Reinheit des Blutes

 

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Kapitel 6: Kandidat Zwei, Drei und Vier



A/N: Es lebe der Slash! Fred und Georg sind homo! Könnte einer von Beiden dennoch einen guten Ehemann abgeben? Wir werden zumindest Spaß haben...

Ich hatte einen lustigen Abend erwartet, doch erst als ich die Tür öffnete, wurde mir bewusst, wie spaßig es werden würde...
Fred war groß und schlank, fast schlaksig. Seine roten Haare standen bizarr vom Kopf ab und er trug einen scheußlichen fliederfarbenen Festumhang. Der Anzug darunter schien zitronengelb zu sein. Ein Schmerzensschrei für die Augen. Er hielt ein kleines Päckchen in den Händen und strahlte mich freundlich an.
"Ron hat mir viel von dir erzählt. Wir werden viel Spaß zusammen haben..."
Seine geflüsterten Worte, zusammen mit dem Zwinkern, ließen mich vieles erahnen.
Ich führte ihn in unser Esszimmer und er schüttelte höflich Hände. Sein etwas wackeliger Gang war mir bereits in der Empfangshalle aufgefallen und als ich kurz zu seinen Füssen sah, bemerkte ich rote!!! Pumps. Entsetzt sah ich wieder zu ihm auf und er grinste nur. Übertrieben mit den Hüften wackelnd trippelte er an der Wand entlang und machte beiläufige Bemerkungen zu unserer Ahnengalerie.
"Ach nein, was ist das für ein hübscher Mann!"
"Oh, oh! Ist das ein. Könnte das. Ach nein. Schade, ist nur seine Hand!"
"Wie bezaubernd, dieses Kleid! Wah! Das ist eine Frau!"
Und so ging es eine ganze Weile. Mutter war geschockt, Oma verwirrt und ich einfach nur amüsiert. Erst als das leises Piepsen einer der Hauselfen den Beginn des Essens versprach, schien sich die Situation wieder etwas zu entspannen. Doch kaum hatten die Elfen aufgedeckt, als er auch schon mit hoher schriller Stimme aufjammerte. "Essen etwa bei Ihnen die Elfen nicht mit am Tisch?"
Von allen Seiten erhielt er verstörte und angewiderte Blicke. Doch er war in seinem Element und begann gestenreich von der Diskriminierung der Elfen zu sprechen und unter seinen strafenden Blicken sah ich tatsächlich Oma ein wenig erröten.
"Und stellen Sie sich vor, niemand weiß, wie es diesen armen Dingern in der Küche ergeht!"
"Vielleicht sollten wir..."
Ganz zaghaft versuchte ich mich bemerkbar zu machen, aber schon verteilte Fred mit liebevollem Schultertätscheln Buttons mit der treffenden Aussage: B.ELFE.R - Sei ein Elfenfreund! Jetzt konnte ich wirklich nur noch dämlich grinsen und fragte mich, woher er solche Dinger hatte und wie er auf eine solche Idee kam?
Auf Drängen unseres Gastes baten wir tatsächlich unsere Hauselfen mit an den Tisch. Mutter knirschte hörbar mit den Zähnen und Oma schien sich zu schämen, weil sie nie über das Leid dieser armen Kreaturen nachgedacht hatte...
Jetzt sollte es eigentlich kein Problem mehr sein, den Abend in ruhiger Atmosphäre hinter uns zu bringen. Aber ich kannte ja Fred nicht. Die Elfen saßen und man bediente sich an den Speisen. Als Mutter ihm das Hühnchen reichte, riss er entsetzt seine aquamarinen Augen auf und biss sich auf die Lippe.
"Wie können Sie mir nur so etwas anbieten?"
Ich sah auf das Hühnchen und fand, dass es sehr lecker und knusprig aussah. Doch seine Stimme klang anklagend und zugleich sehr weinerlich.
"..."
"Dieses fetttriefende Teil Fleisch war einmal ein kleines süßes Hühnchen! Es hatte eine Familie, Freunde! Es spielte auf irgendeiner Wiese und flog durch den blauen Himmel. Das ist Mord!"
Nachdenklich runzelte ich die Stirn und fragte mich: Können Hühnchen fliegen?
Die Hauselfen begannen aus Sympathie für das unschuldige Tier zu jammern und zu weinen. Oma legte ihr Fleischstück unauffällig zurück auf die Platte. Mutter jedoch sah ihn einen Moment giftig an und nahm sich noch zwei Stücke auf ihren Teller.
Fred schnappte empört nach Luft und wand sich ihr demonstrativ ab. Nach der Katastrophe, die wir normalerweise Essen nannten, folgte der Kaffee in der Bibliothek.
In trautem Kreis saßen wir auf den Sesseln und starrten ins Feuer. Der Abend war bisher eine einzige Pleite und Fred ein wahres Monster. Selene ignorierte ihn, aber Oma schien wirklich angetan zu sein.
"Mr. Weasley was machen Sie beruflich?"
"Ich betreibe mit meinem Bruder ein kleines Geschäft."
"Tatsächlich? In welcher Branche?"
"Wir verkaufen Scherzartikel und Gleitcreme."
Er sprach so ernst und freundlich, dass mir der Sinn seiner Worte nicht gleich aufging. Doch damit stand ich nicht alleine.
"Gleitcreme?"
"Ja, wenn man..."
"Schon gut. Ich glaube, ich verstehe!"
Diesmal lief Grandma über und über rot an. Sie schluckte ein paar Mal, trank hastig von ihrem Kaffee und wechselte das Thema.
Sie plauderten ein paar Minuten über das Wetter und die neuesten Erfindungen der Muggelwelt. Fred stieß einen bereits bekannten hohen, schrillen Schrei aus und nestelte an seinem Festumhang.
"Jetzt hätte ich doch glatt vergessen, Ihnen etwas zu geben!"
Oma liebte Überraschungen und so beugte sie sich zu ihm. "Was ist es denn?"
Endlich hatte er gefunden, was er gesucht hatte und beförderte das kleine Päckchen zu Tage. Er reichte es Oma und sie packte es mit glänzenden Augen aus. In der hübschen Verpackung fand sich eine Keramiktasse mit einem sehr gutaussehenden jungen Mann.
Ich lächelte und Grandma bedankte sich schmunzelnd.
"Sie müssen Kaffee hinein gießen!"
Als sie etwas unsicher zu ihm sah, strahlte er sie an. Sie griff nach der Kanne und schenkte die Tasse fast bis zum Rand voll.
"Jetzt! Sehen Sie? Ist das nicht klasse? Fast wie Zauberei!"
Alle Augen richteten sich auf die Tasse, wo der junge Mann gerade unter Einfluss der Hitze des Getränkes, seine Hüllen verlor. Schon war er nackt und sichtlich "angeregt". Mutter wurde zornig, setzte ihre Tasse geräuschvoll auf und verschwand aus dem Zimmer. Ich war hochrot und versuchte möglichst nicht mehr auf das Geschenk zu sehen.
Lediglich Oma gluckste. Sie war zwar tiefrot aber ihre Augen glänzten begeistert.
"Was für ein wundervolles Geschenk! Vielen Dank mein lieber Junge!"
Fred schien erst verwirrt, aber dann musste auch er lächeln. Sanft küsste er ihre Hand und sie unterhielten sich nun über Scherze und Streiche aus ihrer Jugendzeit.
Erst als es weit nach elf Uhr abends geworden war, wurde unser Gast verabschiedet. Jedoch nicht, bevor er nicht eine weitere Einladung erhalten hatte. Oma hatte einen Narren an diesem Clown gefressen. Aber ich gebe es ehrlich zu... Diesen Abend würde niemand so schnell vergessen, zumal mir Fred beim Gehen verschwörerisch zuraunte, dass er unbedingt die Kleidung vor Mitternacht im Kostümverleih zurück geben musste.

***



Nummer drei war ein etwas älterer Mann mit Namen Lockhart. Er besaß eine solch impertinente Art, dass Mutter in persönlich nach einer halben Stunde vor die Türe setzte. Länger hätte ich mir sein Loblied über seinen Helden - Sich - nicht anhören können.

***



Kandidat Nummer 4 war wieder etwas ganz Besonderes. Zumindest dachte ich im ersten Augenblick, dass er Nummer 4 wäre. Ich betrat das Wohnzimmer und erblickte als erstes einen riesigen Berg Mensch auf dem Sofa, welches sich unter seinem Gewicht bog. Das Gesicht war kaum zu erkennen, weil ein Wust von schwarzem Haar es fast komplett verdeckte.
Als er aufstand und mir die Hand reichte, machte ich einen panischen Satz aus seinem Bereich. Die Hand war groß! Sehr sehr groß! Und ich starrte abwechselnd sie und seine immens hohe Gestalt an.
Das war doch jetzt wirklich nur ein Witz, oder? Der Mann war fast doppelt so groß wie ich, und mindestens doppelt so breit.
"Guten Tag Miss Amalys. Ich heiße Hagrid."
Mein Blick ging immer noch panisch zwischen der ausgestreckten Hand und ihm hin und her. Doch schon erklang die tadelnde Stimme meiner Oma. "Liebes, willst du Hagrid nicht guten Tag sagen?"
Ich fiepte nur und starrte nun sie verstört an.
"Er ist hier, weil Professor Dumbledore so nett war, ihn zu schicken. Du weißt doch, dass unser Hippogreif ein Junges bekommt?"
Erleichterung drang durch jede Pore meines Körpers. Es tat mir nun leid, dass ich so unhöflich gewesen war. Aber mein Schreck war nachvollziehbar, oder nicht? Vorsichtig ergriff ich seine Hand und er umschloss sie sanft.
"Es freut mich Sie kennen zu lernen. Verzeihen Sie bitte, dass ich Sie so angestarrt habe."
Er lachte nur laut und dröhnend, seine Stimme war freundlich und ohne Argwohn. "Ach, machen Sie sich keine Gedanken! Das passiert mir häufiger."
Im Nachhinein konnte ich auch darüber lachen, obwohl ich immer noch ein wenig Scheu empfand.
Oh, und Kandidat Nummer vier wäre Neville Longbottom gewesen... doch er hat sich leider beim Apparieren irgendwie verirrt und man fand ihn erst nach zwei Wochen! Aber es geht ihm wieder gut und das ist ja die Hauptsache.


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