Nie war das Glück Näher

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Kapitel 6



Später machte Hermine sich dann auf den Weg zum Büro von Dumbledore, der ihr schon beim Frühstück erzählt hatte, wie sie dort hin kam, und wie das Passwort lautete. Sie erreichte den Wasserspeier, und nannte das Passwort.

Beim Eintreten in den Raum erblickte sie eine große Wendeltreppe, die hinauf ging, und je höher sie kam, um so deutlicher konnte sie Stimmen hören.

"Wie oft soll ich es Ihnen noch sagen, Albus? So leid es mir tut, aber ich kann nun mal nicht Sachen sehen, die er vor mir verborgen hält." "Aber Severus, er benutzt jetzt schon seit drei Jahren diesen Trank. Sie müssen doch irgendwann mal gesehen haben, welches Aussehen er annimmt." "Das glauben Sie, Albus! Er ist doch nicht so unvorsichtig und benutzt immer das selbe Aussehen." Hermine stand mittlerweile direkt vor der Tür und hörte Dumbledore seufzen. "Ja, Sie haben wohl Recht. Aber es kann bald nicht mehr so weiter gehen, schon alleine wegen Ihnen müssen wir dem ganzen endlich ein Ende setzten. Sie sehen schlecht aus, Severus, und ich würde sagen, dass Sie in den letzen Monaten rapide abgenommen haben." "Es ist ja wirklich rührend, dass Sie sich so um mich sorgen, Albus. Aber Mitleid brauche ich jetzt am aller wenigsten, vor allem brauche ich kein ... ah ... verdammt!! Immer zur rechten Zeit. Bitte entschuldigen Sie mich." "Es muss wohl sein. Passen Sie auf sich auf." Severus lachte einmal bitter auf. "Tue ich das nicht immer?" Hermine wich einen Schritt von der Tür weg, als sie schnelle Schritte hörte, die in Richtung Tür gingen. Severus riss die Tür auf und stürmte an Hermine vorbei, wobei er ihr nur kurz in die Augen sah. Ihr schien es, als wollte er stehen bleiben, als er sie sah, als sich aus irgendeinem Grund sein Gesicht plötzlich schmerzvoll verzog. Er rannte die Treppe hinunter, sein Umhang majestätisch hinter sich her wehend. "Hallo Professor Dumbledore", sagte Hermine mit leiser Stimme. "Oh, Miss Granger treten Sie ein. Wie lange standen Sie denn schon vor der Tür?" "Ich bin eben erst gekommen, als Professor Snape mich fast umgerannt hätte." "Setzten Sie sich doch. Ich wollte mit Ihnen über den Unterricht reden. Ich denke mal, dass Sie das ganz gut machen werden." Albus reichte ihr einen Zettel. "Das wäre der Rahmenplan für den Unterricht für jede Klassenstufe, darüber hinaus können Sie frei Themen wählen, wenn es die Zeit erlaubt." "Danke. Aber wenn ich Fragen habe, kann mich doch an Sie wenden?" "Natürlich, Miss Granger. Ich glaube, den Weg zum Klassenraum werden Sie noch finden." "Es ist schon etwas länger her, aber ich werde es schon finden" "Das wäre es dann. Wir sehen uns heute Abend beim Essen." Hermine erhob sich wieder von dem Stuhl und reichte Albus die Hand. "Dann bis später, Professor." Auf dem Weg zu ihren Räumen musste sie immer wieder an Severus denken, wie er mit diesem schmerzverzerrten Gesicht an ihr vorbei rannte. 'Bestimmt war er noch immer sauer auf mich, wegen heute früh. Warum musste Professor McGonagall auch unbedingt unsere Gespräch unterbrechen?'

Hermine wollte sich erst einmal ablenken und begann den Unterricht vorzubereiten, was sie auch den ganzen Tag beschäftigte. Sie wollte schließlich, dass alles perfekt war, und dass ihre Schüler bei ihr viel lernen konnten.

Sie erhoffte sich auch, ihre Schüler zum Lernen animieren zu können. Sie vergaß die Uhrzeit, und verließ nur ab und zu ihr Büro, um sich etwas zu trinken zu holen. Als ihr Magen schließlich so laut knurrte, als würde ein Erdbeben bevorstehen, immerhin hatte sie den ganzen Tag noch nichts gegessen, warf sie schließlich einen Blick auf die Uhr. 'Was? Schon so spät? Ich darf nicht schon wieder zu spät zum Essen kommen.' Nachdem Hermine all ihre Sachen geordnet hatte, begab sie sich auf den Weg zur Grossen Halle. Als sie ankam, waren schon einige Lehrer da, außer Severus, der auch nicht mehr kam. Hermine fragte sich wo er sein könnte, und ob es vielleicht etwas mit seinem plötzlichen Aufbruch bei Dumbledore zu tun hatte. "Wo ist denn Professor Snape?", fragte sie Professor McGonagall. "Der ... ja also, er sollte, glaube, ich noch irgendwo hin, schien wichtig zu sein." Hermine kräuselte die Stirn, das hörte sich für sie nicht unbedingt glaubwürdig an, aber andererseits, ging es sie ja auch nichts an. Nach einer Weile erhob Dumbledore das Wort, und sagte mit freudigem Ton: "Ich würde mich sehr freuen, euch, meine lieben Kollegen, später noch auf ein Glas Wein in meinen Räumen empfangen zu dürfen." "Nanu Albus", scherzte McGonagall. "Fühlen Sie sich allein in Ihrem Turm?" "Ohne Sie doch immer, meine liebe Minerva." Hermine musste ein Kichern unterdrücken, als sie sah wie rot McGonagall wurde. "Also dann", fuhr Albus fort. "Ich freue mich über jeden Gast der mich mit seiner Anwesenheit beehrt." Die Lehrer brachen auf, um sich noch etwas frisch zu machen, und auch Hermine ging noch mal in ihre Räume, bevor sie sich auf den Weg zu Albus machte. Sie nahm noch schnell eine Flasche Wein aus dem Schrank und verließ ihre Räume. Hermine empfand das Schloss viel größer als früher, als sie durch die vielen Gänge lief. Sie musste kurz überlegen wie das Passwort zu Dumbledores Räumen war, es fiel ihr aber schließlich doch noch ein. Hermine blickte sich kurz um, weil sie nicht wusste ,wohin sie gehen sollte. Dann sah die aber einen Zettel, der an dem Geländer der Wendeltreppe klebte. Links von der Treppe ist eine Tür, diese führt zu meinen Wohnräumen, Miss Granger.

Hermine musste kurz lachen, dann ging sie zu der Tür und öffnete sie. "Hallo Miss Granger es freut mich, dass Sie auch noch gekommen sind." "Danke für die Einladung und auch für den Hinweis an der Treppe. Ich habe noch eine Flasche Wein mit gebracht." Hermine blickte sich um, stellte die Flasche auf den Tisch in der Mitte des Raums und setzte sich dann auf einen freien Platz neben Professor Binns. "Miss Granger, wie geht es denn Mr Potter?" "Dem geht es gut. Er hat aber viel zu tun als Auror." Hermine blickte sich in dem Raum um.

Es waren Professor McGonagall, Professor Binns (der allerdings nichts trank), Madame Hooch, Professor Sprout, der kleine Professor Flitwick, Professor Sinistra und Albus Dumbledore anwesend, dass Professor Trelawney nicht anwesend war, verwunderte sie nicht. Alle unterhielten sich angeregt und der Wein floss nur so, als plötzlich die Tür aufging und eine dunkel gekleidete Peson den Raum betrat. "Oh Professor Snape, wie schön, dass Sie uns auch noch Gesellschaft leisten möchten," sagte Minerva. "Das hatte ich eigentlich nicht vor. Ich wusste nicht, dass Sie alle hier sind. Albus hätten Sie einen Moment Zeit für mich?"

Severus Blick schweifte von Albus ab, und blieb bei Hermine hängen. "Kommen Sie mit in mein Büro."

Blitzartig drehte Severus seinen Kopf wieder zu Albus. Schweigend verließen beide den Raum. "Der arme Mann, er sieht jeden Tag immer schlechter aus." "Das sind ja mal ganz andere Töne von Ihnen, Minerva.", quiekte Professor Flitwick. "Was soll das denn heißen?" "Naja, sonst haben Sie immer an Severus etwas auszusetzen." "Das ist doch etwas ganz anderes, da geht es meist um schulische Dinge, und wir beide wissen doch genau, warum er im Moment so schlecht aussieht. Er tut mir in dieser Hinsicht nun einmal leid. Aber ich denke, das hier ist jetzt nicht der richtige Ort um darüber zu sprechen."

Ihr Blick schweifte kurz zu Hermine herüber, und Professor Flitwick nickte, dass er verstanden hatte. "Ich habe Hagrid noch gar nicht gesehen", unterbrach Hermine die Stille, die kurz eingetreten war. "Naja", sagte Professor Sprout. "Er hat sehr viel mit den magischen Geschöpfen zu tun im Moment. Und er sagte sogar, er hätte neulich ein Einhornfohlen gesehen, und er ist jetzt jeden Tag auf der Suche danach, um nachzusehen, ob es gesund ist." "Oh. Na dann ist es natürlich verständlich, dass man ihn nicht zu Gesicht bekommt."



***




Severus ließ sich auf den Stuhl fallen und Albus blickte ihn besorgt an. "Was gibt es Neues von Voldemort?" "Eigentlich könnte ich froh sein, aber ich weiß nicht, was er wieder anstellen wird." "Sagen Sie schon." "Morgen Abend muss ich ihm noch einmal den Trank in großen Mengen zu ihm bringen und dann möchte er für einen Monat nach Deutschland. Ich weiß aber nicht warum. Fragen kann ich ihn auch nicht, aber es heißt sicher nichts Gutes." "Für Sie ist es vielleicht eine gute Gelegenheit um sich zu entspannen." "Das wäre schön, aber nächste Woche beginnt das Schuljahr." "Das stimmt schon. Vielleicht könnte Miss Granger für 2 Wochen Ihren Unterricht übernehmen." "Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist." "Severus, Sie wissen ganz genau, dass Sie eine der besten Schülerinnen in der Geschichte von Hogwarts war." "Naja, schon, aber Zaubertränke ist unheimlich kompliziert, Albus, und mir ist nicht sehr wohl bei dem Gedanken, wenn eine Anfängerin mein Fach unterrichtet." "Severus, ich bitte Sie, Hermine Granger als Anfängerin zu bezeichnen ist nicht unbedingt der richtige Ausdruck." Severus seufzte. "Mir gefällt das trotzdem nicht." "Es wäre doch auch nur gut für Sie, mal ein wenig Ruhe zu haben. Und wenn Miss Granger Ihnen nur assistiert? Das würde Ihnen doch auch schon einen Teil Arbeit abnehmen." "Gut Sie haben gewonnen Albus, aber Sie werden sie fragen, ob sie dazu bereit wäre." "Ich denke, dass ist Ihre Aufgabe. Kommen Sie, setzten Sie sich noch einen Augenblick zu uns, und trinken Sie ein Glas Wein mit uns. Dann können Sie Miss Granger auch gleich fragen." Severus stand auf und obwohl er lieber allein gewesen wäre, verspürte er auch ein kleines Gefühl von Freude in sich aufsteigen, warum nur? "Meinetwegen. Ich setze mich noch für einen Augenblick zu Ihnen, aber ich werde Miss Granger nicht in Gegenwart der anderen fragen." Albus lachte und schob Severus zur Tür. "Das bleibt Ihnen ja auch selbst überlassen, mein Lieber."



***




"So meine Lieben. Jetzt bin ich wieder ganz für Sie da und habe auch noch jemanden mitgebracht." "Guten Abend", sagte Severus kaum hörbar. "Neben Miss Granger ist noch ein Platz frei, wollen Sie sich nicht dort hinsetzen?" "Ja danke, aber ich glaube ich bin alt genug, um mir selber einen Platz zu suchen." Leider musste Severus feststellen, dass nur noch dieser Platz frei war. Irgendwie war er aber froh neben Hermine sitzen zu dürfen. Albus bot ihm, nachdem er sich gesetzt hatte, ein Glas Wein an, das er dankend annahm. Hermine und Severus schwiegen sich die ganze Zeit an, bis er das Wort ergriff und sie ansprach. "Wir wurden ja neulich beim Frühstück bei unserem Gespräch unterbrochen." Snape warf McGonagall einen bösen Blick zu, den niemand sah, außer Hermine. "Vielleicht hatte sie nicht gehört, dass wir uns unterhalten haben. Aber lassen wir das jetzt sein. Wie geht es Ihnen denn?" "Ich glaube das mit dem siezen können wir sein lassen." Severus zwinkerte ihr zu. "Das haben wir doch schon damals abgeschafft. Also mir geht es soweit ganz gut. Und was ist mit dir?" "Also ich vermisse meine Familie, Harry und Ron, ansonsten geht es mir gut." "Also sind du und Ron wieder zusammen?" "Ja, also nein. "

Severus Blick wurde wieder ernster.

"Wir haben uns 6 Monate später durch Zufall getroffen und dann kam eins zum anderen. Aber es hielt nicht lange und jetzt sind wir nun mal immer noch gut befreundet." Severus fiel ein Stein vom Herzen. Irgendwie hatte er gehofft, dass Hermine nicht mit Ron zusammen war, aber Moment ... vielleicht gab es einen anderen. "Also ... ähm bist du im Moment ..." "Haben Sie noch Wein Miss Granger?", unterbrach Minerva ihn. Hermine wandte den Kof von Severus ab. "Nein, aber ich hätte gern noch einen kleinen Schluck. Dankeschön."

Severus schloß kurz die Augen, in der Hoffnung sich nicht darüber aufzuregen, wieder von Minerva unterbrochen worden zu sein. "Also", wandte Hermine sich ihm wieder zu. "Was wolltest du sagen?" Severus holte tief Luft. "Ich wollte fragen, ob du im Moment ..." "Was? Sie duzen sich?", unterbrach Professor McGonagall die beiden erneut. Doch diesmal platze Severus der Kragen. "Sagen Sie mal, haben Sie denn gar keinen Anstand, Minerva?", keifte er sie an. "Sehen Sie denn nicht, dass ich die ganze Zeit versuche, mich mit Miss Granger zu unterhalten? Und taub scheinen Sie auch noch zu sein." "Severus! Nun reißen Sie sich zusammen!! Stellen Sie sich doch nicht gleich immer so an!" Severus sprang auf und bäumte sich vor Minerva auf. "Ich stelle mich an?!", brüllte er. "Wenn ich das tue, was tun Sie dann?! Sie sind doch nicht besser. Aber bei Ihnen kann man das ja auf Ihr Alter schieben, nicht wahr? Immerhin passiert das bei so alten Schachteln wie Ihnen doch öfter, dass sie ihre Ohren nicht mehr richtig benutzen können!" Minerva schrie empört auf, und kippte ihren Wein in Severus Gesicht.

Severus sah sie nur noch einmal mit funkelnden Augen an und verließ dann stürmisch den Raum, wobei er die Tür mit aller Wucht hinter sich ins Schloss fallen ließ. Eigentlich tat Hermine Minerva leid, dass sie so von Snape angebrüllt worden war, aber auf der anderen Seite war sie auch sauer auf sie. Severus und sie wollten mal wieder ein Gespräch beginnen, und schon wieder unterbrach sie es. "Ich werde mich dann auch mal verabschieden. Ich habe morgen noch viel zu tun. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Nacht." Hermine erhob sich von ihrem Platz und ging noch einmal auf Minerva zu. "Ja, wir duzen uns!" Mit einem letzten Blick auf Professor Dumbledore, der ihr zunickte, verließ sie den Raum.

Hermine hatte das Verlangen noch ein wenig spazieren zu gehen, und sie mußte sich eingestehen, dass sie sich erhoffte, Severus draußen irgendwo zu treffen.

Es war sinnlos sich etwas vorzumachen, sie hatte noch lange nicht mit diesem Mann abgeschlossen, denn sie konnte tun was sie wollte. Ihr war klar, dass sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlte, also vergaß sie ihren Vorsatz, nicht mehr mit ihm zu reden, wenn es um privates ging, und nahm sich vor, alles auf sich zukommen zu lassen. Sie lief aus dem Schloss, an den Gewächshäusern vorbei, bis sie zu dem Weg kam, der zum See führte. Sie ging gradewegs auf den Platz zu, an dem sie auch heute morgen gesessen hatte. Als sie schon den See sehen konnte bemerkte sie, dass jemand genau an dieser Stelle saß.

"Severus? Bist du es?" Hermine bekam keine Antwort, daher ging sie auf diese Person zu. "Serverus?" Sie legte eine Hand auf seine Schulter. "Lass dir nicht deine Laune durch sie verderben." Ohne zu fragen setzte sie sich neben ihn. "Von der doch nicht", sagte er grimmig. "Also, was wolltest du mich gerade fragen?" Severus nahm einen kleinen, flachen Stein und warf ihn, um ihn über das Wasser hüpfen zu lassen. "Ach ja, ich wollte dich fragen, ob du ... naja, ob du im Moment eine Beziehung führst." Hermine lachte. "Nein. Die meisten Männer sind entweder die totalen Dummköpfe, oder wollen immer nur das eine." Severus schmunzelte ein wenig. "Dann hast du nur noch nicht den Richtigen getroffen, würde ich sagen. Aber das ist ja jetzt auch egal, das ist kein Gesprächsthema für uns." Sie schwiegen einen Augenblick. "Ich hätte da eine Bitte an dich, Hermine." "Und die wäre?" Severus schluckte.

"Also ich wollte dich fragen, ob du mir nicht vielleicht in Zaubertränke assistieren möchtest. Ich habe in den nächsten Wochen sehr viel zu tun und ich würde mich über ein wenig Unterstützung sehr freuen." Severus sprach diese Sätze sehr leise und schnell, woran Hermine deutlich merkte, dass es ihm nicht leicht fiel sie darum zu bitten. "Danke, ich nehme das Angebot gerne an. Ich würde dir sogar mit dem größten Vergnügen assistieren." Severus sah sie strahlend an. So hatte sie ihn noch nie lächeln gesehen, es wirkte so erleichtert, und fast ein bisschen glücklich. "Sag mal, warum siehst du eigentlich so schlecht aus?" "Ich kann es dir nicht sagen Hermine, jetzt noch nicht." Ein wenig war Hermine enttäuscht, aber sie wusste, dass sie nicht weiter nachfragen sollte. "Wie waren denn die letzten drei Jahre hier in Hogwarts?" "Nachdem ihr die Schule verlassen habt, war nicht mehr so viel Chaos." "Was meinst du denn damit?" "Überlege doch mal?" Severus lächelte sie an. "Es gab unter anderem keine Schüler, die meinen Umhang in Brand setzten, oder immer alles besser wissen mussten." Hermine musste lachen. "Was soll denn das heißen? War ich wirklich so schlimm?" "Nein." Severus rutschte näher an Hermine ran. "In Wirklichkeit habe ich es vermisst." Severus guckte Hermine tief in die Augen, wie beim ersten Mal , als er sie geküsst hatte. Und ganz langsam kam er ihr mit seinem Gesicht immer näher. "Entschuldige mich Severus. Ich möchte gerne zurück zum Schloss." Hermine stand auf und schaute ihn an. "Hermine, es tut mir leid. Ich wollte das nicht." "Schon in Ordnung. Mach die keine Vorwürfe, aber ich kann das nicht. Nicht jetzt." Severus stand jetzt auch auf. "Bitte versteh das nicht falsch." Er lächelte sie an.

Hermine ging einen Schritt auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Schlaf gut bis morgen." "Ich wünsche dir süße Träume." Er guckte ihr noch eine Weile hinterher, bis sie in der Dunkelheit verschwand. 'Severus was hast du dir nur dabei gedacht?', warf er sich vor. 'Eben gerade hatte sie noch von Typen gesprochen, die immer nur das Eine wollen und du bist nicht anders.' Aber er wollte nicht das Eine, er wollte sie. In den drei Jahren, in denen er sie nicht gesehen hatte, musste er immer wieder an sie denken. Ihm fehlte das dauernde Schnipsen im Unterricht und ihr Lächeln. Noch auf dem Weg zurück zum Schloss machte er sich Vorwürfe, aber die Vorwürfe wurden von dem Gedanken überschattet, dass sie ihn vorhin auf die Wange geküsst hatte. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.



***




Hermine lag in ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Immer wieder musste sie an Severus denken. 'Hermine du bist doch dumm. Eigentlich willst du doch, dass er dich küsst. Warum hast du nie den Richtigen gefunden?

Du hast immer nach einem Mann gesucht, der war wie er und jetzt, wo du denn Mann hast, den du willst, lässt du ihn eiskalt abblitzen.'

Tränen liefen ihr über die Wangen und am liebsten wäre sie sofort zu Severus gerannt um ihn zu sagen, wie viel sie für ihn empfand, aber sie konnte nicht.

Sie dachte, dass er immer noch dachte, dass sie das kleine Mädchen von früher war. 'Aber so ist es doch nicht', sagte Hermine sich immer wieder bis sie einschlief.


Kapitel 5

Kapitel 7

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