A bad prank

 

 

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Kapitel 8 - Tief in den Schatten des prächtigen Lichtes

 

Harry öffnete die Augen und zuckte vor Schmerz in seinem Rücken ein wenig zusammen.
Als er an sich herabblickte, sah Harry zu seinem Entsetzen, dass er jetzt vier Füße hatte.
Oh, nein, Moment, das waren Rons schlaksige Beine. Puh!
Harry bemerkte, dass ihre vier Körper völlig ineinander verkeilt waren und stand schnell auf. Er entdeckte zu seiner Überraschung, dass sie alle durch Snapes Türrahmen geschleudert und an die Wand im Korridor geknallt worden waren.
Harry hatte auch letztendlich die Kontrolle über den Tarnzauber verloren, genau wie die anderen, die jetzt alle wieder perfekt zu erkennen waren und sich auf die Beine rappelten.
Was zum Teufel war hier gerade geschehen? Er riskierte einen heimlichen Blick zurück in Snapes Zimmer.
Der Mann war jetzt bewusstlos, er hing an seinen Handgelenken, seine langen Beine unter sich zusammengekrümmt. Er war nicht länger in Gefahr, sich zu erdrosseln, aber ein kleiner Blutfleck wurde auf dem Teppich unter ihm sichtbar.
Hatte Snape sie gerade angegriffen? Wie war das möglich? Der Mann war von dem Blutverlust fast weggetreten, hatte Snape tatsächlich eine derartige Macht?
"Da kommt jemand, hört ihr's?"
Harry schaute zu Dean. Er hatte recht. Hastige Schritte hallten durch den angrenzenden Flur. Es musste einer der anderen Professoren sein. Harry seufzte vor Erleichterung. Jetzt würde endlich jemand Snape helfen. Aber das bedeutete auch....
"Rennt", keuchte Ron in Panik, "rennt!"
Harry hetzte mit den anderen den Gang entlang, zurück in Richtung Gryffindor-Turm, fort von den Schritten. Als sie um die Ecke bogen, blieb Harry zurück und warf einen Blick in den halbdunklen Korridor, unkontrolliert keuchend, aber nicht in der Lage zu verschwinden, ohne zu prüfen, ob Snape wirklich sicher war.
Von seinem Platz hinter einer Rüstung sah er, wie die schlanke Gestalt McGonagalls stehen blieb und nach Luft schnappte. Sie stand wie versteinert und flüsterte etwas zu sich selbst. Dann schrie sie mit tränenerstickter Stimme "Severus", bevor sie hinein rauschte.
Harry schlüpfte in den Schatten zurück und traf wieder auf Ron, Seamus und Dean, die an der Treppe gewartet hatten. Sie fingen an, wie gehetzt zum Turm zurückzulaufen.
"Es war McGonagall", erklärte Harry.
"Oh, Gott sei Dank", stöhnte Dean erleichtert. "Sie wird ihm helfen können. Sie wird es Dumbledore erzählen."
"Aber was ist mit den Ketten und dem anderen Zeug?" fragte Seamus still, mit unsicherer Stimme. "Werden sie nicht.... ihr wisst schon?"
Harry lachte kläglich. "Sie werden niemals herausbekommen, dass wir es waren. Es gibt nicht einen Schüler an dieser Schule, der Snape nicht aus dem einen oder anderen Grund hasst."
Ein unruhiges Schweigen folgte.
"Wir hätten das nicht tun sollen."
Ron murmelte unbehaglich: "Habt ihr sein Gesicht gesehen? Der Blick in seinen Augen. Ich..." Er schluckte und zog eine Grimasse. "Ich werde ihn nie mehr auf die gleiche Weise ansehen können. Er sah so .... so fertig aus."
Harry hatte nie zuvor das Schloss so kritisch beurteilt. Er betrachtete finster die Wände und Wandteppiche, an denen sie vorbeikamen.
All die hübschen Zimmer und Mauern, die großen Treppenfluchten und verzauberten Decken. Keiner sah jemals das Grauen, getarnt von dieser schimmernden Scharade. Das gesamte Schloss war erbaut, um solche Dinge zu verschleiern. Geheimnisse, die tief in den Schatten des prächtigen Lichtes versteckt waren. Ein Licht, so blendend, dass niemand seine Augen abwendete, um die Zerstörten im blinden Fleck der Dunkelheit zu bemitleiden.
Harry verabscheute den unantastbaren Optimismus dieser Schule, der diese Unwissenheit unterstützte. Das Bild von Snapes gefoltertem Körper loderte in seinem Bewusstsein und verwandelte sich in die Szenerie vor ihm, bis sich sein Magen vor Übelkeit zusammenkrampfte.
Harry kletterte durch das Portraitloch und fühlte sich um Jahrhunderte älter als vorhin, als sie hinausgeschlüpft waren.
Sie betraten schweigend den Schlafsaal. Neville setzte sich lächelnd auf.
"Was ist passiert? Ihr ward eine ganze Stunde fort!"
Eine Stunde? Nur eine Stunde? Harry warf sich auf sein Bett und zog die Vorhänge fest zusammen.
So viel war geschehen.
So viel hatte sich geändert.
Er grinste freudlos. Nein, nichts hatte sich geändert, nicht für Snape. Das war es, was er erwartete. Das war sein Leben.
Verkleidet als Lehrer nutzte er all sein Wissen, doch war er so belastet von Schmerz und Albträumen, dass er sich den anderen Menschen um sich herum entfremdete. Er förderte bewusst eine schreckliche Einsamkeit, um ein Geheimnis zu schützen, das nicht nur sein eigenes Leben beherrschte, sondern auch darüber entschied, ob dieser Kampf gegen das Böse in Sieg oder Niederlage enden würde.
Und dafür wurde er gehasst.
Aber nun wusste Harry das alles. Es veränderte nichts, es war unwichtig. Nichts würde Snape retten, seine Insider-Informationen durften nicht verloren gehen.
Niemand zählte im großen Plan der Dinge. Im Kampf gegen Voldemort war kein Opfer zu groß.
Harry lag im Dunkeln, taub für die Geräusche der Bewegungen um ihn herum. Er fühlte, wie die Welt um ihn in die Vergessenheit fiel, nur das Bild von Snape brannte lebhaft in seinem Gedächtnis.

 

Kapitel 7

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