Sonne, Mond und Blitz

 

 

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Kapitel 4: Was ist verknallt?

 

Je länger Snape diese Solaris beobachtete, desto stärker wurde sein Eindruck, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Er würde sie schon drankriegen. Es war eine Frage der Zeit. Er nahm seine Aufgabe sehr ernst und wachte mit Argusaugen über ihre Aktivitäten. Sie nahm rege am Schulgeschehen teil und besuchte als Zuschauerin ausgewählte Kurse, damit man beobachten konnte, ob sie irgendwo Anknüpfungspunkte zu ihrem früheren Leben ahnen ließ. Die Lehrer waren sich nicht einig ob sie überhaupt magische Kräfte besaß. Die Schlange die Solaris als Troida vorgestellt hatte war am 2. Tag auf Hogwarts gestorben sehr zum Leidwesen Solaris'. Die ganze Zeit hing Solaris mit den drei Gryffindors herum und Snape bemerkte mit Stirnrunzeln, dass sie innerhalb eines Monats so sprechen gelernt hatte, dass sie sich genau wie alle anderen Kids unterhalten konnte. Wurde sie von Lehrern gefragt so konnte sie auch komplizierte Sachverhalte wortwörtlich wiedergeben. Vielleicht war sie eine Lehrerin einer konkurrierenden Schule und spielte als Spionin das Dummchen... Die Nachricht, dass sie in einer Stunde, als die anderen Schüler versuchten mit ihren Zauberstäben Stühle durch den Raum zu bewegen, ihre Hand mit einem imaginären Zauberstab ausgestreckt hatte und das Pult hinterher fliegen ließ, alarmierte ihn zutiefst. Doch diese McGonagall war mit ihr tatsächlich trotz seiner Einwände nach London gefahren und hatte bei Ollivander einen Zauberstab erworben: Trauerweide mit Schlangenhaut 13 cm peitschend. Wer hatte denn so etwas schon gehört. 

"Auf dich werde ich schon ein Auge haben, Mädchen" murmelte er und teilte sie in Sonderkurse Zaubertränke ein. Bis jetzt war sie nur im Kurs gesessen und hatte aufmerksam zugeschaut –zumindest als er hingeschaut hatte. Kaum hatte er sich weggedreht hatte er ihren Blick auf sich ruhend gespürt als würde sie ihn durchbohren wollen. 

Solaris sah auf ihren Stundenplan und erschrak: Sonderkurse bei Snape. Seine arrogante und sarkastischen Bemerkungen, mit denen er die Schüler bedachte hatten ihr zunehmends Bauchschmerzen bereitet. Warum war dieser Mensch so grausam. Was trug er in seinem Inneren, dass solche Hassflammen aus ihm traten. Ihr kam eine dumpfe Erinnerung an Todesangst die durch ihre Knochen kroch und ihr war als hörte sie Schreie und fühlte Ohnmacht. Warum Sonderstunden bei Snape. Es war doch so nett in den anderen Fächern, diese witzigen Geschichten von Fabelwesen, Kobolden usw. bei Professor Binns, diese Spielerei mit Kugeln und Handlinien bei Professor Trelawny, diese faszinierenden Begegnungen mit eigenartigen Wesen in Defence against the dark arts. Aber Snape... So versunken über ihrem Wochenplan fand sie Malfoy im Gang stehen. Sie war allein ihr Haar in zwei Zöpfen gebunden, ihre Augen waren den Tränen nahe. Er versicherte sich, dass niemand sonst im Gang war und trat auf sie zu. "oh, Draco, schön dich zu sehen..." - "sag das mal deinen Gryffindor – Freunden..." "Was soll das?" "Entschuldige, du sahst so geknickt aus, ich dachte – naja vielleicht kann ich dir helfen..." Er blickte über ihre Schulter auf den Plan. "Oh Mann, jetzt verstehe ich dich, mir langt der normale Unterricht bei Snape schon –es ist wirklich interessant, aber man hat ständig das Gefühl gleich könnte er explodieren. Als Hauslehrer von Slytherin lässt er mir natürlich mehr durchgehen als den Gryffindors...". "Tolle Hilfe – wirklich" murmelte Solaris. "Tut mir leid, war nicht so gemeint" Malfoy blickte direkt in ihre Augen verharrte so einige Sekunden und hörte sich überrascht sagen "kommst du morgen mit mir nach Hogsmeade?". Solaris war einverstanden. "Ich brauche nur noch die Genehmigung von Professor McGonagall." 


Am nächste Tag sah Snape Solaris mit Malfoy das Haus verlassen. Hatte McGonagall tatsächlich erlaubt, dass diese Solaris raus durfte? Er warf sich in seinen Mantel und jagte hinterher. Doch die beiden waren schon verschwunden. Er fand sie erst Stunden später in den "Drei Besen" wieder an einem Glas Milch nippend. 

Malfoy sah Snape eintreten und spürte wie seine Begleiterin sich verkrampfte. Er zog sie sanft an sich ohne groß darüber nachzudenken und versuchte sie in ein Gespräch zu verwickeln. Ihre Augen waren groß, ihr Gesicht gerötet, er spürte dass ihr Herz wie wild zu schlagen begann, er wandte ihr sein Gesicht so zu, dass er Snape verdeckte und langsam beruhigte sie sich. Snape sah die Beiden sofort beim Betreten des Wirtshauses. Vermaledeites Luder, jetzt bandelt sie tatsächlich mit Malfoy an, ich hätte ihn gleich mit seinem Vater schicken sollen. Das wäre ein Auftrag Voldemorts gewesen, den er gerne ausgeführt hätte. Eine Zornesader erschien auf seinem Gesicht. Sie wird sich an ihn ranmachen und Slytherin von innen auskundschaften. Ein einsamer Junge ist doch leicht rumzukriegen. Er ging an den Tresen vor, bestellt einen Vodka red und schüttete ihn mit einem Zug herunter. Er genoss das Brennen in seiner Kehle, strich sanft über seinen linken Unterarm und verließ den Raum so eilig wie er hineingestürmt war. 

Zurückgekehrt wurde Solaris schon von Hermione erwartet. Neugierig befragte sie sie, wie der Ausflug nach Hogsmeade gelaufen war und Solaris erzählte von den verschiedenen Geschäften und davon, dass sie sich Unmengen von Sachen von ihrem Taschengeld gekauft hätte. Nach einiger Zeit wagte sie eine Frage: "sag mal Hermione, was ist das, wenn man immer, wenn man einer bestimmten Person begegnet so ein Flattern im Bauch hat, man wird rot im Gesicht und das Herz schlägt ganz schnell ...?" 

"Du hast dich verknallt, hey, doch nicht etwa in Draco Malfoy?" Solaris antwortete nicht gleich. "Was ist das verknallt?" "Na, wenn man sich besonders zu einer Person hingezogen fühlt, ein Mann zu einer Frau oder umgekehrt, wenn man sich fühlt als bestünde eine besondere Verbindung, als würden zwei Teile zusammentreffen, die zusammen gehören." "Wie kann das sein, wenn man gleichzeitig auch Angst verspürt" fragt Solaris zurück. "Naja, das mit der Liebe ist nicht so einfach" seufzte Hermione und begleitete sie in den Gemeinschaftraum. 

Snape schaute ihr überrascht hinterher. Erhatte sich hinter einer Rüstung versteckt und hatte der Unterhaltung angestrengt zugehört. Vielleicht ist sie wirklich verliebt in diesen Malfoy. Es gab in seinem Herzen einen Stich und er schluckte. Vor seinen Augen sah er deutlich ihre leuchtenden Zöpfe und die Meergrünen Augen, einen Hauch von ihrer anmutigen Bewegung. Glücklicher Malfoy, dachte er, dann schüttelte er sich "was habe ich denn da gedacht, ich glaub ich fang' an zu spinnen, diese Göre scheint mich zu verhexen, wer weiß wie gefährlich sie wirklich ist." Sein Umhang flog hinter ihm her so schnell rannte Snape die Treppen hinunter in die Kerker. 

Als Ron in den Gemeinschaftraum kam und Solaris sah fragte er "hast du bemerkt, dass Snape die ganze Zeit hinter dir herschleicht?" Sie murmelte leise vor sich hin "hoffentlich hat er nicht unser Gespräch mitgehört "was für ein Gespräch" fragte Ron zurück und Hermione sagte "Sie hat sich in Malfoy verliebt!" "das ist nicht dein Ernst" prusteten Ron und der dazugetretene Harry wie aus einem Mund. "Ach lasst mich doch in Ruhe" schrie Solaris sie an und rannte aus dem Raum in ihr Zimmer. Sie schloss fest zu und schmiss sich weinend auf ihr Bett.



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