Snape mal 2

 

 

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A/N:So, lange habt ihr gewartet, aber endlich gibt es ein neues Kapitel von Snape x 2. Ich hatte einen Hänger bei diesem - ich nenne es mal Zwischenkapitel. Der Rest der Story ist an sich schon fertig, aber ich brauchte dieses Kapitel, da die nachfolgende Handlung sonst zu plötzlich gekommen wäre. Mein besonderer Dank geht an Arsinoe, die dieses Kapitel fast allein geschrieben hat, weil ich wirklich einen ziemlich großen Hänger hatte und euch nicht noch länger warten lassen wollte. Aber ich finde, Ari hat mich ganz ausgezeichnet vertreten. Besser hätte ich es auch nicht hingekriegt.

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Kapitel 9: Muggelkunde 2


Harry seufzte leise in sich hinein. Ausgerechnet heute musste "Pflege magischer Geschöpfe" ausfallen. Er hatte sich so auf eine entspannte Stunde, in lockerer Umgebung gefreut, auf ein Pläuschchen mit Hagrid, auf all die kleinen Annehmlichkeiten eben, die dieses Fach immer mit sich brachte - wenn man von den fragwürdigen Tieren absah, die Hagrid gerne anschleppte. Aber Hagrid hatte die Stunde ausfallen lassen müssen, da eine seiner neuesten Anschaffungen sich in einem unbeobachteten Moment aus dem Staub gemacht und dann in den Verbotenen Wald verkrümelt hatte. Er hatte dringend hinterher gemusst, um sie wieder einzufangen und dabei konnte er keine Schulklasse brauchen, die er auch noch beaufsichtigen musste, denn bei dem Entflohenen handelte es sich um einen Schreckhahn, eine vogelähnliche Kreatur von vorwiegend gelber Farbe, dessen Kopf und Rumpf zusammen 2 Meter maßen und in einem 120 cm langen Schwanz enden. Überdies verfügten ausgewachsene Schreckhähne über die Fähigkeit, Opfer mit einer Schwanzberührung zu lähmen.

So saßen die Fünftklässler aus Gryffindor und Slytherin nun statt draußen im Freien, in einem Klassenraum. Es ging bereits das Gerücht um, dass Filch käme, um sie zu beaufsichtigen. Harry verursachte allein der Gedanke eine Gänsehaut.
Doch sie hatten Glück. Als die Tür sich öffnete, kam nicht Filch herein, sondern Professor Severin Snape betrat den Klassenraum, in Jeans, offenem dunkelblauem Umhang unter dem ein weißes T-Shirt hervorblitzte, das den Werbezug eines amerikanischen Softdrinkherstellers trug, was allein schon allgemeines Gekicher in der Klasse verursachte.

"Hallo zusammen", begrüßte er die Klasse gutgelaunt. "Ich habe gehört, dass euer Unterricht spontan ausfallen musste. Glücklicherweise hatte ich ebenfalls gerade Zeit und habe mich daher sofort erboten, euch diese Stunde zu beaufsichtigen."

Harry, Ron, Hermine und den restlichen Gryffindors gefiel diese Tatsache ausgesprochen gut und sie freuten sich auf die kommende Stunde, neugierig darauf, was dieser Prof. Snape wohl mit ihnen machen würde.

Draco missfiel dieser Umstand ganz offensichtlich. Harry konnte hören wie er Pansy und Goyle zumurmelte: "Ich versteh nicht, wieso sie diesen Deppen einstellen konnten. Einen Muggelfreund..." Das letzte Wort spuckte er geradezu aus. "Aber Dumbledore nimmt ja wohl jeden, der ihm lange genug zuhören mag."

"Möchten Sie uns etwas mitteilen Mr. Malfoy?" fragte Severin immer noch gutgelaunt, da er das Gemurmel vernommen hatte.
"Nein, nichts, Sir", entgegnete Draco mit herablassender Stimme.
"Fein, dann können wir ja loslegen. Ich dachte mir, folgendes: Von 'Pflege magischer Geschöpfe' habe ich nicht soviel Ahnung, darum machen wir diese Stunde einfach mal ein wenig Muggelkunde, einverstanden?"

Auf diesen Vorschlag hin, sah er einige begeisterte Gesichter, einige etwas unentschlossene und solche wie die von Draco, voller Antipathie und Langeweile. "Wenn das mein Vater wüsste", knurrte er zu Goyle, der ihm verschwörerisch zunickte.

"Nun Mr. Malfoy, Sie haben offenbar ein großes Mitteilungsbedürfnis. Warum lassen Sie uns nicht alle an Ihren Gedanken teilhaben?" fragte Severin unbekümmert und setzte sich lässig mit einer Gesäßhälfte auf den Lehrerschreibtisch.

Draco fühlte nun den Drang seiner Wut über diesen Unterricht Luft machen zu müssen und wenn dieser Kerl schon so bereitwillig danach schrie, dann ließ er sich nicht zweimal auffordern.

"Was soll das? Sie machen hier nur eine Vertretungsstunde! Wir sollten vielleicht lieber etwas anderes machen, anstatt uns zu langweilen! Wenn Sie uns schon Unterricht geben wollen, dann in etwas, das wir auch gebrauchen können. Wer zum Teufel braucht diesen Muggelkram? Es wäre ja effektiver wenn wir wenigstens unsere Hausaufgaben machen dürften!!!" stellte Draco dann kühl und von oben herab fest.

In dem Moment ertönte zweimal ein seltsames Doppelpiepsen. "Vergiß deinen Text nicht, Junge", grinste Severin und nahm sein jetzt plötzlich leuchtendes Handy vom Lehrertisch, wo er es vorher hingelegt hatte. Er schaute drauf und drückte auf irgendwelche Knöpfe, dann grinste er und drückte wieder irgendwelche Knöpfe. Nach einigen Minuten schaute er auf und sah lauter fragende Gesichter vor sich. "Ich habe gerade ein Nachricht von einer alten Freundin aus Kanton bekommen. Das ist in China", erklärte er. Die Fragezeichen über den Köpfen seiner Schüler wurden jetzt fast sichtbar. "Nichts wichtiges", setzte er fort. "Sie wollte nur wissen, ob wir morgen ins Kino gehen. Ich hab ihr schnell geantwortet." Und zu Draco gewandt fuhr er fort: "Siehst du, damit sind wir gleich bei der Praxis. Ich konnte eine Nachricht empfangen und einige Sekunden später hatte die Empfängerin die Antwort, ohne daß ich mit Pulver um mich werfen und den Kopf in den nächsten Kamin stecken mußte - vorausgesetzt es ist überhaupt einer in der Nähe. Dafür - zum Teufel - braucht man diesen Muggelkram." Severin grinste Draco breit an.

Die Gryffindors und auch einige Slytherin hatte alle angemessen beeindruckt dreingeschaut und waren nun Feuer und Flamme. Draco warf dem Lehrer nur einen giftigen Blick zu - und trat Goyle unterm Tisch vors Schienbein, da er auch einen begeisterten Gesichtsausdruck angenommen hatte.

Severin hielt derweil das Handy in die Luft und fragte: "Also Leute, wer von euch kann mir sagen was man damit sonst noch machen kann, außer Textnachrichten zu schreiben?"
Es überraschte niemanden, dass Hermine ihre Hand schon in der Luft hatte, bevor Severin die Frage beendet hatte. Aber auch ein paar der anderen Schüler meldeten sich. Sogar Crabbe startete einen Versuch sich zu melden. Aber Draco langte an Goyle vorbei und presste seine sich gerade zaghaft erhebende Hand wieder auf den Tisch.

"Ah, Mr. Malfoy, wie ich sehe möchten Sie um jeden Preis drankommen! Na denn mal los! Erzählen Sie uns mal, was wir hiermit noch so anstellen können!" forderte Severin ihn auf.

Draco schaute Severin mit einem "Das-kann-doch-wohl-nicht-Ihr-Ernst-sein"-Blick an und fing an zu stottern. Die ganze Klasse starrte ihn nun an. Ganz besonders starrte Hermine Granger mit einer Mischung aus Enttäuschung, weil sie nicht drangekommen war, und gesteigerter Aufmerksamkeit. Sie schien auf die Chance zu warten, dass Draco was falsches sagte, um augenblicklich ihren Finger in die Luft zu heben, um beweisen zu können, dass sie es besser wusste. Unter solchen Bedingungen einen Antwort zu finden fand Draco äußerst lästig und... unangenehm.

"Nun Mr. Malfoy, wir warten!" sagte Severin scheinbar unbekümmert. Draco tat das einzige was ihm einfiel, er sagte nämlich einfach, er habe vergessen was er gerade noch sagen wolle.

"Wie schade", bedauerte Severin und gab die Frage an Ron weiter, der sich ebenfalls gemeldet hatte. Da sein Vater ja eine Vorliebe für jeden erdenklichen Muggelkram hatte, hatte er in den Ferien auch ein solches Gerät irgendwo aufgetrieben und es mit Feuereifer studiert und jedem der es hören wollte, oder auch nicht, lange Vorträge darüber gehalten.

"Ähm... ja, also damit kann man auch mit anderen Personen sprechen. Und man kann die Uhrzeit drauf sehen und das Datum", antwortete Ron.

"Ausgezeichnet Mr. Weasley, 5 Punkte für Gryffindor!" lobte Severin und fuhr dann an Hermine, deren Finger bereits wieder in der Luft kreiste, gerichtet fort: "Miss Granger?"

"Es gibt da noch einige weitere Funktionen, abhängig vom Modell des Handys kann man damit Spiele spielen, Musik hören, Terminerinnerungen eingeben, zwischen 20 und 200 Telefonnummern speichern, im Internet surfen und zum Teil sogar Emails verschicken, manche haben auch Kameras für Fotos, welche dann ebenfalls per Kurzmitteilung, den sogenannten SMS verschickt werden können," sprudelte es aus Hermine raus, kaum dass der Lehrer ihr das Wort erteilt hatte, wobei den meisten Schülern, die noch nie von einem Handy gehört hatten, bei jeder weiteren Aufzählung die Unterkiefer ein Stück weiter heruntersackten. Das alles sollte dieses kleine, unscheinbare Muggelding können?

"Sehr gut Miss Granger! Weitere 5 Punkte für Gryffindor!" Severin wollte schon fortfahren als Hermines Finger bereits erneut in der Luft war. Der nächste Wortschwall ergoss sich, kaum dass sie seinen fragenden Blick aufgefangen hatte. "Bitte, Herr Professor, wieso funktioniert Ihr Handy überhaupt hier? Das ist doch Muggeltechnologie und die dürfte doch hier Hogwarts gar nicht funktionieren! Es liegt doch viel zuviel Magie in der Luft!"

Severin grinste. "Schon allein für die Frage kriegen Sie noch mal 5 Punkte für Gryffindor, Miss Granger. Ich hatte mich schon gefragt, wann das mal jemandem auffallen würde." Er räusperte sich kurz und legte sein Handy wieder auf den Tisch. Dann drehte er sich zur Klasse zurück. "Miss Granger hat vollkommen Recht. Normalerweise dürfte das Handy und auch jede andere Art von Muggeltechnik oder -technologie hier in Hogwarts nicht funktionieren. Aber der Muggelwissenschaftsabteilung des Chinesischen Zaubereiministeriums ist es gelungen, Magie und Technologie miteinander zu kombinieren. Das Handy hier bezieht seine Energie, die es normalerweise in Form von Strom bekommt, aus eben der Magie, die hier haufenweise in der Luft liegt. Es wandelt sie in Strom um, und damit kann das Gerät dann wie ein ganz normales herkömmliches Muggelhandy funktionieren. Hier in Hogwarts, wo die Magie so geballt vorkommt, ist das sehr praktisch. Man muß sich nie darum kümmern, dass dem Teil die Energie ausgeht. Außerhalb der Schule muß man es alle paar Tage mittels eines Zauberspruchs, den wir auch noch üben werden, aufladen. Aber dafür ist es dann innerhalb von Sekunden wieder betriebsbereit, und muß nicht, wie bei normalem Muggelstrom einige Stunden am Energienetz angeschlossen bleiben, bis es vollständig geladen ist."
Ron hob zaghaft eine Hand, aber Severin grinste und nickte ihm zu. "Ich weiß schon Mr Weasley, Sie wollen die hiesige Abteilung für den Missbrauch von Muggelartefakten ins Gespräch bringen. Mir ist bekannt, dass Ihr Vater dort tätig ist. Aber diese Art der Verbindung von Muggeltechnik und Magie fällt nicht unter die Bestimmungen, also zumindest nicht das Handy, da es mittels Magie lediglich funktionsbereit gehalten wird und nicht plötzlich ein Eigenleben entwickelt und seinen ahnungslosen Besitzer in den Hintern beißt." Severin registrierte das hinterhältige Grinsen, das auf Malfoys Gesicht erschien und fuhr ungerührt fort: "Im Gegensatz zu meinem Auto, ich weiß, aber dafür habe ich eine Sondererlaubnis bekommen, und bei der Gelegenheit festgestellt, dass das Britische Zaubereiministerium mit Sicherheit das bürokratischste auf der ganzen Zaubererwelt ist."

Ron hatte dazu genickt und war nun angemessen beeindruckt, wie der Rest der Klasse. Nur Draco schaute demonstrativ gelangweilt aus dem Fenster und Pansy leistete ihm dabei ebenso demonstrativ Gesellschaft.

Severin hatte das Verhalten aus den Augenwinkeln beobachtet. "So, nun wollen wir uns mal nicht länger mit der Theorie langweilen", sagte er und ging zu einem Schrank des Muggelkundeklassenraums. Er öffnete eine der Türen und wedelte kurz mit seinem Zauberstab. Augenblicklich kam ein Schwall Handys aus dem Schrank geflogen. Auf Severins Zauber hin ließ sich dann jedes auf dem Tisch vor einem Schüler nieder und blieb nun dort liegen, wie ein normales Muggelhandy.

"So, die erste Übung lautet anschalten. Der Einfachheit halber, habe ich euch heute allen die gleichen, einfach zu bedienenden Handys gegeben. Diejenigen von euch, die ich in Muggelkunde regelmäßig sehe, werden bald auch verschiedene und technisch anspruchsvollere Handys in die Finger bekommen", dozierte der Lehrer fröhlich. "Hat nun schon jemand sein Handy aktivieren können?" Er blickte sich suchend um.

Einige der Schüler, wie Draco, schlugen mittlerweile wie wild mit ihrem Zauberstab auf das Handy ein, das sich davon aber nicht beeindrucken ließ. Andere Schüler waren klüger und drückten vorsichtig auf den Tasten herum, was aber auch zu keinem nennenswerten Erfolg führte. Nur Hermine, Ron, Harry und zu Severins großer Überraschung auf Neville hatten es bisher geschafft das Handy einzuschalten, so dass es aufleuchtete und ein einmaliges Piepsen von sich gab. "Ah, Mr. Longbottom, Sie haben es schon geschafft. Können Sie uns erzählen, wie Sie Ihr Handy angeschaltet haben?" fragte Severin freundlich. Er merkte, dass Neville sich immer noch verspannte und nervös wurde, wenn er in seine Nähe kam. Deshalb blickte er ihn besonders freundlich an und lächelte ein wenig mehr, damit Neville ein wenig sicherer wurde.

"Nun ja...also...", begann Neville zu stottern und errötete zugleich. Er machte eine kleine Pause, in der er angestrengt auf das kleine Gerät in seinen etwas zittrigen Fingern starrte. "Ich hab mir erst die Knöpfe angeschaut... und...da war einer mit so einem Kreis und Strich .....und ich weiß noch, dass ich mal irgendwann gehört hatte, dass das bei Muggeln oft ein Zeichen für an oder aus ist und da hab ich dann eben mal draufgedrückt...", erklärte er schüchtern.

"Ausgezeichnet, weitere 5 Punkte für Gryffindor!" lobte Severin und wandte sich dann an Draco, der entnervt aufgestöhnt hatte, weil sein eigenes Haus in dieser Stunde bisher nicht einen einzigen lumpigen Punkt geholt hatte. "Mr. Malfoy, wenn Sie aufmerksam zugehört haben, dann wissen Sie ja nun, dass Sie getrost aufhören können Ihr Handy mit Ihrem Zauberstab zu verdreschen." Damit schaffte Severin es, Draco einen Hauch rosa auf die Wangen zu treiben und er legte eilig den Zauberstab weg. "Dann wollen wir doch nun mal alles Nevilles Beispiel folgen und jene Taste suchen", fuhr Severin an die Klasse gewandt fort.

Die Klasse war mit Feuereifer dabei, diese Taste auszuprobieren - und danach all die anderen Tasten. Severin erklärte geduldig wie die Menüsteuerung funktionierte. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs erschienen auf der Tafel im Klassenraum die Namen aller Schüler und die Nummern der Handys die ihnen zugeordnet waren. Severin verlangte dann, dass nun zunächst einmal jeder je 10 Telefonnummern mit Namen einspeichern sollte. Anschließend ließ er die ersten Schüler sich gegenseitig anrufen.
Am Ende der Stunde konnten alle Schüler telefonieren und fast alle auch Kurzmitteilungen verschicken.

Severin hatte die Klasse beobachtet und festgestellt, dass sogar Schüler wie Draco doch ein gewisses Interesse an den Handys und der Muggeltechnologie entwickelt hatten. Dies brachte ihn auf eine Idee. Er wollte sie eigentlich gleich wieder verdrängen und nicht laut aussprechen, als er die Erzählungen von Hermine Granger und Dean aufschnappte, die ihren Mitschülern gerade aus der Muggelwelt berichteten, da sie ja beide Muggelgeborene waren. Viele lauschten gespannt und einige stellten murmelnd fest, dass sie gerne mal in die Muggelwelt gehen würden. Da wurde Severin nun endgültig hellhörig.

"Wer von euch hätte denn mal Interesse an einem Ausflug in die Welt der Muggel?" fragte er daher, als die Schüler dabei waren die Handys wieder auszuschalten. Die Gryffindors hoben fast alle die Hände. Einige Slytherin taten es ebenfalls, wenn auch etwas zaghafter und möglichst darauf bedacht, dabei unauffällig zu bleiben. Draco schoss Crabbe und Goyle nur noch warnende Blicke zu, da zumindest Crabbe erneut Anstalten machte seine Hand zu heben.

Severin überlegte: "Also, ich mache euch einen Vorschlag! Wenn ihr bis übermorgen alle ohne Probleme Kurzmitteilungen verschicken und euch anrufen könnt, dann würde ich mit euch einen kleinen Trip in die Muggelwelt unternehmen. Ihr seid immerhin nun Fünftklässler und ich gehe davon aus, dass ihr nun alle reif genug und euch eurer Verantwortung bewusst seid." Dieser Zeitraum würde ihm auch genügen mit dem Direktor darüber zu reden und dessen Erlaubnis einzuholen.

Erwartungsgemäß breitete sich in der Klasse ein Lauffeuer der Begeisterung aus, auch wenn einige von der zusätzlichen Aufgabe nicht gerade begeistert waren. Draco konnte es sich auch nicht verkneifen anzumerken: "Professor, wie sollen wir denn bitte üben, wenn wir nicht mal so ein Handy haben?"

"Oh, das ist kein Problem. Ich werde Ihnen die Handys bis übermorgen aushändigen. Und versucht gar nicht erst sie zu manipulieren oder zu verstecken oder was auch immer! Sie sind mit einem Zauber belegt, so dass ich sie immer wiederfinden werde und vor allem auch erkennen, wer der Missetäter war", verkündete Severin fröhlich.

"Aha, wie toll....", murmelte Draco in maßloser Begeisterung.

"Treffen wir uns also übermorgen voraussichtlich um 13.00 Uhr hier wieder. Ich werde versuchen, dass euch der restliche Unterricht für den Tag erlassen wird. Genaueres bekommt ihr noch rechtzeitig gesagt Ich möchte dann sehen, ob ihr alle dann die gestellte Aufgabe bewältigen könnt. Wenn dem so ist, dann kann ich ja einen Ausflug in die Muggelwelt mit euch wagen. Wir werden auch sicher nicht lange dazu brauchen, diese Hausaufgabe zu besprechen", fügte er noch hinzu, als er die ersten langen Gesichter sah.

Es klingelte und Severin entließ die Klasse pünktlich mit dem Pausenläuten.

***



Die Schüler verließen das Klassenzimmer und unterhielten sich aufgeregt über ihre Handys und den bevorstehenden Ausflug. Das versprach eine lustige Abwechslung zu werden. Die meisten gingen noch in die Bibliothek, um dort schon einmal mit ihrem immensen Hausaufgabepensum anzufangen.

Ron legte sein Handy stolz vor sich auf den Tisch und betrachtete es bestimmt 5 Minuten lang, in der Hoffnung, er würde einfach so jetzt eine SMS bekommen. Schließlich erinnerte Hermine ihn daran, dass er so ganz bestimmt nicht mit seinen Hausaufgaben vorankäme und er fing an seine Bücher auf den Tisch zu legen.

In einiger Entfernung konnten die drei Freunde kurz darauf Draco, Crabbe, Goyle und Pansy Parkinson beobachten, die ganz offensichtlich miteinander stritten. Sie hatten einen der Tische am Fenster ergattert und Pansy hatte auf einmal angefangen das SMS schreiben zu üben. Draco fand das bescheuert und machte ihr das deutlich. Dabei erhoffte er sich natürlich Beistand von seinen Freunden. Den bekam er aber nicht, da Crabbe gerade herausgefunden hatte wie die Sache mit den Kurzwahltasten funktionierte. Er hatte es soeben geschafft Goyle anzurufen und Harry konnte deutlich hören, wie der sich begeistert meldete.

Draco sah aus, als würde Weihnachten dieses Jahr ausfallen und er starrte Pansy wütend an, die ihm daraufhin erklärte, dass sie jetzt eben doch Lust hätte mal in eine Muggelstadt zu gehen. Da gäbe es nämlich bestimmt viele Kleiderläden und sie wolle einfach mal schauen, was Muggel so für Kleidung trugen und ob die ihr auch gefallen würde. Daraufhin resignierte Draco und seufzte genervt auf.

Harry, Ron und Hermine widmeten sich wieder ihren Aufgaben und warfen sich triumphierende Blicke zu.

Als sie einige Zeit später in die Große Halle kamen, um zu Abend zu essen, fiel ihn augenblicklich auf, dass die Stimmung in der Halle recht ausgelassen und fröhlich war. Sie beeilten sich an den Gryffindortisch zu kommen und fanden gegenüber von Fred, George und Lee Jordan Platz.

Nun offenbarte sich ihnen auch der Grund der allgemeinen Heiterkeit. Überall wo Fünftklässler saßen bildeten sich kleine Trauben von Schülern, da alle paar Minuten ein leises Piepsen oder eine Melodie erklang. Überhaupt schien die ganze Halle erfüllt von einem ständigen Dauerpieps-Geräuschpegel, da ausnahmslos alle Fünftklässler ihre Handys mitgebracht hatten und den anderen nun stolz präsentierten.

Severin saß vergnügt neben Dumbledore am Lehrertisch und schaute dem Treiben fröhlich zu. Auch der Schulleiter schien Gefallen daran zu finden. Severin hatte ihm von seinem Plan erzählt und der Direktor fand das eine großartige Idee. Wenn es klappen sollte, dann würde er solche Ausflüge sogar öfter einplanen, hatte er versprochen.

Da Hagrid wegen seines Schreckhahnes auch die Fünftklässler aus Hufflepuff und Ravenclaw nicht hatte unterrichten können, hatte Severin ihnen die gleich Unterrichtsstunde wie den anderen erteilt. Auch sie waren dann mit Übungshandys ausgestattet entlassen worden.

Nun summte die Große Halle vor Gelächter und Geschnatter, da sich andauernd die Schüler über die Tische hinweg ansimsten oder anriefen oder sich lautstark nach Telefonnummern erkundigten, um sich anrufen oder ansimsen zu können.

Nicht nur Severus Snape war von dem Radau ziemlich genervt, auch Professor McGonagall schaute recht missmutig drein, nur war sie im Gegensatz zum Tränkemeister zu höflich, um etwas zu sagen. "Muß das denn sein?", fauchte Severus nach einer Viertelstunde Severin an. "Wieso hast du ihnen erlaubt, diese Dinger mit in die Große Halle zu nehmen. Was soll überhaupt dieser Schwachsinn, dass die Kinder sich jetzt über die Tische Nachrichten schicken oder mit diesem Ding 'anrufen', wenn sie gerade mal zwei Meter auseinander sitzen."
Severin, der das Kinn in die Handfläche gestützt hatte und den Schülern beim Spielen zusah, grinste nur und meinte: "Du bist ja nur neidisch, weil die Kinder bei deinen Hausaufgaben noch nie so begeistert bei der Sache waren. Guck mal, selbst deine Slytherin scheinen Feuer und Flamme zu sein.... na ja, einige..."
Severus schnappte nach Luft. "Also ob ich es nötig hätte, um die Gunst meiner Schüler zu buhlen. Und als ob es von Bedeutung wäre, dass sie ihre Hausaufgaben gerne machen... Die Hauptsache ist, sie machen sie, und damit gibt es in meinem Unterricht keine Probleme." Ein herablassendes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Tja, in dem Punkt werden wir wohl nie derselben Ansicht sein", grinste Severin.

***



Beim Frühstück am Samstagmorgen, dem Tag nach dem Ausflug in die Muggelwelt, ging es relativ geruhsam zu. Auffallend war nur, dass an allen Haustischen die Fünftklässler fehlten. Erst nach und nach tauchten die ersten noch leicht verschlafenen Pärchen oder Grüppchen auf. Begeistert unterhielten sie sich über ihre Erlebnisse in der Muggelwelt. Kaum hatten sie sich an den Tischen niedergelassen wurden sie von ihren Mitschülern umzingelt und regelrecht ausgequetscht, was sie denn alles gesehen und unternommen hätten. Die Weasley-Kinder lachten ausgelassen über Rons Berichte, wie sie mit der U-Bahn gefahren waren und Rolltreppen benutzt hatten. Besonders witzig fanden sie, dass Draco es beispielsweise eine ganze Weile versucht und geschafft hatte, auf der aufwärtsfahrenden Rolltreppe immer eine Stufe rückwärts zu steigen, da er nicht verstand wo die Stufen plötzlich hinverschwanden. Das war ihm ganz offensichtlich unheimlich gewesen und er hatte Angst gehabt mit einer solchen Stufe irgendwie irgendwo zu verschwinden. Irgendwann hatte er sich aber überwinden können, wie die anderen einfach drüber hinweg zu steigen.
Draco war noch nicht in der Halle gewesen, als Harry diese Story zum Besten gegeben hatte. Er betrat erst jetzt die Halle und der halbe Gryffindortisch drehte sich grinsend nach ihm um.
Draco sah allerdings nicht ganz so vergnügt aus. Der Grund dafür marschierte hinter ihm. Pansy hatte ihre 'Drohung' wahrgemacht und in einigen Muggelboutiquen gestöbert. Dort hatte sie eine Jeans erstanden, die an verschiedenen Stellen kunstvoll zerrissen war. Darüber trug sie ein enges Muggelshirt. Sie hatte nicht einmal ihren Schulumhang darüber gezogen, was Draco mehr als unangemessen fand. Pansy schien sich aber zu gefallen und noch mehr gefielen ihr offenbar die neidischen Blicke einiger anderer Mädchen. Dabei störte sie sich gar nicht daran, dass es überwiegend Mädchen aus Muggelfamilien waren, die ihre Kleidung bewunderten.
Hinter ihr kamen Crabbe und Goyle und waren ganz vertieft in zwei kleine Geräte die sie in ihren Händen hielten. Die beiden Geräte waren ganz offensichtlich keine Handys, dafür waren sie zu groß. Außerdem waren sie mit einer Schnur, die sich bei näherem Hinsehen als Kabel herausstellte, verbunden. Beide starrten hochkonzentriert auf die kleinen Geräte und auf einmal jubelte Crabbe auf, während gleichzeitig Goyle einen Ruf des Entsetzens ausstieß und genervt stöhnte: "Danke Vince, wie soll ich die ganzen Linien denn jetzt bloß wieder loswerden?" Sie merkten gar nicht, dass sie währenddessen sogar gerade zum falschen Tisch wanderten.
Auf die fragenden Blicke am Gryffindortisch erklärte Hermine: "Das sind Gameboys. Kleine Spielkonsolen mit denen sich Muggelkinder die Zeit vertreiben. Man kann alleine damit spielen und manche Spiele lassen sich auch gegeneinander spielen. Wie Tetris zum Beispiel, das Crabbe und Goyle offenbar gerade spielen." Grinsend blickte sie zu ihnen herüber und sah, wie Crabbe begeistert aufjubelte, weil er gerade gewonnen hatte und sich nun fröhlich auf die Bank fallen ließ. Noch ehe Goyle etwas sagen konnte, machte aber schon Crabbes Nachbar ihn darauf aufmerksam, dass dieser der Hufflepufftisch sei. Crabbe schoss die dunkle Röte ins Gesicht und er selbst sprang augenblicklich peinlich berührt wieder in die Höhe. Draco, der sich am Slytherintisch ohnehin schon sehr klein gemacht hatte, ließ nun den Kopf auf den Tisch fallen. Man sah ihm deutlich an, dass er das starke Verlangen, seinen Kopf mehrmals kräftig auf die Tischplatte zu schlagen, niederkämpfte.
Während dieser Szenerie hatte fast die gesamte Große Halle zugesehen, was die bisher ausgelassene Fröhlichkeit auf ihren vorläufigen Höhepunkt trieb.
"Aber wieso funktionieren diese Muggelsachen hier?" wollte inzwischen Lee Jordan wissen.
"Oh, Professor Severin hat sie mit einem Zauber ein wenig verändert, so dass sie zum einen hier funktionieren und zum anderen keinen Strom mehr brauchen, sondern ihre Energie ebenfalls aus der Magie hier beziehen. So wie er es auch mit den Handys gemacht hat", erklärte Hermine ihm.

Das Frühstück fiel sehr ausgiebig und gemütlich, aber ebenfalls sehr lautstark aus. Die Schüler, die in der Muggelwelt gewesen waren, kamen vor lauter Erzählen kaum zum Essen und oftmals rief man sich auch über die Tische hinweg etwas zu.
Severin blickte vom Lehrertisch aus wieder sehr zufrieden über die fröhliche Schülerschar und zwinkerte dem einen oder anderen Schüler zu.
"Ist dir eigentlich klar, dass seit du hier bist, eine gewisse Nachlässigkeit und Disziplinlosigkeit Einzug gehalten hat?" fragte Severus ziemlich spitz.
"Ich sehe hier keine Disziplinlosigkeit. Die Schüler freuen sich nur, weil sie mal aus ihrem Alltag herausgekommen sind und etwas völlig neues erleben durften. Das ist nur Ausdruck ihrer Freude. Etwas von dem du dir auch mehr gönnen solltest", gab Severin vergnügt zurück.
Severus schüttelte nur schweigend den Kopf und machte sich daran die Große Halle zu verlassen, da er mit dem Frühstück fertig war. Als er gerade in die Eingangshalle kam stockte ihm der Atem. Ein größerer Teil der Schüler war inzwischen auch mit dem Frühstück fertig geworden und hielt sich dort gerade auf. Einige der Fünftklässler hatten den anderen Anwesenden gerade begeistert erzählt, dass sie im Kino gewesen und einen aufregenden Film gesehen hatten. Einige schilderten lebhaft die rasanten Kampfszenen aus 'Matrix', während derweil einige andere damit beschäftigt waren, unter anderem auch mittels Schwebezauber, diese Kampfszenen nachzustellen, um das Ganze plastischer darzustellen. Severus blieb bei diesem Schauspiel der Mund offen stehen. In diesem Augenblick trat Severin neben ihn. "Siehst du nun was ich meine? Ein besseres Beispiel für Disziplinlosigkeit gibt's doch gar nicht?" fauchte Severus ihn an. Severin wandte sich zu ihm um und antwortete: "Das scheinst aber nur du so zu sehen." Grinsend nickte er zum Fuße der Treppe in den ersten Stock. Severus wollte gerade zu einer Antwort ansetzen und dann in eine Strafpredigt an die Kinder überwechseln, als er bemerkte, dass Albus Dumbledore neben ihm stand und den Schülern nur schmunzelnd zusah. Er schluckte seine Antwort hinunter, rauschte in Richtung Kerker davon und musste dabei rasch Justin Finch-Fletchley ausweichen, der als Neo gerade von Agent Smith verfolgt wurde, den Harry zum Besten gab. Severin grinste nur allzu vergnügt während er den tobenden Schülern noch eine Weile zusah und dabei Dumbledore Gesellschaft leistete.

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A/N:So, das wars für dieses Mal. Im nächsten Kapitel kommt dann die lange erwartete Aufklärung/Enttarnung/wie-auch-immer-man-es-nennen-will von Severin. Also lasst euch überraschen und je mehr den Review-Knopf finden, desto eher wird das nächste Kapitel on gehen. *zwinker*



Kapitel 8

Kapitel 10

 

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