Hinter der Maske

 

 

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Kapitel 14

Hinter der Maske 14

In Anbetracht der Tatsache, dass sich Remus unerlaubt außerhalb seiner Zelle aufhielt und sich der Neuankömmling unter Garantie nicht offiziell hier befand (dann hätten sie ihm nämlich den Zauberstab am Eingang abgenommen) schien es den beiden nicht das geringste auszumachen hier auf den Gängen rumzuschreien. Sie waren sich der Gefahr, die sie damit heraufbeschworen, offensichtlich nicht bewusst. William verzog zwar das Gesicht, mischte sich aber nicht ein. Hier in diesen Trakt kam nur extrem selten jemand und er wollte hören was die beiden zu bereden hatten. Auch wenn einige der Kommentare des schwarz Angezogenen ihm ab und an Gänsehaut verursachten und ihm Lupins Bitte um Erlösung einen Stich in die Magengrube versetzte. Besser tot als hier? Die beiden waren hype!

Plötzlich klickten kleine Rädchen in Remus' Kopf. Er war noch nicht fertig!
“Severus, ich war es nicht! Du mußt ...” Dessen Geste unterbrach Lupins hastige Rede. “Wir wissen das. Oder besser: Ich weiß es. Ich testete es mit einem Trank und einigen deiner Haare. Die Reaktion war negativ und du schiedst als Täter aus.
Dumbledore ist mehr tot als lebendig. Und Poppy weiß nicht wie sie ihm noch helfen soll. Wir brauchen unbedingt eine Zutat von dir für meinen Trank. Werwolf mit Werwolf bekämpfen. Es stand schon auf Messers Schneide ob wir ihn noch bis zum Ende der Nacht behalten können. Wir brauchen dich, ganz dringend!”
Er wand sich an Fudge, nahm ihn erst jetzt wirklich wahr. Bis gerade eben hatte William mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, jetzt stieß er sich ab. Der private Teil war wohl erledigt, jetzt wurde es offiziell.
“Mein Name ist Severus Snape. Ich bin Lehrer für Tränke in Hogwarts. Ich kann mich auch ausweisen. Ich bürge für ihn, Sie müssen ihn mir anvertrauen, es geht um Leben und Tod. Bitte!”
William sah von einem zum Andern. “Sie sind Arbeitskollegen?”
Sein zweifelnder Blick provozierte Snape. Die beiden sahen für Lehrer wirklich vollkommen untypisch aus, vor allem wenn diese kontrastreichen Charaktere direkt nebeneinander standen. “Ja!”
“Er kam als Verdächtiger im Dienste der Todesser hier her. Dass es versuchter Mord war, auch wenn er .. nun besondere Umstände geltend machen kann - Sie müssen zugeben, dass es viel verlangt ist worum Sie mich da bitten.”
Der Zaubertränkemeister hatte nicht alle Zeit der Welt. Er konnte es sich nicht leisten hier mit einem Arzt rumzustreiten. Sein Geduldsfaden wurde immer dünner. “Glaubten Sie das wirklich, würde er sich nicht so frei an Ihrer Seite bewegen können. Er ist ja nicht mal gefesselt. Denken Sie das er schuldig ist?”
Eine konkrete Frage die er sich selbst ehrlich beantwortete. Aber es ging hier nicht nur um seine Ansichten. “Nein. Nicht wirklich. Sie bürgen also für ihn?” Diese Garantie brauchte er schon.
“Ich bürge für ihn mit meiner Freiheit. Sollte er fliehen können Sie mich einsperren.”
William wurde sich klar wie das Band zwischen den beiden beschaffen sein musste wenn er dazu bereit war. Auch wenn er sich nicht über die Härte in Askaban klar zu sein schien. Niemand draußen würde vermuten wie die Verhältnisse hier drinnen wirklich waren. Ein irrwitziger Gedanke kam ihm. Bis Watergate das ok gab - dafür mussten erst Erlaubnisse aus dem Ministerium eingeholt werden und Berge von Papier hin und her wandern - wäre der Direktor von Hogwarts sicher längst nicht mehr am Leben. “Remus, kennen die oben deinen Namen? Hast du ihn verraten oder wurde er genannt?”
“Nein, ich habe gar nichts gesagt. Die wissen nicht wer ich bin. Die im Ministerium vielleicht, sie leiteten ja die Verhaftung ein aber da weiß ich es nicht sicher. Hier weiß ihn jedenfalls keiner. Nur du.”
Er zögerte noch, überlegte, und schließlich überwand sich Fudge. “Kommt mit.” Er lief los und die beiden - nachdem sie sich angesehen hatten - hinterher. Ihre Tritte halten unnatürlich laut durch die verlassenen Gänge.
“Wo will er mit uns hin?”
Lupin schüttelte nur den Kopf, wusste es auch nicht. Aber er war bereit William zu vertrauen.

Ihre Schritte führten sie immer weiter durchs Halbdunkel des feuchten Gemäuers, bis zu einer Tür. Inzwischen waren sie in einem Trakt der weniger öffentlich und dafür benutzter aussah. Man hörte wuselige Fußtapsen, hohe Stimmen, Bewegung und das hier gearbeitet wurde. “Das hier ist der Dienstleistungstrakt. Die Wäscherei und der übliche notwendige Rest.” Er sah die beiden noch einmal prüfend an, dann stieß er den Durchgang auf.
Nicht ganz unerwartet standen sie in der Küche. Kleine Hauselfen rührten in riesigen gusseisernen Töpfen Haferschleim und so weiter. Die Dienstwesen wuselten um sie herum während sie durch den Raum gingen. Mit einer Selbstverständlichkeit als ob sie das jeden Tag tun würden. An der zweiten, der ersten Tür gegenüberliegenden, blieben sie stehen und sahen sich um ob jemand Interesse an ihnen gezeigt hatte. Nein, alle waren viel zu beschäftigt und Dreistigkeit gewinnt. Das Frühstück für die Gefangenen musste kurz bevorstehen. Sie schlüpften auch noch durch diese Tür und standen unvermittelt im Freien. Eine kalte Böe blies ihnen in die Gesichter und die beiden Inselbesucher waren einen Moment von dem Kontrast überrumpelt.

Es war ein Steg, über den wohl die Anlieferung und Versorgung des Gefängnisses lief. Fudge griff sich Lupin. “Ich lasse dich gehen. Du darfst zurück nach Hogwarts und Dumbledore helfen. Bleib da, oder bau dir ein neues Leben auf oder was auch immer. Aber: Wenn ich nicht innerhalb einer Woche einen Brief vom Direktor bekomme in dem er deine Geschichte bestätigt gehe ich persönlich zum Chef der Auroren und melde dich. Ich kenne deinen Namen. Und ich kenne seinen.” Dabei sah er Snape an. “Ich habe mir in der Nacht deinen Zauberstab aus der Aufbewahrung besorgt. Er ist auf dich geeicht. Sie werden dich finden.” Er sah jetzt sehr ernst aus.
Remus drehte seinen Rücken gegen den aufziehenden Sturm. “Aber du lässt mich gehen?”
William richtete seinen Blick auf Snape, nickte dann noch einmal zur Bekräftigung. Er führte die beiden hinaus auf den Steg, sie alle mussten sich allmählich gegen die Böen lehnen. “Vergiss den Brief nicht.”
“Danke William. Aber bekommst du nicht riesigen Ärger wenn sie es herausfinden?”
“Wie sollen sie es erfahren? Niemand hat uns gesehen. Außerdem bin ich ein Fudge, wenn werde ich auch damit fertig werden.”
Severus zog ein wenig an Lupin der sich auf ihn gestützt hatte. “Remus.” Es wurde Zeit.
“Lebt wohl.” William lief vom Steg und als er nicht mehr im Radius war und sie hier draußen auch nicht vom Schutzbann betroffen waren verließen sie diesen ungastlichen Ort. Sie disapparierten weg.

Kapitel 13

 

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