Snape in Seenot - Kapitel 7

 

 

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Kapitel 7





Als Goldie Hardbottles Wache um vier Uhr Morgens zu Ende war, hatte sich auch Severus wieder in seine Kajüte begeben. Schlafen konnte er zwar immer noch nicht, aber er war etwas entspannter und das "Mitsteuern" des Schiffes hatte ihn von dem kleinen Anflug der Seekrankheit vollends befreit. Es war ein unglaubliches Gefühl gewesen. Auch wenn er das Ruder nicht ganz allein in der Hand gehalten hatte, war das Ganze doch irgendwie ein Gefühl von Freiheit gewesen. So ähnlich müßte es sich anfühlen, wenn die Zaubererwelt von Voldemort endgültig befreit sein würde - nur noch viel besser.

Severus schloß seine Augen. Zum ersten Mal seit dem vorigen Morgen fühlte er sich einfach nur gut auf dem Schiff.

Er war gerade am Einschlafen, als ein schriller Ton in seine Ohren gelang. Einmal lang und acht mal kurz. Dann fünf Sekunden Pause und das Ganze noch mal von vorne.

Severus kam diese akkustische Klangreihenfolge bekannt vor, aber er konnte sie nicht mehr seiner Bedeutung zuordnen.

"Alles an Deck! Schnell! Feuer!", schrie eine laute, tiefe Männerstimme.

Über ihm bebte die Decke.

Severus, den das ganze nervte, weil er eben am Einschlafen war, verfiel in seine übliche übellaunige Stimmung und beschloß, denen an Deck mal gehörig seine Meinung zu sagen. Eine Frechheit, um diese Zeit eine Notfallübung zu machen!

Severus sprang aus seinem Bett, zog sich seine Hose an, streifte den Pullover über und lief langsam an Deck.

"Was soll das?", schrie Severus und erstarrte mitten im Satz. Das Ganze war gar keine Notfallübung sondern bitterer Ernst. Am Heck stieg eine riesige Rauchwolken auf. Es brannte tatsächlich.

"Mr. Snape kommen Sie schnell hier herauf, auf das Peildeck!" Ed Foxburr, der auf dem höchsten Deck stand winkte wie wild zu Severus und schrie ihm mehrere Male zu, er solle rauf kommen.

"Ja wie denn?", fragte Severus, aber sein Schreien ging unter den angewandten Feuerlöschmaßnahmen unter.

Da packte jemand plötzlich seine Hand und versuchte, ihn mit zu zerren.

Severus erkannte Goldie Hardbottle und ließ sich mitschleifen. Er war sich sicher, daß sie wußte, wie man zum Peildeck kam.

Sie rannten das Deck entlang Richtung Heck, links an den Aufbauten vorbei, eine mit dem Schiff fest verbundene Leiter hinauf und noch eine schmale, steile Treppe. Dann waren sie bei den anderen angekommen.

Severus hatte beim Rennen den Rauch eingeatmet und mußte nun mehrere Male hintereinander husten.

"Es geht nicht, das Feuer ist zu groß. Wir können es nicht löschen und es hat schon ein Loch in die Bordwand gefressen. Das Schiff wird sinken!", hörte Severus eine Stimme, die aus einem Gerät zu kommen schien, welches Ed Foxburr in der Hand hatte.

Severus beobachtete ihn, wie er eine Sekunde überlegte und dann mit Trauer und Enttäuschung in das Gerät sprach: "Gut, stellen Sie alle Maßnahmen ein und kommen Sie hoch. Wir werden das Schiff verlassen müssen!"

Ed Foxburr lief zu einer großen weißen Kiste und öffnete sie.

Severus konnte ein paar weiße und rote Dinge erkennen.

"Macht das Rettungsboot und die Insel klar!", schrie Ed Foxburr an einige und wandte sich dann an Severus: "Ziehen Sie so einen weißen Anzug an. Lassen Sie Ihre Kleidung an, aber die Schuhe müssen Sie ausziehen, sonst gehen Sie unter, wenn Sie ins Wasser springen." Er hielt Severus dieses weiße Etwas hin.

Severus betrachtete es nicht ohne Abneigung, ehe er das in die Hand nahm.

"Das ist ein Überlebensanzug. Er sorgt dafür, daß Sie nicht untergehen. Und nun machen Sie. Wir haben nicht mehr viel Zeit."

Severus wußte nicht, wie er reagieren sollte und tat erst einmal gar nichts.

"Machen Sie schon!", schrie Ed Foxburr ihn an. "Sehen Sie nicht, das Schiff wird untergehen!"

‚Das Schiff wird untergehen!’, hallte es in Severus Kopf wieder. Untergehen! Es wird sinken.

Severus realisierte mit einem Male die Katastrophe und war kurz davor, in Panik zu verfallen, hysterisch zu werden, auszurasten.

Zum ersten Mal in seinem Leben drohte Severus ernsthaft, seine Selbstbeherrschung zu verlieren (obwohl ein gewisser Harry Potter ihn manchmal auch in diese Richtung trieb).


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