Nie war das Glück Näher

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Kapitel 5



Drei Jahre später.

Hermine saß auf der Couch in ihrer kleinen Wohnung, und las in einem Buch, als etwas an die Scheibe klopfte. Sie stand auf und ging zum Fenster. Es war eine Eule mit einem Brief .



Sehr geehrte Miss Granger Hogwarts sucht z.Zt. eine neue Lehrkraft für "Verteidigung gegen die dunklen Künste". Ich habe von Professor McNeal erfahren, dass Sie Ihren Abschluss mit Bestnoten bestanden haben, daher möchte ich Ihnen diese Stelle als Lehrerin anbieten. Ich würde mich sehr über eine positive Nachricht von Ihnen freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Albus Dumbledore




'Vor drei Jahren habe ich Hogwarts verlassen', Hermine erinnerte sich wieder an die letzten Tage in Hogwarts ‚'und ich war glücklich als der Zug los fuhr. Aber dieser Job ist eine große Chance und eine große Ehre für mich besonders, weil Professor Dumbledore mir das zutraut' Hermine ging zu ihrem Schreibtisch und zog ein Blatt Pergament aus der Schublade. Mit zitternden Händen begann sie zu schreiben.

Sehr geehrter Professor Dumbledore,

ich fühle mich sehr geehrt, dass Sie mir diese Stelle anbieten. Und ich denke, dass ich so eine Chance nie wieder bekommen werde. Ich nehme Ihr Angebot also mit dem größten Vergnügen an, und freue mich darauf, bald als Ihre Kollegin nach Hogwarts zurück zu kehren. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen

Hermine Granger




Hermine band den Brief an das Bein der Eule, öffnete das Fenster und die Eule machte sich sofort auf den Weg. Als sie der Eule noch hinterher sah, dachte sie an Severus. Wenn sie als Lehrerin zurückkehrte, würde es sich nicht vermeiden lassen, ihn wieder zu sehen. Doch nun gab es kein Zurück mehr, sie hatte Dumbledores Brief schon mit einer Zustimmung beantwortet und das konnte und wollte sie nicht mehr rückgängig machen. Sie musste es in Kauf nehmen Severus wiederzusehen, ob sie wollte oder nicht.



***




Als Hermine am nächsten Morgen aufstand, saß die Eule schon vor ihrem Fenster. "Hier, du hast einen langen Flug hinter dir." Hermine legte der Eule ein Stück Toast hin.



Liebe Miss Granger,

ich habe mich sehr über Ihre rasche und positive Antwort gefreut. Das Schuljahr wird am 1. September beginnen und ich möchte Sie bitten, schon eine Woche früher zu kommen, um sich ein wenig einzuleben.

Mit freundlichen Grüssen

Albus Dumbledore



'Das ist ja schon in 2 Tagen', dachte sich Hermine, als sie auf den Kalender in der Küche guckte. 'Dann muss ich heute unbedingt noch in die Winkelgasse.' Nachdem sie die Eule wieder rausgelassen hatte klopfte es an der Tür. "Dich hätte ich fast vergessen, Ron. Komm rein!" Ron betrat Hermines kleine Wohnung. "Hey Hermine! Harry wollte heute Abend auch noch mal kurz vorbei kommen, aber du weißt ja wie das bei Auroren so ist. Immer viel zu tun. Hermine lachte. "Sonst sagst du doch immer, dass du im Ministerium so viel zu tun hast." "Ja schon, aber heute hab ich ja frei."

Ron setzte sich auf einen Sessel in Hermines Wohnzimmer. "Und was gibt es neues?" "Ha! Das wirst du mir sowieso nicht glauben." Ron sah sie verwundert an. "Also gibt es etwas neues? Na dann erzähl mal." Hermine setzte sich auf die Couch. "Ich habe gerade einen Brief von Dumbledore bekommen. Er hat mir eine Stelle als Lehrerin in Hogwarts angeboten. In 'Verteidigung gegen die dunklen Künste'.“ Ron starrte sie mir offenem Mund an. "Is´ nicht dein Ernst." "Doch", sagte Hermine während sie ihm den Brief von Dumbledore reichte. "Voll krass", bemerkte Ron begeistert. "Und? Wirst du es machen?" "Sicher. So ein Angebot bekommt man sicher nur einmal im Leben." "Hermine die Lehrein." Ron musste lachen. "Ich fahr in 2 Tagen schon los. Ich müsste noch mal in die Winkelgasse. Würdest du mitkommen und tragen helfen?" "Ja gerne. Ich brauch auch noch ein paar Bücher."



***




"Hermine guck mal." Ron zog Hermine zu einem Schaufenster in der Winkelgasse. "Guck dir das an. Die haben hier die Scherzartikel von Fred und George." "Sehr schön Ron!", sagte Hermine leicht genervt. "Ich will irgendwann auch mal wieder zu Hause ankommen." "Dann trennen wir uns eben. Ich gucke mich in dem Laden hier noch ein bisschen um und dann geh ich das Buch kaufen, was ich brauche." "Ok Ron. Treffen wir uns in einer Stunde im Tropfenden Kessel?"

"Ja, also bis später."



***




'Was brauch ich denn noch?' Hermine war ganz in ihren Gedanken versunken, als sie plötzlich jemanden anrempelte und eins ihrer Bücher runterfiel. "Oh entschuldigen Sie bitte." Hermine wollte sich gerade bücken, als ihr eine Hand das Buch reichte. "Vielen Dank ...." Sie hob ihren Kopf. "Severus .... Ähm, Professor Snape?"

Erst hätte sie ihn fast nicht erkannt, er sah schlecht aus, noch blasser als früher. "Kennen wir uns Miss?", fragte er mit seiner typisch genervten Stimme. "Ich bin es, Hermine..." Noch bevor sie denn Satz beenden konnte war er verschwunden. "Hermine, das hat aber gedauert." "Es tut mir leid, aber ich habe eben Professor Snape getroffen und noch bevor ich etwas sagen konnte, war er wieder verschwunden." "Wenn er wüsste, dass du Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten wirst, hätte er dich auf der Stelle umgebracht." "Dann ist es wohl besser so."

Hermine klang etwas traurig. Warum hatte er sie nicht erkannt? Er konnte sie doch nicht vergessen haben? "Willst du noch etwas essen bevor wir wieder gehen?", riss Ron sie aus ihren Gedanken. "Ach ja, Harry wollte ja noch vorbei kommen, dann sollten wir lieber noch eine oder zwei Flaschen Wein kaufen. Ich könnte auch kochen. Was hältst du denn davon?" "Ja das hört sich sogar sehr gut an." Hermine und Ron gingen dann aus dem Tropfenden Kessel und suchten noch einen Supermarkt, um einzukaufen.



***




Severus lief noch eine Weile durch die Winkelgasse, auf der Suche nach ein paar Kräutern und Büchern. Immer wieder hatte er das Gesicht der jungen Frau vor den Augen, die ihn vorhin fast umgerannt hatte. 'Wer war das nur? Sie kannte mich, aber ich kann sie nicht einordnen.' Er überlegte die ganze Zeit, während er durch die Winkelgasse ging, und dann traf es ihn wie ein Blitz. 'Severus, wie konntest du nur so dumm sein? Hermine Granger! Natürlich! Mein Gott, sie ist noch hübscher geworden.' Severus erinnerte sich an früher, und musste feststellen, dass es ihm immer noch Leid tat, sie damals so gehen zu lassen. Doch er konnte es nicht verantworten, dass Voldemort etwas von ihr erfuhr. Er drehte sich noch einmal um in der Hoffnung, sie noch mal irgendwo zu entdecken, doch sie war verschwunden.



***




"Ron machst du mal bitte auf! Ich kann gerade nicht, mir kocht sonst noch alles über." "Ja natürlich." Ron ging zu Tür und öffnete sie. "Hallo Harry, Hermine kocht für uns, ist sie nicht nett?" "Das trifft sich gut. Ich habe einen Bärenhunger."

Die drei Freunde saßen noch bis spät in die Nacht im Wohnzimmer. "Und du willst wirklich nach Hogwarts, Hermine?", fragte Harry sie besorgt. "Ja, ich habe mir es gut überlegt. Warum sollte ich denn nicht gehen?" "Wir drei verstehen uns wieder so gut und du willst einfach gehen." "Ach Harry, ich werde euch doch nicht vergessen. Ich komme euch doch besuchen!" "Das hoffe ich ja mal", mischte Ron sich ein. Alle drei mussten lachen. Als Harry und Ron später gehen wollten, war sie etwas traurig, als sie sich verabschiedeten. Ihr war klar, dass sie die Beiden am meisten vermissen würde. "Ich werde euch vermissen."

Sie gab beiden noch einen Kuss auf die Wange. "Wir dich auch Hermine, melde dich, okay?" "Ja das werde ich", rief sie beiden noch hinterher und schaute noch kurz in die Dunkelheit, bis sie die Tür schloss. Hermine konnte diese Nacht nicht gut schlafen .Sie träumte nur wirres Zeug. Aber an eine Sache erinnerte sie sich noch genau. Sie hatte von einem See geträumt, an dem sie lag, mit einem Mann und er hatte sie geküsst. Wer der Mann war konnte sie nicht erkennen, aber sie glaubte es war Severus. An diesem Tag suchte sie all ihre Sachen zusammen und packte alles ein. 'Wie soll ich nur mit den vielen Sachen zum Bahnhof kommen?'



***




Am nächsten Tag war es soweit. Sie nahm sich ein Taxi zum Bahnhof. Am Bahnhof angekommen erinnerte sie sich an ihre erste Zugfahrt nach Hogwarts, als sie Ron und Harry kennen lernte. Sie hatte immer eine schöne Schulzeit gehabt, aufregend und sehr lehrreich. Und doch wünschte sie sich manchmal die letzten Wochen des siebten Schuljahres rückgängig machen zu können. Die Sache mit Severus hatte ihr sehr weh getan und sie war damals so sauer auf ihn. Sauer war sie jetzt zwar nicht mehr so richtig, aber sie hatte auch nicht das Bedürfnis, mit ihm näher etwas zu tun haben zu wollen. Alles was je noch zwischen ihnen sein würde, wäre aus rein beruflichen Gründen.

Und doch mußte sie sich eingestehen, dass sie oft an ihn dachte, und ihn manchmal auch vermisste.

Liebte sie ihn?

Hatte sie ihn überhaupt je geliebt?

Sie hatten doch kaum Zeit, sich damals, in dieser Hinsicht, richtig kennenzulernen.

Warum dachte sie dann so oft an ihn?

Hatte sie etwa gelernt, ihn zu lieben, auch in seiner Abwesenheit?

Drei Jahre lang?

'So ein Blödsinn, Hermine!'

Sie war jetzt erwachsen und wollte sich auch so benehmen, auch wenn sie manchmal in Harrys und Rons Gegenwart wieder zu einem Kind wurde. Doch jetzt wollte sie Severus beweisen, dass er sie nicht mehr als Kind bezeichnen konnte. 'Hermine, du machst dir schon wieder zu viele Gedanken über diesen Mann.' Hermine sah aus dem Fenster und ließ die Landschaft an sich vorbei ziehen, bis sie irgendwann die Augen schloss und einschlief. Sie wurde erst wieder wach, als sie jemand sanft an der Schulter wachrüttelte. "Miss Granger, Sie müssen aufstehen. Sie sind angekommen." "Was.. was ist los?" Hermine öffnete ihre Augen. "Oh, Professor Dumbledore, entschuldigen Sie mich." "Ist schon in Ordnung. Hagrid ist schon dabei Ihre Koffer zum Schloss zu bringen. Ich werde Sie gleich zu Ihren Räumen begleiten."

Sie lächelte ihn an, und sie verspürte eine gewisse Vorfreude, auch wenn ihre Gefühle ich mit etwas Ungewissheit mischten. Hermine stieg mit Professor Dumbledore aus dem Zug und sie setzten sich in die Kutsche, um zum Schloss zu fahren. Als Hermine ausstieg und die Eingangshalle betrat, erinnerte sie sich wieder an ihren ersten Schultag.

Und nun war sie wieder hier, aber dieses mal nicht als Schülerin. "Kommen Sie mit Miss Granger. Ich hoffe, Ihnen gefallen die Räume, die ich für Sie ausgewählt habe. Sie sind in der Nähe von Ihrem alten Haus." Nach wenigen Minuten blieb Professor Dumbledore vor einer Tür stehen. "So da wären wir Miss Granger. Hagrid hat Ihre Sachen schon in Ihre Räume gebracht. Werden Sie zum Abendessen kommen?" "Ehrlich gesagt würde ich noch gerne auspacken und mich dann hinlegen. Obwohl ich eingeschlafen bin, fühle ich mich nicht besonders fit." "Verständlich, Miss Granger. Ich würde Sie bitten, morgen nach dem Frühstück in mein Büro zu kommen, dann werden wir noch ein paar Sachen wegen dem Unterricht besprechen." "Aber natürlich. Gute Nacht Professor, bis morgen." "Schlafen Sie gut in Ihrem neuen Zuhause. " Hermine öffnete die Tür und stand in ihrem Büro. Es war groß und in der Mitte stand ein grosser Schreibtisch. Sie ging weiter durch den Raum zur Tür, die in ihre privaten Räume führte. Hermine konnte es kaum glauben, das Wohnzimmer war riesig, nichts im Vergleich zu ihrer alten Wohnung in London. Der Raum war hell und mit antiken Möbeln ausgestattet.

Unweigerlich musste sie an Snapes Räume denken, diese waren dunkel, soweit sie sich noch erinnern konnte.

Hermine schaute sich weiter um. An der Wand war ein Kamin mit zwei sehr bequemen Sesseln davor, auf der anderen Seite des Raumes stand ein großes Bücherregal und daneben eine Couch mit einem kleinem Tisch davor. Sie ging dann weiter in ihr Schlafzimmer. Ihre Koffer standen vor dem großen Holzschrank. Ihr Blick fiel sofort auf das Bett.

Es sah fast aus wir ihr altes Bett, als sie noch Schülerin war, aber es war deutlich größer und es passten gut 3 Leute in dieses Bett. Nachdem Hermine ihren Rundgang beendet hatte, das Bad wollte sie sich später angucken, begann sie ihre Koffer auszupacken. Zuerst ordnete sie ihre Kleidungsstücke in den Schrank ein und danach verteilte sie ihre persönlichen Gegenstände in ihren Räumen. Ein Foto von Ron und Harry stellte sie auf eine kleine Kommode, die auf der anderen Seite des Bücherregals stand, genauso eines von ihren Eltern. Danach beschloss sie erst einmal zu baden. Sie betrat das Badezimmer und konnte kaum aufhören zu strahlen. 'Hermine', sagte sie sich, 'du hast dich richtig entschieden. Du wärst noch umgekommen in deiner kleinen Wohnung.'



***




"Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich Sie zu einem neuen Schuljahr begrüßen zu dürfen. Viel neues gibt es nicht zu sagen. Bei den Lehrern ist eigentlich alles gleich geblieben, außer die Stelle für Verteidigung gegen die dunklen Künste wurde neu besetzt. Unsere neue Kollegin ist heute angekommen und konnte leider heute Abend noch nicht zum Abendessen erscheinen. Einige von Ihnen werden sie sicherlich noch kennen, aber darauf kommen wir dann morgen früh noch einmal zurück, wenn sie auch anwesend ist. Jetzt wünsche ich Ihnen einen guten Appetit ."

Severus´ Laune war wieder einmal auf dem Tiefstpunkt. 'Wie jedes Jahr, ich bekomme nie diese Stelle, und jetzt ist es auch noch eine Frau. Dieses Schuljahr wird bestimmt interessant.' Severus wollte gar nicht wissen wer die neue Lehrerin war, am liebsten hätte er sich verkrochen, was er nach dem Abendessen auch schnell in die Tat umsetzte. Er beschloss früh ins Bett zu gehen, da er sehr erschöpft von den letzten Monaten war. Es wurde von Tag zu Tag schwieriger, Dumbledore Informationen über Voldemort zu liefern. Die Todessertreffen wurden immer seltener, seit dem der Dunkle Lord den Trank benutzte, der ihm ein normales Aussehen verlieh. Überall starben Menschen und es war offensichtlich, dass Voldemort daran Schuld war. Severus mied es auch, sich mit fremden Leuten zu unterhalten, denn er wusste schließlich nie, ob es nicht vielleicht Voldemort sein könnte. Und er verfluchte sich jeden Tag selbst, dass er ihm diesen Trank brauen musste, doch ihm blieb damals ja keine andere Wahl, und dass Voldemort regelmäßig auf Nachschub bestand, hätte er sich auch damals schon denken können. Severus´ Angst, als Spion entdeckt zu werden wurde von Tag zu Tag größer, und seine Nächte immer unruhiger. Er hätte gern jemanden gehabt mit dem er darüber reden konnte, doch er hatte niemanden. Er war allein.



***




Hermine wachte früh auf und wollte vor dem Frühstück noch ein bisschen spazieren gehen. 'Irgendwie habe ich Hogwarts vermisst.' Hermine lief runter zum See und setzte sich in das Gras. Es war die selbe Stelle an der sie vor drei Jahren mit Severus saß. In den letzten Tagen musste sie immer wieder an ihn denken und dann hatte sie ihn auch noch in der Winkelgasse getroffen, aber er hatte sie nicht erkannt. Irgendwie machte sie dieser Gedanke traurig. Sie musste aber auch daran denken, dass sie ihn in wenigen Minuten sehen würde. 'Ob er mich dieses Mal erkennt? Oh nein ich werde noch zu spät kommen.' Schnell sprang sie auf und begab sich zurück zum Schloss.

Als sie durch die Tür der Großen Halle trat sah sie, dass alle Lehrer schon am Tisch saßen. Hermine ging auf den Tisch zu, als Professor Dumbledore begann zu sprechen. Alle Lehrer hoben die Köpfe und schauten zu Hermine, die vor dem Tisch stehen blieb. Nur Professor Snape guckte noch zu seinem Teller und stocherte in seinem Essen herum. "Haben Sie gut geschlafen, Miss Granger?" Bei dem Wort Granger schoss Severus´ Kopf in die Höhe und blickte Hermine an, doch sie schaute zu Professor Dumbledore hoch. "Es tut mir leid. Ich habe total die Zeit vergessen." "Das macht doch nichts, wir sind hier schließlich noch unter uns. Setzen Sie sich doch ... neben Professor Snape ist noch ein Platz frei." 'Das ist sie, die Frau aus der Winkelgasse. Hermine Granger.' Severus konnte es kaum glauben. Schon gar nicht, als sie sich auch noch neben ihn setzte. "Miss Granger wird ab jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten und ich hoffe, sie wird sich gut in Hogwarts einleben." "Danke Professor, ich glaube das wird mir nicht schwer fallen." "Dann wünsche ich Ihnen einen guten Appetit."

"Es tut mir leid." Hatte sie eben richtig gehört? Professor Snape hatte sich entschuldigt? "Für was denn? Ich glaube, das hatten sie schon vor drei Jahren" "Nein, ich meine nicht das. Ich meinte den Vorfall vor ein paar Tagen in der Winkelgasse. Ich habe dich ... Sie nicht erkannt. Sie haben so anders ausgesehen." "Ist schon ..." Hermine wurde unterbrochen. "Sagen Sie Miss Granger was haben Sie denn studiert?" Hermine drehte ihren Kopf zur anderen Seite. "Ich habe Flüche und schwarze Magie studiert, Professor McGonagall." Viel lieber hätte sie sich weiter mit Severus unterhalten, aber der war grade dabei aufzustehen. Sie drehte sich noch einmal zu ihm um. "Bis dann Professor." Er reagierte gar nicht. Er ging einfach ohne ein Wort zu sagen.

'Warum bin ich einfach aufgestanden? Ich hätte gerne noch ein wenig mit ihr geredet, aber immer muss diese McGonagall dazwischen funken. Bestimmt ist sie immer noch sauer auf mich. Du machst aber auch immer alles falsch.'

Hermine beobachtete Severus, wie er mit wehendem Umhang aus der Großen Halle rauschte. "Lassen Sie sich von seinem Verhalten nicht verunsichern, Miss Granger", sagte Professor McGonagall. "Aber Sie wissen ja, dass er noch nie der höflichste Mensch war." Auf diesen Satz hin, sah Hermine ihre neue Kollegin ein wenig giftig an. Es störte sie irgendwie, dass Professor McGonagall schlecht über Snape sprach. "Ich denke, dass er schon seine Gründe haben wird, wenn er so eine Laune hat. Haben Sie ihn denn zumindest schon einmal gefragt, warum er so ist? Wissen Sie denn auch nur einen kleinen Teil über ihn? Nein, ich glaube nicht." McGonagall sah sie überrascht an. "Miss Granger, was ist denn mit ihnen los? Das war doch nicht so gemeint." Hermine wunderte sich plötzlich über sich selbst, warum verteidigte sie Severus eigentlich? Sie wollte doch eigentlich gar nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und warum hat sie überhaupt mit ihm gesprochen? "Tut mir leid, Professor. Ich, ach ... ich bin nur ein wenig müde. Ich wollte Ihnen gegenüber nicht unhöflich sein." "Jaja, schon gut." Minerva wendete sich wieder von Hermine ab und aß ihr Frühstück weiter.


Kapitel 4

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