Hinter der Maske

 

 

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Kapitel 2



Snapes Augen klappten abrupt auf und er blinzelte ins Halbdunkel. Das war heftig gewesen. Wenngleich nur thematisch eine Abwechslung zu seinen sonstigen Träumen. Normalerweise verfolgten ihn Erinnerungen, das hier hatte sich so aber nie abgespielt.
'Erst mal tief durchatmen.' Er zog die Decke enger um sich und beruhigte sich mühsam. Das war ihm so real vorgekommen. 'Jetzt folgt mir Lupin auch noch in meine Träume. Nicht genug, dass er mir tagsüber auf die Nerven geht.' Er konnte selbst nicht sagen warum, aber schließlich verließ er das warme Bett, schlüpfte in seine Hausschuhe und stellte sich ans Fenster.
Sein Schlafzimmer lag wie das Wohnzimmer ebenerdig und war über eine Wendeltreppe mit der restlichen Wohnung in den Kerkern verbunden. Der Verbotene Wald kauerte bedrohlich und düster in einiger Entfernung als Ausblick vor seinem Fenster. Snapes Aufmerksamkeit ging höher und fiel auf einen blutroten Vollmond.
Der Trabant war gerade dabei unterzugehen.
Ein Zipfelchen war bereits hinterm Horizont verborgen, es konnte nicht mehr lange dauern und er wäre vollständig verschwunden. "Vollmond." Aber er hatte Lupin den Wolfstrank wie immer selbst gebraut, das hieß der VgdK-Lehrer war in Sicherheit in seinen verschlossenen Zimmern.
Die rötliche Scheibe wanderte unablässig tiefer.
"Warum bin ich dann so verdammt unruhig, wenn sich Remus doch in Sicherheit befindet?" Der Traum wollte ihn nicht loslassen. Er würde sich vor Lupin bis auf die Knochen blamieren wenn er jetzt zu ihm ging. "Ach entschuldige Remus ich habe schlecht geträumt und du warst tot und da wollte ich halt nachsehen." Seine Stimme troff vor Sarkasmus. Das würde er garantiert nicht tun. Zumal es mitten in der Nacht war. Wurde er etwa auf seine alten Tage ein bisschen irre?
Die Hälfte des Mondes war schon verschwunden.
Ein leises Geräusch vom Flur ließ ihn sich umdrehen. Die Fackeln im Gang warfen Schatten und er konnte durch den schmalen Streifen unter der Tür sehen, dass dort jemand stand. Ein Zettel wurde in das Rauminnere geschoben, dann liefen die Schritte schnell fort. Vorsichtig pirschte er sich an das Papier heran, wenn das ein Schülerstreich war... Es standen nur 5 Worte auf dem Zettel, in weit ausschwingender Handschrift.

~ Hören Sie auf Ihre Träume.~

Was sollte das nun wieder? Seine Nackenhärchen stellten sich auf als er sich an einen fast vergessenen Aspekt der letzten REM-Schlaf-Erfahrung erinnerte. Trelawney hatte ihn gerügt, dass er ihren Rat nicht befolgt hatte, und als nächstes war der tote Lupin herein getragen worden. Das war unheimlich und ließ sich durchaus als schlechte Omen deuten. Zwei völlig entgegengesetzte Handlungsweisen stritten in ihm um die Vorherrschaft.
'Ach, zum Teufel damit!'
Sollte sich der Wolf doch über ihn lustig machen, das könnte er wieder vergelten, aber dafür musste der Besagte noch leben.
Schnell schlüpfte er in eine seiner samtig schwarzen Roben, es war eine von den dick gefütterten, schließlich war Winter und es in den Kerkern immer kalt. Zusätzlich zog er noch eine Hose an, er würde garantiert nicht nur in Unterwäsche drunter da raus gehen. Ein grün-silberner Schaal den er sich über die Schulter warf rundete das ganze ab.
Via Flohpulver sprang er in Lupins Quartier, dieser vergaß regelmäßig seinen Kamin vom Hogwarts-Internen Netzwerk zu trennen. Wie erwartet kam er im Wohnzimmer des Werwolfs aus den grünen Flammen.
Kein Lupin. Auch nicht im Bad oder im Schlafzimmer. Spuren eines Kampfes schien es unter dem Durcheinander nicht zu geben. Es war das Chaos eine Junggesellen, der selten Besuch bekam. Schließlich fand er doch etwas im Schlafzimmer, wenn auch nicht den Gesuchten. Auf dem Steinboden war eine Phiole zerschellt und anhand der Farbe und des Geruchs konnte der Zaubertränkemeister eindeutig feststellen, dass es Lupins Wolfstrank war. Das durfte doch nicht wahr sein! Er hatte das verdammte Zeug nicht getrunken.
Aber wenn Remus nicht hier war, wo war er dann? Vermutlich im Verbotenen Wald, dort gab es keine Menschen. Severus' Traum würde sich bewahrheiten.
Doch nicht solange er noch ein Wort mitzureden hatte!


Kapitel 1

Kapitel 3

 

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