, als ein fast tierischer Schrei die Luft zerschnitt.
"NEIN! Nein!" Snape wich in die Ecke zurück, sein Gesicht mit grenzenlosem Grauen erfüllt. Er stieß ein hartes Keuchen hervor und brach erneut zusammen, als die Ketten seinen linken Arm nach oben rissen.
Harry raste vorwärts, um ihm zu helfen - das Verhalten seines Lehrers erschreckte ihn zutiefst - aber sobald seine Hände über Snapes Gesicht strichen, stieß der Mann einen weiteren, herzzerreißenden Schrei der Hoffnungslosigkeit aus und riss seinen Kopf zurück, fort von Harrys Berührung.
Harry sah entsetzt, wie die stählerne Fessel um Snapes Hals eine tiefe Wunde in das Fleisch riss und der Mann entsetzt nach Atem rang. Harry versuchte verzweifelt, seinen Lehrer zu halten, während dieser sich bemühte, Luft zu bekommen. Ein erbarmungswürdiges Zischen ließ ihn zögern. "Fass mich nicht an!"
Harry starrte Snape jämmerlich an. Er musste ihm helfen - er konnte den Mann doch nicht so leiden lassen. Snape war nicht recht bei Verstand. Er wusste doch nicht, was er sagte.
Ebenholzfarbenes Haar fiel auf elfenbeinerne Haut, dort blieb es an seinen hohlen Wangen hängen, die nass von Tränen waren.
Harry streckte erneut seine Arme aus.
"HALT!" Dieses hysterische Flehen war so eindringlich, dass Ron, Dean und Seamus hinrannten und Harry mit Gewalt von Snape fortzerrten. "Du kannst ihm nicht helfen, Mensch, du machst es nur noch schlimmer!" zischte Dean drängend und schüttelte Harry mit beiden Armen.
"Ich werde es nicht zulassen.... nicht noch einmal", kam die leise, entsetzte Stimme aus der Ecke.
Harry fuhr herum und sah, dass Snape es geschafft hatte aufzustehen. Der abgemagerte Mann hatte sich soweit in den Winkel zurückgezogen, so dass die Ketten nun völlig straff gespannt waren. Sie zerrten an seinen Handgelenken und seinem Hals und fügten ihm zweifellos große Schmerzen zu. Warum tat sich Snape das an? Was war mit ihm gesehen? Wovon redete er? Er meinte es doch sicher nicht ernst?
Der verletzte Mann holte tief und rasselnd Luft und seine raue Stimme brach, als er einen letzten Schrei, erfüllt von Schmerz, ausstieß. "Ich lasse nicht zu, dass ihr mich anfasst!"
Ein erschrecktes Schweigen hing in der Luft. Harry konnte sich nicht bewegen. Er starrte nur in äußerstem Entsetzen auf das rasende Wesen vor sich. Was war mit diesem Mann geschehen, dass er in einen solch grausigen Zustand versetzt worden war? Die dürre Gestalt des Mannes verkrümmte sich und seine Muskeln begannen, sich heftig zu verkrampfen. Harrys Atem stockte bei diesem jammervollen Bild schmerzhaft in seiner Brust. Wie konnte es möglich sein, dass dieses verwüstete Wrack der Gegenstand für so tiefen Hass von so vielen Menschen war? Ein leidenschaftlicher Zorn über diese Ungerechtigkeit flutete durch Harry, unberührt von anderen Gefühlen.
Snape erwürgte sich selbst mit dem Ring um seinen Hals. Harry wusste nicht, ob es absichtlich war oder nicht, aber er würde Snape in diesem verwirrten Zustand keinen Selbstmord begehen lassen. Die anderen mussten ähnliche Gedanken gehabt haben, denn sie alle bewegten sich zugleich auf Snape zu, um zu helfen. Keuchen erfüllte die Luft, als Snape wie wild versuchte, sich noch weiter zurückzuziehen. Harry hatte ihn fast erreicht, als ein jähes, stechend weißes Licht durch sein Gehirn strömte und ein reißender Strom von rätselhafter Energie seinen Körper zurück schleuderte.

 

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