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Kapitel 5
Lupin betrat seine Räume und blieb noch im Türrahmen stehen, ein Kribbeln im Nacken sagte ihm, dass er nicht alleine war. Aus dem Schatten, den die hohe Lehne des Sessels warf, stand ein Mann auf, gleichwohl arrogant und selbstsicher. Das Zwielicht war nicht so undurchdringlich für Lupin wie noch vor ein paar Tagen, er erkannte den Besucher.
"Wie bist du hier rein gekommen?"
Der Slytherin schlenderte langsam durch den Raum, nahm hier etwas auf um es zu betrachten, verrückte da etwas. Aufreizend gelangweilt. Lupin war verwirt und beunruhigt, seinen Zauberstab hielt er fest umfasst. Sollte der Andere eine falsche Bewegung machen, hätte der Werwolf genauso schnell den Defensis Zauber ausgesprochen.
"Du hast die Eule erhalten?" Die Stimme des Besuchers war anteilslos, als würde es ihn nicht wirklich interessieren. Aber Slytherins waren mit Vorsicht zu genießen, Lupin würde sich während dessen Anwesenheit nicht die kleinste Schwäche leisten dürfen. "Ja."
"Wir hatten dir bis heute Abend Frist eingeräumt, es dir noch einmal zu überlegen."
"Ich bleibe dennoch bei der Antwort die ich schon der Eule mitgab."
"Das wird ihn nicht erfreuen." Er maß den müden Lupin mit einem kalten Blick, registrierte auch abfällig wie abgetragen seine Robe wirkte. "Es würde sich rentieren."
Lupins Gesicht blieb gleichmütig, auch wenn er Mühe hatte auch sein Inneres ruhig zu halten. "Ich bin nicht käuflich."
Der Schwarzgekleidete rümpfte die Nase und setzte seine Wanderung wieder fort. Lupin trabte ihm nach, registrierte nur abwesend, dass sie im Schlafzimmer waren. "Es ist nicht klug sich meinem Herrn zu wiedersetzen."
Lupin schüttelte nur genervt den Kopf. Ihm ging allmählich die Zeit aus. Ein allmähliches einsetzen von Jucken zeigte ihm, dass es nicht mehr lange dauern konnte bis das Fell anfangen würde zu sprießen. In vermutlich schon wenigen Minuten. Er machte eine harte Geste in Richtung der Tür. "Raus."
Jegliche falsche Zurückhaltung viel vom Seelenfänger ab, er zeigte seinen Hass ganz offen. "Wird dir die Zeit knapp, Werwolf? Nun, dann gebe ich dir einen Vorgeschmack darauf was passiert, wenn man sich den Wünschen des Lords wiedersetzt." Aus seinen umstickten Samtärmeln holte er eine Phiole hervor. Sie war trübe milchig und dampfte ein wenig. Lupin riss vor Überraschung und Schreck die Augen auf. Sein Wolfsbann?Trank. Verdammt!
Wie hatte er den in die Finger gekriegt? Der Handlanger musste ihn während dem Herumpirschen an sich gebracht haben. Kalt lächelnd ließ dieser den Trank einfach unter Lupins entsetztem Blick fallen. Die Glasphiole zersplitterte mit einem hellen Klirren. Mit ihr alles was Remus als Schutz vor "Moony" hatte.
Inzwischen war das Gefühl sich zu verwandeln schon so stark, dass Farben zu verblasen begannen und alles Schwarzweiß wurde.
'Ich verwandle mich!' Panisch starrte er auf die Splitter herab, dann zum schadenfrohen Unheilsboten hoch. 'Im Schloss!' Mit all seinen Konsequenzen. "Nein!" Lupin riss die Tür auf und rannte aus dem Raum, er musste hier raus. Die Schüler, Dumbledore, ... die Haupttore schon auf 4 Beinen und Pfoten hinter sich bringend verschwand der Werwolf in der Dunkelheit. Der Verantwortliche fürs Wahrwerden von Lupins persönlichem Alptraum schlenderte unbehelligt aus dem sichersten Ort Englands. Der Schutzpatron des Schlosses saß mit seinen 700 Schülern und der kompletten Belegschaft bis auf Lupin am Abendessen. Mit dem VgdK-Lehrer heute auch nicht mehr rechnend.
Aus dem Bannkreis heraus tretend disapparierte der ehemalige Slytherin in einiger Entfernung von Hogwarts und nur ein paar Fußspuren im Schnee und etwas zerbrochenes Glas erinnerten an seine Anwesenheit.
Im Verbotenen Wald begann ein Wolf langanhaltend und verzweifelt zu heulen.
Rückblende Ende