The sound of love

 

 

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Kapitel 4: Ein Gespräch und viele Vorbereitungen 

 

Severus betrat pfeifend seine Privaträume und zog seinen Umhang aus. Der Abend hätte besser laufen können, aber seine Erwartungen waren nicht so hoch nach seinem bisherigen Leben. Mit einem Wink seines Zauberstabes entfachte er ein Feuer in dem großen Kamin und wollte es sich gerade mit einem Glas Wein vor den flackernden Flammen gemütlich machen, als es an der Tür klopfte.

"Privatsphäre gegen Störungen - 0:1000", murmelte Severus, bevor er laut "Herein" sagte.
Albus Dumbledore betrat mit einem sorgenvollen Lächeln den Raum. "Severus. Ich habe Sie schon gesucht. Wo waren Sie?"
"In Hogsmeade - aber ich würde ein Monatsgehalt darauf wetten, dass Sie das schon wussten. Also: welchem Umstand verdanke ich Ihren Besuch zu dieser späten Stunde?"
"Sie wissen, dass ein Spaziergang außerhalb der Mauern von Hogwarts Ihr Tod sein könnte. Ich mache mir Sorgen, Junge. Voldemort scheint Ihnen meinetwegen nicht mehr zu vertrauen und Ihr Tod könnte ein gutes Sprungbrett für einen aufstrebenden Todesser sein, sich zu profilieren. Hätte ich doch die Zeichen der Zeit eher erkannt, dann wären Sie heute nicht in Lebensgefahr." Albus setzte sich zu seinem Schützling an den Kamin und Severus reichte ihm ein Glas Wein.

"Sie können nichts dafür, Albus. Zu dem Zeitpunkt, als Voldemort mich zuerst rief, hatten Sie nicht den Wissensstand wie heute. Ich wäre ohne Ihr Einverständnis niemals zu einem Treffen mit dem dunklen Lord gegangen, das wissen Sie genau. Hätte Voldemort uns mehr Zeit gegeben nach seiner Auferstehung, dann hätten wir jetzt nicht solche Probleme. Aber er vertraut keinem, der damals nicht bei ihm war. So sehr es mir missfällt, Potter zu vertrauen, so glaube ich doch seinen Schilderungen über Voldemorts Rede. Und wir wissen doch beide, wer derjenige ist, der laut Voldemort 'bezahlen' wird."

"Aber warum setzen Sie sich dann diesem Risiko aus?"
"Zum einen kann ich nicht mein restliches Leben nur auf die Mauern von Hogwarts beschränken und zum anderen hatte ich wichtige Verhandlungen mit dem 'Arzt' von Hogsmeade zu führen."
"Miss Twospear?"
"Ah - ich merke, Sie wussten schon, dass es sich um eine Frau handelt.... danke, dass Sie mich schon vor 6 Wochen im Unklaren gelassen haben."
"Severus - bis kurz nach unserem Gespräch damals hatte ich mich auch nicht daran erinnert. Aber Sie haben den Namen niemals wieder erwähnt und so dachte ich, dass sie selber eine Einigung gefunden hatten. Wäre es nicht einfacher gewesen, sie hier nach Hogwarts zu bitten?"
"Schon - aber ich fürchte, sie hat ein paar kleinere Probleme, mit mir in meinem Kerkern ein vernünftiges Gespräch zu führen." Severus Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen. "Außerdem hatten wir so einen recht netten Abend in den 'Drei Besen'. Dazu fällt mir gerade ein, dass Miss Twospear morgen Abend nach Hogwarts zu einem kleinen 'Test' kommen wird. Wenn sie besteht, wird sie einige Zeit für mich arbeiten."
"Oh Severus. Muss das denn sein? Miss Twospear ist genau so Zaubertrankmeisterin, wie Sie es sind. Warum tun Sie ihr diesen Test an?"
"Weil ich wissen will, mit was für einem Geist ich es zu tun habe. Wenn sie mit mir zusammen arbeiten will, muss sie in der Lage sein, ihre Schüchternheit und ihre Angst vor mir zu überwinden. Ansonsten kann ich mit ihr zusammen keine Forschung betreiben. Und ich mag sowieso keine Duckmäuser. Einer der Gründe, warum ich keinen Schüler hier gebrauchen kann. Zu leicht einzuschüchtern. Zu leicht aus dem Konzept zu bringen."

Dumbledore seufzte leise und schüttelte den Kopf. Sein Tränkemeister war schon so eine Nummer für sich. Er schien nicht einmal zu wissen, dass die Schüler in seinen Händen Wachs sein könnten, wenn er nur endlich mal ein wenig auf sie eingehen würde. Aber das war kein Thema, um es zu dieser Stunde noch zu diskutieren. Zumal er die Antwort seines Gegenübers schon lange kannte. Nach seinen Vorstellungen mussten die Schüler ihn "überleben", damit sie auf die oft grausame Welt draußen vorbereitet waren. Und, damit sie nicht so leichte Beute für den dunklen Lord wurden. Doch Dumbledore war der Meinung, dass man dieses Ziel auch mit weniger Härte und Strenge erreichen konnte. Nun - er konnte nur hoffen, dass das Konzept von Severus Erfolg zeigte. Langsam trank Dumbledore sein Glas leer, während er in gemeinsamer Stille mit Severus in die Flammen schaute. Dann erhob er sich. "Ich werde jetzt besser mal schlafen gehen. Ein alter Mann wie ich braucht ein wenig mehr Schlaf als Sie. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Severus."
"Ihnen auch, Direktor."
An der Tür drehte sich Dumbledore noch einmal um und sagte mit verschmitztem Lächeln: "Sie singt bestimmt immer noch so schön wie früher, oder, Severus?" Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er den Raum.
Severus schüttete sich noch ein Glas Wein ein und starrte gedankenverloren in die Flammen. Wie früher? Nun - bis heute Abend hatte er niemals die Gelegenheit gehabt, sie singen zu hören. Nach einer Weile trank er es in einem Zug aus und ging in seine Schlafgemächer.

***



Am nächsten Tag schien es für Severus einfach nicht Abend werden zu wollen. Im Unterricht war er unkonzentriert und überlegte währenddessen die ganze Zeit, welchen Tests er Christina unterziehen sollte. Es war nicht so, als ob er ihr Wissen testen wollte. Das hatte er Dumbledore auch sagen wollen. Er wollte wissen, wie sie sich in Stresssituation verhielt, ob sie in Disput mit ihm treten könnte und auch gegen ihn argumentieren konnte. Daher hatte er sich ein paar Sachen ausgedacht, bei denen sie - wenn er es richtig anstellte, in eine Diskussion geraten würden. Das war für ihn wichtig - es würde in Zukunft bestimmt noch mehr Diskussionspunkte geben. Gleichzeitig wollte er damit auch testen, ob sie ihn ertragen könnte. Denn das letzte, was er brauchte, war eine Gehilfin, die mitten während der Arbeit wegen seiner Launen erbost das Labor verließ.

Endlich, nachdem auch die letzte Unterrichtsstunde beendet war, bereitete er sein persönliches Labor für Christina vor. Er nahm aus den Schränken einige seiner Kostbarkeiten und stellte sie unordentlich auf seinen Labortisch. Dann sortierte er noch einige Zutaten in den Schränken um. Danach schrieb er zwei Pergamente voll mit einer Liste und einem Rezept. Als er endlich mit allen Vorbereitungen fertig war, war es auch schon fast Zeit für das Abendessen in der Großen Halle. Da er nicht wusste, wann Christina erscheinen würde, ging er noch schnell unter die Dusche und zog sich um. Dann machte er sich auf zum Speisesaal.

In der Halle hatten sich schon fast alle Schüler versammelt und warteten auf das Abendessen. Ein Gemurmel ging durch den Saal, als sich die Kinder in gedämpftem Tonfall unterhielten. Hermine, Ron und Harry saßen wie üblich zusammen am Gryffindortisch, als Severus Snape den Raum betrat und mit wehendem Umhang zum Lehrertisch schritt.
"Boah - Hermine, so langsam glaube ich, Du hattest Recht gehabt. Snape muss eindeutig verliebt sein. Er hat ja schon wieder geduscht", sagte Ron, als Snape an ihnen vorbeigerauscht war.
"Mhm - das wäre dann schon das zweite Mal dieses Jahr", witzelte Harry, der sich von dem veränderten Erscheinungsbild seines meistgehassten Lehrers absolut nicht beeindrucken ließ.
"Oh - und er riecht so gut", seufzte Hermine, als ihr der Duft von Snapes Aftershave in die Nase stieg.
"Oh - ich bitte dich, Hermine. Das kann doch nicht dein Ernst sein. Fehlt nur noch, dass du anfängst, für ihn zu schwärmen", empörte sich Harry.
"Harry, Du bist albern. Als ob ich das jemals würde. Immerhin ist er ein Lehrer."
"Ach ja? Darf ich dich an Lockhart erinnern? Oder war das kein Lehrer."
"Harry! Seitdem bin ich auch älter geworden. Außerdem ist Snape ja wohl absolut nicht mit Lockhart zu vergleichen."
"Stimmt", meinte Ron trocken, "Snape hat wenigstens Verstand."
"Oh Ron. Das aus deinem Mund zu hören, ist ja fast schon ein Wunder", wunderte sich Hermine.
"Was soll das denn heißen?", fuhr Ron auf und wurde rot.
"Nichts, reg dich wieder ab." Doch damit war für das Trio ein Übergang zu einer anderen, hitzigen Diskussion gefunden.

Severus fühlte sich in seiner Haut absolut nicht wohl, als er die vielen Blicke der vor allem weiblichen Schüler auf sich spürte. Die jungen Gören schienen ihn mit ihren Blicken nicht mehr loslassen zu wollen und mehr als einmal musste er sein schlimmstes Lehrer-Gesicht aufsetzen, um eines dieser Kinder vom weiteren anstarren abzuhalten. Schnell beendete er sein Mahl und zog sich aus dem Saal zurück. Als er fast an der Tür angelangt war, hörte er durch die beinahe andächtige Stille einen leisen Pfiff. Er fuhr herum, um den oder die Schuldige ausfindig zu machen, aber auf einmal schienen alle Schüler andächtig mit den Tellern vor ihren Nasen beschäftigt zu sein und keiner wagte es auch nur, aufzusehen. Also verließ er mit einem leisen Schnauben den Raum.


 

 

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