Snape in Seenot - Kapitel 8

 

 

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Kapitel 8



"Ziehen Sie das endlich an und springen Sie ins Meer. Machen Sie endlich!", schrie Ed Foxburr ihn erneut an.

Ins Meer springen? Severus haßte das Wasser. Er würde auf keinen Fall springen. Unter gar keinen Umständen. Das war doch alles nur ein schlechter Scherz.

Während er darüber nachdachte, wie er dem kalten, nassen Etwas rings um ihn herum entgehen konnte, schlüpfte er in den Anzug, der völlig unbequem war. Wie konnte man nur so etwas anziehen! Und die Farbe... weiß! Wie er diese Farbe verabscheute.

Neben ihm hörte er ein Platschen, dann, wie etwas aufgeblasen wurde. Automatisch schaute er in die Richtung, aus der dieses Geräusch kam und erkannte, wie im Meer ein kleines rundes Boot schwamm.

Severus schlüpfte nun endgültig in den Anzug, blieb stehen und beobachtete die anderen, die, einer nach dem anderen, schnell ins Wasser sprangen, als wenn es das Natürlichste auf der Welt wäre.

Severus beobachtete alle und schließlich blieben nur noch er und Ed Foxburr übrig.

"Los, jetzt, Mr. Snape, machen Sie schon!", schrie Ed Foxburr und schob Severus Richtung Reling, an der ein kleines Tor offen war, so daß man nicht extra drüber klettern mußte. "Springen Sie!"

‚Nie im Leben’, dachte sich Severus und machte keine Anstalten, über Bord zu springen.

"Verdammt, seien Sie nicht so stur!", fluchte Ed Foxburr, packte Severus an den Schultern und warf ihn eigenhändig von Bord.

Severus schrie, warf im Fallen Ed Foxburr lauter Flüche entgegen, die allerdings überhaupt keine Wirkung zeigten, da sich Severus' Zauberstab gut in der Innentasche seines Pullovers befand und er nicht daran kam.

Der Fall dauerte nur knapp zwei Sekunden und Severus schlug hart auf das Wasser auf. Das Salzwasser floß in seinen Mund und hinterließ einen ekelhaften Nachgeschmack. Ein kurzer Schmerz durchzog ihn. Er verschwand nur, um dann Platz für den nächsten zu machen, dessen Ursprung das eiskalte Wasser war. Es stach auf Severus ein wie tausend Nadeln und raubte ihm fast den Atmen. Obwohl es Frühjahr war, hatte die Temperatur der Nordsee so weit draußen nicht gerade Badetemperaturen, nein, sie bewegten sich weit unter 10°Celicius.

Neben ihm ertönte ein Platschen, Wasser spritzte ihm ins Gesicht und ein sich relativ schnell fortbewegender Ed Foxburr schwamm an ihm vorbei. "Kommen Sie schon", rief er ihm im Vorbeischwimmen zu. Dann war er auch schon wieder aus Severus' eingeschränktem Blickfeld.

Daraufhin bekam er einen leichten Anfall von Panik in dieser ihm völlig unbekannten Situation. Er hatte in seinem Leben gewiß schon sehr viel Schlimmes durchgemacht, oft genug war es die Hölle und Schmerzen, die ein normaler Mensch nie aushalten würde, hatte er über sich ergehen lassen, jahrelang. Aber das hier war etwas völlig Anderes und zutiefst Beängstigendes. Und etwas völlig Neues. Er hatte Angst. Er fühlte sich, als sei er der See hilflos ausgeliefert. Jeden Moment würde sie ihren riesigen Schlund öffnen und ihn mit einem Male verschlingen.

Severus versuchte sich von der Stelle zu bewegen, aber er hatte nie schwimmen gelernt. Würde er diesen Anzug nicht tragen, wäre er vermutlich schon lange untergegangen.

"Mr. Snape, kommen Sie hierher! Wir sind alle auf der Insel. Kommen Sie schnell, bevor das Schiff sinkt und Sie in seinem Sog mitreißt!", schrie ihm jemand zu.

Dieser Satz weckte in Severus ungeahnte Kräfte. Er hatte zwar keine Ahnung, was man ihm gerade zugerufen hatte und wie lebensbedrohlich seine augenblickliche Position war, aber alleine der Gedanke, schnellstens wieder aus dem Wasser zu kommen, reichte vollends aus, um sich selbst in Bewegung zu setzen.

Severus ruderte mit den Armen, schlug mit den Beinen um sich, gebrauchte all seine letzten mobilisierten Kräfte, um langsam aber sicher voranzukommen. Es mußte lächerlich aussehen, was er da tat, aber das war ihm in diesem Augenblick egal. Er kam vorwärts, das war ihm wichtig. Die Rettungsinsel kam immer näher und schließlich erreichte er sie auch. Jemand packte seine Arme und zog ihn hoch. Severus war völlig am Ende und sein letzter Gedanke, bevor er das Bewußtsein vor lauter Erschöpfung verlor, war, daß er die nächsten Jahre wohl nicht mehr zu duschen brauchte.


 Kapitel 7

Epilog

 

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