Runaway Dragon"

 

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Kapitel 26: Training for das große Spiel

Severus erklärte, dass er gleich nach dem Mittagessen nach Hogwarts gehen würde, aber er gab Draco keine klare Antwort darauf, ob er sich mit McGonagall oder Filch treffen würde. Draco fing an sich Fragen über den Hausmeister zu stellen, hatte Onkel Severus nicht gesagt, dass alle aus dem schon länger angestellten Personal eine geheime Funktion neben ihrer Aufgabe in Hogwarts hatten? McGonagall und Filch fielen beide in diese Gruppe, was war also Filchs Aufgabe?

Severus war auch jede Woche nach Hogwarts gegangen, bevor die Hauslehrerin von Gryffindor zurückgekommen war, also musste er sich mit dem Hausmeister getroffen haben. Konnte der alte Mann, der die meiste Zeit damit verbrachte, wie ein Muggel die Böden zu putzen, ein so mächtiger Zauberer sein? Er wünschte, er wüsste wie er Severus dazu bringen konnte darüber zu sprechen.

„Wann testest du die Gifte?“, fragte Draco schließlich. „Wolltest du das nicht heute machen?“

“Die Phiolen habe ich schon überprüft, und sie zeigen nur ein leichtes Gift, das wir ausbalancieren müssen“, antwortete Severus ruhig. „Ich werde die Sprüche durchführen wenn ich zurück komme.“

„Kann ich nichts machen?“, fragte Draco eifrig.

„Nein, ich lasse einen Jungen deines Alters keine Giftprüfungen durchführen. Das lernst du in der 7. Klasse, das ist früh genug.“, erklärte ihm Severus streng.

„Warum? Sind sie gefährlich?“

“Die Gifte sind gefährlich und ich würde vielen erwachsenen Zauberern nicht zutrauen, die Prüfungen richtig durchzuführen”, erklärte ihm Snape in dem sanften Tonfall, den er nur bei ernsthaften Dingen benutzte. „Ich bin ein Experte für Gifte, Draco. Ich habe wahrscheinlich mehr Erfahrung im Brauen als die Giftspezialisten in den Tränkelaboratorien des Ministeriums. Deswegen kann ich die Prüfungen ohne große Tierversuche durchführen. Du hältst dich besser ganz davon fern.“

„Aber ich will es lernen! Du sagst, du bist ein Experte für Tränke, warum kann ich es dann nicht auch lernen?“

Severus seufzte. „Schau, Draco, wenn du einen Experten für Tränke brauchst dem du nacheifern kannst, warum nimmst du nicht Sarah?“, schlug er vor. „Sie ist eine Expertin für Chemie, arbeitet mit einigen der schwersten medizinischen Tränke und ihre Arbeit hilft den Leuten wirklich. Gifte töten, medizinische Tränke heilen. Sie sind ein viel konstruktiveres und lohnenderes Gebiet.“ “Warum hast du dich dann für Gifte entschieden?”, widersprach Draco. ”Weil mir jemand keine Wahl gelassen hat”, deutete Severus an. „Du willst nicht werden wie ich, Draco.“ “Doch, das tue ich! Du bist der großartigste Mensch, den ich je getroffen habe. Vielleicht habe ich nicht dein Talent, aber ich will dir so ähnlich werden wie ich kann.“

Severus seufzte wieder und legte Draco eine Hand auf die Schulter. „Draco, der Mann der ich jetzt bin ist nicht derselbe, der ich damals war. Heute würde ich jederzeit lieber heilen als töten. Wenn du versuchen mußt mich nachzumachen, Draco, versuche das Leben zu führen, das ich gerne geführt hätte, und mach nicht meine Fehler nach.“ Draco sah zu ihm auf, der bittenden Blick in seinen Augen machte ihm etwas Angst. Er hatte noch nie zuvor gesehen, dass Severus jemanden um etwas bat. War es wirklich so wichtig? Was war so schlecht daran, Gifte verstehen zu wollen? Lucius hatte sie immer bewundert. Aber andererseits hatte er sich geschworen, dass er nie sein wollte wie Lucius, also hatte Severus vielleicht recht, vielleicht war Sarah wirklich der bessere Held. Schließlich musste es einen Grund geben, aus dem Severus eine so gewöhnlich aussehende Frau geheiratet hatte, und vielleicht lag es doch nicht an ihrer Kochkunst. Severus war selbst ein toller Koch, warum sollte er also eine Frau brauchen die Kochen konnte? “Aber das Heilmittel für Werwölfe ist ein medizinischer Trank, und dafür braucht man Wissen über Gifte“, erklärte er Severus schließlich.

“Tatsächlich, die beiden Fächer sind eng verwandt obwohl sie in gewisser Weise einander genau entgegenstehen. Es ist aber schwer die Grenze zu ziehen, und du bist noch so jung. Es ist später noch genug Zeit, solche Dinge zu lernen. Für den Augenblick halt dich an deine Streiche und Unsichtbarkeitstränke. Wie kommst du eigentlich mit deinem Mathebuch klar?“

„Ich bin fast halb durch, ich wünschte aber ich hätte statt Pflege magischer Geschöpfe Arithmantik genommen. Ich könnte es dann alles viel schneller lernen. Denkst du ich kann noch tauschen?“

„Ich dachte du wolltest Muggelkunde?“ Sarah hob eine Augenbraue. “Ja, das auch“, bestätigte Draco. „Ich will beides.“

„Such dir im Augenblick eines aus“, riet ihm Severus. „Ich würde dir nicht raten, Alte Runen aufzugeben und zwei neue Fächer anzufangen. Selbst wenn du Pflege magischer Geschöpfe aufgibst wäre es äußerst schwer. Denk daran, dass du in diesem Jahr die ZAG-Prüfungen ablegen mußt. Die Prüfungen behandeln 3 Jahre in beiden Fächern, und du hättest nur ein Jahr um alle zu lernen.“

„Und ich will auch nebenher Mathe lernen“, stimmte Draco zu. „In Ordnung, ich bleibe bei Muggelkunde.“

Severus lächelte ihm zu. „Gute Wahl.“ Draco lächelte zurück. „Ich komm klar. Ich werde die ZAGs bestehen, das werdet ihr sehen.“

„Das hoffe ich“, sagte Severus.

Susie die Tanzmaus war froh, ‚diesen Hund’ wieder zu sehen, aber unglücklicherweise bekam sie keine Gelegenheit mit ihm zu spielen, da Jack nur Minuten nach Draco ankam und schnell mit dem Training weitermachen wollte. Die Regeln waren dieselben wie am Vortag, aber dieses Mal waren die Verteidiger dabei um die Angreifer aufzuhalten und die Bälle den Läufern zurück zu spielen. Dieses Mal spielten bei den Angreifern Jack mit Mike und Cathy mit Larry zusammen, und Draco fiel sofort auf, dass diese Kombination viel besser funktionierte, obwohl Larry noch immer zögerte zuzuspielen. Jack traute Mike offenbar zu, dass er das Ziel nicht verfehlte oder den Ball so leicht verlor wie Larry, und machte dieses Mal gut mit, während Cathy ihr Bestes gab, um Larry dazu zu bringen, zuzuspielen. Unglücklicherweise endeten Larrys Versuche meistes damit, dass der Ball zu Luke kam, der ihm dieses Mal als Gegner zugeteilt worden war. Luke war vielleicht nicht im geringsten in der Lage dazu, Larry davon abzuhalten das Tor anzugreifen, aber jeder hätte seine ungeschickten Zuspielversuche aufhalten können, und Luke stellte sich bei langen Schüssen selbst als hervorragend heraus. Larrys Ball kehrte fast jedes Mal, wenn er versuchte zuzuspielen, in einem hohen Bogen zu den Läufern zurück. Cathy selbst versuchte nicht aufs Tor zu schießen. Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, Beth zu umgehen und Larry wieder zuzuspielen, der den Ball wieder verlor. Zumindest hatte Draco dadurch die Gelegenheit, sich auf Mike und Jack zu konzentrieren, die wirklich ein gefährliches Team waren. Mike konnte fast einen Kreis um Mary laufen, obwohl sie alles versuchte, aber Matt machte Jack sehr große Schwierigkeiten.

„Laß ihn nicht an dich ran, Jack!“, schrie Draco dem Anführer der Bande zu als ihm klar wurde, dass Jack fast am Explodieren war. „Du kommst an ihm vorbei, warte nur auf den richtigen Augenblick.“ Jack wartete und versuchte stark, sein Temperament unter Kontrolle zu halten. Er gab vor, nach links zu schießen, und als Matt der erwarteten Bewegung folgte, schoß er schnell nach rechts. Allgemein war das eine gute Idee, gegen Mary oder Beth hätte es höchstwahrscheinlich funktioniert, aber Matt war zu schnell. Er drehe sich sofort um und schaffte es, den Ball gerade noch zu erreichen.

“Guter Zug”, erklärte Draco Jack. „Und gut gemacht Matt.“ ”Gut?”, fragte Jack ungläubig. „Ich habe ihn wieder verloren!“ ”Es hätte gegen die anderen höchstwahrscheinlich funktioniert”, meinte Draco. „Und wir versuchen auch die Leistung der Verteidiger zu verbessern, keine Angst. Ich werde ihn meistens gegen Mike spielen lassen. Mary ist offensichtlich schon außer Atem, weil sie ständig umkehren muß. Matt ist beweglicher und Mikes Tricks machen ihm mehr zu schaffen als deine geraden Schüsse.” ”Wen teilst du dann mir zu?”, fragte Jack. Draco sah schnell zu dem andere Paar hinüber und sah einen weiteren Ball hoch in Richtung Mitte segeln. „Nicht wieder Luke, das ist sicher. Vielleicht hätte er ein Läufer sein sollen.“ “Tanzmaus ist schneller“, erinnerte ihn Jack. ”Ja, aber diese weiten Schüsse machen das wieder gut. Außerdem ist Susie weniger nervös, und sie hat viel Energie. Luke wird wahrscheinlich schneller müde.“ Draco grinste Jack an. „Hey, willst du spielen oder nicht?“ Er deutete mit dem Kopf auf Mike, der wieder einmal um Mary herum und auf sie zu rannte.

Jack lief sofort los. Alles in allem war Draco dieses Mal nicht besonders beschäftigt und konnte hin und wieder jeden der Spieler beobachten. Die Läufer machten es gut, aber sie hatten keine Gegner auf dem Feld. Vielleicht sollte er sie einige Male gegen die Verteidiger spielen lassen. Susies Schüsse schienen sich zu bessern, und die Drei fingen an, eine gute Mannschaft zu bilden.

Die Verteidiger gaben ihr Bestes und selbst Luke war dieses Mal keine völlige Katastrophe. Vielleicht hätte er ihn von Anfang an gegen Larry spielen lassen sollen. Er sah vielleicht am beängstigendsten aus, aber er war ganz sicher der ungefährlichste Angreifer. Die Beiden gaben sich offenbar gegenseitig eine Gelegenheit, die sie sonst nicht hatten.

Cathy übte aber ihre Schüsse nicht, und Larry kam auch nicht zum Schießen. Dass Jack den Ball so oft verlor, machte Draco nicht wirklich Sorgen. Er hielt sein Temperament unter Kontrolle, und das war für ihn viel wichtiger als die Übung im Schießen. Mike war der einzige der oft durch kam und für Draco eine wahre Herausforderung darstellte. Auf dem Heimweg erklärte er Mike, was er sich für das Training des nächsten Tages vorstellte.

„Dafür brauchen wir noch einen Torhüter“, erinnerte ihn Mike nachdem er es einen Augenblick lang durchdacht hatte.

„Wir brauchen auch nur 3 Verteidiger. Sie könnten sich als Torhüter abwechseln.“

„Matt ist in dieser Position nicht sonderlich gut, und kannst du dir Luke überhaupt als Torhüter vorstellen?“

“Das ist egal”, sagte Draco. “Es ist sowieso keine Übung zum Schießen. Ich will nur, dass sie üben, Angriffen der Verteidiger zu entgehen. Die Löwen beschließen vielleicht, dass sie versuchen wollen, den Ball so bald wie möglich zurück zu bekommen, wenn ihnen klar wird, was wir vor haben, und wir haben gesagt, dass wir im Notfall Charlie oder Sammie nehmen um unseren Angriff zu stärken.“

„Hast du daran gedacht, Susie in dem Fall als Verteidiger zu nehmen?“, fragte Mike zu seiner Überraschung.

„Susie die Tanzmaus? Nein, sie wäre nicht besser als Luke, und ich will mindestens einen Läufer behalten”, grinste Draco. „Ich bin nicht sicher ob ich weiß wie man ohne sie spielt."

Mike dachte wieder darüber nach. „Nun, ich bin sicher, dass es Jack nicht stört. Er freut sich vielleicht, wenn er wieder aufs Tor schießen darf, selbst wenn er weiß, dass er die Übung nicht so dringend braucht wie die anderen.“

„Larry ist der einzige der diese Übung wirklich braucht“, erklärte ihm Draco. „Ich habe ihn nie mit einem Verteidiger gedeckt, weil seine Schüsse am leichtesten zu fangen sind, und jetzt weiß er nicht wie man mit ihnen fertig wird, deswegen kommt er nicht dazu, das Schießen zu üben. Ich kann nicht glauben, dass er nicht einmal mit Luke fertig geworden ist.“ “Er ist gar nicht an ihm vorbei gekommen?“

„Nur 2 oder 3 mal, und die Schüsse waren so schlecht gezielt, dass ich mir nicht mal die Mühe machen musste, zu versuchen sie zu fangen. Da Luke nicht mitspielen wird wenn alles läuft wie wir es vorhaben, wird Larry unser schlechtester Spieler sein.“ “Schwächer als Susie?“, fragte Mike überrascht. Er war zu beschäftigt damit gewesen, Mary zu entgehen, um die anderen Spieler zu beobachten.

„Susie bessert sich deutlich, und sie ist wirklich schnell. Sie ist vielleicht noch nicht gut für die anderen Positionen, aber sie ist eine gute Läuferin.“

Mike sah ihn wieder von der Seite an. „Ich denke, ich weiß jetzt warum der Anführer der Löwen fast immer der Torhüter ist ... und warum du so viel gewinnst.“

Draco überraschte der plötzliche Themenwechsel. „Was?“

„Der Torhüter ist immer am Ende des Feldes und kann es überblicken. Er hat den besten Überblick über das Spiel. Jack als Angreifer ist immer vorne in seiner Mannschaft und kann nicht sehen was hinter ihm los ist. Deswegen ist es für ihn so schwer zu sehen, dass er Verteidiger braucht. Du siehst alles und du hast die perfekte Position um deine Mannschaft zu organisieren.“

Draco zuckte darüber nur die Schultern. Ja, er sah alles was auf dem Feld geschah, aber war das wirklich so wichtig?



Nach einigem Gebettel zeigte Severus Draco endlich die Ergebnisse seines Gifttests. „Die meisten Tests waren negativ, aber dieser hier zeigt ein leichtes Gift“, erklärte er, als er ihm eine Phiole mit einer leicht grünlichen Flüssigkeit zeigte. “Woran erkennst du, dass es Gift ist?“, fragte Draco, wobei er die Phiole misstrauisch betrachtete.

„An der Farbe natürlich.“ “Aber es sind mindestens zwei andere mit derselben Farbe da!“

„Das sind andere Tests. Sie sollen diese Farbe haben, aber diese da nicht.“ Draco starrte die Phiole eine Zeit lang an bevor er sich auf seine Matheübungen konzentrierte. Gifttests waren sicher kompliziert. Jede der Phiolen hatte eine andere Farbe angenommen, und Severus behauptete, dass alle bei ihrem jeweiligen Test „kein Gift“ bedeuteten, wenn man die Farbe des ursprünglichen Trankes bedachte. Vielleicht wollte er doch kein Giftexperte werden?



„Wir besuchen heute Nachmittag meine Schwester“, erklärte Sarah am nächsten Morgen beim Frühstück. „Es geht ihr nicht gut, und sie braucht unsere Hilfe. Kannst du auf Billy aufpassen während wir weg sind?“ “Klar“, stimmte Draco bereitwillig zu, aber dann fiel ihm ein: „Aber ich muß für das große Spiel üben. Jack bringt mich um wenn ich nicht komme.“ “Das bezweifle ich“, erklärte ihm Severus ruhig. „Er muß daran gewöhnt sein, dass die Eltern seiner Bandenmitglieder ihn so aufhalten.“

„Aber das ist was besonderes. Es ist das erste echte Spiel, das die Rakers seit 4 Jahren gegen die Löwen spielen“, versuchte Draco es zu erklären.

„Es ist nur ein Trainingsnachmittag, Draco, nicht das Spiel”, erinnerte ihn Severus. “Ich weiß“, seufzte Draco während er Billy aufhob um ihn schnell zu knuddeln. „Und ich bin sicher, dass wir viel Spaß haben werden, oder, Billy?“ “Dako!“, stimmte Billy glücklich zu.

„Warum nimmst du Billy nicht einfach mit runter?“, schlug Sarah vor. „Die frische Luft wird ihm gut tun, und du kannst trotzdem mit deiner Bande spielen.“ ”Ist das nicht gefährlich?”, fragte Draco überrascht. „Mark hat ihn schon mal angegriffen.“ “Solange du aufpasst, dass er beim Fußballfeld bleibt, sehe ich kein Problem“, erklärte ihm Severus. Meistens machen sich die älteren Kinder nichts aus Babies, und wenn die Bande da ist um ihn zu beschützen, kommen die Sharks nicht mal in seine Nähe.“

“Paß nur auf, dass er nicht in die Nähe der Grenze kommt, dann ist er in Sicherheit”, stimmte Sarah zu. „Ich ziehe ihm aber besser ein blaues Hemd an.“

„Aber er ist noch nicht mal alt genug um zu wählen in welche Bande er will!“, widersprach Draco.

„Jetzt wird von ihm erwartet, dass er ein Raker wird“, erklärte ihm Severus ruhig. „Erinnerst du dich daran was ich dir erzählt habe, dass jüngere Geschwister immer in die Bande des Ältesten eintreten? Du bist lange genug da um von den Nachbarn als Teil unserer Familie angesehen zu werden. Also zählst du als älterer Bruder, und Billy zählt als zukünftiger Raker.“

„Oh. Tut mir leid! Das wollte ich nicht“, erklärte Draco Billy.

Sarah zuckte nur mit den Schultern. „Er hätte sowieso nur die Wahl zwischen den Rakers und den Sharks, und denkst du, dass ich, nachdem ich gesehen habe wie ihn Mark behandelt hat, wirklich wollte, dass er zu den Sharks geht?” ”Ihr wollt das Training schon wieder ändern?”, fragte Jack in dem Augenblick, in dem ihm Mike und Draco Dracos Idee erklärten. “Die Läufer werden im Spiel vielleicht angegriffen. Sie brauchten zumindest ein bisschen Erfahrung darin, den Verteidigern zu entgehen“, erklärte Draco seine Gedanken. ”Und es gibt uns die Gelegenheit, ein bisschen das Schießen zu üben. Wir haben nur drei Läufer, also haben wir einen Ball übrig um das Schießen zu üben”, erklärte Mike in dem Tonfall, von dem Draco gelernt hatte, dass er Jack damit manipulierte. „Du brauchst das vielleicht nicht sonderlich, aber Cathy und ich sollen das Schießen üben und Larry bekommt kaum eine Chance zum Üben, wenn die Verteidiger dabei sind.” Jack zögerte einen Augenblick und dachte darüber nach. Er war offensichtlich versucht, die Chance zu nutzen, mit seinen Lieblingsfähigkeiten anzugeben. „Schießen zu üben bringt ohne Torhüter nicht viel. Jeder kann einen Ball in ein leeres Tor schießen.” ”Die Läufer brauchen keinen Torhüter, also können wir den Verteidiger nehmen, der gerade nicht bei ihnen beschäftigt ist, und ihn Torhüter sein lassen. Ich will, dass sie sich mit ihren Partnern etwas abwechseln, so dass jeder versuchen muß, gegen verschiedene Leute zu spielen“, erklärte ihm Draco. „Ich muß auch ernsthaft üben, und dazu brauche ich ein paar echte Angriffe.“ “Du willst, dass Luke Torhüter macht?“ Jack starrte erst Draco an und dann Luke, der unglücklich zu ihm zurück blickte. „Ich dachte wir haben uns gerade darauf geeinigt, dass er nur zum Zuspielen taugt, und jetzt willst du, dass er die Position nimmt, bei der er am meisten verteidigen muß?“

“Er muß ja nicht gut sein”, erinnerte ihn Mike wieder. „Er soll nur die anderen Spieler beobachten und die Bälle zurück werfen, wenn sie schießen. Wir wollen, dass die Torhüter die Stärken und Schwächen der anderen anschließend erklären, das ist alles.” “Und wer organisiert die Verteidiger, wenn Drache nicht dabei ist?“, wollte Jack wissen. „Habt ihr daran eigentlich gedacht?“ Nein, zumindest Draco hatte das nicht getan. Die Läufer hatten Charlie um sie zu organisieren, und dadurch vielleicht einen Vorteil.

„Vielleicht sollten wir das auch den Torhütern überlassen“, schlug Mike ruhig vor. Dachte er wirklich so schnell oder hatte er es alles im voraus geplant? „Sie sind daran gewöhnt, sich ihre Befehle vom Torhüter zu holen, und eine Vorstellung von Strategie zu bekommen tut ihnen vielleicht gut. Es hilft uns auch dabei herauszufinden, wer sie am Besten führt, wenn Draco uns vor dem Spiel verlassen muß.” “Ich will nicht bei Gringolf Glizzard leben. Ich bleibe“, widersprach Draco sofort. “Vielleicht bekommst du keine Gelegenheit, nein zu sagen“, warnte ihn Charlie. „Wenn er dich will, zwingen sie dich vielleicht zum Bleiben.“ Draco schluckte schwer als er das hörte. Natürlich konnte er die Snapes nicht dazu zwingen, ihn noch eine Woche zu behalten wenn Gringolf Glizzard ihn wollte. Es musste einen Weg geben, Onkel Gringolf dazu zu bringen, ihn nicht zu wollen. Die anderen hatten ihn schließlich auch nicht gewollt, warum sollte es also Gringolf tun? Andererseits war er ein Verwandter seiner Mutter, während die anderen alle Malfoys waren. Was war, wenn die Glizzards ihn wirklich wollten?

„In Ordnung, versuchen wir es“, stimmte Jack schließlich zu, und sie wollten gerade ihre Positionen auf dem Feld einnehmen, als Mely mitten unter sie gerannt kam und erst anhielt, als sie fast mit Bloody Mary zusammenstieß.

„Nino ist heute da!“, schrie sie ihnen zu, als sie Mike erreichte, den sie als ihre Kontaktperson bei den Rakers anzusehen schien. „Und er spielt dieses Mal im Angriff, nicht als Torhüter!“

Jack erstarrte auf der Stelle, und Draco und Mike tauschten einen besorgten Blick. Der Rest der Bande starrte den kleinen Möchtegernshark nur an, der so in ihr Treffen gerauscht gekommen war. “Wie gut ist er?“, fragte Draco Mely in die verwirrte Stille. „Scheint er in bester Verfassung zu sein oder wird er schnell müde? Schießt er noch immer so gut?“ “Ich weiß nicht. Ich bin nicht lange genug geblieben”, berichtete Mely.

„Versuch wieder hin zu schleichen und behalte ihn ganz genau im Auge“, wies Draco sie an. “Wir müssen so viel über ihn wissen wie wir können.“ “Wenn du uns mehr über Nick und darüber erzählen kannst, wie sich die Löwen genau auf das Spiel vorbereiten, wäre das auch toll“, fügte Mike hinzu. „Aber im Augenblick ist Nino am wichtigsten. Wenn du etwas bei Steve bemerkst, wäre das auch hilfreich, aber für heute versuchst du einfach herauszufinden, wie es Nino beeinflusst, dass er weniger trainiert.“

Mely nickte und lief wieder davon.

„Nun, sieht aus als hätte sie fast so viel Energie wie unsere Tanzmaus“, bemerkte Cathy. „Schade, dass ihr Bruder ein Shark ist. Sie wäre ein toller Läufer und vielleicht auch ein guter Angreifer, wenn sie genug Übung bekäme.“

Das Training stellte sich als schwer für Draco heraus. Er war nicht daran gewöhnt, sich das ganze Spiel über so konzentrieren zu müssen. Normalerweise konnte er sich etwas entspannen, wenn seine Mannschaft angriff, aber jetzt wechselten sich die Angreifer beim Schießen auf sein Tor ab und er hatte diesen Luxus nicht. Jack und Mike brachten beide ein paar Bälle an ihm vorbei, und Cathy traf zweimal. Nur Larry war nicht sehr erfolgreich.

Er schoß besser als wenn ihm ein Verteidiger im Weg war, aber Draco konnte immer noch jeden seiner Schüsse halten. “Komm schon, Larry! Versuch auf die Ecke zu zielen, nicht direkt auf Drache!”, versuchte Cathy ihm einen hilfreichen Rat zu geben, aber Larrys Versuche endeten damit, dass er einen Baum neben dem Tor traf. “Ich hoffe dir ist klar, dass die Tore der Löwen Torpfosten haben”, erklärte Jack als ein weiterer Schuß direkt über den Stein ging, der die Seite des Tors bezeichnete.

“Das weiß ich!”, meinte Larry wütend. „Was ich wissen will ist wie Draco immer weiß wohin ich schieße.“ “Nun, du zielst seit fast einer halben Stunde immer in dieselbe Ecke“, bemerkte Mike. „Ich schätze, das hat er bemerkt.” “Denkst du es wäre irgendwie möglich, dass wir die Löwen dazu bringen, dass sie sich mit ihren Verteidigern auf Larry konzentrieren, statt auf Jack?“, fragte Draco Mike und Cathy auf dem Rückweg.

„Nein, es sei denn er schießt zuerst ein paar eindrucksvolle Tore, und das bezweifle ich“, meinte Mike. „Ich weiß nicht wie gut Steve ist, aber er sieht mir schnell aus.“

“Und Larry ist immer noch daran gewöhnt, Mary im Tor stehen zu haben”, fügte Cathy hinzu. “Er versteht einfach nicht, dass das, was gegen sie funktioniert, gegen einen anderen Torhüter nicht wirkt.” “Er versucht seit einem Monat an mir vorbei zu kommen“, erinnerte Draco sie. “Denkst du nicht, dass er es bemerkt haben sollte?“

„Ich denke das hat er“, antwortete Mike. „Er weiß nur nicht, wie man anders spielt. Er ist einfach nicht beweglich genug um Tricks zu versuchen, und nicht schnell genug, um dir davon zu laufen. Seine einzige Stärke ist es, mit roher Gewalt durchzubrechen, und es scheint als wären seine Schüsse nicht hart genug um dich umzuwerfen.” “Denkst du das geht bei Steve?“, fragte Cathy mit wenig Hoffnung.

„Vielleicht, aber darauf würde ich nicht zählen. Wir haben ihn noch nicht mal spielen gesehen, aber er ist größer und stärker als Draco, wenn also Draco Larrys Schüsse halten kann ist es unwahrscheinlich, dass Steve das nicht tut“, beschloß Mike. „Larrys einzige Chance wäre es, wenn Steve viel langsamer wäre als Drache, was möglich ist, aber ich bezweifle, dass der Unterschied so viel ausmachen würde.“ “Ich werde nach dem Mittagessen Billy mit runter bringen“, fiel Draco auf einmal ein. „Muß auf das Baby aufpassen, während die Snapes weg sind. Denkst du es macht Jack was aus?”

„Vielleicht ein bisschen, aber ich würde mit keine Sorgen darum machen. Wenn er deswegen unangenehm wird, sag ihm einfach, dass du jederzeit reingehen und da auf ihn aufpassen kannst“, schlug Mike vor. „Er braucht dich zum Training. Kann nicht ohne Torhüter spielen.“ ”Er hat immer noch Mary”, erinnerte ihn Draco. ”Die hart daran arbeitet, ein Verteidiger zu werden. Er weiß, dass es nicht gut wäre, sie jetzt als Torhüter zu nehmen.“ Billy war sehr aufgeregt als er mit in den Park gehen durfte, ebenso wie ‚dieser Hund’. Zusammen mit Billys Buggy stellten sich die Beiden fast als mehr heraus, als Draco schaffen konnte, und er war sehr erleichtert als Mike anbot, den Hund zu übernehmen. Er weigerte sich aber, Billy an Cathy zu übergeben, und erinnerte sie daran, dass die Snapes sie nicht für das Babysitten bezahlen würden, nachdem sie ihn gebeten hatten es umsonst zu tun. “Ich wollte dir nur helfen”, versuchte Cathy es zu erklären.

„Dann nimm den Buggy. Billy gehört mir!“ “Hey, was ist los mit dir?“, fragte Mary, die nur den letzten Teil gehört hatte überrascht.

“Beschützender großer Bruder", meinte Cathy nur. „In Ordnung, dann gib mir den Buggy.“ Als sie draußen waren fand Draco schnell einen schönen schattigen Platz unter einem Baum an dem er Billy mit dem Buggy und zwei Quietschespielsachen lassen konnte, die er mitgebracht hatte. Er band ‚diesen Hund’ an den Baum, in der Hoffnung, dass Billy in der Nähe des Hundes bleiben würde. Die Stelle war nahe genug beim Ziel, so dass Draco das Baby im Blick behalten konnte, und weit genug von der Grenze weg, so dass er hoffen konnte, dass Billy nicht ins Gebiet des Feindes spazieren würde, wenn er beschließen sollte, davon zu laufen.

Die übrigen Mannschaftsmitglieder kamen schnell herüber um zu sehen was los war, und auf einmal war Billy von neugierigen Gesichtern umgeben. Er grub seine kleinen Fäuste in Dracos Hemd und kuschelte sich eng an ihn, um nur hin und wieder einen Blick auf die Bande zu werfen. “Oooh! Er ist so süß!”

“Hey Billy, schau mal her!“ ”Hi, Kleiner!” Nichts konnte Billy davon überzeugen, Draco loszulassen und mit den anderen zu spielen.

„Siehst du“, sagte Draco zu Cathy. „Ich wusste, dass er nicht zu einem anderen gehen wollte.“ Jack blickte ihn kurz finster an, als er den Grund für die Unruhe sah, aber Draco zuckte nur mit den Schultern und lächelte ihm zu. „Er läßt mich los sobald du die anderen mit dem Training anfangen lässt. Er hat nur Angst vor all den vielen Leuten.“

Jack starrte ihn noch etwas an, aber er sagte den anderen, sie sollten auf das Feld gehen. “Versuchen wir die Kombinationen, die wir noch nicht hatten, ja?“, befahl er ihnen, und zu spät wurde Draco klar, dass das bedeutete, dass Luke Mike gegenüber stand während Matts Talent auf den armen Larry verschwendet wurde.

Nun, zumindest würden die Beiden zusammen spielen, so dass es sich vielleicht wieder etwas ausglich.

Als die anderen weg waren beruhigte sich Billy etwas, und er musste nicht lange mit einem seinen Quietschespielsachen überredet werden, um Draco loszulassen.

“Siehst du, ich hab doch gesagt er lässt los“, lächelte Draco Jack zu, als er seine Stellung im Tor einnahm.

Jack und Cathy arbeiteten zu Dracos Überraschung gut zusammen. Sie schafften es, Geschwindigkeiten und schnelle Kombinationen zu benutzen, um Mary und Beth zu verwirren und erfolgreich zu umgehen. Mike und Larry aber versagten beim Zuspielen. Mike war ganz gut, aber Matt musste einfach warten bis Larry versuchte, den Ball zurück zu geben. Zumindest nahm es Mike nicht so schwer wie Jack es getan hätte, und versuchte es immer weiter, obwohl es hoffnungslos war. Matt sah fast gelangweilt aus, als er den Ball wieder zurück zu Susie schoß, aber Draco hatte keine Zeit um zuzusehen. Ein weiterer gut gezielter Schuß von Jack zischte fast an ihm vorbei und er warf sich schnell zur Seite um ihn zu fangen. Mely kam an, nachdem sie etwa eine Stunde lang geübt hatten, und als niemand sonst auf ihre Anwesenheit reagierte, setzte sie sich neben ‚diesen Hund’ und streichelte ihn eine Zeit lang während sie wartete.

Billy sah ihr zu und schien etwas unsicher darüber zu sein was er tun sollte. Da war noch eine Fremde, und sie streichelte seinen Hund! Vielleicht sollte er wieder Angst bekommen? Aber sie sah nicht allzu groß aus, und sie machte auch nichts anderes. Neugierig stand er auf und stolperte zu ihr hinüber „Da!“

Mely starrte ihn an. “Äh.. hi?”

Billy schien sich über die Antwort zu freuen und schob ihr sein Quitschespielzeug in den Schoß. “Da!“ Als Draco es sah beschloß er endlich das Training zu unterbrechen und herüber zu kommen, um Mely zu retten. Er hob das Baby auf und setzte sich mit ihm in den Armen neben Mely ins Gras. “Dako!“, quietschte Billy glücklich. Es war langweilig gewesen, dazusitzen und alleine zu spielen.

“Also, gibts was Neues?”, fragte Jack Mely während auch er herüberkam und sein Bestes gab, um Draco und Billy zu ignorieren.

“Nino ist ganz gut”, antwortete sie sofort. „Er wird schneller müde als früher, aber er ist immer noch ein toller Spieler. Ich wünschte, ich könnte so schießen.“

„Er ist viel älter als du“, bemerkte Draco, der noch immer Billy knuddelte. „Er hatte viel mehr Zeit um zu üben.“ “Ich habe auch Nick beobachtete, wir ihr gesagt habe“, fügte Mely hinzu. „Er scheint nicht gut mit Nino auszukommen. Sie sind beide gute Spieler aber sie spielten gar nicht zusammen, nicht wie Rob und Bob.“ “Wie spielt Nino mit Rob und Bob zusammen? Spielen sie sich viel zu?“, fragte Mike eifrig. ”Nein, aber für Rob und Bob ist das normal. Sie spielen sich nur gegenseitig zu“, berichtete Mely. “Das heißt, dass sein einziger richtiger Partner Babs ist“, erklärte Mike. „Wie kommen die Beiden aus?“

„Ganz gut, aber ich denke nicht, dass Nino viel von ihr hält.“ “Er hat nie gern mit Mädchen zusammengearbeitet.“ Jack zuckte beide Schultern. „Nicht überraschend.“

„Gut“, erklärte Mike. „Ich will, dass du als nächstes auf Steve achtest. Versuche herauszufinden welche Bälle er am Meisten verfehlt, welche Seite des Tors er besser verteidigt, wie lange er braucht um zu reagieren, und wenn möglich, wie er mit seiner Mannschaft kommuniziert.“

„Wie er kommuniziert?“, wiederholte Mely verwirrt.“

„Er ist der Mannschaftsführer. Er muß einen Weg haben, unter dem Spiel Anordnungen zu geben“, erklärte Mike. „Ich will wissen, wie er das macht. Wenn er eine Art Code benutzt, versuch einige der Befehle herauszufinden. Wenn wir wissen was sie vorhaben, wissen wir besser, wie wir sie aufhalten können.“ Mely nickte gehorsam und lief wieder davon.

„Was denkst ihr also, müssen wir gegen Nino spielen?“, fragte Jack Mike als sie weg war.

„Warum sollte er sonst wieder mitspielen. Es sieht aus, als wäre der Mittwoch sein freier Tag. Vielleicht haben sie das Spiel gerade deswegen auf Mittwoch gelegt.“

„Aber warum kommt er mit Nick nicht klar?“, fragte Draco. „Ich hatte das Gefühl, dass dir das wichtig war.“

„Vielleicht arbeiten sie wirklich gegeneinander. Ohne Nino ist Nick der beste Spieler der Löwen. Er gibt diesen Platz vielleicht nicht gerne auf, wenn das Spiel so wichtig ist“, grinste Mike. „Und es scheint, als würde er nicht gut mit einem anderen Angreifer zusammenspielen. Das ist vielleicht unsere Chance.“ “Matt würde ihn nehmen müssen“, bemerkte Draco. „Er ist vielleicht zu groß für Beth, und wahrscheinlich zu schnell oder zu gewitzt für Mary. Und das heißt, dass Beth Nick nehmen muß, der sicher zu schnell für Mary ist.

"Und was ist dann mit mir?" fragte Mary mit einem Stirnrunzeln.

“Ich dachte vielleicht an Babs.” Draco ließ es nach einem Vorschlag klingen. “Mely sagt, dass sie wirklich gut schießt, aber sie kann nicht so viel rennen, also könnte sie dich nicht so gut umgehen.“

„Was wäre die Alternative?“, fragte Mary etwas freundlicher. “Rob oder Bob, aber wenn wir Nino wirklich isolieren wollen wäre es vielleicht gut, die Beiden ihre Kombinationen spielen zu lassen. Wenn sie frei sind, spielen die Anderen vielleicht ihnen Bälle zu anstatt Nino und Nick“, erklärte ihr Draco. „Ich denke, dann bleibe ich bei Babs.“ Draco lächelte. Genau was er hören wollte, und Mary glaubte sogar, dass es ihre Idee gewesen war. „Aber denk daran, dass ich den Plan im Spiel vielleicht immer noch ändern muß. Erinnert ihr euch noch an unsere Zeichensprache?“

Ein schneller Test zeige, dass sie es taten. Nun musste Draco nur noch herausfinden, wie die einzelnen Löwen aussahen, dann war er bereit dazu, die Zeichen im Spiel zu benutzen. Zu Jacks Überraschung berichtete Mely den Rest der Woche über weiter täglich, und die Rakers hatten bald eine gute Vorstellung von der Spielweise und den Schwächen ihres Gegners und passten ihr Training dem an.

Larry musst meistens gegen Luke spielen. Was beiden eine Chance gab und ihn darauf vorbereiten sollte, gegen Jerry oder Greg zu spielen. Die Rakers konnte nur hoffen, dass Larry nicht dazu gezwungen wurde, gegen einen der größeren Verteidiger der Löwen zu spielen, aber höchstwahrscheinlich wären die mit den anderen Angreifern beschäftigt.

Mike bekam meistens Matt als Gegner, obwohl es keinem von ihnen gefiel. Es war für beide die schwierigste Kombination. Manchmal durfte sich auch Beth gegen Mike versuchen, da sie im Spiel gegen Nick oder Nino antreten musste. Meistens spielte sie aber gegen Jack.

Damit blieben Cathy und Mary als letztes Paar übrig, und Draco musste zugeben, dass das eine ziemlich unglückliche Kombination war. Mary wurde gut in ihrer neuen Position, aber sie konnte mit Cathys Geschwindigkeit und Ausdauer nicht mithalten und war am Ende des Trainings meistens völlig erschöpft. Susie besserte sich sehr, nachdem sie beschloß ihren eigenen Ball mitzunehmen wo sie auch hinging. Es war kein echter Fußball, nur einer der bunten Bälle, mit denen kleine Kinder gerne spielen, aber es half ihr trotzdem dabei, sich zu bessern.

‚Wenn nur nicht Luke und Larry wären, hätte wir ein wirklich tolles Team’, dachte Draco nach ihrem Training am Samstag. “Morgen entscheidet sich also, ob wir mit dir spielen oder mit Luke, erinnerte ihn Jack, als sie wieder zum Haus zurück liefen.

Draco war etwas überrascht und verwirrt. Er hatte über das Training fast völlig vergessen, dass er Gringolf Glizzard besuchen sollte, und was hatte Jack vor? Er war nicht auf seinem üblichen Heimweg, weder zur Wohnung seiner Mutter noch zu der seines Vaters. Und er hatte ihn noch nie nach Hause begleitet. „Ich habe nicht vor bei Gringolf ‚Loving my lover’ Glizzard zu bleiben“, erklärte er ihm. „Das Haus dieses Kerls ist wahrscheinlich voller kichernder Mädchen, die nicht genug im Hirn haben um zu erkennen, dass er sie alle nur ausnutzt.“ „So? ich wette sie sind schön anzusehen, und vielleicht dumm genug, um sich auch von dir benutzen zu lassen“, schlug Jack vor. “Vielleicht, aber das würde es noch schwerer machen, eine Freundin zu finden und zu behalten, die meine Zeit wert ist. Unter diesen Umständen kann ich Pansy sicher auf immer und ewig vergessen.“

"Pansy?" fragte Cathy plötzlich interessiert. "Wer ist Pansy?" “Das Mädchen, von dem mein Vater wollte, dass ich sie heirate. Ich bin mir nicht sicher, ob sie noch meine Freundin ist oder ob ich sie will, aber ich will sicher nicht, dass sie mich wegen Gringolf Glizzards kleiner Mädchen fallen lässt.“

„Vielleicht ist er aber nett“, sagte Mike. „Du bedauert es vielleicht, wenn du nicht bei ihm bleibst, wenn er dich will.“

„Nie“, beschloß Draco.

„Nun, ich wollte dir nur sagen, dass ich hoffe du bleibst. Wir sehen uns am Dienstag.“ Und damit drehte sich Jack um und ging ohne einen Blick zurück davon.

Draco starrte ihm nach. Was sollte das jetzt heißen? Jack wollte, dass er blieb? Für das Spiel? Oder steckte mehr dahinter? „Mehr bekommst du von ihm nicht“, sagte ihm Mike schulterzuckend. „So ist er eben.“


Kapitel 25

Kapitel 27

 

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