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Elf





Snape öffnete die Tür zu seinen Räumen und zuckte zusammen, als Lupin richtiggehend nach vorne sprang und ihn bei den Schultern packte. Es folgte ein Augenblick, in dem Snape Angst hatte, dass er gleich in Tränen ausbrechen würde, bevor Lupin sich wieder unter Kontrolle bekam und sich mit einer engen, kurzen Umarmung begnügte, bevor er ihn los ließ und schnell zu reden anfing.

“Severus, ich weiß nicht wie ich mich entschuldigen kann. Du hattest die ganze Zeit Recht. Ich hätte nie nach Hogwarts zurückkehren dürfen. Ich wurde viel zu ruhig wenn es darum ging den Trank zu spät zu nehmen und nicht genug Zeit zu haben, mich in den Käfig zurück zu ziehen. Wir haben schon gepackt, aber ich kann nicht gehen ohne.. ich musste selbst sehen, dass du in Ordnung bist und.. bitte glaube mir, dass ich dir nie wissentlich etwas antun würde. Ich schulde dir zu viel.

„Ja, ja“, winkte Snape gereizt ab. Er war zurückgewichen sobald Lupin ihn losgelassen hatte, lehnte sich mit einer Schulter an den Türrahmen und faltete die Arme vor der Brust. „Es tut dir leid, es geht mir gut. Wir haben es überstanden. Machen wir weiter. Wo ist dein Leibwächter?“

„Hier“, sagte Black, während er in Sicht kam. “Wenn du das Gefühl hast, eine Rechnung begleichen zu müssen, sie ist mit mir, nicht mit ihm”, fügte er ruhig hinzu.

Snape sah verletzt aus. „Hörst du mir je zu? Nein, natürlich nicht. Ich weiß gut, dass es nicht Remus’ Schuld war. Packt besser wieder aus“, sagte er zu Lupin. „Hogwarts - und Albus - brauchen alle Hilfe die sie bekommen können. Erwarte nur nicht von mir, dass ich feiere weil Black bleibt“, fügte er giftig hinzu.

Lupin starrte ihn nur an.

„Du meinst es wirklich? Wir können bleiben?“ Blacks Worte waren zwar schroff, aber er konnte nicht verbergen, was es ihm bedeutete.

„Das habe ich gerade gesagt, oder.“ Die Freude auf den Gesichtern der beiden Männer war ihm unangenehm, und so spielte Snape unnötigerweise mit den Knöpfen an seinem Ärmel.

„Das ist dein Verdienst, oder?“, sagte Lupin mit rauer Stimme, wobei er ihn am Arm berührte. „Und bitte, keine Ausflüchte. Wenn wir bleiben sollen, müssen wir zusammenarbeiten. Als Team. Mit Respekt.“ Er drehte sich um, um Black anzustarren. „Von allen Beteiligten.“

Black hob die Hände. „Ich kann mit ihm arbeiten wenn ich muß. Ich hasse es nur, dem Bastard dankbar sein zu müssen.“

Snape war zu müde gewesen um an diese Nebenwirkung zu denken. Sein Gesicht hellte sich auf.

Lupin seufzte. „Ist die Zusammenarbeit gegen einen gemeinsamen Feind so außer Frage?“

“Es war mein Eindruck, dass wir es schon taten”, sagte Snape. „Oder dachtest du, dass ich nicht wusste, dass Sirius mit dir gearbeitet hat - in meinem Labor“, fügte er spitz hinzu.

“Du wusstest es?”, rief Black. Er hatte den Anstand, leicht beschämt auszusehen.

“Ich habe es mir gedacht”, sagte Snape bevor er sich dazu herabließ, es zu erklären. „Jeder Tränkebrauer hat einen eigenen Stil - von dem Winkel in dem er Zutaten schneidet zu der Art, auf die er die fertigen Tränke verkorkt. Die Beinahe-Katastrophe lag nicht nur an übermäßiger Zuversicht - oder daran, dass Black ein Idiot ist. Wie lange fühlst du dich schon anders als sonst?“, fragte er Lupin.

"Seit der letzten Verwandlung, selbst nachdem ich meine wahre Gestalt wiederbekommen hatte, fühlte es sich an, als würde ich ... mich verlieren. Ich habe befürchtet, dass ich vielleicht eine Resistenz gegen den Wolfsbanntrank entwickle“, fügte Lupin niedergeschlagen hinzu.

„Meine Nachforschungen zeigen, dass Wolfsbann nicht süchtig macht“, sagte Snape.

Lupins Kopf schoß in die Höhe. “Dann - oh Severus. Ich hätte dich fragen sollen, ich weiß.”

"Ich kann mir vorstellen warum du es nicht getan hast. Ich glaube das Problem ist, dass eine der Zutaten auf eine Art verdorben wurde, die ich nicht finden konnte. Es gibt natürlich noch eine Möglichkeit. Ist die nicht eingefallen, dass ich beim Brauen vielleicht einen Fehler gemacht habe?”

Es folgte eine kurze Stille.

"Ja”, sagte Black offensichtlich zögernd. Der Sturm, den er erwartet hatte, wurde nicht einmal ein kurzes Auffahren.

„Warum hat keiner von euch etwas gesagt?“, wollte Snape wissen. Er war verärgert weil er so lange gebraucht hatte um - auch sich selbst gegenüber - zuzugeben, dass er sich nicht mehr auf seine Fähigkeiten als Meister der Zaubertränke verlassen konnte.

Lupin zuckte mit den Schultern, sah ihm aber nicht in die Augen.

„Weil ich Angst hatte, dass du aufhören könnest, überhaupt für Remus zu brauen“, sagte Black mit einer Spur von Widerstand.

Snape sah ihn einen Augenblick an und nickte dann. „Eine vernünftige Annahme unter den Umständen. Ein Denkarium für die Zeit, in der ich diesen Vorrat Wolfsbann gebraut habe, gibt uns vielleicht die Antwort und - oh mein“, murmelte er hilflos, als er die Professoren McGonagall, Sprout, Flitwick und Madam Pomfrey auf sie zu kommen sah. „Der Lynchmob.“

“Aber dieses Mal wollen sie nicht dich”, sagte Black müde.

“Sei nicht albern”, sagte Professor McGonagall, die nahe genug gewesen war, um seine Worte zu hören. „Obwohl ich sagen muß, dass ich finde, dass du dich ziemlich schäbig benommen hast, Sirius. Remus, mein Lieber.“ Sie küsste ihn auf die Wange bevor sie zu Snape rauschte, der noch immer in der Tür lehnte. „Nun, darf ich endlich dein Heiligtum betreten? Du siehst furchtbar aus“, fügte sie freundlicher hinzu. Sie berührte eine unverletzte Stelle von Snapes Wange vorsichtig mit einem Finger und nickte erfreut, als er sie zwar düster ansah, aber nicht vor der Berührung zurückwich.

Madam Pomfrey zog ihren Zauberstab heraus und untersuchte ihn schon.

Als alle in Snapes Wohnzimmer getrampelt waren, war er von einem übermäßig emotionalen Flitwick geküsst worden, man hatte ihm Vorträge gehalten, ihn gelobt, getätschelt und die offensichtlichen Zeichen von Verletzungen von seiner Person entfernt. Seine Gefühle waren ganz durcheinander, und er war so stachelig wie ein Igel. Er wirbelte mit finsterem Blick herum als er hörte, dass sein Name gerufen wurde.

Lupin stand in der Tür durch die er einen wundervoll gedeckten Tisch sehen konnte. „Auf wen wartet ihr? - Freyja?"

"Sie ist wieder da?"

"Das bin ich wirklich”, sagte eine vertraute, raue Stimme. „Ich habe mich selbst reingelassen. Und es bringt nichts wenn du mich anstarrst, Severus, wenn man auf eine Einladung von dir wartet, wartet man ewig. Du siehst furchtbar aus“, fügte Madam Hooch offen hinzu. „Was hast du gemacht?“

„Das ist eine lange Geschickte“, sagte Snape. „Laß sie dir von Sirius erzählen.“

Madam Hooch wurde klar, dass sie seine Aufmerksamkeit verloren hatte und drehte sich halb um. „Direktor“, rief sie mit offensichtlicher Freude. Sie ging zu ihm hinüber und musste sich auf die Zehenspitzen stellen, um ihn auf die Wange zu küssen. „Albus, du siehst nicht viel besser aus als Severus. Was habt ihr alle gemacht? Es ist nicht - ?“

„Nein“, sagte Dumbledore leise. Sein ruhiger Blick lag schon auf Snape.

"Freyja, komm her und trink mit mir Tee”, rief Lupin, während er zu ihr zurück kam um sich bei ihr einzuhaken. „Ich will all das Geschwätz über Hagrid und - " Er war ein aufmerksamer Mann, und so schloß er die Tür zum Wohnzimmer hinter sich, um Snape und Dumbledore alleine zu lassen.“

„Sie müssen die Gurkensandwichs gerochen haben“, sagte Snape in die Stille. „Sie sollten schlafen.“

„Ich bin zu müde“, gab Dumbledore zu. “Severus..."

"Dabei sollte es helfen, zuzuhören wie Minerva 10 Minuten lang über ihre Ferien redet. Ich weiß es“, fügte er in anderem Tonfall hinzu. “Aber sie haben nichts gesagt, dass ich nicht verdient habe. Wegen Hermine…”

“Bist du sicher, dass du nicht willst, dass ich sie wieder mit dem Obliviate belege? Ein Fehler könnte bedeuten - “

„Ich musste Potter vertrauen, da Sie ihn nicht mit dem Obliviate belegen wollten“, sagte Snape giftig.

„Ich hatte gehofft das Wissen um deine wahre Rolle könnte das Verhältnis zwischen euch verbessern.“

Snape grinste schief. “Ich sehe, dass Sie Ihr Optimismus nicht völlig verlassen hat. Ich vertraue Hermine, und da sie die Ferien über bei uns leben wird, sollte sie die Wahrheit wissen, nun kommen Sie und trinken Sie Tee.“

„Du vergibst sehr schnell.”

Snape legte Dumbledore die Hand auf den Rücken, schob ihn hinein und schloß die Tür. „Dafür bin ich bekannt“, sagte er tonlos.



***




Obwohl ihr die Ferien die Gelegenheit gegen hatten, mehr über die Anwesenden zu erfahren, gab Hermine ihr Bestes, unauffällig zu wirken, als sie zu den Lehrern ins Wohnzimmer kam, nachdem sich Snape verspätet daran erinnert hatte, dass sie in seinem Arbeitszimmer war. Bald fiel ihr auf, dass heute alle verändert waren, sie zeigten mehr Energie. Oder vielleicht waren es nur die paar freien Tage, die einige von ihnen genommen hatten.

Sie wählte einen Platz am Rand und fing an, sich umzusehen. Snapes Wohnzimmer war so bequem wie der Rest seiner Räume; diese Art täuschender Einfachheit war schwer zu erreichen - und sehr angenehm wenn man darin lebte. Während es keinen Schmuck oder Bilder gab, standen Tausende von Büchern herum - wenn man dazu die in der Bibliothek über ihnen nahm, hatte er eine beeindruckende Sammlung. Während die Wände aus ungeschmücktem Stein waren, war der Boden mit hellen Eichenbrettern ausgelegt, und mit etwas das sie ‚Läufer’ genannt hätte, wären sie nicht so groß gewesen; Sie waren auch äußerst schön. Die Feuerstelle war groß und sehr einfach, abgesehen von der Schnitzerei in der Mitte, die zwei verschlungene Schlangen zeigte. Hermine blinzelte und sah sie wieder an, aber es waren immer noch zwei Steinschlangen, und nicht das nackte Menschenpaar von dem sie hätte schwören können, dass sie es gesehen hatte. Es dauerte einen Augenblick bevor sie die bestickten Wandbehänge bemerkte, die vom Wind geformte Wüstenlandschaften zeigten. Keiner davon besaß die pausenlose Romantik der Zaubererkunst, die sie bisher gesehen hatte, und sie waren hervorragend gearbeitet. Sie stand auf um die vielen Einzelheiten zu betrachten und nahm die Muster aus Leben und Tod auf, die vor ihr abliefen, bis sie hätte schwören können, dass sie den Sand singen und den Falken hoch am Himmel rufen hören konnte.

„Es ist ein wunderbares Stück, nicht wahr“, sagte Madam Hooch. Hermine fuhr herum und sah verlegen aus.

„Ja“, sagte sie kurz angebunden. Sie versuchte ihrer Gefühle der Feindseligkeit Herr zu werden. Es war nicht als würde sie Madam Hooch kennen; außer den ersten Flugstunden hatte sie sie nur zu den Mahlzeiten gesehen.

„Es ist am Besten, anfangs nicht zu lange darin zu bleiben. Es ist leicht sich zu verlieren“, fügte Madam Hooch hinzu bevor sie zurück zu der Gruppe um Snape ging.

Hermine machte es sich in einem Ledersessel bequem der richtiggehend darum bettelte, dass man sich darin zusammenrollte, und beobachtete die Professoren. Sie fragte sich warum sie die einzige war die sah wie unangenehm die Aufmerksamkeit Snape war. Wenn man ihn anschrie zuckte er nicht mit der Wimper, aber er schien keine Verteidigung gegen Zuneigung zu haben.

Das war ein Gedanke für Voldemort, dachte sie bitter; ihn mit Freundlichkeit töten.

Ihr Verlangen, ihre Eltern wieder zu sehen, wurde zu einem Schmerz der sie durchdrang, und sie verlor allen Sinn für die Feier und die um sie herum.

"Miss Granger?"

Hermine blickte auf und sah, dass Snape auf einem mit Leder bezogenen Hocker neben dem Stuhl saß in dem sie lag, und ein Tablett mit einer Auswahl an Sandwichs in der Hand hatte.

„Ich habe Ihre Gedanken unterbrochen.“

“Ich habe mich nur an etwas erinnert.”

“An Ihre Familie?”

Hermine schauderte. Diese Stimme hätte einer Sphinx die Wahrheit entlockt. „Ja. Meine Eltern haben solche Teeparties an Sonntagnachmittagen gehalten. Nun, eigentlich den ganzen Tag. Die Leute tauchten auf wenn sie wollten und gingen wenn sie mussten. Sie brachten ihre Kinder und ihre Hunde mit und es war chaotisch, aber das Haus war voller Geplapper und Gelächter und Musik und Wärme und ich wünschte ich könnte mich an alles genau erinnern. Denn wir wollten nie, dass es endet, und wenn wir endlich ins Bett kamen war es immer wirklich spät, so dass wir am Montag morgen alle noch halb schliefen. Mein Vater spielte Flöte, und meine Mutter malte. Manchmal sagten sie oder taten sie etwas mit ihren Freunden bei dem mir klar wurde, dass sie auch Menschen waren, nicht nur meine Eltern, wissen Sie?“

Das tat Snape nicht, aber er nickte trotzdem. Nachdem ihre formenden Jahre umgeben von Liebe und Wärme verlaufen waren, mussten ihre ersten Jahre in Hogwarts schwer für sie gewesen waren, überlegte er bevor ihm klar wurde, dass sie sich wieder erinnerte.

„Meine Mutter malte Portraits. Aktbilder. Lila mit grünen Flecken - und viel zu viel Haut. Ich wurde immer so verlegen als ich jünger war. Die Menschen in ihren Bildern bewegten sich natürlich nicht, aber wenn man bedenkt was sie gemalt hat, war es wahrscheinlich ganz gut so. Sie und mein Vater waren Zahnärzte. Sie hatten nicht viele Privatpatienten weil sie daran glaubten die staatliche Gesundheitsdienste zu unterstützen, und Sie haben absolut keine Ahnung wovon ich rede, oder?“, erkannte Hermine immer noch in ihrem üblichen Tonfall.

„Nein“, gab Snape zu. “Obwohl ich das Verlangen nach Kreativität verstehe - und nach stimulierender Konversation. Sie sollten weiter über Ihre Eltern sprechen.“

Es war seltsam, sein Gesicht unter dem ihren zu sehen, ganz zu schweigen davon, dass sie seine volle Aufmerksamkeit hatte. Nein, sie hatte sich daran in den letzten Wochen gewöhnt, aber es war selten, dass sie ihn so unvorsichtig sah, dass seine Verteidigung nicht bereit stand. Sie war nahe genug um zu sehen, dass seine Augen nicht schwarz waren wie sie immer angenommen hatte, sondern samtbraun, wie ganz dunkle Schokolade.

„Warum?“, fügte Hermine hinzu. Sie widerstand der Versuchung, seine Haare wieder einzuflechten.

„Poppy sagte es wäre gut für Sie. Allerdings sagt sie mir, ich soll dasselbe tun.“ Er bewegte den Kopf und das Licht machte seine Augen wieder schwarz.

Sie verlor sich im Anblick seines Gesichtes und sagte das erste das ihr einfiel. „Hören Sie auf sie?“

„Was denken Sie?“

„Ich denke, ich muß noch ein Jahr Tränkeunterricht überstehen.“

Sein Lächeln war klein, aber warm und unkompliziert, und kleine Falten bildeten sich um seine Augenwinkel. „Sie sind soweit gekommen, Sie werden es überleben. Wenn Sie sich konzentrieren können wenn ich Sie anschreie, sollten Sie mit den meisten Ablenkungen klar kommen. Hier, nehmen Sie ein Sandwich."

"Ich habe keinen Hunger”, sagte Hermine, und nahm die Andeutung auf, dass Snapes gewählte Unterrichtsmethode einen Sinn außer reiner Blutrünstigkeit haben konnte.

„Essen Sie trotzdem. Wenn nicht, kann ich es auch nicht - Zaubereretikette - und ich bin am Verhungern.”

“Ah, erleuchtender Egoismus.” Sie nahm sich ein Brot mit Ei und Kresse und zwei Bissen später wurde ihr klar, wie hungrig sie war. Es folgte eine kurze, beschäftigte Unterbrechung.

“Sie haben eine wunderbare Bibliothek”, sagte sie, und leckte ein Stück Tomate von ihrem Finger. Sie sah auf und wurde von Snapes Blick eingefangen, und einige Sekunden lang war das einzige das sie wahrnahm ihr Puls, der in ihren Ohren dröhnte, und die Form seines Mundes.

Snape blinzelte, setzte sich gerade hin und der beunruhigende Augenblick war vorbei. „So viele Bücher. Und ja, ich habe sie alle gelesen.“

Sie grinste. „Sie müssen gehört haben - “

„Was 90 Prozent unserer Bekannten sagt, würde ich denken.“

„Ich habe angefangen, Bücher über Wolfsbann zu suchen - “

„Das kann warten. Ich denke es gibt vielleicht eine offensichtlichere Lösung“, sagte Snape. Er schlug sie im Rennen um das letzte Sandwich.

„Mehr Essen“, sagte Professor McGonagall, die sich genähert hatte ohne dass einer von ihnen es bemerkte. „Miss Granger, Sie werden lernen müssen, in Severus’ Nähe schnell zu essen. Ich habe immer gedacht er hätte Würmer.“

"Minerva...", protestierte er mit schmerzhaftem Blick.

„Lass ihn in Ruhe“, sagte Professor Sprout. "Er hat in den letzten 4 Tagen ein paar Mahlzeiten ausgelassen.”

„Und er ist gut in der Lage, selbst zu reden“, sagte Snape scharf.

“Das bist du wirklich”, sagte Dumbledore von seinem Platz auf einem roten Lederhocker. Seine lila Lederstiefel bissen sich mit dem roten Hocker. „Ist es nicht wunderbar. Einige meiner Lieblingsmenschen zusammen um sich an ihrer Gesellschaft zu erfreuen.“ Es blitzte golden auf, und Fawkes tauchte in einem Wirbel aus Federn auf seiner Schulter auf. „Da wir alle hier sind, mit Ausnahme von Argus, der erst zum Anfang des Schuljahres wiederkommen wird, schlage ich vor, dass wir ein Treffen des Inneren Kreises abhalten werden. Es gibt viel zu besprechen.“

„Das überlasse ich Ihnen“, sagte Snape durch einen Mund voll Schinkenbrot. Er stand auf und richtete sich zu ganzer Größe auf.

„Versuch nicht zu erleichtert auszusehen, weil du uns allen entkommst“, riet ihm McGonagall, aber sie streckt die Hand nach ihm aus als er vorbei ging.

Hermine stand auf und wollte Snape aus dem Zimmer folgen.”

“Nein, Miss Granger. Wie möchten, dass Sie bleiben, wenn es Ihnen nichts ausmacht“, sagte Dumbledore ernst.

Verunsichert sah sie Snape an, der kurz nickte. Es dauerte ein oder zwei Augenblicke bis ihr einfiel, dass sie sich ihrer Hauslehrerin um Rat zuwenden hätte sollen.

“Natürlich, Direktor”, sagte Hermine gefasster als sie sich fühlte. “Aber ich verstehe nicht. Was ist der Innere Kreis?”, fragte sie unsicher, während ihr die Macht und der Einfluß derer um sie herum klar wurde.

„Viele in Hogwarts sind vereint im Kampf gegen Voldemort. Hier in diesen Räumen sehen Sie die, vor denen ich nur wenige Geheimnisse habe.“ Das Zwinkern war aus seien Augen gewichen, und Dumbledore strahlte Autorität aus. „Wir hoffen einstimmig, dass Sie uns in diesem Kampf unterstützen.”

„Sie wissen dass ich das werde“, sagte sie nur. “Warum geht Professor Snape?"

„Er ist bei diesen Treffen nicht anwesend“, sagte Professor McGonagall kurz.

Es dauerte einige Augenblicke bis sie das verarbeitet hatte. Wut zeigte sich in ihrem Gesicht als Hermine die sitzenden Professoren der Reihe nach anstarrte. „Sie schicken ihn weg um sich foltern zu lassen, aber Sie trauen ihm nicht - “

Eine Reihe Stimmen redete gleichzeitig los. Snapes tiefere Töne setzten sich durch und schnitten problemlos durch das Geplapper.

„Was bringt es, einen der besten Köpfe in Hogwarts zu haben wenn Sie ihn nicht benutzen? Während Voldemort weiß, dass es nichts bringt, jemanden zu befragen der unter dem Cruciatus steht, gibt es viele andere Methoden, Information zu bekommen. Ich bin selbst gut in einer ganzen Reihe davon. Je weniger ich weiß, desto weniger kann ich verraten. Ich werde auf mein eigenes Verlangen von diesen Treffen ausgeschlossen. Selbst ich sehe keine düsteren Plan der Gryffindors am Werk.”

“Oh”, sagte sie leise und wünschte ein Loch würde sich auftun und sie verschlucken. Sie warf Dumbledore einen entschuldigenden Blick zu. “Direktor, ich - “

Dumbledore sah eher erheitert aus als verärgert. “Sie müssen sich nicht entschuldigen, meine Liebe. Seien Sie beruhigt, wir nehmen Professor Snapes Sicherheit so Ernst wie Sie. Wir alle“, fügte er hinzu als er ihren Blick auf Black bemerkte. „Sirius, das war unnötig - wie deine Antwort, Severus."

Beide Männer murmelten Entschuldigungen ohne Eleganz, und Hermine wurde an Ron und Harry erinnert. Aber der Austausch erinnerte sie wie es nichts anderes getan hätte. Erst später fiel ihr ein, dass das der einzige Zweck des Austausches gewesen war den Snape und Black so mühelos durchgeführt hatten.

„Severus, du entkommst nicht so leicht“, fuhr Dumbledore fort. “Zumindest noch nicht. Miss Granger, ich habe gehört, dass Sie Professor Snapes Logikproblem gelöst haben um zum Stein der Weisen zu kommen.“

„Es war nicht so schwer. Das heißt - “ Zu ihrer Erleichterung sah Snape nur resigniert aus.

„Was habe ich Ihnen gesagt?”, sagte er zu Dumbledore.

"Was bringen uns Logikprobleme?”, wollte Madam Hooch schroff wissen. „Der einzige von uns der sie versteht ist Severus."

"Es ist ihm eingefallen, dass Voldemort Logik vielleicht nicht besser versteht als wir”, sagte Dumbledore. "Miss Granger ist unsere Expertin dafür.”

“Ich?” Sie sah erschrocken aus. „Aber ich bin nicht - ich bin sicher es ist leichter ein Rätsel zu lösen als eines zu bauen.“ Sie interpretierte den Blick, den Snape ihr zuwarf richtig und richtete sich auf. „Es muß so sein.“ Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und nahm eine Makrone von dem Teller der zwischen ihnen auftauchte.

“Die offensichtliche Lösung ist, dass Sie ein logisches Problem erschaffen, und ich versuche es so schnell wie möglich zu lösen. Schreiben Sie genau auf wie lange Sie brauchen um es zu erstellen“, fügte Snape hinzu.

„Wie lange habe ich?“, fragte Hermine.

„Wie lange brauchen Sie?“, fragte Dumbledore.

„Ich habe keine Ahnung, Direktor. Ich könnte gleich mit der Arbeit anfangen wenn Sie wollen.“

„Ja, bitte, meine Liebe. Wenn Severus geprüft wurde können wir uns wieder treffen, ich bin sicher, dass es Dinge gibt, die Sie wissen müssen um uns zu helfen.“



***




Hermine war zu tief in Gedanken versunken um zu bemerken, dass sie Snapes Schreibtisch mit Pergament und Feder requiriert und ihn für seinen einzigen Versuch, sich mit ihr zu unterhalten, angefahren hatte.

Snape lehnte an der Wand weil er wusste, dass er einschlafen würde wenn er sich setzte, und beobachtete Hermines Gesicht, während sie da saß und ins Leere starrte. Sie strahlte abgeschlossene Konzentration aus, die ihm nur allzu bekannt war. Mit plötzlicher Überraschung fiel ihm auf, dass er und Hermine viele Gemeinsamkeiten hatten.

Es war kein besonders angenehmer Gedanke, wenn man daran dachte wie leicht es war, das gegenseitige Alter und ihre Positionen zu vergessen.

Ungeduldig mit sich selbst ging er zu einem Tisch, der zwischen den Bücherregalen stand, um ein Denkarium für die Tage vorzubereiten, die die Vorbereitungen und die Herstellung des letzten Vorrats an Wolfsbanntrank betrafen. Obwohl er so müde war brauchte er nicht lange um die Erinnerungen der entsprechenden Zeit herauszuziehen bevor er sie durchging. Die Jahre, in denen er Dumbledore Bericht erstattet hatte, hatten ihn mit der Konzentration vertraut gemacht die man brauchte, wenn man ein Denkarium erstellte und studierte. Während der ersten Wochen seiner Berichte hatte Dumbledore drei Tropfen Veritaserum benutzt, und Snape war der Erste, der erklärte, dass das kaum schlüssige Beweise seiner Vertrauenswürdigkeit waren, wenn man bedachte, dass das Verhör mit Veritaserum immer von den Fähigkeiten desjenigen abhing, der die Fragen stellte. Selbst mit 20 waren Snapes Fähigkeiten in dieser Richtung weit über die von Dumbledore hinaus gegangen. Und Voldemort hatte seinen jungen Protegé zu diesem Zweck benutzt. Es hatte nie harte Gewalt gegeben, wenn die Information Voldemort wichtig war - das kam später, wenn das Opfer alles aufgegeben hatte, was es hatte - nur ein Test der Intelligenz und das gekonnte durchforschen eines fordernden Geistes und einer dehnbaren Stimme, die all die verborgenen Wahrheiten in einem Kampf der Geister suchten den Snape noch nie verloren hatte. Obwohl die wahre Kunst immer darin gelegen hatte, sicherzustellen, dass einige Leute ihm nicht zu viel sagten - vor allem nicht wenn Voldemort den Vorgang beobachtete.

Selbst im Trost der Vertrautheit seines Arbeitszimmers schauderte Snape. Die Erinnerungen überschatteten seinen Geist, während er seine ausgestreckten Hände betrachtete. Technisch gesehen waren sie frei von Blut; er hatte nie getötet, der Dunkle Lord hatte es nie von ihm verlangt, aber jeder, den er über die Jahre befragt hatte, war gestorben. Und er, nun, er beruhigte sich damit, dass er nach Dumbledores Willen handelte, während er versuchte zu tun, als hätte er keine Freude daraus gezogen, einige der besten Geister der Zauberer auszutricksen.

"Professor Snape. Ich bin fertig. Wenn Sie sicher sind, dass Sie es heute abend machen wollen“, sagte Hermine. Ein Teil ihrer Aufregung darüber, dass sie sich endlich an das Rätsel erinnert hatte, das ihr Vater benutzt hatte, um sie als Kind damit aufzuziehen verschwand als Snape sie mit leerem Blick anstarrte. Er hatte offensichtlich vergessen, dass sie auch da war.

Einen Augenblick lang starrte er sie noch an, bevor das Leben sprungartig in seine Augen zurück kehrte. „Ja“, sagte er kurz.

„Ich habe es für Sie aufgeschrieben“, fügte sie hinzu, beunruhigt von dem Gefühl, dass er ihr wieder entglitt.

„Warum? Hatten Sie Angst, dass ich vergessen habe wie man schreibt?“

„Entweder so, oder ich hätte es Ihnen diktieren müssen. Ich nahm an, dass Sie das Erstere vorziehen würden“, sagte sie schroff. „Wenn Sie versuchen das Rätsel zu lösen, vergessen Sie nicht, dass Sie Magie nicht benutzen dürfen. Konzentrieren Sie sich darauf, keine Magie zu benutzten.“

„Ja, ja“, murmelte Snape und nahm ihr das Pergament aus den Fingern bevor er anfing zu lesen. „Darauf konzentrieren keine - sind Sie wahnsinnig? Sie könnten ebenso gut vorschlagen, dass ich aufhöre zu atmen. Eine Möglichkeit die einen gewissen Reiz hat, zweifellos.“

„Versuchen Sie es einfach.“

Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu und fing kurz darauf an, das Pergament wieder zu lesen. Nach dem dritten Durchgang blickte er auf, und seine vorherige Kälte wurde von unwilliger Bewunderung ersetzt.

„Wie lange haben Sie gebraucht um das vorzubereiten?“

„2 Stunden, 24 Minuten. Ich habe eines selbst geschrieben, aber es war sehr schlecht. Ich habe eine Weile gebraucht bis mir das hier wieder eingefallen ist. Es ist ein Rätsel, das mir mein Vater früher gestellt hat. Ich dachte es wäre sinnvoll, Sie auf zwei Ebenen zu prüfen - der grundlegenden, dann etwas fortgeschrittener.“

Snape warf ihr einen scharfen Blick zu, aber es war offensichtlich, dass Unverschämtheit das letzte war an das sie dachte. Sie hatte den leicht überheblichen Tonfall mit dem sie Longbottom Anweisungen gab. Zum ersten Mal hatte er eine Vorstellung davon wie sich Neville vorkommen musste, und er genoß das unwillkommene Gefühl nicht, dass sie etwas gemeinsam hatten. Er starrte reumütig das Rätsel an, das in Miss Grangers bildhafter Schrift da stand.

Da ist ein Mann mit einem Huhn, einer Katze und einem Hund. Der Mann muß über den Fluß indem er ein Boot benutzt das nur ihn und ein Tier befördern kann. Die Katze und den Hund kann man nicht alleine zusammen lassen und das Huhn und die Katze auch nicht. Wie bringt er alle drei Tiere und sich selbst über den Fluß?

Er stütze die Ellbogen auf die Tischfläche und den Kopf auf die Hände, und widerstand der Versuchung mit seinem Zauberstab zu spielen. Snape konnte fühlen wie ihm die Fähigkeit zu denken aus den Stiefelspitzen floß. Er nahm an, dass es eine lange Nacht werden würde und bestellte Tee.



***




Als er zwei Stunden später aus dem Badezimmer zurückkehrte fing Snape an, im Arbeitszimmer auf und ab zu gehen. Er hielt neben Hermine inne, die in einem Lichtkreis um einen Stapel Bücher herum dasaß.

„Machen Sie sich nicht die Mühe, den Wolfsbanntrank nachzuschlagen“, sagte er plötzlich. „Ein Denkarium, das ich vorbereitet habe, hat die Antwort gegeben.“

„Ich habe nicht...“ Hermine blickte ihn mit einer Mischung aus Spekulation und Hoffnung an. Sein Gesichtsausdruck war nicht ermutigend.

„Sie werden die Technik in diesem Jahr lernen.“

Sie nickte resigniert, dann sagte sie tonlos: „Haben Sie das Rätsel schon gelöst?“

Snape murmelte etwas und kehrte zögernd zum Tisch zurück, der schon von zerknüllten Pergamenten umgeben war.



***




Eine Hand krallte sich in seine zerzausten Haare, die Müdigkeit zog an seinen Augenlidern, und Snape murmelte leise vor sich hin während er schrieb.

“Ja“, zischte er, warf seine Feder zur Seite und sprang auf die Füße. „Ich hab's!“

Hermine wachte plötzlich auf und fuhr auf ihrem Platz in die Höhe, während sich Lupin und Black in ihren Sesseln rührten.

“Wie spät ist es?“, murmelte Black. Seine schwarzen Haar standen vom Kopf ab, und eine Wange war gerötet, wo er sie an die Lederseite des Sessels gedrückt hatte.

„Ich habe das Rätsel gelöst.“

„Das ist gut, oder?“, sagte Lupin noch verschlafen.

„Nicht für meine Selbstachtung“, gab Snape zu. „Es ist ein Kinderrätsel. Ich bezweifle nicht, dass Miss Granger schon ein schwereres Rätsel erstellt hatte bevor sie eingeschlafen ist.”

Hermine nickte als er ihr einen Blick zuwarf. “Äh, sind Sie sicher, dass es dieses Mal richtig ist?”, fragte sie vorsichtig.

Verärgert stolzierte Snape hinüber zu ihr und baute sich über ihr auf. „Sicher. Der Mann fährt 4 mal mit dem Boot. Erst nimmt er die Katze mit und lässt Huhn und Hund zurück. Dann nimmt er das Huhn mit und kehrt mit der Katze zurück. Drittens, er nimmt den Hund mit und lässt die Katze zurück. Viertens, er holt die Katze.” Sein Blick warnte sie davor, einen Fehler zu finden.

„Gut gemacht, Miss Granger", sagte Lupin als er zu ihnen herüber kam. „Sie sehen nicht sehr glücklich über Ihren Erfolg aus.“

Snapes Kopf drehte sich vor Müdigkeit und hörte auf, drohend auszusehen um sich stattdessen auf den Schreibtischrand zu setzen. „Nein, tut sie nicht“, bemerkte er. „Soweit ich mich erinnere habe ich nicht versprochen, dass ich es genießen werde, mich von einem kleinen Mädchen besiegen zu lassen.“

Hermime starrte ihn aus großen Augen an. Sie hatte noch nie gehört, dass er so nahe an eine Entschuldigung gekommen war. „Ich bin daran gewöhnt, dass sie schlecht gelaunt sind“, winkte sie ab. Sie war zu müde um daran zu denken, ihre Worte vorsichtiger zu wählen. „Es ist nur.. ich dachte ich wäre eine gute Hexe.“

“Das sind Sie”, sagte Lupin, weil er nicht sicher war was Snapes Antwort sein würde.

“Definieren Sie gut”, sagte Snape. Er ignorierte die Unterbrechung. „Meinen Sie Ihre Moral oder eine Hexe die gut im Ausführen von Magie ist?“

„Beides“, schnappte Hermine "nein," fügte sie sofort hinzu. „Ich meinte das zweite. Aber ich hoffe dass ich das Erstere bin.“

"Wie deprimierend richtig”, murmelte Snape, aber das Lob in seinem schnellen Blick half.

“Die Tatsache, dass ich logisch sein kann muß bedeuten, dass ich nicht so gut bin wie ich dachte”, fügte sie hinzu. Sie hatte mit einem Sinn der Fremdartigkeit gekämpft seit ihr klar geworden war, was diese Prüfung durch Snape andeutete.

„Ein entmutigender Gedanke für jeden Gryffindor." Das Lob verschwand, und Snape trug ein Grinsen ohne Mitgefühl.

Hermine starrte ihn an. “Ich hätte wissen sollen, dass Sie das komisch finden.”

"Nicht komisch, vielleicht ironisch. Ich verstehe Stolz - und Arroganz. Sie haben vielleicht nicht die Macht um eine ‚große’ Hexe zu werden, aber Sie haben einen der besten Geister die wir je in Hogwarts hatten. Obwohl die Ehrlichkeit mich dazu zwingt zuzugeben, dass Sie nicht viel Konkurrenz haben“, fügte Snape im selben sachlichen Tonfall hinzu.

„Es besteht keine Gefahr, dass mir etwas zu Kopf steigt wenn Sie in der Nähe sind, oder“, sagte Hermine. Sie kämpfte damit, nicht die erdrückende Enttäuschung zu zeigen, die seine Bestätigung, dass sie nie den Traum, sich denen zu beweisen die glaubten dass Kinder aus Muggelheimen schlechte Zauberer abgaben verwirklichen würde.

Snape hob die Augenbrauen. „Sie würden eine schmeichelnde Lüge vorziehen?“

„Sie wissen, dass ich das nicht würde.“

„Ab, dann bin ich nur Ihr Prügelknabe, während Sie die Enttäuschung abwehren.“

Hermine lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schüttelte ergeben den Kopf. „Ich bin heute Nacht keine Konkurrenz für Sie.“

Snape unterdrückte ein Grinsen über dieses unbequeme Zeichen von Arroganz. „Sie brauchen Schlaf. Dies Sonne geht gleich auf.“

“Ich bringe Miss Granger in ihre Räume”, sagte Lupin. "Schließlich liegen sie neben den unseren. Du siehst aus als würdest du im Stehen einschlafen. Sie auch, meine Liebe. Sie hätten vor Stunden ins Bett gehen sollen.“

“Es schien nicht fair, Professor Snape alleine käm- arbeiten zu lassen.”

„Sind Sie sicher, dass Sie nicht mehr Salz möchten?“, erkundigte sich Snape, während er ein Gähnen hinunterschluckte.

„Was?“

„Um es in meine Wunden zu reiben“, erklärte er tonlos. „Gehen Sie ins Bett“, fügte er freundlich hinzu. „Sie können mich später wieder ärgern.“

„Oh, gut. Darauf kann ich mich freuen.” Hermine stand auf, und legte ihm kurz eine Hand auf den Arm. „Danke, dass Sie die Wahrheit gesagt haben, obwohl ich nicht weiß warum es mir bisher noch niemand gesagt hat.“

„Es ist Ihnen wahrscheinlich nicht eingefallen, dass ‚Ruhm’ eines Ihrer Lebensziele war. Ambitionen sind für einen Slyhterin ein bekanntes Konzept. Genug. Gehen Sie. Wir sehen uns morgen.”

„Ja“, sagte sie, und die Zufriedenheit in ihrer Stimme ließ Lupin leise lächeln, während er sich bei ihr einhakte.

Black beobachtete faul wie sie das Zimmer verließen.“ Sie ist ein nettes Kind“, sagte er mit einer Spur Herablassung.“

„Ich bin sicher, dass sie sich freuen würde zu hören, dass du das sagst“, sagte Snape. „Ich weiß was den Trank verdorben hat. Remus ist in Ordnung.“

„Bist du sicher?“

„Nein ich lüge.“

Black fuhr sich mit der hand übers Gesicht. „Gib mir nur einmal im Leben eine klare Antwort. Bist du sicher, dass Remus nicht resistent gegen den Trank wird?“

„Ich bin sicher. Er wurde von einer minimalen Menge Zucker verdorben. Es war mein Fehler“, fügte Snape tonlos hinzu.

Blacks Augen wurden klein. „Was sagst du mir nicht?“

Snape sah ihn herablassend an.

“Es ist das erste Mal, dass ich höre wie du zugibst, einen Fehler gemacht zu haben”, sagte Black. Er bestellte sich schwarzen Kaffee.“

„Mach es dir nicht zu gemütlich“, sagte Snape unangenehm. „Ich will ins Bett.“

„Gleich. Ich will erst alles wissen. Wenn du freiwillig die Schuld auf dich nimmst, bist du entweder erwachsen geworden, oder - wen schützt du? Ich bin es nicht, es wäre nicht sinnvoll, das Remus vorzuenthalten, und sonst darf niemand rein wenn du braust... Prosperos Titten! Es war Albus, oder? Seine verdammten Süßigkeiten.”

„Als Meister der Zaubertränke ist die Verantwortung für jeden Fehler die meine. Ich habe eines meiner Instrumente in einem Augenblick von Geistesabwesenheit verschmutzt. Es kommt nie wieder vor. Jetzt geh weg. Wenn ich so darüber nachdenke erinnere ich mich nicht daran, dich überhaupt hierher einzuladen. Was machst du hier?“

Obwohl er sehr müde war war Black nicht so verschlafen, dass er erklären wollte, dass Minerva Angst gehabt hatte, Snape könnte versuchen ihr Gryffindorküken zu überfallen wenn er eine Nacht mit ihr alleine war. Seltsam, dass sie so genau und übervorsichtig bei ihren Schülern war, wenn sie außerhalb von Hogwarts so ungehemmt war.

„Ich wollte kommen und schadenfroh sein, Remus kam mit um mich aufzuhalten. Denkst du wirklich, dass Hermine uns helfen kann, Voldemort zu bekämpfen?“

Snape zuckte mit den Schultern und setzte sich in den Sessel Black gegenüber. „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur dass wir alle Hilfe brauchen die wir bekommen können.”

„Ist es so schlimm? Wir müssen die Wahrheit wissen, Severus”, fügte Black leise hinzu.

“Ich schätze das müßt ihr”, schloß Snape ohne Begeisterung. „Denn ja, das ist es. Und in ein paar Tagen wird es schlimmer, wenn Voldemort die Einführungsfeier für die neuen Todesser hält. Schließlich ist Erntezeit.”

„Harry wird nicht unter ihnen sein“, sagte Black schnell.

„Nein.“

„Das würde er nicht!“

Stolz war das einzige das Snape davon abhielt, sich den Arm zu reiben. „Natürlich nicht. Kein Gryffindor könnte das.”

„So habe ich es nicht gemeint. Es ist nur ... Albus hat mir gesagt, dass der Sprechende Hut Harry nach Slytherin stecken wollte."

Snape sah nicht aufgeregt aus. “Wenn man bedenkt, dass er mich nach Ravenclaw schicken wollte, würde ich darauf nicht zu viel geben.”

Black verschluckte sich an seinem Kaffee. „Das glaube ich nicht.“

„In anderen Worten: Normale Situation.”

“Du bist nicht mehr Ravenclaw als ich Slytherin."

"Oh, werd erwachsen, Mann”, sagte Snape müde. “Wir haben alle Elemente jedes Hauses in uns. Auch wenn einige von uns weniger Hufflepuff haben als andere. Wir werden ebenso nach unseren Entscheidungen beurteilt wie nach unserem Charakter - oder vielleicht ist das dasselbe. Slytherin war einmal ein Haus auf das man stolz sein konnte. Eines Tages wird es das wieder sein. Ich gehe ins Bett.“

“Hat du je bedauert, Slytherin gewählt zu haben?”, fragte Black.

Snape studierte ihn mit beleidigender Ausdauer. “Wie dir das gefallen muß“, sagte er schließlich.

“Ich meinte es nicht so wie es geklungen hat. Verdammt, Severus. Ich habe eine Heidenangst, dass Voldemort Harry irgendwie überzeugt hat ... Minerva macht sich auch Sorgen.”

Snape legte den Kopf schräg. “Interessant. Ich nicht. Nicht seit mir auffiel, wie oft Harry den Dunklen Lord besiegt hat. Ich finde es schwer zu glauben, dass Voldemort der direkte Weg gefallen würde wenn es so viele Alternativen gibt.“

"Es ist ein Chaos”, murmelte Black leise. „Ich weiß nicht wie wir so weit gekommen sind. Zauberer haben keine Kriege.“

"Deswegen sind wir so schlecht darin. Muggel andererseits scheinen nie etwas anderes zu haben, wir können von ihnen lernen. Das müssen wir, wenn wir überleben wollen”, sagte Snape grimmig.

"Von Hermine?"

"Von jedem der bereit ist uns zu helfen.“ Snape überkreuzte seine ausgestreckten Beinen an den Knöcheln und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Seine Augenlider wurden von der Müdigkeit heruntergezogen, die auch seine langsame Stimme schleppend werden ließ. "Ich habe etwas anderes erkannt, als ich das Denkarium studiert habe, das ich gemacht habe.“

Black wurde sehr still.

"Remus wird nie den Wolfsbann brauen können. Die meiste Energie kam von dir, oder?”

Mit mißtrauischen und verzweifelten Augen nickte Black.

“Du hättest es mir sagen sollen, Sirius. Wir haben zu viel wertvolle Zeit verschwendet - Zeit die ich nicht habe.“

"Was? Bist du wieder krank?”

"Nein. Aber … ich wurde in den letzten paar Monaten immer öfter gerufen, üblicherweise ohne Grund er…”Snape verzog das Gesicht. „Ich erwarte nicht, das Weihnachtsfest zu erleben. Du mußt so schnell wie möglich lernen, den Wolfsbanntrank zu brauen. Du hast die Macht die benötigt wird, und du hattest mal ein Hirn. Ich erinnere mich unbestimmt daran, dass wir ein- oder zweimal zusammen auf dem ersten Platz waren.“

„Ein- oder zweimal?“, dröhnte Black. Er hatte sich ablenken lassen. „Ich habe dich vier Jahre nacheinander um den ersten Platz geschlagen. Du würdest mir den Wolfsbanntrank beibringen?“, fügt er ungläubig hinzu.

Snape sah ihn müde an. „Mein Beruf ist es, zu unterrichten.“

„Ja, das schätze ich schon.“ Black steckte die Finger in die engen Taschen seiner Jacke. Er warf Snape unter seinen Wimpern heraus einen schnellen Blick zu und biss auf seine Unterlippe. „Ich habe gesehen was du bei Voldemort durchmachen musstest. Wenn ich etwas tun kann um zu helfen, sag es mir, wir können die alten Rechnungen begleichen wenn Voldemort tot ist. Ich meine es ernst, Severus. Ich gebe dir mein Wort.“

Es folgte eine kurze Stille bevor Snape nickte. „In Ordnung“, sagte er. Sein Gesicht verriet nichts.

Es folgte wieder eine lange Stille.

„Du hast gehört, dass Harry doch nicht den Rest der Ferien kommt.“ Blacks Tonfall war entschieden beiläufig.

“Ja.” Snape bot keine unehrlichen Ausdrücke des Bedauerns an, aber er machte auch keinen weiteren Versuch, Black aus seinen Räumen zu entfernen.

„Ich kann Harry nicht vorwerfen, dass er lieber mit seinen Freunden Quidditch sieht“, murmelte Black. "Ich meine, es ist nicht als hätte er in den Ferien viel Spaß. Diese Dursleys..."

"Die Frau ist Lilys Schwester. Irgendwie scheint das Voldemort aus der Gegend zu halten - zusammen mit genug Schutzzaubern, um Gringotts aufzubrechen natürlich.“

„Oh, ich kenne all die Gründe dafür. Ich denke nur ... ich denke nicht, dass Harry je gewußt hat wie es ist, keine Angst zu haben. Kannst du dir vorstellen, 11 Jahre als zu sein und zu erfahren, dass du Voldemort gegenübertreten mußt? Je mehr er erfährt, desto mehr Angst hat er. Nicht dass er es sagt, natürlich - nicht einmal mir. Auf gewisse Weise ist er James sehr ähnlich. Ich weiß, dass er sportverrückt ist, aber das ist zum Teil eine Flucht vor der Wirklichkeit mit Voldemort. Manchmal denke ich, dass er dich so leidenschaftlich hasst weil du ein Bösewicht bist, mit dem er umgehen kann. Abgesehen davon, dass du dich ihm gegenüber unmöglich benimmst natürlich.“

Snape sah Black überrascht an. „Das ist dir selbst eingefallen?“

“Ich könnte dich leicht wieder schlagen”, sagte Black ohne Energie. “Ich schätze, ich sollte mich für das letzte Mal entschuldigen.”

“Warum solltest du die Gewohnheit deines Lebens verändern. Ich schätze Remus hat es dir erklärt.“

“Nein. Ich habe es alleine geschafft. Irgendwann. Harry mag Remus sehr. Es macht fast die Tatsache gut, dass ich nicht bei ihm sein kann.”

“Ich denke ich übergebe mich gleich. Behalte deine gezuckerte Sentimentalität für dich.“

“Du bist wirklich ein … ich habe Angst um Harry.”

”Er ist der Sohn seines Vaters.”

“Ja”, stimmte Black mit stolzem Blick zu.

„Das ist kein Kompliment.“

“Doch, ist es. Und das weißt du. Hast du je einen der unverzeihlichen Flüche benutzt? Ich frage mit gutem Grund“, fügte Black schnell hinzu.

„Und der ist?“

„Wenn Harry bedroht würde - ?“

„Würde ich das Heldentum seinem dummen Paten überlassen. Ich bin nicht sein dämlicher Vater. Lily ist für den Lümmel gestorben. Er lebte nur aufgrund ihres Opfers, aber wer erinnert sich an sie? Harry nicht. Als er seinen Patronus wählte, wählte er den Hirsch - James.“

“Wir erinnern uns an sie”, sagte Black nur. „Die, die sie liebten. Und du irrst dich. Harry denkt viel an sie. Es ist nur nicht die Lily die wir kannten. Aber er hatte nie diese Gelegenheit und trotz seines Mutes ist er auf gewisse Weise noch immer sehr jung - viel unreifer als Hermine zum Beispiel. Er denkt noch immer in Stereotypen. Männer sind heroisch und stark, Frauen freundlich und beschützend, und natürlich liegt Wahrheit in diesem Stereotyp, aber - “

„Offensichtlich hat er Lily nie gesehen wenn sie wütend war“, unterbrach Snape.

Black grinste müde. „Ich habe noch die Narbe von dem Schlag den sie mir in der zweiten Klasse versetzt hat. Wenn das alles vorbei ist werden wir anfangen, Harry richtig von ihnen zu erzählen, aber im Augenblick ist er weniger daran interessiert wie sie wirklich waren als daran, wie er sie gerne hätte - als Eltern.“

Snape legte den Kopf zur Seite. „Ich sehe, dass deine Fähigkeit zu denken zurückkehrt.“

„Ich habe mich immer gefragt. Du und Lily - ?“

„Nein waren wir nicht“, sagte Snape resigniert.

„Woher wusstest du was ich fragen würde?“

„Weil Albus es letzte Woche getan hat. Dieses Interesse an meinem Sexualleben ist sehr zufriedenstellend. Probleme im Paradies?“

„Fang nicht davon an“, sagte Black leise. „Du vergisst, dass ich deine Ablenkungstaktik kenne. Harry kann nicht verstehen warum du ihn so hasst, nun nachdem er zugeben musste, dass du auf unserer Seite bist.“

„Das zu tun muß schmerzhaft gewesen sein“, sagte Snape genussvoll.

„Du hast keine Ahnung. Ich sollte hinzufügen, dass er dir noch immer nicht traut.“

„Nun, das ist eine Überraschung.“

„Warum haßt du ihn so?“

„Weil er genauso ist wie sein Vater. So voller selbstgerechter Sicherheit. Er kann Magie ausführen für die ich 15 Jahre Übung gebraucht habe. Und er allein kann Voldemort gegenübertreten. Mein Überleben hängt von einem Kind ab das mich hasst.“ Snapes Gesicht hellte sich auf. „Wenn er wirklich wissen will warum ich ihn nicht mag kannst du ihm jederzeit sagen, dass es daran liegt, dass er der Sohn ist den ich nie hatte.“

Black grinste gegen seinen Willen. „In einer unsicheren Welt ist es beruhigend zu wissen, dass sich einige Dinge nie ändern. Du bist wirklich ein Bastard."

Snape vergaß, bescheiden auszusehen.

“Aber was Harry betrifft”, hakte Black wieder nach.

Snape stand auf. “Wer denkst du hat die letzten 6 Jahre geholfen, ihn überleben zu lassen? Unter großen persönlichen Unannehmlichkeiten, möchte ich hinzufügen. Natürlich würde ich es tun“, fügte er genervt hinzu.

Black seufzte erleichtert. „Danke, Severus.“ Er stand auf und hielt ihm die Hand hin.

Snape betrachtete sie interessiert. „Lobe nicht mich dafür. Ich würde dasselbe für jede der kleinen Nervensägen tun. Dazu bin ich da. Dafür und um die Erstklässler davon abzuhalten, sich gegenseitig umzubringen bis sie gelernt haben ihre Magie zu kontrollieren, natürlich.“

Black starrte ihn an und schaffte es, den Mund zu halten, auch wenn ihn die Anstrengung fast umbrachte.

Lächelnd verließ Snape das Zimmer.

Es dauerte einen oder zwei Augenblicke bevor Black klar wurde, dass Snape ihn alleine in seinem Arbeitszimmer gelassen hatte.

Er ging bevor seine grundlegenderen Instinkte zu spionieren sich durchsetzten. Außerdem würde ihn Remus umbringen wenn er den zerbrechlichen Frieden zerstörte.


Neun

Elf

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